HUMOR   -   SATIRE   -   INFOTAINMENT   -   KOMMUNALPOLITIK  - GRAUKOPF-STUDIEN

Zur Startseite

 

Wegweiser durch meine Homepage

 

Mein Maintal

Hochstadtseite

Augenblicke

Durchgeblickt

Homopolitikus

Wochenendglossen

 

Meine Bücher

Vermisst

Der Untergang Ostpreußens

Von Gumbinnen bis Balga

Spurensuche Hermann Lohmann

Krieg und Werbung

Graukopfsatiren

Pflegedrama   "Zuerst komme ich"

Das Bauernopfer

 

Mein Ruhestand

Mein Garten

Meine Modellautos

Kabarett Mikrokosmos

 

Sonstiges

Irland

Die Lupe

Was ist Humor?

Zeitgeist

Heeresfliegerseite

 

Impressum

 

 

Die "7" vor meinem Alter

 

Nach einem Jahr sollte man wieder mal resümieren, was so alles geschah. Es war übrigens das 70. Lebensjahr, das ich nun vollende. Nun bin ich bereits 12 Jahre aktiv zuhause und seit 10 Jahren offiziell im Ruhestand. Wo ist nur die Zeit hingekommen!?

 

Nach wie vor bin ich auf einigen Betätigungsfeldern aktiv, auch wenn ich dabei bin, bestimmte Dinge zu reduzieren. Völlig unberührt davon ist mein Garten, der mir ganzjährig Kraft und Freude schenkt und nach dem völlig unerwartet warmen Winter und Frühjahr schon recht früh zu vorbereitenden Arbeiten animierte. Schließlich wollen wir den Sommer in der Gartenidylle genießen, zumal sich in Hochstadt in der Nachbarschaft umfangreiche Baumaßnahmen ankündigen, die tagsüber sehr laut werden können. Sieben Jahre nach dem verheerenden Brand und dem Wiederaufbau meiner Hütte war nun eine Auffrischung der Lasur fällig. Jetzt sieht die Hütte wieder aus wie neu! Bald wird der erste Rasenschnitt erfolgen und die eigentliche Gartenarbeit kann beginnen.

 

Die Maintaler Seniorenzeitung betreibe ich mit besonderer Freude, auch wenn das Layout mit 40 Seiten viermal im Jahr eine besondere Knochenarbeit ist. Es gelang mir, die Zeitung immer anspruchsvoller zu gestalten und Themen unter zu bringen, die nun nicht mehr viel mit der alten Zeitung gemein haben. Auch wenn viele Themen eher die ältere Generation mit ihren Interessen ansprechen, so findet sich in der Zeitung auch das aktuelle kommunalpolitische Geschehen wieder, wie z.B. der Bürgerhaushalt, die Nordmainische S-Bahn und ähnliche Themen. Der Umgang mit der Software INDesign und die Arbeit mit der Druckerei halten mich fit und das ist gut so.

 

Sommer und Herbst 2013 standen wieder ganz im Zeichen des Lokalen Kabaretts. Auch wenn ich mich vor einem guten Jahr von der Bühne verabschiedete, war ich doch wieder mittendrin und konnte einige gute Sketche beisteuern. Während der 5 ausverkauften Vorstellungen half ich in der Technik aus und steuerte verschiedene Toneinspielungen. Zwar kam mir im Nachhinein mein Rücktritt etwas seltsam vor, doch letztendlich bereute ich es nicht. Die Anforderungen an die Akteure steigen jährlich und meine Kondition wäre dem nicht mehr gewachsen.

 

Im Oktober letzten Jahres wurde mein neues Auto geliefert. Den Audi und den BMW, die beide 15 Jahre alt waren, jedoch noch nicht einmal 100.000 km auf dem Tacho hatten, habe ich in gute Hände abgegeben. Irgendwie fiel mir das schwer, weil mich mit beiden Autos viele gute Erinnerungen verbanden. Der neue BMW-X3 macht allerdings so viel Spaß und bietet wesentlich mehr als die beiden alten Autos, dass ich mich nach einigen Wochen bestens versorgt fühlte. Irgendwie macht mir das Autofahren sogar wieder Spaß.

