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Helia
Habibzadeh |
"Mit
Energie und Entschlossenheit etwas bewegen"...
...
so könnte das Motto von Helia lauten, die innerhalb relativ kurzer Zeit
zur SPD- Vorsitzenden des Maintaler Stadtteiles Bischofsheim und zur
stellvertretenden Stadtverbandsvorsitzenden der SPD Maintal
avancierte.
Wer
ist eigentlich Helia Habibzadeh, die die direkte Nachfolge
des Maintaler SPD- Urgesteins Sepp Sigulla antritt?
Das
folgende Portrait unternimmt den Versuch einer Moment- aufnahme, die als
Ausgangspunkt dynamischen Wirkens dienen kann, um die Jungpolitikerin auf
ihrem weiteren Weg zu beobachten. Es sind gerade die jungen und
hoffnungsvollen Elemente, die unseren verfestigten
kommunalpolitischen Strukturen wieder neuen Schwung und Glanz geben können.
Die
Wurzeln
Geboren
ist sie in Teheran - im Jahre 1979 - also kurz nach der Revolution im Iran,
die praktisch alles veränderte, was bis dahin das Leben der Iraner
ausmachte. Besonders für ihre Eltern wurden die politischen Verhältnisse
immer schwieriger. Mit 6 Jahren wurde sie eingeschult und musste das
äußerst strenge Schulsystem kennen lernen.
Die Verschleierung machte
selbst vor 6-jährigen Mädchen nicht Halt, wie es die Machthaber
vorschrieben. Noch ehe sie sieben Jahre alt war, erlebte sie von
Morddrohungen getrieben eine abenteuerliche Flucht inmitten des Krieges
zwischen Iran und Irak, der sie schließlich über die Türkei nach
Deutschland führte. Wen wundert es, dass sie durch das, was sie und ihre
Familie erleiden mussten, von klein auf politisch äußerst
sensibilisiert ist und das, was unsere freiheitlichen Werte ausmacht,
besonders schätzt.
Schon
deshalb hat sie unserer Jugend viel zu vermitteln, wenn es um die Vorzüge
unserer Gesellschaft geht, denn Sie hat es gelernt, für diese
Grundwerte zu kämpfen.
Der
schulische Werdegang
Seit
1985 ist sie mit ihrer Familie in Bischofsheim zuhause und ihre weitere
Entwicklung liest sich zunächst, wie die anderer Jugendlicher ihres
Umfeldes.
Villa
Kunterbunt, Albert-Einstein-Schule, Erich-Kästner-Schule, Abitur auf dem
Max- Beckmann-Oberstufengymnasium, an die sie sich besonders gern erinnert,
weil sie dort Lebensqualitäten genoss, die leider heute an vielen anderen
Schulen eher selten anzu- treffen sind.
Ihr
erster beruflicher Orientierungsversuch, bei dem sie ein Semester
Informatik an der TU Darmstadt belegte, führte zum Ergebnis, dass ihr
diese Fachrichtung nun gar nicht gefiel.
Auf der Suche nach dem für sie
"richtigen" Beruf leistete sie ein freiwilliges soziales Jahr
auf der Unfallchirurgie des Bürgerhospitals in Frankfurt ab, das sie mit
den Leistungsanforderungen der einschlägigen Berufsgruppen vertraut
machte. Dort lernte sie, sich im stark emotionalen Umfeld der Kranken und
des Krankenpersonals zu behaupten.
Ihr
Wechsel zur Siemens-Tochter SINITEC in Offenbach bescherte ihr
erstmals das Gefühl, dass ihr ein Job rundherum Spaß macht.
Sie
hatte "ihre" Richtung gefunden. Seit
dem Sommersemester 2001 studiert sie Wirtschaftswissenschaften an der
Johann-Wolfgang- Goethe-Universität in Frankfurt und arbeitet bei SINITEC
im Bereich Produkt Marketing.
Die
politische Initialzündung
Es
war ausgerechnet der inzwischen von vielen gescholtene Gerhard
Schröder, der sie politisch überzeugte und in ihr den Wunsch
nach politischer Betätigung auslöste. Sie erinnert sich noch heute genau
an die Rede Gerhard Schröders, die er auf dem Frankfurter Römerberg zum
Thema IRAK-Krieg hielt. Sein konsequentes NEIN zur Beteiligung deutscher
Soldaten in dem von den USA aus recht durchsichtigem Grund geplanten
Waffengang und die Tatsache, dass er das NEIN auch durchhielt, imponierte
ihr als strikter Kriegsgegnerin so sehr, dass sie spontan im Januar 2003
in die SPD eintrat.
Drei
Monate später war sie bereits Schriftführerin im SPD-Ortsverein
Bischofsheim und begann, sich vielfältig zu engagieren. Die Wahl zur
stellvertretenden Stadtverbands- vorsitzenden im März 2004 unterstreicht
einmal mehr ihre Qualitäten, von denen nicht nur ihr Förderer Sepp
Sigulla überzeugt ist.
Ihre
vorläufigen Schwerpunkte
Helia
glaubt zu erkennen, dass man derzeit in vielen Bereichen unseres Lebens
großen Wert darauf legt, junge Menschen zu fördern und empfiehlt deshalb auch, die
Jugend- arbeit nicht zu vernachlässigen.
Sie
behauptet von sich selbst in überzeugender Manier, der Teamarbeit
absoluten Vorrang zu geben, was das junge Team um sie herum sicher
bestätigen wird. Gemeinsam ist man stark.
Beinahe
selbstverständlich - da ständig am Puls der Bischofsheimer Bevölkerung
- ist sie eine Verfechterin der Sanierung des Bischofsheimer Rathauses,
in dem sie nur allzu gern einen "Bürgertreff" einrichten
würde. "Wir können nur eine ordentliche Politik machen, wenn wir
auch wissen, wo der Schuh drückt", sagt sie und fügt hinzu:
"Deshalb müssen wir mehr auf die Menschen zugehen und genauso
wünsche ich, dass die Bürger auf uns zugehen."
Helia
und ihr Team appellieren deshalb an alle Maintaler Bürger, an den
Sitzungen teilzunehmen und sich zu informieren. So könne man sich ein
besseres Bild machen und sich von Seiten der politischen Kräfte auch besser für die Belange der Bürger
einsetzen.
Mittelfristige
Pläne
Inzwischen
reifen bereits Gedanken, innerhalb der Maintaler SPD wieder eine JUSO-
Gruppe
zu aktivieren, da sich genügend junge Kräfte politisch noch
zielgerichteter betätigen wollen.
Zur
möglichen Kandidatur als Stadtverordnete äußert sie ich noch abwartend,
will sie bis dahin doch erst einmal ihre neue Aufgabe meistern. Mit einem
derzeit bereits vollen Terminbuch besteht die Gefahr, Kraft und Energie an
zu vielen Brennpunkten zu zersplittern.
So
beschreibt sie selbst ihre Ziele:
"Zuerst
wünsche ich mir ein Wiederaufleben einer Juso AG in Maintal. Es
haben schon einige Gespräche mit interessierten Jugendlichen
stattgefunden und es wird voraus- sichtlich noch in diesem Jahr
realisiert.
Die
Jusos sollen ein jugendlich/politisches Gegengewicht darstellen und die
Interessen der jungen Menschen in Maintal vertreten. Hier könnte man eine
Zusammenarbeit mit JAM planen und sie bei Ihren Vorhaben
unterstützen.
Die
Jusos sollen politische interessierte Jugendliche sein, die offen und
aktiv die Politik mitgestalten. Es soll kein Gegengewicht zur Jungen Union
sein sondern vielleicht ein weiterer Zusammenschluss Jugendlicher um eine
gemeinsame Arbeit für die Jugendlichen in Maintal anzustreben.
Weiterhin
möchte ich Bürgernähe und Transparenz schaffen. Es gab mal vor Jahren
eine SPD-Geschäftsstelle in Bischofsheim die regen Besuch durch die
Bürger fand. Doch aus Kostengründen (da die Miete nicht mehr
aufzubringen war) musste sie geschlossen werden. Es wäre schön wenn wir
irgendwo, vielleicht auch im neuen Rathaus, einen Bürgertreff realisieren
könnten, in dem die Bürger mit Fragen oder Anmerkungen jederzeit auf uns
zukommen können.
Wie
gesagt, wir können nur etwas tun, wenn wir wissen wo der Schuh drückt.
Auch unsere Vorstandsitzungen sind weiterhin öffentlich. Wir werden dies
frühzeitig im Maintaler veröffentlichen, damit alle Interessierten
einfach mal vorbeischauen können. Wir haben immer einige Stadtverordnete,
die anwesend sind und gerne Stellung zu den Themen beziehen.
Wir
werden als Ortsverein auch weiterhin für den Erhalt des Rathauses
kämpfen. Wir hoffen aber auch, dass der Magistrat den Beschluss der
Stadtverordnetenversammlung akzeptiert und endlich in die Gänge
kommt.
Es
muss auch den Vereinen in Bischofsheim die Möglichkeit gegeben werden
Räume zur Verfügung zu haben, für Sitzungen, Übungen oder auch
Veranstaltungen. Dies alles wäre im Rathaus vorstellbar. Es wäre dann
auch wieder ein Mittelpunkt in der Stadt, wo man sich auch einfach mal
trifft. Und es müssten nicht Räume fremd gemietet werden, so wie in
Hochstadt über der Bank.
Als
stellv. Vorsitzende im Stadtverband möchte ich die Zusammenarbeit der
Ortsvereine, des Stadtverbandes und der Fraktion verstärken. Wir müssen
enger zusammenarbeiten damit wir erfolgreich sind. Auch soll die
Jugendarbeit verstärkt werden und ihnen die Politik näher gebracht
werden. Wir müssen näher an die Bürger rücken und das betrifft alle
Gremien in der SPD."
Und
was sagt Sepp Sigulla zu ihrer Person?
Der
ehemalige Stadtverordnetenvorsteher Sepp Sigulla kommt bei
der Nennung ihres Namens geradezu ins Schwärmen. Wenn er, der geradlinige
engagierte Kämpfer, der im Laufe der Jahre keiner Diskussion aus dem Weg
ging und die öffentliche Behandlung von Fragen und Themen mit hohem
Konfliktpotenzial geradezu förderte, nur lobende Worte für seinen
Schützling findet, dann will das schon etwas heißen.
Es
waren drei wesentliche Projekte der Bischofsheimer SPD, in der sie sich
sehr stark und erfolgreich einbrachte, was ihn von ihren Qualitäten
überzeugte. So steht die Vorstandsarbeit jetzt auf guten tragfesten
Säulen mit gutem Entwicklungspotenzial. Besonders beim sehr
arbeitsintensiven Jubiläum 100 Jahre SPD Bischofsheim hat sie eine enorme
Leistung erbracht. Ihre verbindende Art und ihr direkter Weg, mit dem sie
ihre Ziele verfolgt, führten anschließend dazu, dass sie einstimmig zu
seinem Nachfolger gewählt wurde. Nach Sepp Sigulla`s Worten hat sich
selten Aufbauarbeit im jugendlichen Bereich so ausgezahlt.
Als
stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende kann sie mit der Unterstützung
ihres Bischofsheimer Teams ein gewichtiges innerparteiliches Wort
mitreden. Sepp Sigulla als Ehrenvorsitzender wird sie auch in Zukunft
tatkräftig unterstützen, wenn es darum geht, ihre politische Arbeit zum
jeweils erfolgreichen Abschluss zu bringen.
Ihr
entscheidender Schritt nach vorn wird im Maintal TAGESANZEIGER vom
10.01.2006 beschrieben:
Politikernachwuchs
blickt über den Tellerrand
Maintaler
Sozialdemokratin bei Kommunal-Akademie erfolgreich
Maintal
(Ieg/pp). - Für den politischen Nachwuchs ist es auch auf kommunaler
Ebene wichtig, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und sich
weiterzubilden, um dann zu Hause neue Impulse einzubringen, die nicht nur
die eigene Partei nach vorne bringen. Das dachte sich auch die 26-jährige
Helia Habibzadeh, die seit über anderthalb Jahren die
Bischofsheimer SPD führt. Sie absolvierte im Dezember erfolgreich die
Kommunal- Akademie der Sozialdemokraten. Mit ihrem gelungenen Abschluss
gehört die junge Bischofsheimerin zu den 100 politischen
Nachwuchstalenten, die im vergangenen Jahr bundesweit vom
SPD-Parteivorstand und der Bundes-SGK (Sozialdemokratische Gemeinschaft
für Kommunalpolitik) für die Kommunal-Akademie ausgewählt worden
waren.
