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| |
27.
Juni 2005 - Ruhestand von Klaus Klee
Kabarett
vor großem Publikum
Seit
über zwei Jahren befasse ich mich bereits konkret mit der Idee einer eigenen
Kabarett-Gruppe bzw. mit der Verwirklichung eines Solo-Programms. Ermutigt
von allen Seiten und ganz besonders motiviert durch einen Personenkreis, der
für mich eine echte Bereicherung darstellt, nahm das Projekt Gestalt an. Gerade
die Zusammensetzung der Gruppe, bestehend aus einem angehenden Journalisten,
zwei in der Ausbildung befindlichen Sozialpädagoginnen, einer Event-Managerin,
einer Physiotherapeutin, eines noch brauchbaren Ruheständlers, einer Postlerin,
einem frisch gebackenen Abiturienten und einem Gymnasiasten machen die Mischung
so rund.
 |
Die
Vorbereitungen der Kabarettgruppe liefen nach der Ideenfindung auf vollen Touren, denn die
Akteure waren sich der Herausforderung bewusst. Auch für mich wurde es dann
ernst, denn aus der ursprünglichen Kabarett- Idee ist ein Experiment
geworden, das Kabarett, Comedy und humoristische Satire zu einem Cocktail
verbindet.
Das
Ensemble der Gruppe Mikrokosmos besteht aus
|
Hinter den Kulissen und in der
Vorbereitungsphase sorgten weitere engagierte HMV-Mitglieder für einen
reibungslosen Programmablauf.
Die Umsetzung
des Entwurfs konnte erfolgreich abgeschlossen werden und die Abschlussproben
machten Mut. Alle Akteure lebten sich in ihre Rollen gut ein
und es bestand natürlich noch viel Spielraum für situationsgerechte Improvisationen. Es
hing nur noch vom Publikum ab, wie sich die Sketche entwickeln würden.
Das Ensemble war ganz "heiß", dass es am Sonntag endlich "ernst"
wurde
mit dem vergnüglichen Spektakel. Der Humor-Musik-Verein fügt so der
Palette der Aktivitäten eine neue Facette an, die bereits ihre
vereinsinternen Liebhaber gefunden hat. Jetzt sollte der Funke überspringen!
Inhaltlich
kamen die Themen "Das Gerücht", "Der Einkauf",
"Die Autofahrt", "Das IKEA-Regal" und
"Fernsehen" in die engere Auswahl - verbunden wurden die
Programmpunkte durch Zwischenmonologe mit zeitkritischem Inhalt. |

|


|
Am
Sonntag, dem 26. Juni 2005 präsentierten dann die Hochstädter
Humoristen im Rahmen des Hochstädter Altstadtfestes ab 15 Uhr
auf dem Rathausplatz in ein attraktives Rahmenprogramm eingebettet die erste
KABARETT-Veranstaltung der vereinseigenen
Gruppe "MIKROKOSMOS" .
Dass die Veranstaltung ein
wahres Experiment war, zeigten die großen Unbekannten - das
Wetter, das Publikum, die Aufmerksamkeit des Publikums und der
Kompromiss zwischen größtmöglicher Bewegungsfreiheit auf der Bühne und den
tontechnischen Restriktionen. Letztere waren dann tatsächlich ein harter
Prüfstein für die Schlagfertigkeit und die Spontaneität der Truppe,
denn zwischen den Mikros befand sich ein absolut fauler Fisch, der aus dem
scheinbar etwas desolateren Teil des Verleihers stammte, der es bald aus
seinem Mikro-Kosmos entfernen sollte.
Mit Programm und Inhalt - da
waren
sich Akteure und Zuschauer einig, lag die junge Kabarett-Gruppe absolut richtig,
denn sie verstanden es sogar, auch die große Anzahl von Kindern, die sich
mit ihren Eltern auf dem Platz befanden, bestens zu unterhalten. Es war weniger die große oder die kommunale Politik, die hier eine
Rolle spielten, sondern die großen und kleinen Herausforderungen und
Besonderheiten des Alltagslebens, die bestens ausgebreitet wurden.
|
Die Kabarett-Idee ist einer
meiner langgehegten Wünsche, die ich eigentlich selbst mit einigen
Gleichgesinnten umsetzen wollte. Durch eine äußerst positive personelle
Entwicklung im schöpferisch-darstellenden Bereich wurde allerdings die Umsetzung
innerhalb des Humor- Musik- Vereins "Edelweiß" möglich. Das Projekt entwickelte sich derart positiv,
dass inzwischen Frank Walzer als auf allen Gebieten
besonders befähigter Macher die Fäden in der Hand hat. Es ist für alle
Beteiligten eine Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Wer das gut 60 Minuten lange
verbale Feuerwerk vor knapp 1.000 Zuschauern erlebte, das in ein zweieinhalbstündiges Programm mit Show, Tanz und
Gesang eingebettet war, wurde Zeuge einer besonderen Premiere. Wer das Spektakel versäumte
oder wegen der Mikrofonprobleme nochmals das Programm nachempfinden will, kann
sich eine Kostprobe zu Gemüt führen.
