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Am 22. Dezember
2006 gingen die Gartenanlagen "An den Weidenstücken" in
Frankfurt-Fechenheim gegen 21 Uhr in Flammen auf. Unbekannte Brandstifter legten
die Freizeitanlagen der Maintaler Bürger Klaus und Edith Klee (Hochstadt)
sowie Dieter und Pauline Müller (Dörnigheim) in Schutt und
Asche. Wie diese Anlagen vorher aussahen, kann man auf der Website
"Mein Garten" bewundern. Einmal mehr schlug ein Feuerteufel
zu, der bereits Anfang Dezember erfolglos einen Brandanschlag auf die gleiche
Anlage vornahm.
Was das Feuer
anrichtete, an dem Feuerwehren aus verschiedenen Stadtteilen sowie die
Freiwilligen Feuerwehr Fechenheim teilnahmen, kann man auf nachfolgenden
Bildern ersehen. Für beide Familien ist ein Freizeitparadies für immer
verloren, in das sie vorsichtig geschätzt insgesamt ca. 30.000 € und
unzählige Stunden investierten.
Das
Weihnachtsfest 2006 und der bevorstehende Jahreswechsel sind natürlich
entsprechend getrübt.
Als
die Löschaktionen liefen, bot sich ein gespenstisches Szenario
|
Im
Halbdunkel waren nur noch grobe Umrisse zu erkennen |
In
Gruppen gingen die Wehrmänner gegen das Feuer vor |
Langsam
sackte die Hütte in sich zusammen |
Gegen
21 Uhr 30 erreichte uns der Anruf eines Gartennachbarn, der in Fechenheim
wohnt und die Gärten von seiner Wohnung aus einsehen kann. Er sprach von
riesigen Flammen und mehreren lauten Explosionen. Wir machten uns sofort
auf den Weg. Als wir in der Starkenburger Straße ankamen, versperrte uns
ein Löschfahrzeug den Weg, weil es an einem Wasserhydranten bereits
wieder Wasser fasste. Zu Fuß eilten wir den letzten Teil der Strecke in
Richtung Gartenanlage. Unzählige Blaulichter säumten den schmalen Weg
und ein gewaltiges Gewirr an Schläuchen führte bis vor Ort. Dort wurde
das gesamte Szenario von starken Scheinwerfern erhellt. Die Mischung von
Qualm, Dampf, Glut und verkohlten Balken wirkte überaus
gespenstisch. Seltsame
Anhäufung von Bränden in Fechenheimer Gartenhütten Auf
dem Feldweg war uns ein junger Mann mit Mobilfunkgerät entgegen gekommen,
der ungefragt richtig enthusiastisch verkündete, dass "alles
gelaufen" und nichts mehr zu retten sei. Wir ließen ihn einfach
stehen, weil wir dem keine weitergehende Bedeutung beimaßen. Inzwischen
kommen mir aber erhebliche Zweifel, ob er nicht direkt etwas mit dem Brand
zu tun hat. Den Polizeibeamten vor Ort war aufgefallen, dass er zuerst am
Brandort angetroffen wurde und angab, er habe über Funk vom Alarm
erfahren. Auch will er zwei Personen gesehen haben, die quer übers Feld
geeilt seien. Es ist nun Aufgabe der Polizei, Ermittlungen zu führen. Im
Normalfall kann man jedoch davon ausgehen, dass die Staatsanwaltschaft den
Fall wegen "zu geringem öffentlichen Interesse" zu den Akten
legt. Dabei gibt es in Fechenheim
durchaus eine Anhäufung von Gartenhüttenbränden, die recht seltsam
sind.
-
Am
21.10.2003 brannte eine Gartenhütte in der Ferdinand-Porsche-Straße
ab,
-
am
19.12.2004 brannte ebenfalls eine Gartenhütte in der
Ferdinand-Porsche-Straße und
-
am
21.12.2004 in der Pfortenstraße.
-
Am
17.09.2005 brannte eine Gartenhütte an der B8/40 ab,
-
am
21.10.2005 erneut eine Hütte in der Ferdinand-Porsche-Straße
und
-
am
22.12.2006 zwei Gartenhütten in der Starkenburger Straße
-
am
25.02.2007 zwei Gartenhütten ebenfalls in der Starkenburger Straße
-
am
20.05.2007 eine Gartenhütte in der Dieburger Straße 20
Bereits
das jeweilige Datum lässt auf einen Zusammenhang schließen. Zumindest im
letzteren Fall ist Brandstiftung definitiv nachgewiesen.
Ich
denke, Fechenheim hat da ein ernstes Problem und die zuständige
Polizeidienststelle hätte allen Grund, die Augen offen zu halten.