"Es
ist wichtig, dass diejenigen, die sich für die Menschen vor Ort einsetzen
wollen, auch ihre eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten stets
verbessern", erklärte die Bischofsheimer Lokalpolitikerin gestern
gegenüber dem Tagesanzeiger.
Das
Trainingskonzept der Kommunal-Akademie sei deshalb so einfach wie
anspruchs- voll. Erfahrene Trainer unterrichten die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer in Selbstorganisation, Kommunikation, Projekt- und
Konfliktmanagement. Das Erwerben von Methodenkompetenz durch Rhetorik,
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation gehörte ebenso zu den
Ausbildungsinhalten wie die Diskussion mit Spitzenpolitikern aus Bund,
Ländern und Kommunen.
Unter
anderem hatten es Habibzadeh und ihre Kollegen auch mit dem Nürnberger
Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) oder der
Bildungsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen
(ebenfalls SPD), zu tun. Besonders beeindruckt zeigte sich Helia
Habibzadeh von den vielfältigen Arbeitsformen und Methoden, die
bei der Kommunal-Akademie vermittelt und eingeübt wurden.
"Neun
anstrengende Tage"
Nach
insgesamt "neun anstrengenden und gehaltvollen Tagen" sind die
Nachwuchs- politiker aus der "SPD-Talentschmiede" entlassen
worden. Das Fazit der 26-jährigen Bischofsheimerin, die am 26. März
erstmals auf der sozialdemokratischen Liste für das Maintaler
Stadtparlament kandidiert, fällt insgesamt sehr positiv aus: "Ich
nehme unglaublich viele Tipps und Ideen von der Kommunal-Akademie mit und
freue mich schon darauf, vieles von dem Gelernten in Maintal auch in die
Tat umsetzen zu können".
Zum
Schluss
Helia
Habibzadeh ist für die Maintaler Politik eine echte Bereicherung und
sollte sowohl von ihren Parteifreunden und denen, die es möglicherweise
noch nicht sind, auch so angenommen werden, auch wenn sie erst so kurze
Zeit der SPD angehört. Jugendliche Frische und Geradlinigkeit beleben die
Maintaler SPD, die wie jede andere Partei ihren Nachwuchs besonders
sorgsam behandeln sollte.
Die
natürlichen politischen Gegner müssen sich auf eine Kämpferin
einstellen, die sie möglicherweise mit einer geistig-politischen Umarmung
entwaffnet, denn sie ist ein Mensch, der destruktives Wirken ablehnt und
konstruktive Gedanken zielstrebig verfolgt.
Ich
wünsche ihr auf ihrem Weg viel Erfolg.
Link
zum Kurzportrait des Maintal TAGESANZEIGER vom 30.04.2004
|
Helia Habibzadeh
Natascha
Beil und Helia Habibzadeh ...bei
MdB Sachscha Raabe ...im
Bischofsheimer SPD-Vorstand |
Elli
Henkel |
Anpacken,
organisieren und helfen... ...so
könnte das Lebensmotto von Elli Henkel lauten und trotzdem
würde man damit ihr wahres Wesen nicht annähernd erfassen. Vor 22 Jahren hatte ich
meinen ersten Kontakt mit Elli Henkel als Bürgermeistergattin, die damals
schon die obigen drei Eigenschaften auf sich vereinigte. Sie half mir bei
meinem Problem, ein komplettes Bühnenbild für die Hochstädter Humoristen
bauen zu müssen, ohne einen geeigneten Raum zu finden, der über die
Wintermonate warm war und eine Höhe von über 3 Meter hatte. Den
Tipp "frag´ mal Elli Henkel, die hilft dir bestimmt weiter" habe ich
heute noch im Ohr, weil es sofort so klang, als lösten sich meine
Probleme von selbst. Nach einem Telefonat mit ihr öffneten sich für mich die Türen der alten leer
stehenden Schule in Hochstadt und ich durfte einen geheizten Klassenraum für
über 2 Monate benutzen. Elli Henkel hatte es möglich gemacht. Wer
ist sie und was hat ihr Maintal zu verdanken? Die
1939 in Witzenhausen geborene Nordhessin, die 1970 als Gattin des
neuen Bürgermeisters Erwin Henkel ihren Weg nach Dörnigheim fand,
unterstützte ihren Mann im Amt des
Bürgermeisters während seiner zahlreichen Verpflichtungen von 1969 bis 1983 und leitete -
wie man heute in einem Werbespot so schön sagt - ein kleines
Familienunternehmen mit zwei Kindern, was ihr kaum Zeit für Hobbies und
andere Interessen ließ.
-
Seit
1976 betreut sie zusammen mit ihrem Mann das SOS Kinderdorf in
Moosburg, das vom "Treffpunkt 76" 1977 von ihr und Inge
Lapp ins Leben gerufen wurde
und bis heute unterstützt wird.
-
Jahrelang
war sie im Elternbeirat tätig.
-
Sie
gehört seit vielen Jahren dem SPD-Vorstand als Kassiererin und nun
als stellvertretende Kassiererin an.
Seit
15 Jahren leitet sie die SPD-Seniorengruppe
und
ist in der Frauengruppe sehr aktiv.
-
Sie
ist im Vorstand der Maintaler Bürgerhilfe und gleichzeitig eines
ihrer aktivsten Mitglieder.
-
Sie
ist Stadtverordnete der SPD und
-
sie
ist im Sozialausschuss sehr engagiert tätig.
Nach
den Schwerpunkten ihrer Aktivitäten befragt sagt sie spontan:
"Menschliche Beziehungen pflegen!"
Aus
ihrem Mund klingt die Antwort bedeutungsvoll und einfach zugleich, wobei
ein verschmitzter
Gesichtsausdruck ihr sanftes Wesen unterstreicht, das so voller
Optimismus ist. Es fällt ihr leicht, auf Menschen zu zu gehen, die Hilfe
benötigen und sie hilft mit einer beeindruckenden
Selbstverständlichkeit. Ein weiteres Motto von ihr könnte lauten:
Warum
über Sachen
viele
Worte machen,
die
man eher vollendet,
als
man Worte verschwendet.
Maintal
verdankt Elli Henkel unendlich viel im Bereich der Menschlichkeit, der
Fürsorge und der sanften Veränderung an den Stellen, an denen sie sich
engagiert. Das wichtigste Thema ist dabei immer das nächste. Die Themen scheinen bei ihr
allerdings kein Ende
zu nehmen.
Was
empfindet sie negativ und was positiv?
Hier
kommt Elli Henkel ins Grübeln und ihre Antwort lautete zunächst:
"Negatives lösche ich sofort aus meinem Kopf!"
Sie wolle somit
verhindern, dass sie derartiges dauerhaft belastet. Dann verriet sie, was
ihr dann doch gewaltig unter die Haut ging. Es waren die unmenschliche
Demontage des Stadtrates Mattes und die Entscheidung zum Thema
Gesamtschule, in dem ziemlich viel Arbeit steckte und das recht
zukunftsweisend gewesen wäre.
Mich
interessierte nun auch, was sie als besonders positives Erlebnis im Laufe
der Jahre empfand und ich war auf eine ganze Liste von
Erfolgen und Erfolgserlebnissen gefasst. Für Elli Henkel gab es gab nur
eine einzige Antwort: "Es war der Moment, als ich zusammen mit Erwin das erste Mal
merkte, dass uns die Menschen echte Zuneigung entgegen brachten" und
ihr Gesichtsausdruck spiegelte die vielen Jahre wider, seit denen sie
dieses Gefühl genießt und daraus ihre ganze Kraft schöpft.
Ihre
Stärken und Schwächen
Elli
Henkel ist durch und durch bescheiden und pflichtbewusst. Ihre Stärke ist
die Sanftmütigkeit, das "Zuhören-können" um daraus die
richtigen Schlüsse ziehen. Sie kann auf wechselnde Lagen unglaublich
flexibel reagieren und dennoch sehr verbindlich bleiben, weil sie
äußerst zuverlässig ist und man sie "beim Wort" nehmen kann.
In
der Kommunalpolitik engagiert sie sich auf Fraktionsebene und im
Vorstand, während sie die Diskussionen im Parlament eher zurückhaltend
verfolgt. Öffentliche Wortgefechte sind nicht ihre Sache, eher
Taten, mit denen man etwas bewegt.
Was
sie sich für die Zukunft wünscht
An
erster Stelle steht die Hoffnung, dass sie sich noch viele Jahre an der
Seite ihres Mannes bei guter Gesundheit um ihre große Familie kümmern kann
und ihr dabei noch genug Zeit bleibt, damit sich die Bürgerhilfe weiter
stabilisiert und andere Aktivitäten weiter betrieben werden können. Ihre
Zufriedenheit und ihr Optimismus werden ihr sicher dabei helfen.
Der
Friede in der Welt ist für sie einer der wesentlichen Wüsche, damit die
nachfolgen- den Generationen auch über Europas Grenzen hinaus endlich ein
ruhigeres Leben führen können.
Auch
möchte sie weiterhin ihr Lieblingsreiseland Deutschland bereisen, was sie
vorzugs- weise in den Harz, in den Schwarzwald und in den Thüringer Wald
führt, wo sie auch weiterhin im Winter den Langlauf pflegt. Als weitere
bevorzugte Reiseländer stehen Italien und Österreich auf dem Plan. Ein
ganz besonderer Wunsch gilt ihrem Hobby Eisstock- schießen. Sie möchte
wieder mehr Zeit dafür haben, weil es das einzige Hobby ist, das ihr noch
geblieben ist.
Zum
Schluss
Ich
habe die zwei Stunden unglaublich genossen, die ich mit Elli Henkel im
Gespräch verbringen durfte, obwohl immer wieder Telefonate unser
Gespräch unterbrachen. Auch in solchen Momenten hat sie für die Anliegen
ihrer Mitmenschen ein offenes Ohr und würde nie einen Anrufer mit dem
Hinweis auf eine anderweitige Beschäftigung abwimmeln. Genau diese Ruhe
und die daraus resultierende Kraft machte das Interview für mich zu einem
beeindruckenden Erlebnis, das so ganz ohne Sprechblasen und plakative
Sprüche ablief.
In
ihrer Nähe tankt man Kraft und Optimismus, denn beides verbreitet sie
überaus verschwenderisch.
|
Elli Henkel
Inmitten ihrer Familie
Fotograf: Erwin Henkel,
deshalb nicht im Bild |
Brunhilde
Fahr |
Sozial
und gerecht -
ehrlich
und stets kämpferisch...
...das
sind die Attribute, die eine der wehrhaftesten Frauen Maintals schmücken.
Ich rede von Brunhilde Fahr, die ich allerdings einmal etwas
flapsig auch "Mutter Theresa von der Waldsiedlung" nannte, was
sie mir einige Zeit übel nahm.
Dass
ich damit aber gar nicht so falsch lag, bestätigt sich tagtäglich, denn
nichts liegt ihr so am Herzen, als "Ihre Menschen in der
Waldsiedlung". Eigentlich meint sie damit die Großsiedlungen
zwischen der Berliner Straße und der Hermann-Löns-Straße. Längst ist
sie jedoch weit über die Grenzen dieser Gebiete tätig und sie macht "alles
links", was ihr suspekt erscheint und das soziale Gefüge ganzer
Wohngebiete negativ zu verändern droht.
In
ihren anzuwendenden Mitteln ist sie nicht gerade wählerisch, denn der
direkte und kürzeste Weg erscheint ihr generell der Beste zu sein. Dabei
kann sie sich im positiven Sinn zu einer wahren Nervensäge entwickeln,
wenn sie den leisesten Verdacht von Verschleppung, von Ausreden und üblem
Taktieren wittert.