"Das Gerücht"
"Der Einkauf"
"Die Autofahrt"
"Das IKEA-Regal" und
"Fernsehen"
INTRO
Vor einigen Tagen legte ich mir
bereits meinen ersten Satz zurecht.
Heraus kamen 2 Varianten.
1. Variante - bei Sauwetter -
Tische, Bänke nass und Zapfanlage kaputt:
"Lieber Besucher des
Altstadtfestes, ich freue mich, dass du gekommen bist."
2. Variante - bei Bombenwetter
- alle sind gut versorgt - tolles Publikum
Hallo Maintal - herzlich
willkommen bei der Premiere des ersten Programms der Gruppe MIKROKOSMOS !
Sie - wertes Publikum - stehen
heute absolut im Blickpunkt. Wir werden Sie nicht mit Politik langweilen - das
machen Andere tagtäglich viel besser.
Unsere Themen sind mitten aus
dem Leben gegriffen. Für Menschen wie Du und ich - na ja, vielleicht mehr wie
Du!
Unser erstes Thema befasst sich
mit "Klatsch und Tratsch", der in unseren Hochstädter Gassen und auch
anderswo zuhause ist. Wir wissen natürlich, dass Sie sich selbstverständlich
noch nie an so etwas beteiligt haben und natürlich erfahren wollen, wie so
etwas überhaupt funktioniert.
"Klatsch" nennt man
auch "die Umlaufgeschwindigkeit der Gerüchte".
Wie entsteht ein Gerücht?
Einer schnappt was auf, sagt´s
weiter und macht noch etwas dazu, dass es interessanter klingt. Dann geht man
Neuigkeiten tauschen und irgendwann ist dann das Gerücht fertig.
Gerüchte haben eines
Gemeinsam: Keiner hat etwas gesagt, alle wissen Bescheid, nur der Betroffene
ahnt natürlich nichts!
Erleben Sie nun anhand der
Stationen
wie ein Gerücht entsteht und
wie es sich weiterentwickelt.
Ihr Genuss ist umso größer,
je ruhiger Sie sind und wie sehr Sie sich auf die Darsteller konzentrieren.
Viel Spaß bei
"Das
Gerücht"
Am Frühstückstisch
-
Hast du vom Hans wieder mal was
gehört?
-
Was für einen Hans?
-
Was für einen Hans werde ich
schon meinen?
-
Ach - der Hans! Der hatte
letztens im Tiger eine ganz geschwollenen Arm.
-
Was - der Hans! Ach was! Einen
geschwollenen Arm? Von was?
-
Was weiß denn ich? Der hat
doch immer etwas! Es wird ihn eine Schnake gestochen haben.
-
Da davon bekommt man ja wohl
keinen dicken Arm!
-
Der schon! Das Weichei! Kennst
doch den Hans!
-
Was willst denn du damit
sagen?
-
Der verträgt doch nichts und
du darfst ihm auch nichts sagen - der reagiert doch auf alles allergisch.
-
Da seid ihr zwei euch
ähnlich.
-
Habe ich einen dicken Arm? -
Geh´ fort!
-
Kerle - wo du es sagst, ich
muss ja zum Unnerbäcker! Halb Neun - jetzt stehen sie wieder in Viererreihen.
Räume du den Tisch ab - ich muss ja fort!
-
Wenn du schon zum Bäcker
gehst, dann vergesse den Bienenstich nicht.
Beim Unnerbäcker
Hintergrund: Verkaufsgespräch
-
Hhhhhmmmmm! Als wenn man nichts
Anderes zu tun hätte!
-
Wem sagst du das! Noch zwei
Reihen.... 12 Minuten... was gibt's dann Neues?
-
Wenn ich das wüsste! Das
Meiste weiß ja schon jeder!
-
Ich nicht - ich komme ja nicht
fort - bis ich was erfahre ist es nicht mehr neu.
-
Hast du das mit dem Hans seiner
Allergie schon gehört?
-
Was für einen Hans?
-
Was für einen Hans werde ich
schon meinen?
-
Ach - der Hans! Und der hat
eine Allergie?
-
Der reagiert auf Insekten
allergisch. Aber spreche ihn nicht darauf an!
-
Wie verhalten sich denn da die
Insekten, wenn der allergisch ist?
-
Der hat doch einen Stich - mit
seinem geschwollenen Arm.
-
Der Arm ist auch geschwollen?
Das hast du ja noch gar nicht erzählt!
-
De Schlaach - ich derf aach de
Bienestich net vergesse!
-
Von so einem Stich bekommt man
ja wohl keinen dicken Arm!
-
Der schon! Das Weichei! Kennst
doch den Hans!
-
Den hab ich doch gestern noch
gesehen!
-
Das geht oft schnell. Ihr
habt´s doch grad vom Hans!?
