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15.
Juli 2012 - Ruhestand von Klaus Klee
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Ergebnis
dokumentierter
Zeitreisen:
3
Bücher |
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Im
10. Jahr des
Ruhestands |
Nun
bin ich seit ziemlich genau 10 Jahren im Ruhestand und blicke auf eine
ereignisreiche Zeit als Rentner zurück. Die Art, wie ich mein Leben zu
Zeiten meiner Berufstätigkeit gestaltete, habe ich lang hinter mir
gelassen. Heute setze ich ganz andere Schwerpunkte, die jedoch in gewisser
Weise ähnlich arbeitsreich sind. Nur die Art der Zufriedenheit ist
völlig anders als in den letzten Berufsjahren, die infolge des völlig
misslungenen Übergangs weniger erfreulich waren. Ein kürzlich erfolgter
Besuch auf dem "Familientag" meiner alten Firma zeigte mir, dass
es außer Erinnerungen keine Anknüpfungspunkte mehr gibt, die sich noch
lohnen würden. Das alles ist längst Vergangenheit und kann als Kapitel
abgeschlossen werden.
Wenn
man in die Jahre kommt, scheint man sich noch einmal stärker mit der
Vergangenheit zu befassen, ehe die Zeit anbricht, in der man endgültig alles hinter
sich lässt und nur noch im Hier und Heute lebt. So zumindest empfinde ich
es seit ein paar Jahren und das greifbare Ergebnis waren neben anderem ein
Stapel Seniorenzeitungen, drei Bücher, eine ganze
Reihe von zeitgeschichtlichen Dokumentationen mit Lesungen vor Schülern
und interessierten Mitbürgern. Momentan arbeite ich die Militärzeit
meines Vaters auf, die mir einige interessante Kontakte bescherte, mit
deren Hilfe ich Wissenslücken schließen kann. Leider ist mein Vater vor
einigen Jahren verstorben, weshalb ich von diesem Abschnitt seines Lebens nur stumme Zeugen in
Händen halte. Bilder, Dokumente, Briefe - das ist alles,
was mir blieb. Vor mir liegt nun noch eine Zeit der Recherchen, ehe ich die bereits im Internet
begonnene Dokumentation abschließen kann.
Irgendwie ist es wie Archäologie - zumindest so spannend.
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Als
regelmäßige gestalterische Verpflichtung stelle ich im Team die
Maintaler Seniorenzeitung her, die vierteljährlich erscheint. Meine
Aufgaben erstrecken sich dabei auf Texte, Bilder und das Layout. Es gelang
innerhalb weniger Jahre, aus einem früher farblosen Druckwerk eine
vierfarbige Hochglanzbroschüre zu machen, die thematisch frischer ist,
als ihr Name erscheint. In Maintal sind die Senioren äußerst aktiv und
gut organisiert. Sie erwarten, dass ihre Zeitung ebenso vital ist, wie sie
sich selbst noch fühlen. Der demografische Wandel und das zu frühe Ausscheiden
aus dem Berufsleben schuf in Maintal eine Leserschaft, die mit frischem Elan den
zweiten Lebensabschnitt angeht und die auf der Höhe der Zeit ist. Das
spiegelt sich natürlich im Lesestoff wider, der sich nun allerdings nicht
mehr so gut als Vorlesestoff für Soft-Demente in den Seniorenheimen
eignet. Gedächtnisübungen und vergreiste Kindergeschichtchen findet man
heute in 60 AUFWÄRTS nicht mehr. Dafür halten politische Themen
zunehmend Einzug. Besucht man städtische Informationsveranstaltungen und
Stadtverordnetenversammlungen, so besteht der überwiegende Teil der
Besucher und teilweise auch der Politiker aus Senioren. Also sind sie an
politischen und sozialen Themen interessiert. Erfreulicherweise sieht das
der Seniorenbeirat der Stadt Maintal als Herausgeber der Zeitung genauso.
Den Lesern kommt das zugute. Die Maintaler Seniorenzeitung wird vom
Magistrat ebenfalls als erfreuliches und wichtiges Element der
Öffentlichkeitsarbeit angesehen und nach Kräften unterstützt. Hinzu
kommt, dass sich die Zeitung zunehmend selbst finanziert. Das lässt für
die Zukunft hoffen!
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Kommen
wir nun zu meinen Büchern. An
anderer Stelle dieser Homepage berichte ich ausführlich über die
Recherchen zu meinem ersten Buch mit dem Titel "VERMISST!
- Das kurze Leben des Soldaten Walter Michel", das bei
seinem Erscheinen für mich etwas ganz besonderes darstellte. Es war, als wäre mein
Großcousin aus seinem Grab, das irgendwo im ehemaligen Groß Hoppenbruch
in Ostpreußen ist, herausgestiegen, um uns Lebenden den großen Irrtum
seiner Lebensplanung zu vermitteln. Irgendeine Kraft und Eingebung
veranlasste mich dazu, die aus einer längst vergessenen Aktentasche
entnommenen Feldpostbriefe und Fotografien wieder mit Leben zu füllen.