Und - von diesen Zeitgenossen gibt es wahrlich genug in
ihren Konfliktbereichen. Überhaupt ist es ihr Temperament, mit dem sie
ihr ganzes Umfeld mitzureißen scheint. Sie nennt es: "ansteckende
Begeisterung".
Nichts
hasst sie mehr, als wenn der erste Schwung in einer Gummiwand verpufft und
die Dinge auf die lange Bank zu geraten scheinen.
Die
Frage nach ihrer Herkunft beantwortet sie in ihrer speziellen
Ausdrucksweise, die für viele Menschen erst einmal gewöhnungsbedürftig
erscheint, mit: "Ich stamme aus einer ehrlichen-Haut-Familie!".
Mit dieser Antwort scheint sie zu verbinden und gleichzeitig abzugrenzen.
Seit
frühester Kindheit lernte sie, soziale Verantwortung zu tragen, ohne
jetzt auf Details einzugehen. Ehrenämter zu übernehmen, war in ihrer
Familie über viele Generationen obligatorisch und einige Bürgermeister
unter ihren Vorfahren fühlten sich stets dem Gemeinwohl verpflichtet und
weniger ihrer eigenen Versorgungsfrage, wie das heute vielfach üblich
ist.
In
Maintal ist sie 1986 "hängen geblieben" - der Liebe wegen, wie
sie sagt. Seit 1990 fühlt sie sich richtig mit der Waldsiedlung
verwurzelt, die sie als "gestandene Siedlung", in der all ihre
Freunde und Bekannten wohnen, nach besten Kräften mit Zähnen und Klauen vor gravierenden
sozialen Veränderung verteidigt. Mit dem
Hauptinvestor der Waldsiedlung und anderer Maintaler Großsiedlungen
verbindet sie eine tiefgründige Abneigung, die ihre Ursachen in mehreren
skandalösen Vorgängen und daraus resultierenden gerichtlichen
Auseinandersetzungen haben.
Oft bemüht sie im Zusammenhang mit der
generellen Thematik verbal ihre Erfahrungen mit Wirtschaftskriminalität
und Korruption, deren pilzbefallähnliche Strukturen ihr aus ihrer
früheren beruflichen Tätigkeiten nur allzu bekannt sind und weshalb sie
auch der Kreditwirtschaft beruflich den Rücken drehte.
Ihren
Abschluss an einer Frankfurter Wirtschaftsfachschule absolvierte sie 1968,
wo sie auch damals den heutigen Professor Harald Seehausen
kennen lernte, mit dem sie bis auf den heutigen Tag zahlreiche Projekte
verbindet.
Ihr
besonderes Augenmerk gilt den Erwachsenen ihres Umfeldes und natürlich
den Kindern, für die sie sich gewaltig einsetzt. Für sie sind es
allerdings keine Kinder im eigentlichen Sinn, sondern
"Minimenschen", die nach ihrer Meinung niemanden in der Politik
interessieren. Sie würden zur reinen Kostenfrage degradiert und niemand
mache sich ernsthaft Gedanken um den Generationenvertrag.
Die
jetzt 52-jährige Brunhilde Fahr schöpft aus ihrer harten
Lebenserfahrung, wenn sie ihren Mitmenschen empfiehlt, Zivilcourage zu
zeigen.
Für
sie ist das gleichbedeutend mit
-
jeder
Mensch kann etwas erreichen, wenn er selbst Wort hält,
-
wenn
er sich zutraut, anzutreten,
wenn
er sich verantwortlich fühlt und verbindlich handelt
und
gleichbedeutend mit
"Zivilcourage setzt aber voraus, dass man selbst eine ehrliche Haut
ist", meint Brunhilde Fahr, die nur allzu oft gedanklich die
persönlichen Folgen ihres Handels ausklinkt, um den Mut nicht zu
verlieren.
Aus
ihrem Handeln und ihren zahlreichen Erfolgen resultiert aber auch eine
gute Portion Zufriedenheit, die sie in Form von Optimismus an Andere
weitergibt. Das Berichten über diese Erfolge betrachtet sie als wichtiges
Element zur Stärkung der Zivilcourage, die erst durch die Erfolge zum
ermutigenden Rezept für Veränderungen wird.
So
richtig frustriert und "sauer" kann sie sein, wenn die
Ergebnisse wochen- und monatelanger Gruppenarbeit in Schubladen
verschwinden und trotz erheblicher Kosten für den Steuerzahler nicht
umgesetzt zu werden drohen.
Wo
andere resignieren, greift sie zum wiederholten Mal an.
Als
Leiterin der Elter-/Kind-Gruppe der Waldsiedlung setzte sie zahlreiche
Maßnahmen durch, die stets für Schlagzeilen sorgten. Im Parlament und in
Ausschüssen erhebt sie immer wieder ihre Stimme und wird nicht müde, die
Schwachstellen in Maintals Verwaltung aufzuzeigen. Dazu nutzt sie alle nur
möglichen Formen der Überzeugungstechnik.
Der
Presse ist sie wegen ihrer bohrenden Art bestens bekannt und ihre Texte
bringen nicht nur Redakteure gelegentlich ins Schwitzen.
Auf
ihre größte Schwäche angesprochen, nannte sie dem MTA einmal "Ich
haspele manchmal rum, weil ich schon wieder vier Gedanken voraus bin und
meine Gesprächspartner da noch gar nicht sein können".
Die
geborene "Leseratte" liest sich "querbeet" durch,
liebt jedoch besonders Hermann Hesse und Walter Benjamin.
Als
ihre Helden des Alltages bezeichnete sie einmal "Alle die nicht
wegschauen und stets für ihre Mitmenschen arbeiten".
An
Maintal störte sie jüngst noch "das fehlende Flair, der
unglaubliche Dreck und die ekelhaften gelben Säcke". Ich bin
überzeugt davon, dass die Aufzählung heute länger wäre.
Zur
Verzweiflung treibt sie "Unehrlichkeit, Scheinheiligkeit, Arroganz,
Menschen mit "Fassadenansichten" und "Fassadendenken".
Peinlich
ist ihr eigentlich gar nichts - vorausgesetzt, sie kann sich selbst ins
Gesicht schauen.
Ihr
Lebensmotto beschrieb sie einmal so:
"Dasein
ist die Wirklichkeit und die Butter auf dem Brot gehört mir!"
Und
was sagt Professor Harald Seehausen über Brunhilde Fahr?
Frau
Fahr ist nicht zu stoppen wenn es um die Interessen von Kindern und
Familien geht. Ihre Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit zeichnet sie aus- auch
dann, wenn sie den Politikverant- wortlichen auf die Nerven geht. Die
Interessen von benachteiligten Familie in der Öffentlichkeit auf den
Tisch zu legen, das hat sie vorgenommen. Sie verfolgt dieses politisches
Anliegen ohne ihre Person zu schonen. Wir brauchen solche Personen...
Zum
Schluss
Wer
Brunhilde Fahr zu kennen glaubt, kennt sie nicht wirklich. Täglich
entdecke ich neue Facetten an ihr, die ich noch nicht kannte. Sie ist eine
warmherzige, sozial engagierte Beschützerin gepeinigter Mitmenschen, die
keine eigene Lobby haben. Sie gibt ihr "letztes Hemd" und wird
deshalb von etlichen bornierten Widersachern oft mit perfiden Mitteln
diskreditiert.
Einen
Vorwurf kann ich ihr allerdings nicht ersparen:
Sie
kann in ihrem Zorn maßlos sein und wir kamen gewaltig "übers
Kreuz", weil sie in einem Moment der Unbeherrschtheit ihre Fassung
verlor. Das kann und darf nicht der Stil sein, in dem man miteinander
verkehrt. Dennoch überwiegen die guten Seiten, die nach einiger Einsicht
auch wieder eine Zusammenarbeit ermöglicht.
Ich
persönlich wünschte mir noch mehr Mitmenschen mit ihrer Zivilcourage und
ihrem Gemeinsinn - jedoch auch mehr Stil und Einfühlungsvermögen.
|
|
Karla
Köllner
|
...die
sensible Streitbare
Lange
bevor ich begann, mich intensiver für die Maintaler Politik zu
interessieren, war mir Karla Köllner bereits als
menschliche und parlamentarische Ausnahmeerscheinung aufgefallen.
Die
Art, wie sie den Dingen auf den Grund geht und die Geradlinigkeit, mit der
sie ausgemachte Optimierungspotenziale angeht, ist von einer entwaffnenden
Aufrichtigkeit geprägt, die bewundernswert ist. Was sie einmal anpackt,
bringt sie auch zu einem der Sache angemessenen Abschluss. Wirklich
problematisch können für sie eigentlich nur Menschen werden, deren Charaktereigenschaften
und Vorgehensweisen sich nicht mit ihrer Lebensart vereinbaren. Rigorose
Vorgehensweisen gehören nicht zu ihrem Repertoire und können sie absolut
außer Fassung bringen, wenn man ihr damit begegnet. Im Parlament ist sie
eine der wirklichen Damen, die damit deutlich aus der Masse der
Parlamentarier heraussticht.
Zur
Person:
Geboren
ist sie am 9. März 1941 in Schlüchtern. Sie hat noch einen älteren
Bruder; ihre ältere Schwester ist leider bereits verstorben.
Sie
besuchte in Schlüchtern die Schule und schloss mit der Mittleren
Reife ab. Ihre Berufsausbildung absolvierte sie in Fulda und sie übte ihn
anschließend in Fulda, Schlüchtern und Frankfurt aus.
In
Frankfurt traf sie ihren Mann wieder, den sie in Schlüchtern in der
Schule kennen gelernt hatte und so blieb sie in unserer Region. 1966
heirateten sie und sie wohnten bis 1980 in Dörnigheim, ehe sie nach
Hochstadt umzogen. Karla Köllner erfreut sich heute ihrer zwei inzwischen
erwachsenen Kinder.
Warum
gerade die SPD ?
1970
- zur Zeit der großen Umbrüche in der deutschen Gesellschaft - erwachte
in Karla Köllner das Gefühl, dass es Dinge gab, die man verändern und
verbessern müsste. Vorbild war für sie der charismatische Auftritt von Willy
Brandt, der unter dem Stichwort "Mehr
Demokratie wagen" viele junge Leute bewog, ihren Teil zur
Änderung Deutschlands beizutragen.
Entsprechend
konsequent trat sie nicht nur in die SPD
als Partei ein, sondern engagierte sich kommunalpolitisch in der damaligen
schnell wachsenden Stadt Dörnigheim. Es war die Zeit, in der viele
öffentliche Einrichtungen geschaffen wurden und Bürgermeister Erwin
Henkel die damalige liebenswerte Schlaf-Kommune Dörnigheim zur
vollwertigen Stadt wachsen ließ. In dieser Zeit galt ihr Engagement
besonders der Schaffung von Sozialeinrichtungen wie Kindergärten,
Spielplätzen und Sporteinrichtungen.
Als
der Druck der Nachbarstädte Frankfurt und Hanau auf die Wohnsitzkommunen
Dörnigheim, Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen immer stärker
wurde, setzte sie sich stark für die Gründung der Stadt Maintal ein, um
den vorgenannten Gemeinden das Schicksal eines Stadtteils Fechenheim in
Frankfurt zu ersparen. Unter der Federführung der vier Bürgermeister Erwin
Henkel, Georg Krieger, Philipp Ziegler
und Günter Hack wurde der Grundstein für die Stadt Maintal
gelegt, der der künftigen Stadt Maintal eine gewisse Stärke, aber den
beteiligten Gemeinden weiterhin ein hohes Maß an Bürgernähe
garantierte.
In
der Stadt Dörnigheim war sie kurz (bis zur Gebietsreform) als ehrenamtliche
Stadträtin tätig und nach Gründung der Stadt Maintal als Vorsitzende
des Ausschusses für Soziales, Jugend, Sport und Kultur. In diesen
Positionen unterstützte sie den weiteren Ausbau von
Kindergartenplätzen, Spielplätzen und Sozialeinrichtungen sowie den Ausbau
der städtischen Haus-Krankenpflege (durch städtische Pfleggerinnen
und Pfleger) die später in die Schaffung des
Mobilen Sozialen Hilfsdienstes mündete. Sehr große Unterstützung
wurde ihr seinerzeit von der enorm engagierten Sozialarbeiterin Frau Annernarie
Doberstein (leider verstorben) zuteil. An Frau Doberstein denkt
sie heute noch mit Dank und Hochachtung zurück.