-
Jetzt ist es doch schneller
gegangen!
-
Oh je - der Hans! Ich hätt´
gern e Heide-Brot....
Beim "Doktor Schellmann"
-
Grüß´ dich Marga, auch
wieder hier?
-
Ei ja, mer muss ja was fer die
10 Euro tun! Ich schenk doch de Kass kaa Krankheit! Da hab´ ich se doch
lieber!
-
Ei, fraach mich doch emal,
wie´s mir geht!
-
Warum? Unn - wie geht´s dir
dann?
-
Fraach mich net! Na ja, dir
saach ich's - du sechst ja nix weiter! Ich hab en Forunkel - du weißt je
wo...
-
Woher sollich dann wisse, wo du
die Forunkel hast?
-
Is ja aach egal! Was hast du
dann?
-
Des wird ich wisse, wenn's de
Dokter mir gesacht hat.
-
Ich weiß immer, was ich hab -
un wenn net, dann secht´s mer de Worret anhand vom Rezept. Üwwerichens dem
Hans, dem geht´s ewe dreckisch!
-
Was für einen Hans?
-
Was für einen Hans werde ich
schon meinen?
-
Ach - der Hans! Was hat er dann
schon widder?
-
Ich redd ja ungern üwwer die
Leud, awwer der Hans hat sooo en Arm. Des glaabste gar net, wenn de des net
gesehe hast.
-
Was? So en Arm? Der aaarme
Hans!
-
Des kannste laut saache.
-
Unn wie hatt er dann des widder
geschafft?
-
Du werst's net glaabe: Den hatt
aa von dene algerische Biene gestoche.
-
De Schlaach noch ema! Aach noch
e algerisch! Des war bestimmt beim Karau. Der hat lauter so e Zeusch. Iss er
dann üwwerhaupt ansprechbar?
-
Wer? De Karau?
-
Naaaa! De Hans! Also
ich dät en net druff aaspreche... Wenn de mich fräächst.
-
Gottseidank fräächt dich
kaaner.
-
Also ich hab grad gelese, des
mit dene Stiche geht manchmal ganz schnell un dann kanns mit aam ganz schnell
vorbei sei, wemmer net noch rechtzeidisch geholfe krieht.
-
Der wird' doch weesche de
Praxisgebiehr net bis Mondaach watte!
-
Kennst doch en Hans!
-
Ach prima, mei Rezept is
ferdisch. Un dir wünsch ich guude Besserung. Aach wenn ich jetz noch net waas,
was de nachher hast.
-
Kannst mer's ja dann erzähle,
wenn de vom Worret kimmst.
In der Apotheke
-
Guten Tach, ich hätt da wieder
ema ein Rezept für Sie.
-
Für mich sicher nicht - es wird wohl für
Sie sein!
-
Nadierlich für mich. Hawwe Sie
das auf Lager oder muss ich heut middaach wieder komme?
-
Nein, Suppositorien habe ich immer da - für den Notfall -
Wenn nicht, kann man sie immer noch nachmittags einschieben.
-
So schlimm? Muss ich die mit
Wasser nemme?
-
Das würde ich Ihnen nicht empfehlen. Nein - Zäpfchen
lassen sich trocken viel besser bewegen.
-
Was hab ich dann? Des hat mir
de Schellmann gar net gesacht. Der sächt mir nie, was ich hab. Der maant, des
wer besser so fer mein Bluuddruck. Odder lasse Se's. Sonst reesch ich mich nur
uff
-
Lesen Sie aber den Beipackzettel wegen den Nebenwirkungen.
-
Des lees ich immer. Schon
weesche de algerische Reaktione... Wie beim Hans...
-
Allergisch. Übrigens - welcher
Hans?
-
Was fer en Hans werd ich schon
maane?
-
Ach - der Hans!
-
Maanst Du den Hans mit dem
dicke Arm?
-
Ach dann stimmt des werklich,
dass den e Horniss gestoche hat? Der soll ja gar net aasprechbar sei.
-
Das ist leider meistens so, wenn man allergisch ist. Daran
sind schon viele Menschen gestorben, wenn man ihnen den Arm nicht rechtzeitig
amputierte.
-
De Hans is awwer aach en
Kerl... Was mecht der dann aach immer fer Sache.
-
Ei ja: Kennst doch en
Hans.
-
Na ja, jetz muss ich mich awwer
beeile, ich muss ja noch uff die Post.
Post/Lotto/Toto
-
Ei guude.
-
Ei, was mechste dann fer e
Gesicht? Brauchste e Trauerkarte?
-
Komm, mach Späss! Odder hastes
schon vom Hans geheert?
-
Was für einen Hans?
-
Was für einen Hans werde ich
schon meinen?
-
Ach - der Hans! Der soll en
dicke Arm hawwe.
-
Ach wenn's nur des wär. Der is
gar net mehr aasprechbar. Un des alles weesche em Hornissestich.