Bereits
drei Wochen vor dem Brand - ebenfalls an einem Freitag - wurde ein erster
Brandanschlag ausgeführt. Man hatte in der Spüle der Sommerküche eine
brennende Kerze aufgestellt und das Becken mit Altöl gefüllt. Die Kerze
erlöschte jedoch, ehe sie ein Feuer auslösen konnte. Nachdem ich es
samstags entdeckte, meldete ich das im Polizeirevier 7 und bat um
verstärkte Kontrollen im Außenbereich. Dass sich der Brandanschlag
dennoch wiederholen konnte, spricht für die Uneffektivität polizeilichen
Schutzes in Außenbereichen. Da lediglich der Zaun
aufgeschnitten war und nichts gestohlen wurde, verzichtete ich auf eine
offizielle Anzeige. Wie die mit der Untersuchung
befasste Kriminaloberkommissarin nach dem jetzigen Brand feststellte, ging der Brand
ebenfalls von besagter
Sommerküche aus. Benzin oder Brandbeschleuniger werden jedoch
ausgeschlossen. Dafür geben drei unterschiedlich starke Explosionen
Rätsel auf. Es könnte sich um Gaslampen gehandelt haben, deren Reste
gefunden wurden. Auf jeden Fall muss der Brand wieder so geplant
worden sein, dass er erst mit großer Verzögerung entdeckt werden konnte.
So kommen Personen infrage, die sich gegen 20 Uhr im Bereich des
Fechenheimer Mainbogens befanden. Den
Feuerwehrkräften gilt großer Dank Wenn
man als Betroffener den Löscharbeiten beiwohnt, dann versteht man einfach
nicht die scheinbare Zerstörungswut der Feuerwehrleute. Sie wüten wie
die Berserker mit Äxten, Motorsägen und anderen Gerätschaften, solange
irgendwo noch ein Feuernest zu sehen ist. Hätten die Hütten noch 15
Minuten länger gebrannt, wäre nichts mehr übrig geblieben. Das räumten
Feuerwehrleute nach dem Brand selbst ein. Zu retten war ohnehin nichts
mehr. Es bestand allenfalls die Gefahr, dass noch eine Person in der
Hütte hätte sein können. Das hatten allerdings zwei Wehrmänner mit
Atemschutz bereits überprüft, die in den gemauerten Teil eingedrungen
waren. Dennoch gilt allen Feuerwehrkräften unser Dank, dass sich der
Brand nicht auf die anderen Hütten ausweitete. Ganz besonderer Dank gilt
der Freiwilligen Feuerwehr Fechenheim, die ja nicht nur ihfre Freizeit
für den Einsatz, sondern auch für die Wiederherrichtung ihrer
Gerätschaften opferten. Nun wartet ein gewaltiges abgelöschtes Trümmerfeld darauf, zerlegt und
kostspielig entsorgt
zu werden. Dazu muss aber erst Frost einsetzen, weil die Zufahrt
witterungsbedingt total aufgeweicht ist.Da
sich besagte Gärten im Hochwassergebiet befinden, lehnen Versicherungen
jedes Schadensrisiko ab, so dass die Betroffenen ihre Hütten,
Einrichtungen und sämtliche Gartengeräte komplett ersatzlos verloren
haben, weil es einem Brandstifter gefiel, ein mächtiges Feuer und die
sich darum drehenden Aktionen beobachten zu können. Weihnachten
2006 - eine schöne Bescherung! - Und irgendwo läuft eine Person herum,
die ihren Spaß an dem hatte, was sie anrichtete...
|
Am
nächsten Morgen bot sich ein Bild der Verwüstung |
Das
Feuer hatte ganze Arbeit geleistet
|
Die
Hitze zog auch viel Pflanzen in Mitleidenschaft
|
Über
1000 Grad schätzte eine Brandsachverständige |
Was
das Feuer nicht zerstörte, zerstörte die Feuerwehr
|
Mit
Brachialgewalt bekämpfte man die Brandnester |
Um
dem Feuer die Nahrung zu nehmen, wurde ein Teil abgetrennt
|
Der
Rest stürzte zusammen |
All
die verkohlten Reste und verglühte Metallteile... |
...müssen
später getrennt entsorgt werden
|
Von
der Feldschmiede... |
...blieb
praktisch nichts übrig
|
Den
Rest wird sicher das Frühjahrshochwasser besorgen...!? |
Wenn
man alle 3 - 4 Jahre vom Hochwasser heimgesucht wird, fällt es schon sehr
schwer, immer wieder von vorn anzufangen. Nach so einem Schlag, wie er nun
erfolgte, kann man sich nur noch sehr schwer aufraffen, noch einmal die
Ärmel hochzukrempeln.