Nach
den Grundweichenstellungen im sozialen Bereich lenkte sie ihr Engagement
auf die Stadtentwicklung (Bau- Umwelt und Stadtentwicklung) um dazu
beizutragen, dass die Stadt Maintal an Lebensqualität gewinnt. Sowohl die
Begrünung von wichtigen Straßen, als auch die Umgestaltung historischer
Bausubstanz besonders in Dörnigheirn und Hochstadt unterstützte sie
maßgeblich mit.
In
der Zeit des 1. Stadtrates Dr. Schreiber , mit dem sie nicht
immer einer Meinung war, jedoch sein nachhaltiges engagiertes Arbeiten in
Maintal schätze, wurden sinnvolle Projekte wie z.B die Kompostieranlage
in Dörnigheim geschaffen, deren Bau sie ebenso unterstützte.
Bei
der Stärkung der städtischen Struktur war es auch nötig die schulischen
Angebote zu optimieren. Da die im Prinzip gute, Integrierte Gesamt-Schule
nur funktionieren kann, wenn sie auch von der Lehrerschaft engagiert
unterstützt wird und das Angebot möglichst als Ganztagsangebot
bereitgehalten wird, wirkte sie entgegen der Mehrheitsmeinung in der
eigenen Fraktion mit, damit Maintal ein vollwertiges Gymnasium in
Bischofsheim erhielt und somit das Schulangebot komplettiert wurde.
Auch das Angebot für den Vereins- und Leistungssport wurde in der Zeit
nach der Gründung der Stadt Maintal vorangetrieben, wofür beispielhaft
die Maintal Halle steht.
Städtische
Fehlentwicklungen wie der seinerzeitige Bau von "Mainhattan" in
Dörnigheirn wurden von ihr gleichermaßen abgelehnt wie die derzeitige
Tendenz durch nachträgliche Verdichtung von Wohnsiedlungen die
Lebensqualität der Bewohner zu mindern. Bespiele: Weitere Verdichtung im
Klingsee-Gebiet, geplante Verdichtung in den Großsiedlungen. Sie bedauert
zutiefst, dass sie die genehmigte übermäßige Ausnutzung der
Baumaßnahme an der Mainstraße in Dörnigheirn nicht verhindern konnte,
sensibilisierte jedoch das Bewusstsein der Öffentlichkeit für dieses
Thema.
Was
ihr besonders wichtig erscheint
Besonders
wichtig ist ihr der direkte Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern in
der Stadt Maintal. Dabei hat sich über Parteigrenzen hinweg des Bewusstsein
gebildet, dass Anliegen und Nöte der Menschen bei ihr auf ein waches
Gehör stoßen. Sie geht Konflikten mit mächtigen Wirtschaftsunternehmen
und einem "gelegentlich schläfrigen Magistrat" nicht aus dem
Weg. Im Stadtteil Hochstadt wird sie insbesondere als "Kummerkasten
und als Sorgentelefon" verstanden, was nach ihrer Meinung auch zu den
Aufgaben eines Parlamentariers gehören sollte. Nach diesem Verständnis
kommt bei ihr Bürgernähe und praktische Vernunft vor der Partei- und
Fraktions-Disziplin. Für Karla Köllner gibt es keine SPD- oder
CDU-Versorgung der Bürgerinnen und Bürger, sondern ein vernünftiges
Miteinander. Kurzum - sie ist Sozial
engagiert, gradlinig und zukunftsorientiert
.
Ihre
momentanen Ämter und Funktionen
Zur
Zeit ist Karla Köllner
-
Stadtverordnete
der SPD im Stadtparlament Maintal (Arbeitsschwerpunkt Bau, Umwelt
Stadtentwicklung),
-
stellvertretende
Stadtverordnetenvorsteherin,
-
Mitglied
in der Verbandskammer (die eine Stimme, die die Stadt Maintal in
diesem Gremium hat) des Planungsverbandes Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main,
-
stellvertretende
Schriftführerin im SPD Ortsverein Hochstadt,
-
Vorsitzende
des Vereins "Freunde und Förderer des DRK Seniorenzentrums
Kleeblatt in Maintal".
Natürlich
ist sie auch Mitglied in Vereinen, die sich gemeinnützig für Menschen
einsetzen.
Zum
Schluss
Auch
wenn man glaubt, nun etwas mehr über Karla Köllner zu wissen, so bleibt
hierbei doch ein gewisses Fragezeichen im Raum stehen. Wie bei einigen
anderen verdienten und engagierten Maintaler Politikerinnen auch scheinen
eine ganze Reihe von äußerst erwähnenswerten Aktivitäten unter die
Rubrik "das ist doch selbstverständlich" zu fallen.
Bescheiden
und mit Fleiß seine Pflichten zu erfüllen, die einem die übernommenen
Funktionen auferlegen, wird so zur sehr hohen Lebensform, die unser aller
Bewunderung verdient.
Am
30. März 2009 wurde Karla Köllner das Bundesverdienstkreuz
verliehen.
|
Karla
Köllner
|
Jörg
Schuschkow
|
...der
sanfte Rebell
Wenn
man Jörg Schuschkow so neben Wolfram Eschelbach an seiner
Abgeordnetenbank sitzen sieht und mitverfolgt, wie er auf die
Redebeiträge seiner früheren Parteifreunde und die serienweisen
Ablehnungen all seiner Anträge reagiert, denkt man unwillkürlich an eine
Art parlamentarischer Isolationshaft.
Als
fraktionsloser und parteiloser Abgeordneter hat er kaum Zugang zu den
Ausschüssen und Gremien, wie die "Ampel", in denen er sein
Wissen und seine Stärken einbringen könnte.
Ein
im Zuhörerraum Anwesender meinte in Anbetracht des sehr gemischten
Niveaus des Parlamentes
Jörg
Schuschkow fühlte sich nach der Abwahl der Bürgermeisterin und der sich
abzeichnenden "Alleingänge" der Allianzmitglieder zur
Kandidatur für das Bürgermeisteramt berufen und scheute weder Kosten
noch Mühen, dieses Ziel zu erreichen. Dabei rechnete er sicher insgeheim
auf die Unterstützung der CDU, die aber den von seinen Familienbedenken
genesenen Erhard Rohrbach überraschend ins Rennen schickte.
Dieses
in seinen Augen unglaubwürdige Vorgehen veranlasste ihn, der CDU
zunächst als Parteivorsitzender und anschließend dann komplett den
Rücken zu kehren.
Das
brachte ihn in die Situation, in der seine politische
Gestaltungsfähigkeit und -kraft von der Wirksamkeit her auf ein Minimum
reduziert wurde.
Dennoch
blieb er all seinen Grundsätzen treu und ist einer der wenigen
Abgeordneten, die sich umfassend für die Sorgen und Nöte der Maintaler -
besonders der Randgruppen - einsetzt. Er kooperiert damit mit anderen
Hoffnungsträgern und arbeitet an einer besseren Zukunft.
Wie
er wurde, was er ist (Überblick)
Persönliches:
04.06.1969
in Hanau geboren, evangelisch
Wohnorte:
1969
- 1970 Maulbeerweg 18 in Hochstadt
1970
- heute Weiherstraße 18 in Maintal-Hochstadt
Schule:
1976
- 1980 Besuch der Fritz-Schubert-Grundschule in
Maintal-Hochstadt
1980
- 1982 Besuch der Förderstufe der Dietrich-Bonhoeffer-
Schule in Maintal-Dörnigheim
1982
- 1989 Besuch des Karl-Rehbein-Gymnasiums in Hanau
1989
Schulabschluss mit
dem Abitur
Wehrdienst:
1989
- 1991 Dienst bei der Bundeswehr
Studium:
1991
Beginn des
Jura-Studium an der Johannes-
Gutenberg-Universität in Mainz
1993
- 1994 Unterbrechung des Studiums um die Mutter bei der
Rund-um-die-Uhr-Pflege des Großvaters bis zu
seinem Tod zu unterstützen
1997
Abschluss des
Studiums mit dem 1. Staatsexamen
1997 - 1999 Referendardienst beim
Landgericht Frankfurt, hierbei
u.a. ein ½ Jahr beim Rechtsamt der Stadt Maintal
beschäftigt
1999
2. Staatsexamen
1999
- heute als Rechtsanwalt in der Kanzlei Pfältzer & Partner
in Maintal-Dörnigheim tätig
Politik:
August
1999 Eintritt in die CDU mitten in der "Schwarzgeld"-
Affäre November
2001
Eintritt als
Nachrücker in die Stadtverordneten-
versammlung der Stadt Maintal aufgrund der
Rücktritte in der CDU-Fraktion wegen der
Diehl/Schächer/Wassermann-Affäre
Dez.
2001 Wahl zum Parteivorsitzenden einer durch die Affäre
total zerrissenen CDU-Maintal
März
- Mai 2003 in vorderster Front in der "Allianz für Maintal"
zur Abwahl von Bürgermeisterin Diehl.
14.09.2003
Mit 18,2% als parteiunabhängiger Kandidat bei der
Bürgermeisterwahl den dritten Platz erreicht und
damit für die Stichwahl ausgeschieden.
Die
Wurzeln
Seine
Familie kam ursprünglich aus dem Warthegau, der Provinz Posen in
heutigen Polen. Seine Großeltern und Eltern sind aber jeweils zu
"deutscher" Zeit geboren, im Kaiserreich bzw. Dritten Reich.
Im
2. Weltkrieg erfolgte dann die Flucht vor der anrückenden Roten Armee
nach Westen in die Nähe von Berlin-Ost (DDR). Dem kommunistischen Regime
standen seine Großeltern mütterlicherseits und seine Mutter (die im
Westen eine Ausbildungsstelle hatte) immer skeptisch gegenüber. Am
17.Juli ist sein Großvater vom Werk Henningsdorf aus mitmarschiert.
Auf
der väterlichen Seite sah es anders aus. Sein Vater stand der DDR positiv
gegenüber, bis er wegen des Lesens von Cowboyromanen ins Gefängnis
gesteckt wurde, seine Mutter blieb bis zum Ende der DDR und darüber
hinaus überzeugte Kommunistin.
Jörg
Schuschkows Eltern sind dann zusammen mit den Eltern seiner Mutter kurz
vor dem Mauerbau aus der DDR geflohen und nach Hochstadt gekommen. Dort
ist er in einer Großfamilie mit Eltern und Großeltern aufgewachsen.
In
der DDR blieb Verwandtschaft und so erlebte er diesen Staat auch seit seiner
Kindheit zu verschiedenen Anlässen. Aufgrund dieser familiären
Erfahrungen und eigenem Erleben stand und steht er allem, was nach
Kommunismus riecht, sehr skeptisch gegenüber (z.B. PDS).
Wie
er zu seiner politischen Tätigkeit kam
Er
selbst habe nach eigenen Aussagen in der Familie erlebt, dass man immer
SPD gewählt hat, hauptsächlich wegen der Erfahrungen in Berlin mit Ernst
Reuter, bis zum Abgang von Helmut Schmidt. Danach kam es im Laufe der
Regierung von Helmut Kohl in der Familie zu einem Wechsel der
Überzeugungen, der schließlich zur CDU geführt hat.
Jörg
Schuschkow war schon immer politisch interessiert, allerdings fand er
nichts, wo er sich hätte betätigen können. Offenherzig bekennt er:
"Ich
bin nicht der Mensch für Politik in verrauchten Hinterzimmern, wo es um
Parteihackordnungen geht. Ich denke, wie alle jungen Leute, wollte ich was
bewegen und zwar schnell.
Im
Studium hatte ich mir dann doch überlegt, in die CDU einzutreten, aber
mein Patenonkel (und Bruder meiner Großmutter mütterlicherseits) Ernst
Schick (derzeit Ehrenvorsitzender der CDU-Maintal), meinte, ich
solle mich erst einmal auf das Studium konzentrieren."