-
Des iss awwer aach
saugefährlich. Ich hab emal geheert, dass schon der Biss eines Pferdes fer die
Hornisse tödlich sei kann.
-
Naa! Werklich? Da waas mer ja,
was der Hans mitgemacht hat. Ich glaab, se hawwe em sogar noch de Arm abgenomme.
Maan ich... Hätt ich geheert.
-
Ja üwwerlebt mer dann so
was?
-
Des waas ich net. Er soll ja
aach nie zum Dokter gange sei, hab ich geheert.
-
Dann werds gefährlich...
-
Dann werds gefährlich...
-
De arme Hans...
Dorfschänke
-
Ei!
-
Ei!
-
Ei!
-
Ei!
-
Un?
-
Ei ja. Un selbst?
-
Ei ja. Es geht de Mensche, wie
de Leud.
-
Wo bleibten de Hans?
-
Was für einen Hans?
-
Was für einen Hans wird se
schon meinen?
-
Ach - der Hans!
-
Ich glaab, der wird uns ganz
schee fehle. Der hebt sein Arm nemmer zum Prost. Ihr Leud, macht's gut!
-
Wann genau iss dann de Hans
jetz gestorwe?
-
Waas ich net. Awwer hat dann
die Post noch uff?
-
Bring mer aach e Trauerkart
mit.
-
Halt! Dieter bring ema e Rund
uff en Hans!
-
Uff was fer en Deckel geht en
des? Ach grüß dich Hans.
-
Alle: Was für en Hans?
-
Ei, de Hans!
-
Alle: Hans!?
Vom Geld und der Mengenlehre
Wenn Sie so in die Hochstädter
Familien hineingehen, dann werden Sie zum Beispiel feststellen, dass die Sache
mit dem Euro und der D-Mark immer noch nicht so ganz rund läuft. Laufend
wird im Kopf umgerechnet, wie man es gerade braucht.
-
Gehalt oder Rente
grundsätzlich in Euro - wenn man jammert
-
Ausgaben generell mal 2 -
also in D-Mark - wenn man prahlt
-
Die Wirte haben meistens
nur DM gegen Euro ausgetauscht
-
Supermärkte - alte Preise
geteilt durch 2 - jedoch minus 1 Cent - wegen der 9
-
Das ist zwar nicht
billiger, sieht aber so aus.
Wenn dann auch noch Mengenlehre
dazu kommt, dann wird ´s erst so richtig interessant.
Bei der Familie Kleinschmidt
würde sich das so anhören:
-
Otto, du rauchst widder so
viel ! Des scheene Geld ! Mei scheene Vorhäng !
-
Käthe - ich weiß net was
du willst - e Päckche Zigarette kost doch nur 3 Euro 90
-
Bleedsinn! Am Automat koste
se 4 Euro - des sin 8 Mark!
-
Na ja Käthe - wenn de
meinst!
-
Ein starker Raucher wie du
raucht 3 Päckcher am Tag - des sin 24 Mark
-
Käthe - der Mensch lebt
nicht von Brot allein
-
Für e Schachtel Zigarette
kriegt mer ja 3 Pfund Brot ! Fer dei 3 Schachtele kriecht mer 9 Pfund Brot !
-
Käthe, von 9 Pfund Brot -
da wird awwer doch die Hälfte hart! Des is ja en halbe Tag Brot, den mer
wegwerfe müsste ! Am halwe Tag kann ich awwer anderhalb Päckcher Zigarette
rauchen, awwer keine Viereinhalb Pfund Brot essen!
-
Du drehst´s immer hin, wie
du es brauchst!
-
Weil ich Recht hab - Käthe
! Guck emal - mal angenomme - die Hälfte Brot wird nicht hart, dann müsst
ich ja 9 Pfund Brot am Tag esse, und Worscht müsst ja auch noch drauf, das
kann ich ja net so trocken erunner würche! Ich wär dann kugelrund und
hätte überhaupt keine Zeit mehr fürs Rauchen.
-
Wenn mers so sieht - dann
haste ja Recht !
-
Üwwerichens - wenn mer
anstatt drei Päckcher Zigarette 3 Dreipünder kaafe dät, hätt mer
eigentlich nur 60 Cent gespart.
Einkaufen gehen
Mann und Frau im Kaufhaus
-
So, dann brauch ich nur
noch was zum Anziehen für den 60. Geburtstag.
-
Hmmpf.
-
Wir haben ja noch Zeit.
Oder hast Du's eilig?
-
Naja...
-
Mensch mit Dir kann man
echt nicht einkaufen!
-
Doch, mach nur - aber
schnell !
-
Ich bemühe mich. Hier im
Kaufhof gibt's ja richtig tolle Sachen, gell?
-
Aha.
-
Und billig! Da kann man nix
sagen! Oder?
-
Och...
-
Findest Du die Jacke
schön?
-
Ja! Sieht gut aus.
-
Ist im Angebot!