 

Aktiv bin ich auch im Maintaler Bürgerhaushalt, wie ja aus meinen politischen Artikeln hervor geht. In der Steuerungsgruppe konnte ich bei der Erstellung des Regelwerks und der Abläufe mitwirken und mit meinen Möglichkeiten Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Dabei bekam ich neue Eindrücke und Einblicke, mit deren Hilfe ich meine Heimatstadt weiterbringen kann. Der erste Bürgerhaushalt war eigentlich ein Übungslauf und die greifbaren Ergebnisse sind noch sehr dünn. Die Kommunalpolitiker, der Magistrat und die Verwaltung müssen erst noch lernen, mit engagieren ehrenamtlichen Bürgern und deren Vorschlägen umzugehen.

 

Die Hochstädter Kreppelzeitung beschäftigt mich vornehmlich in den Wintermonaten. Hier bin ich für die Anzeigenwerbung zuständig. Nachdem die Zeitungen unter die Leute und die Anzeigenrechnungen an den Mann gebracht sind, ist eine seltsame Ruhe eingetreten, die ich als Vorbereitung auf den Sommer nutzen werde.

 

Nun steht erst einmal mein 70. Geburtstag an. Monatelang habe ich mit mir gekämpft, wie ich diesen Tag begehen möchte. Alle "runden" Geburtstage waren stets große Feiern, die mir noch gut in Erinnerung sind. Zum 40. Geburtstag feierte ich mit über 70 Gästen. Meine gut gemeinte Idee, der Feier den sinnigen Titel "Erstes Maintaler Treffen sympathischer Leute" zu geben, interpretierten alle Nicht-Eingeladenen leider im Umkehrschluss. Es bedurfte einiger Aufklärungsarbeit, dass dies so nicht gemeint war. Zum 50. Geburtstag war ich sehr intensiv mit meinem Beruf verwurzelt und lud neben meinen Freunden, Bekannten und Verwandten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Partnern in ein gemietetes Lokal in Mühlheim ein. Auch diese Feier bleibt mir unvergesslich. Meinen 60. Geburtstag feierte ich erneut mit ca. 70 Personen in einem Lokal in Hochstadt, wobei ich mit einem Auftritt des Vokalchors "Tonart" überrascht wurde. Dieser Geburtstag war für mich gleichzeitig der Eintritt in den Ruhestand und mir war damals richtig zu feiern zumute.

 

Nun bin ich 70 Jahre alt, habe inzwischen meine Eltern und andere Verwandten überlebt und es ist mir so gar nicht wohl bei dem irren Gedanken, dass meine Restlaufzeit längst begonnen hat. Ob ich meinen 80. Geburtstag erleben werde, steht in den Sternen. Mir war so, als müsse ich mich vor dem, was nun kommt, verkriechen. Doch dann besann ich mich doch, dass es schön wäre, mit einigen Personen, die so eine Art Leuchttürme meines bisherigen Lebens sind, dieses Alter zu feiern. Es fiel mir schwer, genau diesen Kreis zu bestimmen und eine bestimmte Anzahl von Personen nicht zu überschreiten. Nicht jeder kann schließlich Leuchtturm in meinem Leben sein. Die Personen, die ich ansprach, sagten bis auf zwei spontan zu und ich war sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Erneut werde ich aber vor dem Problem stehen, dass einige Personen meines Umfelds nicht verstehen werden, warum sie nicht dabei sind. Aber auch das werde ich hoffentlich zur Zufriedenheit erklären können.

 

In der nächsten Zeit werde ich immer öfter in den Spiegel sehen müssen, um zu sehen, wie sehr ich mich verändere. Ich muss lernen, mental mit dem Altern fertig zu werden. Noch bin ich sehr aktiv und werde in Kürze sogar zwei Seminare zum Thema "Beschaffung" abhalten. Wie ich mich danach fühlen werde, wird sicher ein Anlass sein, darüber zu berichten.