Außerdem
war er nicht oft in Maintal und in Mainz hatte er keine Lust, in eine
Partei einzutreten, da ihn Maintal und nicht Mainz interessierte. Die Idee
schlief dann ein, weil ihm die Politik der Kohl-Regierung in der 2.Hälfte
der 90er Jahre nicht mehr zusagte. Er ist immer noch überzeugt, dass wir
ohne Kohl (mit dem er in diesem Punkt voll auf einer Wellenlänge lang)
die deutsche Einheit nicht wiederhergestellt hätten, da er der einzige
war, der diese historische Chance ergriffen hat - Lafontaine wollte damals
nicht. Danach hat Helmut Kohl nach Jörg Schuschkows Ansicht zunehmend die
Realitäten aus den Augen verloren und das Wohl Deutschlands unter das
Ziel der Einigung Europas gestellt. Er wollte eben als Einiger
Deutschlands und Europas in die Geschichte eingehen, nur war für das Zweite
die Zeit noch nicht reif.
Als
dann die Spendenaffäre anfing und er dachte, dass man in der CDU nach
Kohl und dem Verlust der Regierungsmacht jetzt einen Neuanfang macht,
wollte er dabei helfen und trat in die CDU ein. Er dachte halt, man kann
etwas bewegen.
Die
CDU - die verlorene politische Heimat
Für
ihn ist CDU (immer noch) die beste Kombination von wirtschaftlicher
Kompetenz und sozialem Ausgleich, den es in der Reihe der deutschen
Bundesparteien gibt. Allerdings hat die derzeitige CDU nicht mehr viel
damit zu tun, wie er meint.
Er
denkt dabei eher an die CDU von Adenauer und Erhardt, die uns die soziale
Marktwirtschaft geschenkt haben und die ihre Enkel jetzt gerade "platt
machen".
Die
Maintaler CDU ist für ihn inzwischen ein besonders abschreckendes
Beispiel. Sie heißt zwar C D U, habe aber mit dem Sinn der Worte
nicht mehr viel zu tun. Deswegen fiel ihm die Trennung am Schluss auch
leichter.
Reines
Machtstreben ohne Inhalt ist nichts für Jörg Schuschkow. Er hatte
gehofft, die CDU in Maintal zu einer modernen, attraktiven Partei machen
zu können. Über Ansätze kam er - wie er heute feststellen muss -
jedoch nicht hinaus, weil "die Altlasten aus der Vergangenheit
(Diehl, Feuerbach & Co.) derart in die Gegenwart durchschlugen, dass
eine konstruktive Arbeit als Parteichef überhaupt nicht möglich war."
Er
war nach eigenem Bekunden die ganze Zeit bemüht, die teils
jahrzehntelangen alten Streitigkeiten in der Partei und die Fehler der
Vergangenheit wenigstens soweit abzumildern, dass die Fraktion und Partei
nicht vollends auseinander gebrochen sind. Dabei hatte er aber den Kopf
hinzuhalten für die Rachegelüste der im Zuge der ersten Diehl-Affaire
ausgeschiedenen Parteigrößen, z.B. bei Wahlen, wo Frau Diehl und ihre
Anhänger von der Delegiertenliste gestrichen wurden. Das hat ihn zwar
damals nicht sonderlich aufgeregt, nur regt es ihn heute auf, dass jetzt,
wo diese Strategen wieder am Ruder sind und selbst den Kopf hinhalten müssten,
plötzlich wieder die Einheit der Partei beschworen wird, die vorher allen
angeblich egal war.
Einen
politischen Standort in dem Sinne hatte Jörg Schuschkow nach eigener
Aussage nie.
Er
war auch als CDU-Parteivorsitzender von Maintal und als Parteimitglied
immer seiner Einstellung treu geblieben, nicht gegen seine Überzeugung zu
handeln. Als Parteichef musste er sich zwar öfter ein wenig biegen, aber
es gab nichts, was er gemacht hat, was er nicht auch vertreten konnte.
Dass er oft genug der Parteilinie nicht folgte, wurde ihm auch übel
genommen, z.B. als er zugab, Frau Diehl nicht gewählt zu haben.
Seine
neue politische Heimat
"Ich
bin politisch da, wo ich eine Chance sehe, etwas besser zu machen. In
unserem Land gibt es ein ungeheures Potenzial, aber es wird einerseits
nicht genutzt und andererseits erdrückt, weil die politische Klasse nur
daran interessiert scheint, sich Vorteile zu verschaffen und irgendwelche
Ideologien durchzusetzen, statt sich der Probleme wirklich anzunehmen.
Außerdem finde ich, dass man als Politiker nicht zum Sparen auffordern
kann, wenn man nicht mit gutem Beispiel vorangeht. Anderen sagen, dass sie
verzichten sollen, selber aber an den Pfründen hängen, ist einfach nur
unglaubwürdig. Wenn ein Ruck durch die Gesellschaft gehen soll, dann muss
der oben anfangen.
Erreichte
Ziele
Das
ist für Jörg Schuschkow schwierig zu beantworten. Spontan gefragt,
meinte er: "Gar nichts, außer die Abwahl einer Bürgermeisterin
erfolgreich betrieben zu haben, um ihren Amtsvorgänger auch zu ihrem
Nachfolger zu machen, der das gleiche gemacht hat, weswegen sie abgewählt
wurde, nur eben gerissener in der Ausführung war. Leider sind alle
anderen Pläne in und wegen dieser unseligen Sache untergegangen."
Zukünftige
Ziele
Das
war noch schwieriger zu beantworten. Er ist da noch im Schwebezustand. Er
würde gerne weiter etwas für seine Stadt bewerkstelligen, aber alleine
sei es schwierig.
Die
Frage sei eben, ob sich Leute finden, die bereit sind, einen schweren und
arbeitsreichen Weg nur aus Idealismus mit zu gehen, statt immer nur zu
jammern, die Entscheidungen aber anderen zu überlassen, weil man selbst
zu bequem ist, sich zu rühren. Wenn nicht, wird sich 2006 mit dem
Ausscheiden aus der Stadtverordnetenversammlung Politik in Maintal für
ihn erledigt haben.
Seine
Visionen
-
"Ganz
einfach: Eine Gesellschaft, die es schafft, wirtschaftliche
Erfordernisse zu erfüllen und trotzdem soziale Errungenschaften zu
erhalten und zu verbessern.
-
Politiker,
die wieder Vorbilder sind und nichts von ihrem Volk verlangen, was sie
nicht selber zu tun bereit wären.
-
Dazu
Wählerinnen und Wähler, die sich engagieren, informieren und
kritisch auswählen, wem sie ihre Stimme geben."
Ob
es das jemals geben wird ...
Zum
Schluss
Mögen
die bisherigen Ausführungen der Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit
auch etwas zu breiten Raum gehabt haben, die Informationen sind wichtig,
um Jörg Schuschkows Wesen und dessen Antrieb zu verstehen.
Mit
Jörg Schuschkow sitzt im Parlament ein wahrlich sanfter Rebell, der
alleine seiner Überzeugung treu bleibt. Sein Gespür für soziale
Schieflagen und seine abgrundtiefe Abneigung gegen jede Art von
Verlogenheit und Unaufrichtigkeit macht ihn zum wichtigen Baustein und
Regulativ der Maintaler politischen Kultur.
Ich
bin eigentlich recht sicher, dass er zusammen mit anderen aufrechten
Mitstreitern zur nächsten Kommunalwahl die Voraussetzungen für ein
echtes Gegengewicht zur derzeitigen Kommunalpolitik aufbaut.
Mit
Jörg Schuschkow und seinen sozialen und gerechten Ansätzen sollte es
gelingen, auch aus dem Topf der Wahlmüden Zulauf zu bekommen, damit die
Zeiten der 40% Wahlbeteiligung endlich um sind.
Dazu
wünsche ich ihm viel Erfolg!
|
|
Irmela
Koch
|
Der
Glaube versetzt Berge
Die
Stadt Maintal richtete vor einigen Jahren einen "Frauenhain"
ein, in dem für besonders verdiente Mitbürgerinnen ein Baum gepflanzt
wird, um ihr Engagement mit einem lebenden Zeugnis zu würdigen. 2004
wurde eine Linde für Irmela Koch gepflanzt.
Christina
Biermann-Müller hielt die Laudatio und ich übernehme ihre Worte, damit
auch die Zwischentöne nicht verloren gehen.
Liebe
Irmela,
ich
freue mich, dass ich heute für dich, unsere dienstälteste Ehrenamtliche
in der Kirchengemeinde Wachenbuchen, die Laudatio halten darf. Ich freue
mich, dass diese Linde heute für dich gepflanzt wird.
Meine
sehr verehrten Damen und Herren,
während
ich diese Laudatio entwarf, rief Irmela Koch bei mir an und sagte:
"Mach´ die Hälfte, mach´s kurz, denn es ist so kalt."
Ja,
so ist sie - offen, ehrlich, geradeheraus und bescheiden. Also mache ich
nur die Hälfte und lasse die ganzen Jahreszahlen weg.
Hier
eine Liste ihrer Aktivitäten:
-
Kindergottesdienst
-
Krippenspiele
-
Bastelkreis
-
Frauenkreis
-
Eine-Welt-Aktion
-
Partnerschaft mit der früheren DDR-Gemeinde Trebnitz
-
Partnerschaft mit einer Behindertengruppe aus Hephata
-
Besuche im Martin-Luther-Stift
-
Beratungsdienste
-
Aufnahme von Gästen beim Kirchentag
-
Frauengottesdienste
-
Weltgebetstag
Das
war die Hälfte!
"Du
kannst das", hat sie vielen Frauen gesagt, auch mir, wenn wir
gezweifelt haben an unseren Fähigkeiten und hat uns so aufgerichtet,
unterstützt und gestärkt.
Lange
Jahre gestalten wir zusammen den Frauenkreis unserer Kirchegemeinde. Ohne
große absprachen funktioniert unsere Zusammenarbeit, ich habe eine
Geschichte und sie ein passendes Gedicht dazu oder ein Lied.
De
Bastelkreis hat sie gegründet, ist auf Ausstellungen gefahren, hat Kurse
mitgemacht, viele Ideen gesammelt und Basare eingerichtet. "Manche DM
bzw. machen Euro haben wir für "Brot für die Welt" gebastelt
und gebacken", hat sie mir erzählt. Drei Altardecken und zwei
Antependien sind u.a. in der Bastelkreiszeit entstanden.
Ihre
ehrenamtlichen Aktivitäten hat sie nie als ein Opfer verstanden, sondern
als etwas, das sie persönlich weitergebracht hat.
Das
diesjährige Thema des Weltgebetstages ist: "Im Glauben gestalten
Frauen Zukunft". Irmela Koch hat die Weltgebetstagsgottesdienste
nicht nur viele Jahre vorbereitet, sondern dieses Thema könnte auch über
ihrem Leben stehen. Sie ist eine Frau, die glaubt, die das Positive sieht,
die mutig ist und Mut macht. Eine Frau, die gestaltet, kreativ ist,
manchmal "den Schalk im Nacken hat", kritisch ist und
hartnäckig, wenn sie etwas will. eine Frau, die auffordert zu reden, zu
diskutieren, zu glauben und die Zukunft zu gestalten.
Ein
Werk von ihr habe ich mitgebracht und das ist sie. dieser Kanzelbehang
hängt jetzt in der Passionszeit in unserer Kirche. Das ist Irmela, mit
der Dornenkrone, mit ihrem Leiden, aber in der Mitte auf violettem Grund,
der Kirche- und Frauenfarbe, "Für euch".
Wenn
sie in dieser Zeit mal in der Wachenbuchener Kirche sein sollten und die
Predigt des Pfarrers mal nicht so ist, dann schauen sie einfach ein wenig
tiefer auf dieses Antependium von Irmela Koch und dann wissen sie, was
christliches Leben ist.
Danke!
|
Irmela Koch
|
Hildegard
Janson
|
Fels
in der Brandung
Im
Maintaler Frauenhain verewigt ist Hildegard Janson, die sich
ehrenamtlich besonders für Dienste in der Kirchengemeinde Maria Königin
in Maintal einsetzt.