-
Na dann
-
279 Euro! Beim Peek &
Kloppenburg kostet die mal vorneweg 100 mehr.
-
Guck vielleicht
trotzdem erst mal weiter ...
-
Ach, guck mal, das Blaue
hier ! - Meinst Du das passt zu meinem neuen Rock?
-
Hmm?
-
Du weißt doch, der aus dem
Quellekatalog.
-
Nö.
-
Ich hab Dir den doch
gestern erst gezeigt!
-
Du hast mir fünf
gezeigt.
-
Ja, und beim dritten hast
du gesagt, der sieht gut aus. Und die anderen bräuchte ich Dir gar net mehr
vorführen.
-
Ach der. .
-
Und?
-
Schön!
-
Was?
-
Der Rock.
-
Ich meinte die Bluse!
-
Auch schön.
-
Meinst Du wirklich?
-
Jaja!
-
Oder findest du das Rote
besser?
-
Nee. Warum?
-
Rot steht dir nicht.
-
Du findest mich hässlich
in Rot?
-
Nein.
-
Das hattest du mir gar
nicht gesagt, als ich mir neulich das rote Top gekauft habe.
-
In Rot bist du gar nicht so
hässlich.
-
Und das Blaue gefallt Dir
auch nicht?
-
Doch.
-
Komm, sag ruhig die
Wahrheit.
-
Blau könnte ich mich mit
dir ganz gut anfreunden.
-
Aber passt blau denn zu
einem 60. Geburtstag?
-
Da nimmt man doch schon
fast nur noch Schwarz?
-
Nein, Schwarz passt da
nicht.
-
Warum?
-
Mein Rock ist doch auch
schwarz?
-
Welcher Rock?
-
Aus dem Quellekatalog. Der
Dir so gut gefiel.
-
Hauptsache Dir gefällt
er
-
Also gefällt er Dir doch
nicht?
-
Doch. Der passt gut zu dem
Blauen.
-
Blau passt doch nicht zu
schwarz!
-
Aber zum Rock.
-
Also sollte ich eher einen
helleren Rock anziehen?
-
Nein, lieber eine andere
Bluse.
-
Eben gefiel sie dir
noch!
-
Aber wenn sie halt nicht
dazu passt!
-
Ja, welche Farbe passt denn
nun zu blau?
-
Ich dachte, der Rock sei
schwarz.
-
Aber dadazu passt nun mal
keine Bluse.
-
Dann nemm halt was
anderes.
-
Du bist ein Schatz, das
mache ich! Haben Sie den hellen Rock auch eine Nummer größer. ..?
(verschwindet nach hinten in die Umkleide)
-
Frauen. Einkaufen. Horror !
Frau - das ist doch bestimmt die Abkürzung für irgendwas.
-
Wie Mode.
-
Männer
opfern das
Ersparte.
-
Frau,
Frau, Frau. ..
-
Für
raue Arbeit
ungeignet.
-
Frag
ruhig auch
Urblödes.
-
Folgenschwere
Rechnungen aus
Unfällen.
-
Hast du was gesagt?
-
Nein, nein! Flucht
Richtung Ausgang
unmöglich.
-
So, ich hab's gleich. Also
entweder das Grüne hier, oder das Gelbe?
-
Sitzt das Grüne nicht ein
bisschen eng?
-
Willst Du damit sagen, dass
ich dicker geworden bin?
-
Nein, nimm doch das
Grüne.
-
Kerle... Was ist mit dem
Gelben?
-
Gelb passt nicht zu
blau.
-
Der Rock ist weiß.
-
Nein schwarz - Also soll
ich mir doch keinen Rock kaufen?
-
Du hast doch den
schwarzen.
-
Da passt aber das Grüne
nicht dazu.
-
Aber das Gelbe !
-
Dann sehe ich aus wie Biene
Maja.
-
Mit dem Grünen wie eine
vom Ordnungsamt.
-
Willst Du hier Streit
anfangen?
-
Ich will heim.
-
Weißt Du was, ich nehme
gar nichts. Das hast du jetzt davon.
-
Nimm doch was !
-
Nein!
-
Dann lass es halt!
-
Mach ich auch.
-
Eigentlich wollten wir ja
auch nur das Regal kaufen.
-
Hauptsache Du hast, was Du
willst! Wieso?
-
Das Regal ist doch für die
Küche...
Ich hoffe, Sie sind heute nicht
mit dem Auto hier.
Sie müssten sonst später auf
dem gleichen Weg nach Hause fahren.
Als Ehepaar sind die Rollen
meistens fest verteilt - wenn man zusammen fährt.
Unter Männern versteht es sich
von selbst, wer dabei am Steuer sitzt.
Frauen fahren nur, wenn der
Gatte von der Tränke abgeholt wird.
Männer am Steuer haben immer
Recht!
Wenn sie erst mal am Steuer
sitzen, dann kennen sie nur eines:
Wenn einer Vorfahrt hat, dann
bin ich das!
Fußgänger - die sind für
Autofahrer das Allerletzte !