Es war, als beschwor mich der Geist von Walter Michel, aller Welt zu
offenbaren, wie unsinnig sein und der Tod hunderttausender von Soldaten
war und wie all seine Hoffnungen zerstoben, jemals ein normales und
glückliches Leben zu führen. Das Regime hatte dem gesamten Volk das Erreichen großer
Ziele und eine große Zukunft versprochen, wofür allerdings Opfer zu
erbringen wären. Dass gerade er zu den Opfern zählen würde, daran hat
er, haben viele andere Deutsche nie geglaubt. Es kam anders als
erhofft. In einer der größten Vernichtungsschlachten des Zweiten
Weltkrieges - im Kessel von Heiligenbeil in Ostpreußen - verliert sich
sechs Wochen vor Kriegsende die Spur von Walter Michel. Seine Eltern zerbrachen daran,
hofften jedoch bis an ihr Lebensende, dass ihr einziger Sohn doch noch
zurück kommen würde. Heute ist es mir eine späte Genugtuung, dass seine
Geschichte in vielen Ländern als Botschaft gelesen wird, wie die Website-Zugriffe und
die vielen Online-Shops beweisen, die dieses Buch weltweit vertreiben.
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Ein
weiteres Buch entstand während der Recherchen zum ersten Buch. Zunächst
diente mir die ebenfalls in meinem Besitz befindliche Sammlung von
Kriegsillustrierten "Die Wehrmacht" zu Nachforschungen
bezüglich des Unternehmens Barbarossa, auch als Russlandfeldzug bekannt.
Ich kannte die Orte und den Zeitpunkt, zu dem Walter Michel an diesen Orten
weilte, jedoch nicht die aktuelle Frontnähe, in der er sich befand. So langsam
begriff ich, dass er immer recht dicht hinter den Hauptkampflinien war, damit
die Flugzeuge, die er wartete und reparierte, schnell ins Kampfgeschehen eingreifen und
ebenso schnell wieder aufmunitioniert und aufgetankt werden konnten. Somit
war er stets auch in der Reichweite der sowjetischen Luftstreitkräfte. Im
Frühjahr 1943 wurde er sogar beinahe mit seiner Einheit eingeschlossen.
Die Hefte
waren jedoch ab Mitte 1944 nicht mehr hilfreich, weil sie nicht mehr erschienen. So
mussten andere Informationsquellen die Informationslücken schließen. Es
dauerte allerdings von 2006 bis 2010, ehe sich die Lücken des ersten
Buches schlossen Der Buchverlag KÖNIG und andere Verlage wurden
auf beide Internet-Dokumentationen aufmerksam und dem Druck stand nach
einigen Verhandlungen nichts mehr im
Wege. Seit Juli 2012 ist nun auch dieses Buch im Handel und sollte dort
auf eine ähnliches Interesse wie im Internet stoßen. Zusammen mit dem
ersten Buch werden weitere Lesungen geplant, um das Thema auch im
persönlichen Kontakt mit den Lesern (be-)greifbar zu machen.
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Während
meines Ruhestands fand die Kommunalpolitik meine Aufmerksamkeit. Während
des Berufslebens ging das kommunalpolitische Geschehen total an mir
vorbei. Ich glaubte, die in diesem Bereich anfallenden Probleme in guten
Händen zu wissen. Schließlich wählt man ja die Stadtverordneten bzw.
die Partei, die persönlich das größte Vertrauen genießt. Im Laufe der
Zeit merkte ich jedoch, was hier wirklich gespielt wird und wie abgekartet
viele Entscheidungen sind, die letztendlich unseren Geldbeutel betreffen.
Seit 2004 habe ich fast keine Versammlung der Stadtverordneten versäumt
und viele Sitzungen der Gremien sowie Veranstaltungen der Parteien
besucht. Meine Erkenntnisse dokumentierte ich ausführlich auf meiner
Homepage. Da es zu den Unglaublichkeiten, die sich in der Politik
zeitweise abspielten, immer mehrere Meinungen gibt, kam ich auf die Idee,
jede Woche eine Wochenendglosse in Mundart zu schreiben, die bis heute komplett im
Internet einsehbar sind. Da viele Maintalerinnen und Maintaler gern
Bücher lesen und weniger am Bildschirm präsent sind, gab ich Ende 2011
ein Buch heraus, das sieben Jahre Maintaler Kommunalpolitik beinhaltet.
Dort kann man die Mundartsatiren zusammen mit Hintergrundinformationen
genießen und eindrucksvoll nachempfinden, wie häufig in der Politik die gleichen
Fehler und Irrtümer vorkommen. Viele Karikaturen und Fotokollagen würzen
den Lesestoff. Leider haben bisher nur wenige Kommunalpolitiker das Buch
erworben, das mit 58 € natürlich zu teuer ist. Schuld ist die geringe Auflage und der Vierfarbendruck sowie der Umfang des Werkes.
Dennoch grämt mich der mäßige Erfolg nicht, denn er passt exakt zum
Erfolg der meisten Stadtverordneten und dem der Maintaler Kommunalpolitik
- zu viel, zu teuer und zu uninteressant für Insider.
Ich hätte es mir
eigentlich denken können.
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Heute bin ich glücklich und
zufrieden, wenn ich meine Dokumentationen vervollständige, Lesungen
veranstalte und vierteljährlich die Maintaler Seniorenzeitung gestalten
kann. Nebenbei pflege ich die Rubriken meiner Homepage, die recht gut
gelesen werden. Irgendwann wird das allerdings ebenfalls zu meiner
Vergangenheit gehören.
Hoffentlich nicht so bald - man weiß ja nie! |
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