Anlässlich
der Baumpflanzaktion hielt ihr Christa Fritzsche die
folgende Laudatio:
Sie
wurde am 22.05.1960 in Hanau geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie mit
ihrer älteren Schwester Christine, ihren Eltern und der Großmutter in
Dörnigheim.
Nach
der Schulzeit machte sie im Vinzenzkrankenhaus in Hanau eine Lehre als
Krankenschwester, wo sie danach auch weiter als Krankenschwester
arbeitete. 1985 heiratete Frau Janson den Chemiemeister Thomas Janson. Die
Familie wurde dann mit der Geburt von Sohn Simon 1988 und Tochter Lisa
1992 komplett.
Familie
Janson lebte, als ich in den dienst der Kirchengemeinde trat, im Jahr 1999
mit drei Generationen unter einem Dach; und das Management lag zum großen
Teil in Frau Jansons Händen. Liebevoll versorgte sie zusammen mit ihrer
Mutter die Großmutter und nachdem die häusliche Pflege nicht mehr
ausreichte und diese nach Hanau in ein Pflegeheim kam, war Frau Janson
beim geringsten Problem zur Stelle, um sicherzustellen, dass die
Großmutter optimal versorgt war. Zudem war und ist sie noch immer im
Nachtdienst des Vinzenzkrankenhauses tätig - zwar in Teilzeit - aber
trotzdem war sie alles in allem rund um die Uhr im Dienst.
Bai
all dieser Arbeit ist dann noch die Kirchengemeinde und da ist Frau Janson
nicht weg zu denken, das kann ich selbst aus eigener Erfahrung sagen. Wie
oft habe ich bei ihr angerufen und um Hilfe gebeten, wenn sie sich gerade
mal nach einem Nachtdienst hingelegt hatte. Da war es kein Thema: Frau
Janson stand binnen kürzester Zeit in meinem Büro mit der Frage:
"Wo kann ich helfen?"
Sie
ist meine "rechte Hand" und oft habe ich mich schon gefragt:
"Wie schafft sie das alles?"
Da
ist ein Ministrant abzuholen, die Frauengemeinschaft hat ihren
Monatsgottesdienst, den sie mit mir zusammen vorbereitet, der
Kindergottesdienstkreis, bei dem sie in Dörnigheim die Frau der ersten
Stunde war, obwohl sie meinte: "Mit Kindern kann ich nicht", was
natürlich nicht stimmt. Den Weltgebetstag gestaltet sie in jedem Jahr
mit.
Habe
ich mal Kummer, dann ist sie auch für mich da und hört mir zu. Jedes
Jahr muss das Pfarrfest organisiert werden. Sie hat alles im Griff und
findet auch Leute, die mithelfen, weil sie knallhart sagt: "Wenn
keiner hilft, gibt´s kein Fest!" Und dann klappt alles. sie ist
nicht immer bequem, auch nicht für mich; sie hinterfragt, was sie nicht
versteht oder einsieht und da kann man sich bei ihr nicht hinter
diplomatischen Floskeln verbergen; da ist offene und ehrliche
Stellungnahme gefordert. Ihre Ehrlichkeit schätze ich besonders.
Nachdem
Ihre Großmutter 2002 im Alter von 99 Jahren gestorben war, hatte sie
etwas "Luft", wie man so schön sagt und diese stellte sie dann
wieder der Kirchengemeinde zur Verfügung. Da in unserer Gemeinde bis
November 2003 kein Pfarrgemeinderat tätig war, kümmerte sie sich
trotzdem weiter um den Arbeitskreis Jugend und Familie und verhinderte so
mit einigen Aktiven das Auseinanderbrechen. Sie war der Integrator.
Seit
November 2003 ist Frau Janson im Vorstand des neuen Pfarrgemeinderates und
das Haus ist bestellt. Sie kümmert sich um neue Gottesdienstformen und
setzt sich noch intensiver für das Gemeindeleben ein. Auch ihr Mann und
ihre Kinder sind aktiv in der Gemeinde tätig und zwar mit Überzeugung
aus dem Glauben heraus. Frau Janson ist bei alledem keine arbeitswütige
Aktivistin, vielmehr ist es ihr Glaube, der sie antreibt.
Es
hat mich sehr berührt, als sie einmal zu einer Mitstreiterin, die ihren
Frust über den ehrenamtlichen Dienst in der Gemeinde äußerte,
sinngemäß sagte: "Die Mitarbeiter der Gemeinde sind austauschbar,
aber die Gemeinde bleibt, und wir alle sind schließlich Glieder des einen
Leibes, wie Paulus sagt und befähigt dazu, Glauben weiter zu geben."
Ich
bin sehr froh darüber, dass ich Frau Janson auch im Namen der Pfarrei
Maria Königin die Laudatio halten durfte und hoffe, dass sie weiter -
angetrieben durch den heiligen Geist - Dinge ins Rollen bringt.
Ich
wünsche ihr für die Zukunft viel Kraft für alles, was noch ansteht und
Gottes reichen Segen bei ihrer Arbeit in der Familie, im
Vinzenzkrankenhaus und in der Gemeinde.
CHRISTA
FRITZSCHE
Ohne
das ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, bei denen die
Gemeinschaft vor den eigenen Interessen rangiert, würde in vielen
Bereichen das Gemeinschaftsleben stark reduziert sein oder gar
zusammenbrechen. Frau Janson und ihrer Familie gilt deshalb unser aller
Dank.
|
Bild folgt
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Uta
Eigner |
Zuhören
und anpacken
Uta
Eigner ist ebenfalls als sehr aktive Christin in Maintal.
Die
Laudatio für Uta Eigner hielt Ines Fetzer
Wenn
wir heute für Sie, liebe Frau Eigner, einen Baum pflanzen, dann ist das
besonders passend. Denn Bäume haben für Sie eine besondere Bedeutung von
Kindheit an.
Damals
in Hirnbach war es ein Kirschbaum, in dem sie immer saßen, wenn Sie für
sich sein wollten und Zeit brauchten zum Nachdenken über Gott und die
Welt. Dort in Hirnbach liegen die Wurzeln für das hohe Engagement, das
Sie von Jugend an für die Menschen und für Gott entwickelt haben. Dabei
war es für Sie gar nicht unbedingt naheliegend, dass Sie sich für die
Kirchen engagieren sollten. Ihre Familie hätte andere Wege nahegelegt.
Doch Sie fühlten sich wohl im Gottesdienst, fanden dort Heimat und
behielten, was Sie erlebten und woran Sie glaubten nicht für sich,
sondern vermittelten es weiter an andere. Kindergruppen, Kirchenchor,
Krippenspiele und Weltgebetstagsarbeit waren Stationen auf ihrem Wege, an
den verschiedenen Orten an denen Sie lebten.
Als
Sie 1971 nach Dörnigheim kamen, war es klar, dass sie sich wieder für
andere engagieren würden. Zunächst traten Sie dem Kirchenchor bei, weil
Singen schon immer eine ihrer Leidenschaften war, dann machten sie sich im
Herbst 1971 daran mit Pfarrer Drüner und zwei weiteren Ehrenamtlichen
einen Besuchsdienst zu gründen, dem Sie noch heute angehören. Zunächst
waren es 10-15 Geburtstagsbesuche, die monatlich auf die drei
Ehrenamtlichen verteilt wurden. Doch Dörnigheim wuchs, die Zahl der zu
Besuchenden auch und ebenso der Besuchsdienst. Wie vielen Menschen Sie
gratulierten, zuhörten, Trost und Rat gaben, wissen Sie vermutlich nicht,
aber es waren viele, um die Sie sich kümmerten auch über einen Besuch
hinaus.
Auch
die Aufgaben des Besuchsdienstes wuchsen, Seniorennachmittage wurden
gestaltet, an deren Organisation Uta Eigner immer maßgeblich beteiligt
gewesen ist. Ihr Herz, liebe Frau Eigner, schlug immer auch für die
Kinder. zunächst beteiligten Sie sich an den Ferienspielen der Stadt,
später kamen Sie durch die Begleitung Ihrer Töchter zum
Kindergottesdienst. Als 1976 Pfarrerin Brauer die Kinderkirche am
Samstagnach- mittag gründete, haben Sie mitgemacht und nach dem Weggang
der Pfarrerin 1977 20 Jahre lang die Kinderkirche mit wechselnden
Mitarbeiterinnen geleitet.
Durch
Fortbildungskurse in Schönberg und Kinderkirchentage lernten Sie andere
Frauen in der Umgebung kenne, die das gleiche Ziel verfolgten wie sie,
nämlich anderen zur Seite zu stehen und sie für den christlichen Glauben
zu begeistern. So wurde ein gemeinsamer Eine-Welt-Verkauf auf dem Hanauer
Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen, aus dem sich ein wöchentlicher Verkauf
im Evang. Gemeindezentrum entwickelte. Informiertes Einkaufen und die
Gemeinschaft von Christen über Kontinente hinweg stand für Sie im
Vordergrund, auch als Sie zum Eine-Welt-Laden in Großauheirn wechselten.
Dass Christsein weltumfassend ist und wir füreinander einstehen, kannten
Sie aus jahrzehntelanger Mitarbeit beim Weltgebetstag der Frauen. Auch
hier blieben Sie nicht bei bloßer Teilhabe. Sie machten Fortbildungen und
organisierten die Gottesdienste und blieben der kirchlichen Frauenarbeit
auch sonst verbunden, sei es beim Kreisfrauentreffen, sei es beim
Treffpunkt Frauenarbeit.
Daneben
war die Partnerschaft unserer Gemeinde zu einer Wohngruppe in Hephata für
Sie von besonderer Bedeutung. Der Kontakt zu den Behinderten ist über
Jahre gewachsen und Sie waren in dieser Partnerschaft immer eine treibende
Kraft.
Dennoch
die Jüngsten und die Alten haben ihnen besonders am Herzen gelegen. Sie
engagierten sich im Schulelternbeirat, solange sie Schulkinder hatten, und
sind Mitglied im Seniorenbeirat seit 20 Jahren bis heute. Dass ihr
Engagement nie nur aus mitreden, sondern immer auch aus Mittun bestand,
zeigt ein letztes Beispiel aus ihrer langjährigen Arbeit. Als in der
Altenwohnanlage niemand mehr da war, der Kaffeenachmittage veranstalten
konnte, haben Sie das im Auftrag des Seniorenbeirats übernommen und sind
dort immer zur Stelle, wenn Not am Mann bzw. an der Frau ist.
Gelebter
Glaube heißt Menschen zur Seite stehen, so haben Sie es immer verstanden
und gelebt, und so haben sie als Mensch verwurzelt in Gott reiche Frucht
gebracht. In diesem Sinne möge Ihr Baum, liebe Uta Eigner, so wie Sie
selbst ein Zeichen göttlichen Segens sein.
INES
FETZER
|
Bild folgt
|
Christina
Biermann-Müller |
An
der Seite des Pfarrers
Der
Frauenhain der Stadt Maintal wurde 2004 um einen Baum zu Ehren von Christina
Biermann-Müller bereichert. Zu diesem Anlass hielt Anke
Menk die Laudatio.
Anm.:
Für Menschen, die sich effizient über die Arbeit und den hohen
Stellenwert von Christina Biermann-Müller in der Kirchen- gemeinde
Wachenbuchen informieren möchten, habe ich die entsprechenden
Textpassagen fett unterlegt, denn aturgemäß enthält eine Laudatio für
ein Mitglied der Kirchengemeinde sehr viel Pathos, der ein umfassendes
Stimmungsbild erzeugt.
Bäume
wachsen nicht in den Himmel, aber sie können ein Stück Himmel auf Erden
sein.
Ein
Leben ohne Bäume, das kann ich mir nicht denken. Bäume - sie geben uns
Luft zum Atmen, wasser zum Leben, Wärme und Kühle, Saat und Ernte. Ein
Baum hat alle Eigenschaften, die sich ein Mensch gerne wünscht. Er nimmt
Schicksalsschläge und Blitzschläge hin, ohne gefällt zu werden. Er ist
auch im Alter noch ansehnlich und stark und trägt Früchte. Er
überdauert dei Zeiten, indem er sich immer wieder regeneriert. Er
überdauert, wenn er gesund bleibt, mehr als ein Menschenleben.