Die laufen meistens auf
sogenannte Spielstraßen herum - wie hier: die Hauptstraße - mit Schritt-Tempo
-
Und was für kleine Schritte
die Fußgänger machen - Alles nur wegen dem Schritt-Tempo !
Reine Schikane !
Dann dieses "Rechts vor
Links!"
Corsa vor Mercedes ! Mit so
etwas bringt man doch die ganze Autowelt durcheinander !
Die Krönung für jeden
männlichen Autofahrer ist aber: Mann und Frau - die gemeinsame Fahrt zum
Einkaufen.
Hier treffen Welten
aufeinander!
Hier das zart- und feinfühlige
Frauenherz, das mit wachen Augen auf der Suche nach dem Neuen, dem
Interessanten, dem Vergnüglichen ist
Dort der maskuline Typ, der
PS-verstärkt stets die Weltordnung prüft
Erleben Sie nun die Rückfahrt
eines Paares vom Großeinkauf -
Eine Szene, wie sie jeder
kennt, aber sicher bewusst noch nie so erlebt hat !
Die Fahrt
Mann und Frau sitzen im Auto
-
Wenn die jetzt net gleich
kimmt, verpass ich noch de Anfang von de Sportschau! Wenn mer nur ein mal
zeitich losfahrn könnte...
-
Na, das ging doch jetzt
ratzfatz - lob' mich doch emal
-
Wer lobt mich dann?
-
Hast' de jetzt alles -
könne mer fahr'n?
-
Im Prinzip ja, awwer ich
ging gern noch emal in de Tommackt. Brauchst du noch irgendwas?
-
Ja, mei Ruh - des is jetzt
es einziche, was ich brauch - beeil' dich awwer
-
Naaa -hetze will ich mich
jetz net - Auf! Fahr'n mer!
-
Allso guuut - dann net!
Hektische
Reaktionen
-
Was zuckst'de dann so erum?
Hat dich was gestoche, wie beim Hans?
-
Was fer'n Hans?
-
Was fer'n Hans werd' ich
schon meine?
-
Ach - de Hans! -
-
Naanaa -musst du denn immer
soo dicht an de parkende Autos vorbeifahr'n? Wenn ich nix saach, sachst du
widder: hättst' de doch was gesacht!
-
Wenn aaaner waas, wie breit
mei Auto is, dann bin ich des!
-
Un - was war mit dem
abgerissene Spichel neulich?
-
waas ich bis heut noch net,
wer mir den verstellt hat...
-
Einer muss bei dir ja immer
schuld sei' - jetzt weiß ich auch widder, was ich vergesse hab !
-
Ewe fahr'n mer haaam
!
-
Fahr doch net so dicht uff
- du hängst dem ja schon im Kofferraum
-
So lahm, wie der fährt! Da
hockt bestimmt widder en Offebacher mit Hut drin - un en Oppel is es aach
noch! So e lahm Ent' !
-
Ich denk, es is en Oppel!?
Ich saach jetzt gar nix mehr - jedes Wort zuviel - egal was mer secht - du
hörst ja doch net zu - kannst jetzt saache was de willst, ich saach jetzt
gar nix mehr - ich bin ruhig - Guck uff die Fahrbahn !
-
Gleich steig ich aus und du
kannst selber fahr'n !
-
Leere Versprechunge - bis
es soweit is Des kenne mer ja!
Fenster herunter kurbeln
-schnuppern - beide sehen sich vorwurfsvoll an
-
Was guckst'de mich dann so
vorwurfsvoll an - ich war's net - de Reichert wer' t widder puddele . Fahr
emal langsamer, da vorne leeft die Gertrud
-
Die Scheiwe bleiwe awwer
zu
-
Soll ich jetzt
Gebärdensprache mache?
-
Komm, mer gucke baade da
enüwwer, da könne mer saache, mer hätte se net gesehe, wemmer se
sehe.
Blick in den Rückspiegel
-
Es war gamet die Getrud
-
Mach emal uff deiner Seit'
es Fenster e bissi runner, obs noch stinkt
-
Es riecht net mehr, der
wer' d owwe enaus gefahrn sei. Dadefer hab ich mir mei schee Frisur
verramponiert - Alles weechem Reichert !
-
Kannst' de ja morje de
Gertrud erzähle, de Reichert hätt dich indirekt verstruwwelt
-
Du -guck doch emal ganz unuffällich
da enüwwer
-
Wo ? Ja wohin dann ?
-
Da enüwwer, uff die Seit',
wo vorhin die Gertrud net war! Der Kerl da am Steuer mit sei 'rn bunte
Haarschnitt...
-
Des is widder aaner von
dene - na wie haaße se dann... ?
-
Guck emal wie viel
Ringelscher der im Naseflüchel hat - eeeklich! Der liecht ja mehr im Auto
als dass er sitze duht, un was der fer e Mtissick hot.
-
Lass en doch !
-
Auf - es wird grün!
