Zicke,
zickig, Zickenalarm
In
unserem Sprachgebrauch haben sich die Begriffe "Zicke",
"zickig" und "Zickenalarm" etabliert,
weil sie einen besonderen menschlichen Wesenszug sehr treffend
umschreiben. Wegen seiner Auslegung kann "Zicke" durchaus
als Schimpfwort angesehen werden, jedoch ohne eindeutig beleidigenden
Charakter zu haben. Beleidigt müsste eigentlich die Ziege sein, der man
andichtet, sie sei launisch, arrogant
und ihr Meckern sei spitz. Den so titulierten Menschen verpasst
man zusätzlich die Eigenschaften, selbstverliebt, eifersüchtig,
neidisch, ungerecht und überspannt zu sein. Grund
genug, als Ziege gekränkt zu sein.
"Zickig"
zu sein ist ein besonders unangenehm empfundener Wesenszug, der u.A. das Teamverhalten stört und untergräbt, Menschen ausgrenzt und diffamiert,
polarisiert, zerstörerische Allianzen bilden kann.
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Zicken
gehört zum bevorzugten
Repertoire der Mobber.
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Manche
Zicken geben nur überall ihren Senf dazu, um auf sich
aufmerksam zu machen.
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Besonders
zickige Zicken legen es jedoch darauf an,
gewachsene Strukturen infrage zu stellen, um in ihnen im Handstreich
begehrte Achtungspositionen einzunehmen.
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Zicken
versuchen, die Autorität
der Zielperson zu untergraben, diese vorzugsweise aus der Fassung zu
bringen und in letzter Konsequenz lächerlich oder unmöglich zu machen.
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Die
Zicke hat ihr Ziel erreicht, wenn die Zielperson dem Druck der Zicke(n) weicht.
Zicken
schließen sich gern zu einem Verband zusammen, um ihre Wirkung zu
erhöhen. Erkennt man, dass ein Auftritt der unsäglichen Allianz
bevorsteht, so spricht man von "Zickenalarm". Droht der
Angriff einem Team, so muss das Team in dieser Situation den Zicken
mit aller zur Verfügung stehenden Macht geschlossen entgegen treten und
sie neutralisieren,
damit der Angriff nicht in Mobbing mündet. Wer sich im Team indifferent
verhält, wird von den Zicken vereinnahmt. Das Team ist dann schwer
beschädigt oder gar zerstört. Opfer von Zicken zeigen es dem
indifferenten Team dann meistens noch einmal so richtig, was es zukünftig
gegen die Zicken
eintauscht und ziehen sich nach vollbrachter Leistung endgültig zurück.
Sie sind für das Team für immer verloren.
Es
gibt aber auch sogenannte "Freidenker", die besonders
häufig zickigen Angriffen ausgesetzt sind, weil sie in keine Schublade
passen, um die Ecke denken können und ihre Leistung auf ihrem eigenen Weg
abrufen - Eigenschaften, die den Zicken meistens fehlen. Diese Freidenker
lassen die Zicken vorzugsweise in eine Gummiwand laufen und so
die meist unqualifiziert vorgetragenen Angriffe verpuffen. Sie ignorieren
einfach die Zicken und ordnen sie persönlich im Team dort ein, wo sie ethisch,
moralisch und leistungsmäßig hingehören. Das muss allerdings vom
gesunden Teil des Teams mitgetragen werden.
Wie
wird man "Zicke"?
Die
meisten "Zicken" werden schon als Zicken geboren.
Sie bringen das bereits als Erbanlage mit. Der gesamte Alltag ist eine
einzige zickige Abfolge von Verhaltensweisen, die sich gegen Alle, nur
nicht gegen die Zicke selbst richtet. Zicken sind nur sehr
selten selbstkritisch. Da sie es von Anfang an stets in ein Umfeld zieht,
in dem sie meist mit den Freidenkern nicht ganz mithalten können, wollen sie die Leistungsträger zu sich herunter ziehen und - wenn
möglich - vertreiben.
Das "Zicken" erfolgt aus einem
gesicherten Umfeld heraus. Zicken bilden schon früh ihre kleine Zickenherde,
die sie oft ein Leben lang begleitet. Man ist oft der gleiche Jahrgang,
besucht die gleichen Schulen, hat meistens gleiche Freizeitaktivitäten,
schlägt ähnliche Berufswege ein und verfolgt in der Herde epidemisch das
Kinderkriegen. In fast allen Regelkreisen, in denen sie auftreten, werden
sie als Zicken auffällig und erlangen so einen traurigen
Bekanntheitsgrad.
"Zicke"
zu sein, ist eine Art Überlebensstrategie, die manche Zicke
ablegt, wenn sie einen gewissen Reifegrad erreicht. Sehr oft sind es
prägende Erlebnisse, die den wahren Ernst des Lebens vermitteln. Wer
jedoch das
"Zicken" zeitlebens benötigt, wird wohl nie zu den Freidenkern
gehören. Ohne Freidenker und Leistungsträger fehlt erfolgreichen
Teams aber die Substanz und der Pep. Ohne Zicken blühen
Teams dagegen richtig auf. Nicht vielen Teams oder Regelkreisen gelingt
das. Übrig bleibt bei erfolgreichen Zickenangriffen dann nur eine
Zickenherde, eine Oberzicke und einige handzahme Böcke. |
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