Wenn
wir einen Baum pflanzen, dann können wir ein Stück Zukunft gestalten.
Zukunft gestalten, in der Gegenwart verantwortungsbewusst leben mit dem
Blick über den eigenen Horizont hinaus, das war und ist Dir, liebe
Christina, wichtig. Du legst dabei immer wieder Wert auf
gemeinschaftliches Handeln, das keinen außen vor lässt. So ist die
heutige Aktion, bei der wir gemeinsam Bäume pflanzen, eine schöne Geste,
die dich nicht nur ehrt, sondern Dich sicher auch freut. Ich jedenfalls
freue mich von herzen, dass man Dich vorgeschlagen hat, denn ich denke, Du
hast diese Anerkennung für Deine wertvolle Arbeit, die uns alle immer
wieder bereichert, wirklich verdient.
Werfen
wir eine Blick auf Deinen Lebenslauf.
Am
29.7.1960 wurdest Du in Eschwege geboren. Mit vier bist Du bereits
zum Kindergottesdienst gegangen und hast die Kindergottesdienstarbeit
dann später über Jahre aktiv mitgestaltet.
Neben
der Schule warst Du bei Einsätzen der Campingkirche engagiert,
zuletzt zusammen mit Deinem heutigen Ehemann Pfarrer Helmut
Müller. Helmut hast Du während Deines Sozialpädagogik-Studiums
kennen gelernt, das Du von 1979 - 1982 in Siegen absolviert hast. 1982
seid Ihr gemeinsam nach Wachenbuchen gezogen, wo Helmut bis heute
die Pfarrerstelle inne hat. 1983 wurde euer erster Sohn Tobias geboren und
von 1984 - 1985 hast Du Dein Anerkennungsjahr in der Kita Vilbeler
Straße in Dörnigheim gemacht. Es folgten noch drei weitere Kinder -
Jakob, Lina und Paul, denen Du neben Deinen vielen ehrenamtlichen
Tätigkeiten viel Liebe und Nestwärme gibst.
In
den achtziger Jahren bereits begann die gemeinsame Frauenkreisarbeit
mit Irmela Koch in der ev. Kirchengemeinde in Wachenbuchen. Es ist
immer wieder schön, mitzuerleben, mit wie viel Freude und Begeisterung
die älteren Frauen mittwochs ins Gemeindehaus kommen, um gemeinsam mit
euch einen Nachmittag zu verbringen. Gleichzeitig hat in diesen Jahren
auch die Weltgebetstags- arbeit begonnen, die Du bis heute intensiv
vorbereitest und mit Frauen Deiner Kirchengemeinde gestaltest.
Ein
jährlicher von Frauen vorbereiteter Pfingstgottesdienst ergänzt das
Programm. Man kann wirklich sagen, dass die Frauenarbeit in unserer
Kirchengemeinde ohne Dich nicht denkbar wäre, oder sagen wir besser in
Deiner liebevollen festen Hand ist. Und das ehrenamtlich und
unentgeltlich.
Darüber
hinaus arbeitest Du mit im Team des Pfarrfrauen- dienstes der ev.
Kirche in Kurhessen-Waldeck und bist Mitglied im Frauenbeirat der Stadt
Maintal. In der Büchertalschule machst du Büchereidienst und
zeigst Einsatzbereitschaft und Zivilcourage, wenn es um das Wohl der
Schüler geht. Die Büchertalschule diente beim letzten Kirchentag als
Quartier für eine große Anzahl Besucher. auch wenn Dich die Arbeit in
der Betreuungsgruppe viel Kraft gekostet hat, hattest Du viel Spaß
daran und hast durch zwischenmenschliche Begegnungen und Gespräche viel
zurück bekommen. Das Team der Kinderwoche Wachenbuchen, Träger
des Jugendpreises der Stadt Maintal, profitiert seit ein paar Jahren von
Deiner Mitarbeit. Manchmal findest Du ein wenig Entspannung bei Deinen
Hobbies Tanzen, Basteln, Gymnastik und Lesen.
Das
wertvollste bei all Deinem Einsatz und deiner Schaffenskraft ist für mich
aber die Tatsache, dass Du immer Zeit und ein offenes Ohr für Deine
Mitmenschen hast. Du bist da, wenn man Dich braucht und hörst zu.
Eigenschaften, die eine wahren Seelsorger ausmachen. Du bist zur
rechten Zeit am rechten Ort und hast ein Gespür für das, was
wesentlich und wichtig ist. Du bist eine Frau der Tat, schiebst Dinge
nicht auf die lange Bank, sondern Du handelst - und das ist
verantwortungsvoll.
Du
bist eine Frau, die gerne gemeinschaftlich agiert, du liebst das Team und
kennst seine Stärken. Mit Dir kann man wunderbar feiern, lachen und
weinen. du hast ein großes Herz, bist eine wunderbare Freundin.
Die
diesjährige Baumpflanzaktion ist eine schöne Fortsetzung unserer
Weltgebetstagsarbeit, die am Freitag mit dem Weltgebetstagsgottesdienst
abschloss. Gemeinsam im Glauben Zukunft gestalten war das diesjährige
Motto, ausgewählt von den Frauen aus Panama.
Ein
Baum, gefestigt in der Mutter Erde, gehalten, beschützt und bewegt von
Frauenhänden. Baum des Lebens, tief verwurzelt, ausgespannt zwischen
Himmel und Erde als Kreuz. Zärtliche Hände berühren die erde und
gestalten behutsam die Zukunft der Welt. So die kurze Beschreibung des
Titelbildes, das einige von Ihnen sicher noch vor Augen haben. Der Glaube
ist es, der und Kraft gibt, nicht zu resignieren, sondern uns zusammen zu
tun, dabei zu wachsen und Zukunft zu gestalten. aus diesem Glauben heraus
mit dir zusammen zu arbeiten, darauf freue ich mich.
Und
wirklich schön wäre es, wenn wir manchmal ein bisschen zeit fänden,
Deinen Baum zu besuchen, ihn wachsen zu sehen, seinen Schatten zu
genießen und dabei zu erspüren, dass so ein Baum wirklich ein Stückchen
Himmel auf Erden ist.
In
diesem Sinne im Namen aller Maintaler Frauen
Danke!
ANKE
MENK
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Editha
Kaudelka |
Ohne
Kinder ist ihr Leben nicht vorstellbar
Editha
Kaudelka ist ehrenamtliche Kinderbeauftragte in Maintal / Zu jeder
Tageszeit bereit zum Helfen
Von
Christine Semmler
Maintal
· 11. Januar · Ein chinesischer Gong steht neben dem schönen alten
Klavier, auf dem Boden liegen Trommelschlegel. Unzählige Instrumente
zieren das Musikzimmer Editha Kaudelkas Konzertzither, Steel
Drums, diverse Rasseln. "Probieren Sie ruhig alles aus",
ermutigt die Maintaler Kinderbeauftragte ihre Gäste. Aus der Stereoanlage
tönt "Ein schöner Tag", gesungen von der Enkelin Anna Otto.
Auf die ist sie besonders stolz. Inzwischen deckt die emsige, 75 Jahre
alte Dame den Tisch. Bald brennt die Bienenwachskerze, der Tee duftet,
Gebäck steht bereit. Erst jetzt hat sie Ruhe, setzt sich hin und erzählt
aus ihrem Leben.
Geboren
sei sie in Schlesien, erzählt sie, am 26. Oktober 1929. Schon früh war
ihr die eigene Bestimmung klar. "Ich wusste schon mit zehn Jahren,
dass ich Kindergärtnerin werden wollte", sagt sie. Gegen den Willen
der Eltern ging sie, inmitten der Kriegswirren, alleine nach Magdeburg, um
die Ausbildung zur Erzieherin zu machen. Damals war sie gerade 16 Jahre
alt. Editha Kaudelka hat an vielen Orten gewohnt, bevor sie Anfang der
60er Jahre nach Maintal kam. In Schönbeck, Wernigerode, im Harz und in
Hamburg arbeitete sie in ihrem Beruf als Erzieherin, leitete schon mit 23
Jahren einen Kindergarten, mit 25 ein Kinderheim. Auch mit sehr
schwierigen Kindern, sagt sie, sei sie immer "gut zurecht
gekommen".
1954
nahm sie ein eigenes Pflegekind auf: Sieglinde Otto, Mutter ihrer
gesangstalentierten Enkelin. Ein Stellenangebot führte sie schließlich
nach Dörnigheim. 1961 leitete sie den ersten Gemeindekindergarten in der
Kirchstraße. Beim Aufbau der Kindertagesstätten Siemensallee und
Eichendorffstraße war sie maßgeblich beteiligt, letzteren leitete sie 25
Jahre lang. Immer war die Alleinstehende auch außerhalb ihres
eigentlichen Arbeitsbereiches sehr aktiv. Sie gründete unter anderem
Theatergruppen, veranstaltete kulturelle Feiern in Krankenhäusern und
Altenwohnheimen, arbeitete in der Kinder- und Jugendarbeit der
katholischen Kirche. Da war es fast logische Folge, dass die "gute
Seele" Maintals nach der Rente im Jahr 1990 nicht still sitzen
konnte.
Im
Anschluss nahm sie den Job als ehrenamtliche Kinderbeauftragte an. Nach
inzwischen 14 Jahren ist sie heute die dienstälteste Amtsvertreterin in
Hessen. Ans Aufhören denkt die agile Dörnigheimerin nicht: "So
lange ich gesund bin, möchte ich Kinderbeauftragte bleiben", sagt
sie. Die Arbeit macht ihr Spaß. Dass ihr Terminplan randvoll gefüllt
ist, stört sie gar nicht. "Wenn ich zu Hause sitzen müsste, das
wäre eine Strafe für mich", meint sie. "Ich brauche es, für
andere da zu sein und weiterzugeben, was ich weiß." Im Dienste der
Kinder bietet sie Sprechstunden an allen Maintaler Grundschulen an.
Montags zwischen 14 und 17 Uhr steht sie Kindern und Eltern telefonisch
zur Verfügung, berät oder vermittelt Hilfesuchende an die zuständigen
Stellen. Einen Feierabend kennt die rege Frau nicht. "Wenn ein Kind
anruft und weint, weil die Eltern sich schlagen, dann gehe ich auch nachts
noch raus", meint sie. Selbst die schwierigsten Situationen
bewältige sie "nur mit Ruhe. Und mit sehr viel Geduld." Dieser
Service, erklärt sie, werde in allen Stadtteilen gut angenommen.
Editha
Kaudelka ist beliebt. Zahlreiche Dankesanrufe und liebevolle Kinderbriefe
sind Indizien dafür. "Und zu meinem 75. Geburtstag kamen viele Leute
von außerhalb, um mich zu sehen", freut sie sich.
Weites
Aufgabenfeld
Ein
Auszug ihrer vielen Tätigkeiten: In der lokalen Agenda-Gruppe vertritt
Editha Kaudelka die Interessen von Kindern und Jugendlichen. Sie betreut
die Aktion "Kinder beraten den Bürgermeister" und ist
Initiatorin der Schüler-"Forschergruppe", die sich für
kinderfreundliche Betriebe in Maintal einsetzt. Ihr Anliegen: "Kinder
sollen lernen zu sagen, was sie wollen." In der Kirchengemeinde
bietet sie Kommunionsunterricht an, gibt Hausaufgabenhilfe, organisiert
den Weltkindertag mit, fühlt sich auch für Trauerbegleitung in den
betreuten Familien verantwortlich. Darüber hinaus bleibt der Maintalerin
sogar Zeit für ein Hobby. Vor 35 Jahren hat sie den "Akkordeon- und
Trachtenclub" gegründet, regelmäßig trifft sie sich mit weiteren
Senioren zum gemeinsamen Akkordeonspiel. Die musische Komponente wird bei
der Maintalerin großgeschrieben - auch in der Kinderarbeit. In
Tagesstätten und Schulen oder in ihrem schönen Musikzimmer lehrt sie
musikalische Früherziehung, lässt Gong, Rasseln und Zither erklingen,
übt Volkstänze ein. Vielleicht ist das auch eines der Erfolgsrezepte,
warum ihre Schützlinge sie so lieben: "Mit Musik", sagt sie,
"kommt man ganz nah an das Kind heran."