-
Mer sin ja gleich dehaam...
-
Am beste, du träächst all
die Dutte enuff, ich geh dann weil vor un schließ weil uff
-
E helfende Hand find' t mer
sowieso immer nur am eichene Arm
-
Du werst dich schon net
totschaffe - ich bin ja schließlich e Fraa
-
Prima- unsern Parkplatz is
ja emal frei
-
Wie soll ich dann da eraus
komme
-
Ich hab gedacht, du wärst
schlanker - es sollt' e Kompliment sei !
-
Die bleede Spruch kannst'
de der spar'n. Muss ich mich halt erauszwänge - es mecht richtich Spaß mit
dir einkaufe zu fahr'n !
Kennen sie eigentlich die
Frage: "Probierst Du noch oder schraubst Du schon?
Richtig: IKEA
Das Schärfste an
IKEA-Produkten sind die Aufbauanleitungen!
Bei Fernöstlichen Produkten
hat man sich schon an die Ausführlichkeit und die perfekte technische Sprache
gewöhnt.
So einfache Anweisungen, wie
"Mussen Kantensechsstift
Schraube kurz aufspießen und Loch durchstoßen, wo Ringscheibe wartet mit Teil
mit Müttergewinde. Drehen rechts bis knackt, denn gut gefügt."
Ganz anders bei IKEA.
Hier überwiegt das nordisch
klare Denken und alle Teile haben Namen.
Man hält sich nicht mit
technischen Details auf, die Frauen sowieso nicht verstehen und Männer nur ein
müdes Lächeln abringen.
Erleben Sie nun den Aufbau
eines IKEA-Regals !
Das IKEA-Regal
Mann und Frau beim Regalaufbau
Er überfliegt kurz die
Bauanleitung und beginnt
-
Hast du die Anleitung
überhaupt gelesen?
-
Ja, ja. Des bissi Regal
uftbaue...
-
Hast Du auch geguckt, dass
alles da ist, was drauf steht?
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Ja, hab ich auch.
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Soll ich dir was helfen?
Soll ich' s dir vorlesen?
-
Nein.
-
Wart, ich schau mal. Was
ist denn das?
-
Was?
-
Na das! Das sieht so aus,
wie das lange Ding, mit dem ich den Abfluss sauber gemacht habe. ..
-
Des is en Inbusschlüssel.
Was hast du mit mei'm Inbusschlüssel gemacht?
-
Das erste Brett, das du
brauchst, ist Svenja. Das erkennst du daran, dass es das dickste von allen
ist.
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Hier is kein dickes.
-
Maanst du breit?
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Wie viele vorgebohrte
Löcher hat es denn?
-
Weil da müssen sechs
Schrauben Sven rein.
-
Also hier sind' s acht
vorgebohrte Löcher .
-
Genau. Die anderen zwei
sind für die Dübel Knut. Also Knut verbindet Svenja und Anna. Von Anna
müsstest du zwei haben, das sind die Seitenteile. Die rechte Anna hat die
Löcher vorn, die linke Anna hinten. Bei der linken Anna kommen die
Schrauben von hinten rein. Aber nimm nicht die langen, sonst gucken die
vorne raus. Wobei ...Ach lass, dass kann man da Geschirrhandtücher
dranhängen.
-
Moment, net so schnell
!
-
Was ist denn los? Ich sag
dir doch alles. Also noch mal von vorn: Svenja nach unten, Sven und Knut
rein. Dann nimmst du die beiden Annas links und rechts und lässt sie nicht
eher los, bis Torben gekommen ist, sonst bricht Knut ab.
-
Wo issen Torben
überhaupt?
-
Also vorhin beim Auspacken
lag er noch auf Svenja. ..
-
Ist Svenja die Dicke oder
die Breite.
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Die mit den acht
Löchern.
-
Wo is die dann?
-
Na die haben wir doch eben
gerade verbraucht! Torben ist noch ganz nackt, der muss hier irgendwo in dem
Durcheinander liegen. Mensch, guck doch mal nach unten: Du kniest auf
Torben. Wenn du ihn jetzt auf die Knuts in den Annas gesteckt hast, musst du
ihn mit vier Sven fixieren. Jetzt müssten nur noch Lars und Birte übrig
sein.
-
Was issen da jetz widder de
Unnerschied?
-
Birte hat Aussparungen für
Knut, während Lars auf Katharina aufgelegt wird. Das sind so kleine spitze
Nippelchen. Im Plan werden die mit BH abgekürzt. Die müssten im Tütchen
sein
-
Ach du meinst die
Bodenhalter .
-
Sag mal. ..Du hattest doch
vorher alles ausgemessen, richtig?
-
Ei klar .
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Hier steht, dass das Regal
80x40 hat.
-
Ja und? Stimmt doch!
-
Na ja, mein Mikrowellenherd
braucht aber 40x80! Hm. ..SteIlst´en halt quer enei.
