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 3. März 2008    - Ruhestand von Klaus Klee

 

"Lachen, auch wenn es einem anders zumute ist", damit könnte man meine derzeitige Verfassung treffend beschreiben. Das Leben hält aber auch Situationen bereit, die man seinem ärgsten Feind nicht wünscht.

 

Das Stichwort lautet:

Pflege einer widerspenstigen Seniorin!

 

Nach dem Tod meines Vaters übernahm ich im Oktober 2007 zusammen mit meiner Frau die Pflege meiner Mutter. Wir hatten uns gewünscht, sie rundum gut ins Familienleben einzubinden und sie gut zu versorgen. Leider entwickelte sich die Sache ganz anders und wir stehen zunehmend vor einem Scherbenhaufen unseres Konzepts. Dabei stellt sich natürlich eine gewisse Ratlosigkeit ein. 

Dreh- und Angelpunkt ist die besondere Art der Selbstwahrnehmung meiner Mutter und ihr extrem schlechtes Sozialverhalten. Eigentlich ist bei ihr überhaupt kein Sozialbewusstsein spürbar, sondern nur grenzenloser Egoismus. Alles muss sich um sie drehen und es passiert auch nur, was sie will. Das führt automatisch zu getrennten Wegen und schürt enorm die Unzufriedenheit, was sich dann in gewaltigen Gefühlsausbrüchen bemerkbar macht. Die sind so maßlos, dass man sie eigentlich schon nicht mehr ernst nehmen kann, wenn die beleidigenden und erniedrigenden Sprüche nicht wären, die diese Ausbrüche begleiten. Hier werden Gefühle hemmungslos ausgelebt und nicht danach gefragt, welcher Schaden dadurch entsteht.

 

Äußerst problematisch ist es, das alles richtig einzuordnen. Wäre Demenz gegeben, so läge ein verständlicher Grund auf der Hand. Bei ihrer absoluten Klarheit muss man andere Beweggründe vermuten. Das wiederum lässt die gegenseitige Achtung immer mehr schwinden. Es entsteht ein Teufelskreis, dem man nicht mehr entrinnen kann. Momentan fahren wir unseren Kurs der harmonischen Eingliederung meiner Mutter in unser Leben noch weiter, weil ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe. Vielleicht geschieht ja noch ein kleines Wunder!?

 

Die naheliegendste Lösung wäre allerdings die Unterbringung in ein Seniorenheim für betreutes Wohnen. Doch, wie würde sich die Sache dort entwickeln? Welche Behandlung würde ihr dort widerfahren? Extrawürste gibt es dort nicht und man würde ihr auch keinen Storch braten, wenn sie ihn wollte. Sie ist auch kein Mensch, zu dem man echte Zuneigung entwickeln kann, denn sie grenzt sich grundsätzlich mit Geld oder Sachgeschenken ab, um sich nicht bedanken zu müssen. "Bitte" und "Danke" sind aus ihrem Wortschatz verschwunden. Darüber hinaus glaubt sie, mit kleinen Geschenken die Fortsetzung partieller Zuneigung und weitere Hilfsleistungen einfordern zu können. Sie möchte quasi Dankbarkeit einfordern. Nimmt man von ihr nichts an, so funktioniert ihr System nicht mehr und sie wird unwirsch..

 

In meinem ganzen Leben bin ich selbst immer und überall in Vorleistung getreten und habe damit stets nur eigenen Ansprüchen genügt. Erwartet habe ich von Anderen nichts und konnte deshalb auch stets nur angenehm überrascht werden. Hier beißen sich nun Lebensphilosophien und die Empfindungen schlagen hohe Wellen. Damit einher gehen Gefühle, die auf alle Bereiche durchschlagen. Meine Satiren sind beißender, Kontakte kritischer, für gute Geselligkeiten tauge ich momentan nicht mehr und selbst empfinde ich mich unausstehlich. Da soll mal einer fragen, wie es mir geht!

 

Anmerkung: Später schrieb ich ein kleines Buch, das HIER eingesehen werden kann.