Dirk
Müller
würdigte Editha Kaudelka zum 75. Geburtstag
wie folgt:
Die "gute Seele" der Maintaler Kinder
Kinderbeauftragte Editha Kaudelka feiert heute ihren 75. Geburtstag - unermüdlich im Einsatz
Maintal(dm). - Auch den warmherzigen Begriff von der "guten Seele" hätte das Goethe-Institut zum "schönsten deutschen Wort" erklären können, denn klingt er nicht genauso innig wie das Siegerwort "Habseligkeiten" sowie die zweit- und drittplatzierten Begriffe "Geborgenheit" und "lieben"? Und außerdem passt er: Maintals "gute Seele" Editha Kaudelka feiert heute ihren 75. Geburtstag.
Seit 1991 ist die geborene Magdeburgerin Kinderbeauftragte der Stadt Maintal - und damit auch die dienstälteste Hessens. Viele Lebensstation hat Editha Kaudelka hinter sich, doch immer spielten Kinder eine große Rolle. Im Jahr 1949 leitete sie, kaum 20-jährig, bereits ein Kinderheim im Harz, bevor sie in Hamburg bis 1959 in einem Kindergarten tätig war. Im Jahr 1960 erfolgte der Umzug nach Dörnigheim. Hier übernahm sie ihre erste Kita-Gruppe in der alten Schule (heute Polizei), und engagierte sich beim Bau der Kita Siemensallee und später auch bei der Entstehung der Kita Vilbeler Straße. Fast ein Vierteljahrhundert, von 1965 bis 1989, war sie dann Leiterin der Kita Eichendorffstraße. Mit ihrem Eintritt in den "Un-Ruhestand" erklärte sie sich sofort bereit, ehrenamtlich weiter für das Wohl der Kinder einzutreten.
Als Kinderbeauftragte fühlt sie sich prinzipiell für alle Kinder in Maintal zuständig, hat immer ein offenes Ohr, spielt auch schon mal "Feuerwehr", macht Haus- und Familienbesuche und vermittelt im Notfall auch notwendige Kontaktstellen und Hilfsadressen. Denn das tägliche Wirken als Kinderbeauftragte bedeutet auch harte Arbeit, viel Zuhören, viel Einfühlungsvermögen sowie das Bohren "dicker Bretter". Über ihr Ehrenamt bei der Stadt hinaus ist Editha Kaudelka seit vielen Jahren in der Katholischen Kirchengemeinde Allerheiligen aktiv. Außerdem kann sie auf das bereits 35-jährige Bestehen des von ihr gegründeten Akkordeon- und Trachtenklubs verweisen, mit dem sie vor allem den Volkstanz pflegt, den sie nach wie vor führt und für den sie immer wieder eine Vielzahl an Kindern gewinnt, die so schon frühzeitig musische Freude an Musik und Bewegung erfahren. So ist der agilen 75-Jährigen auch die musikalische Früherziehung, die sie an Maintaler Kitas und Grundschulen unterrichtet, ein großes Anliegen. Auch die Kinder-"Forschergruppe" und der "Maintalix" für kinderfreundliche Betriebe in Maintal gehen auf ihr Engagement zurück. Seit einigen Jahren führt sie auch mit viel Erfolg das Projekt Hausaufgabenhilfe für Asylbewerberkinder. Bei so viel unermüdlichem Einsatz für Kinder ist es kein Wunder, dass auch ihre Tochter Siegi Otto als Leiterin der Kita Kilianstädter Straße in Wachenbuchen in ihre Fußstapfen getreten ist. "Editha Kaudelka ist keine Kinderbeauftragte, wie man sie allgemein kennt", würdigte Bürgermeister Erhard Rohrbach schon zum 70. die "gute Seele" aller Maintaler Kinder.
Gut gelaunt und hartnäckig
Groß geschrieben hat Editha Kaudelka immer ihren Durchsetzungswillen, denn einerseits muss man sie einfach gern haben, andererseits kann sie in der Sache durchaus hart streiten, wenn es um ihre Ziele im Sinne der Kinder geht. So zählt Hartnäckigkeit neben ihrer ansteckenden guten Laune nach wie vor zu Editha Kaudelkas Haupteigenschaften. Zum heutigen Jubeltag feiert das immerjunge "Geburtstagskind" übrigens im kleinen Kreis. Alle Freunde und Bekannte sind aber eingeladen zur großen Geburtstagsparty am Samstag, 6. November, ab 11 Uhr im Gemeindehaus der Pfarrei Allerheiligen, Eichendorffstraße in Dörnigheim. Der Tagesanzeiger schließt sich allen Gratulationen an und wünscht "unserer Editha" noch viele schöne, gesunde und arbeitsame Jahre - die Kinder brauchen Dich!
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Jennifer
Gutberlet
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Stark-Leisterin mit klaren Vorstellungen
Wer
sie im Parlament, in Sitzungen und in Versammlungen bisher erlebt hat, der
erkennt sofort ihr außerordentliches Talent, Argumente schnell und
zielsicher zu analysieren und treffend, oft auch richtig stechend zu
kontern. Wen wundert es, dass sie auch in den eigenen Reihen gern und oft
erfolgreich taktiert, um Dinge in Richtungen zu lenken, von denen sie
überzeugt ist. Das ist auch völlig legitim, wenn dabei bestimmte Regeln
beachtet werden. In
der SPD-Fraktion bewältigt sie praktisch den größten Teil
der Arbeit, damit alle Stadtverordneten ihrer Aufgabe entsprechend
informiert sind und alle Anträge und Formalitäten zur jeweiligen
Parlamentssitzung komplett und termingerecht vorliegen. Dass
sie eine sehr enge Arbeitseinheit mit dem Fraktionsvorsitzenden Karl-Heinz
Kaiser bildet, ist zwangsläufig und sie wird daher auch von
vielen Parlamentariern zur "Fraktionsspitze" der SPD gezählt.
Es ist kein Geheimnis, dass beide ganz wesentlich die Richtung und das
Vorgehen prägen, wobei Jennifer Gutberlet von der
langjährigen Erfahrung Kaisers als Stadtverordnetenvorsteher und
Fraktionsvorsitzendem profitiert. Jennifer
Gutberlet
ist in der SPD Maintal und auch im gesamten Parlament
eine feste Größe, die gerade für den jungen Teil der im Schnitt doch
recht betagten derzeitigen Fraktion ein Vorbild für Leistungs-
bereitschaft und zielstrebiger Umsetzung von Absichten ist.
Zur
Person
Jennifer
Gutberlet ist 17.12.1975 in Frankfurt geboren. Ihr schulischer
Werdegang und ihre Ausbildung zeigen folgende Stationen auf:
-
1982
- 1986 Grundschule Waldschule Bischofsheim
-
1986
- 1992 Erich-Kästner Gesamtschule Bischofsheim
-
1992
- 1995 Albert-Einstein Gymnasium Bischofsheim
-
1995
- Abitur
-
1995
- 2000 Studium der Humanmedizin
-
seit
2000 Studium der Politologie & Jura
-
in
2000 mehrwöchiges Praktikum im Bundestag
Wie
sie wurde, was sie ist
Seit
1995 ist sie Mitglied in der SPD und seit diesem Zeitpunkt als
Schriftführerin im Ortsverein Hochstadt aktiv, denn Christel
Heckert brachte sie zur SPD und band sie auch sofort ein.
Allerdings
war sie bereits durch ihre Eltern vorgeprägt, die nach ihrer Aussage
immer überzeugt SPD gewählt haben. Jennifer Gutberlet
kokettiert damit, dass sie sich in der Schulzeit zunächst immer dagegen
wehrte, in einem politischen Bereich aktiv zu werden. Ihre Freunde und vor
allem ihre Familie hatten ihr immer von einem Medizin- Studium abgeraten
und hätten sie lieber im sprachlichen oder politischen Bereich gesehen.
Aber im Alter von 19 Jahren versucht man sicher - vor allem, wenn man sehr
eigenbestimmt ist - sich von den Regeln anderer zu lösen und seinen
eigenen Weg zu gehen. So kam es, wie es kommen musste: Sie schlug doch den
Weg ein, den so viele für sie gesehen hatten.
Charakterliches
Jennifer
Gutberlet ist nach eigener Aussage ein Mensch mit einem sehr
großen Gerechtigkeitsempfinden, der sehr hohe Ansprüche an Menschen
stellt, die sie für ihre Ziele für wichtig hält. Für diese Personen,
die bekanntlich sehr schwer zu finden sind, ist sie aber auch bereit,
alles in ihrer Macht stehende zu tun.
"Wenn
ich mich für eine Sache einsetze, dann aber auch ohne Kompromisse und
sehr ausdauernd. Ich bin aber auch ein sehr aufbrausender und ungeduldiger
Mensch. Ungerechtigkeit und Unaufrichtigkeit machen mich wütend. Ich sage
den Menschen immer, was ich von Ihnen halte", diesen Satz nahm ich
ihr ohne Abstriche ab - mehr noch - ich habe das am eigenen Leib erfahren
müssen.
Der
Sprung ins Parlament
Jennifer
Gutberlet erinnert sich noch daran, dass sie direkt auf die Liste
zur Stadtverordnetenversammlung gesetzt wurde, ohne davon jedoch eine
wirkliche Vorstellung zu haben. Der direkte Sprung ins Parlament blieb ihr
aber zunächst noch versagt.
Anfang
1997 fragte sie der damalige Fraktionsvorsitzende Herbert Belser
auf Anraten von Karla Köllner und Manfred Heckert
, ob sie die Fraktionsgeschäftsführung übernehmen würde. Sie habe das
ab April 1997 getan, sagt sie nicht ohne Stolz, weil es eine Auszeichnung
und Anerkennung ihrer bisherigen Leistung war.
1999
erhielt sie dann durch das Ausscheiden von Alexander Kühn
ein Mandat. Seit 2001 ist sie Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses
und seit 2002 zusätzlich auch Vorsitzende des Ausschuss für Soziales,
Jugend, Sport und Kultur. Ihre Aufgabenschwerpunkte sieht sie auch exakt
in diesen beiden Bereichen.
Was
sie neben der Politik so treibt
"Jenny",
wie sie ihr näheres Umfeld nennt, arbeitet seit 12 Jahren neben dem
Studium/der Schule im Mittelpunkt Sportcenter am Empfang und ist für die
gesamte Buchhaltung zuständig. Seit 1985 ist sie aktives Mitglied der
DLRG und gibt dort ehrenamtlich Anfängerschwimmkurse für Kinder.
Privat
ist sie jetzt sogar auf den Hund gekommen - das heißt, dass ihr
neustes und sehr zeitintensives Hobby ihr vierbeiniger Freund ist.
Beruflich
würde sie allzu gerne im journalistischen Bereich Fuß fassen und schreibt
daher auch schon hin und wieder für die Presse.
Ihre
ganz große Leidenschaft ist allerdings die Politik. Es macht ihr einfach
Spaß, zu sehen, dass und wie sie etwas bewegen kann. Die Medaille hat
natürlich eine Kehrseite, denn darunter leidet nur allzu oft ihr
Privatleben. Aber ohne Politik, das könnte sie sich gar nicht mehr
vorstellen.
Und
was ich selbst noch zu "Jenny" zu sagen hätte...
...ist
mit ein paar Worten eigentlich nicht auszudrücken, denn sie ist eine
quirlige und leidenschaftliche Streiterin im positiven Sinn. Das Gute ist
für sie immer der Feind des Besseren, denn alles soll perfekt sein.
Lockere Sprüche mag sie gar nicht, wenn ihr der Hintergrund unklar ist.
"Tacheles
reden" - das ist ihr Ding.
Was
gäben andere Parteien Maintals dafür, wenn sie in dieser Altersgruppe so
eine Frau hätten, die noch obendrein so eloquent wäre und nun auch noch
- Dank einer figurbewussten Lebensweise - im Parlament tanzt wie ein
Schmetterling und sticht, wie eine Biene.
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