-
Blödsinn, wir haben ja
14-tägiges Rückgaberecht. Baust du es halt wieder ab. Das schaffst du
jetzt aber alleine, oder?
Feierabend - Fernsehzeit
Verschüsselte Massenverdummung
auf 200 Kanälen,
verkabelte Vergackeierung auf
36 Kanälen,
allabendliche Premiere -
komplettes Paket - Sport und Unterhaltung - Kultur und für Vati das späte
Spezialprogramm für Daheimgebliebene.
Dazwischen Werbung - die Nation
frisst Chips, säuft Bier - dauernd andere Sorten - schluckt Medikamente -
rottet wegen der Blase den Arzneimittelkürbis aus. Und Autos - was das Herz
begehrt!
Dazwischen die beknackte Olle
im Treppen-Lifta, die einsam bei Gewitter sitzend die Treppe hinauf
schwebt.
Danach der senile Rentner, der
seine Eckbadewanne besteigt und fröhlich planscht!
Ich warte nur auf den Tag, an
dem die Kombination zwischen Eckbadewanne und Treppenlifta kommt.
Wen wundert es, dass
allabendlich der Kampf um die Fernsteuerungen der Fernseher in den Wohnstuben
tobt.
Zapping ist angesagt!
Nichts wird mehr komplett
geguckt und dennoch hat man alles gesehen.
Wenn man eine Folge gesehen
hat, hat man alle Folgen gesehen.
Auf allen Kanälen laufen
Gerichtsverhandlungen,
mittägliche Talk-Shows für
Gehirnamputierte und Unterprivilegierte,
Grünverkleidete
Krankenhausfreaks schnippeln an 4 Pfund Leber ab Stück herum.
Was da an der Pinzette zappelt,
wurde im Supermarkt schon zweimal neu etikettiert.
Die Familie vor´m Fernseher -
unser letztes Stück für heute.
Erleben Sie sich - einmal von
der anderen Seite her betrachtet.
Viel Spaß!
Fernsehen
Ehepaar vor dem Fernseher
Tagesschau: Sprecher in
Anzug mit Krawatte verliest Nachrichten
(lauter)
(wieder leiser)
-
Ach die ganz Politikersippe
kannste doch all in de Peif raache. Am beste in aan Sack gestoppt un
druffgehaache. Da kannste fast nie de Falsche bei treffe.
-
Kerle, du reechst dich
widder vill se vill uff. Ich glaab, des mit dene Nachrichte is nix mehr fer
dei Alder
-
Was leeft dann noch so
alles heut?
-
Wart, ich guck ema ins
Programm.
(schaltet um) Western
-
Huch, wo is dann des
bassiert? Uff wen schieße die Amis dann diesma widder?
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Des is en Film.
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Dann mach en leiser.
Außerdem kann ich nach so was widder net eischlaafe.
-
Isja gut.
(schaltet um)
Aktenzeichen XY : Mann mit Strumpfmaske und Pistole/Schwenk zu Moderator
(schaltet um)
Sesamstraße: Zwei Handpuppen begrüßen die
"Kinder"
(schaltet um) Sportschau:
Interview mit Beckenbauer/Schwenk zu Boxkampf mit Zeitlupe
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Jawoll! Alls druff ! Gleich
hawwer mern!
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Duut des dem net weh?
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Ach Quatsch, des is doch
alles eistudiert. Des hab ich ema gelesen, die haache sich gar net werklich.
Mer wird doch nur verarscht heudsedaach.
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Leeft dann net ema ebbes,
was ich aach gucke dät?
(schaltet um) Titanic:
Bugszene mit ausgebreiteten Armen
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Ich kann der schon genau
saache, wie' s widder ausgeht. Des Boot geht unner .
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Kerle, bist du unromandisch!
(schaltet um) Liebesszene:
Je t'aime! Je t'aime! Je t'aime! Je t'aime! Je t'aime!
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Ach, endlich ema was fers
Herz
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Lasst mich mal schauen, was
grad auf MTV läuft.
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Och, Kerle, immer wenn ich
ema was gucke will!
(schaltet um)
MTV: Musikvideo "Call on me"
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Och, naja.
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Muss das dann sei? Was e
schlecht Kamerafiihrung!
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Also ich muss saache, mir
gefällt's!
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Wenn schon Mussick, dann
mach aber aach e rischdisch!
(schaltet um) Musikantenstadl:
Interview auf bayerisch (" Volksmusik ist so kommerziell")
Sohn kommt
(schaltet um)
Schlussbild: In Fernsehen "Spiegelbild" der eigenen Familie
Übrigens:
Mein eigenes Kabarett-Experiment
ist dadurch nicht vom Tisch. Damit befasse ich mich auch weiterhin noch - dann
aber mit rein politischen und zeitkritischen Inhalten, die sich schlecht oder
nur schwer mit der satirischen Unterhaltungsvariante mischen lassen, die
während eines geselligen Festes natürlich eine breitere Öffentlichkeit besser
anspricht.
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