In
Zeiten, in denen allerlei gewissenlose Menschen die Hände in unseren
Taschen haben und Rentner geradezu ausplündern, sind Gartenanlagen noch
eine der wenigen Rückzugsräume, in denen man naturverbunden leben kann.
Was
bewegt nun so einen Feuerteufel, dies mutwillig zu zerstören?
Diese
Frage beschäftigt nun beide Familien, die bereits ahnen, dass die Polizei
wohl kaum den oder die Schuldigen finden wird. Nach einigen Wochen wird
wieder ein Schreiben kommen, in dem steht, dass die Nachforschungen
ergebnislos blieben. Das war es dann...!
Gott
sei Dank werden solche Feuerwehreinsätze nicht auch noch in Rechnung
gestellt - es sei denn, man findet den oder die Täter.
|
Aufbau
aus der Asche |
|
Mitte
Januar 2007 sieht die Sache zwar nicht gut, aber etwas freundlicher aus. Die
Brandstelle ist geräumt, der verbrannte Schutt sorgfältig getrennt und der
Metallschrott bereits abgeholt. Schon beginnt wieder die Planung für den
Wiederaufbau, die natürlich von der latenten Gefahr überdeckt wird, dass sich
das Ereignis noch einmal wiederholen könnte. So gesehen dürfte man ja niemals
einen Neuanfang wagen. Vorher müssen aber noch die Reste der Brandnacht
entsorgt werden, wofür ich sicher einige helfende Hände gebrauchen werde, die
die Schuttcontainer zu füllen helfen. Erst dann ist im Frühjahr an den
Wiederaufbau zu denken.
|
Am
Anfang jeder Maßnahme steht natürlich ein Plan. Hier wurde ich mir
schnell darüber klar, was den Reiz der alten Anlage ausmachte und was nur
von geringem Gebrauchswert war. So wird es keinen geschlossenen Raum mehr
geben, weil der ja doch nur bei sehr schlechtem Wetter aufgesucht wird.
Die Erfahrung zeigte, dass wir in den letzten Jahren in diesem Fall stets
nach Hause gefahren sind oder ein kurzes Gewitter meistens unter dem
geräumigen Vordach aussaßen.
Die
neue Anlage wird also einer geräumigen Grill- oder Wetterhütte ähneln,
die mit einer Gerätehütte aus Blech oder einem kleinen Gewächshaus
ergänzt wird. Ein kleiner Raum für menschliche Bedürfnisse darf
natürlich nicht fehlen. Natürlich gibt das Hochwasser wieder die
Bauweise vor, so dass nur gut dimensionierte allseitig eingelassene
Balken, Bretter und Paneele zum Einsatz kommen, die sich nicht verändern
können. Der Rest wird so dimensioniert und ausgelegt, dass hauptsächlich
der Ost- und der Nordwind abgehalten werden. Entgegen den unten stehenden
Abbildungen wird natürlich auch ein festes Dach aufgebracht werden, das
aus optischen Gründen hier weggelassen wurde.
Die
Konstruktion wird später mit blühenden Kletterpflanzen begrünt
werden, die auf der Süd- und der Wetterseite bestens gedeihen. Ich bin
recht sicher, dass die Anlage lockerer und luftiger wirken wird als die
alte Anlage. Auch die Feldschmiede wird wieder unter gebracht, die
natürlich ebenfalls wieder zum Einsatz kommen wird. Schließlich habe ich
im Ruhestand noch einiges vor, wozu auch die Schmiedemöglichkeit gehört. |
In
meinem Bekanntenkreis höre ich immer wieder, dass dieses Vorhaben zwar
verständlich ist, Hochwasser und Vandalismus jedoch die Anlage permanent
bedrohen. Hier ist mein persönliches Empfinden für den uralten
Familienbesitz stärker und die Vorgängergenerationen standen sicher vor
ähnlichen Problemen ohne davor zu kapitulieren.
Es
kann sein, dass ich mit dem Wiederaufbau Geld und Arbeitskraft in den Sand
setze. Das stört mich jedoch nicht, denn die Freude auf den Neuanfang
überdeckt die Depression, die der Brand auslöste. Auch die
Gartennachbarn werden wieder in bescheidenem Rahmen den Wiederaufbau
wagen. Ein Leben ohne Frischluftoase mit blühenden Pflanzen und üppigem
Grün ist für uns unverstellbar. Ich freue mich schon heute darauf, wenn
es endlich warm genug ist, damit es wieder los geht. Bis dahin gibt es
noch viel zu tun, aber halt nur die Plagerei mit den Brandüberresten. Es
gibt viel zu tun.... |
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Neuanfang |