Satirische Rasur
Tipp: Sie sind nie gemeint, immer nur die Anderen...

Die Seite für hintergründigen Humor und das Thematisieren von Auffälligkeiten


Es gibt genügend Dinge, Personen und Sachverhalte, um Ungewöhnliches von Personen, die sich selbst ganz normal fühlen, zu thematisieren. Hier wird der Versuch einer gründlichen Rasur unternommen, ehe die Ziele noch auffälliger werden oder gar einen Bart bekommen. Grundsätzlich richtet sich die Gründlichkeit dieser Rasuren nach der empfundenen Notwendigkeit. Dennoch kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich dadurch etwas ändert. Man muss es mit Humor nehmen...


 

18.12.2021 Schluss mit lustig?
In der Rechtsprechung besagt ein geflügeltes Wort, "Wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter". In gravierenden Fällen wird in der Politik das Instrument des Untersuchungsausschusses eingesetzt, um Verdachtsmomente zu untersuchen und ggf. auszuschließen oder weitere Veranslassungen zu treffen. Nun haben wir in Maintal den Fall, dass städtische Planungen mit hohem Investitionsvolumen viel zu niedrig beziffert und ein großer Teil im Haushaltsplan gar nicht beziffert waren, obwohl die Finanzen der Stadt gewaltig betroffen sind. Da Bauwesen und die Finanzen in einem Dezernat zusammengefasst sind, liegt Absicht nahe, zumal es vor der Wiederwahl im Amt geschah und eine Auswirkung auf den Wahlausgang nicht ausgeschlossen werden kann. Nach erfolgreicher Wiederwahl öffnen sich nun Abgründe, die mit einer Höherverschuldung oder mit erheblichen Abstrichen bei der Umsetzung der Projekte verbunden sind. Immerhin geht es um 50 Mio. €. So, wie es bisher aussieht, hat das scheinbar keine Konsequenzen. Die Politik zögert oder will das nutzen. >>>mehr
06.10.2021 Neues Kapitel aufgeschlagen
Es ist schon kompliziert mit dem Vergessen, gerade weil die Eindrücke sehr stark waren und deren Präsenz nur schwer neuen Eindrücken weichen wollen. Maintal erlebte mit der Stadtratswahl, der Kommunalwahl und der Bürgermeisterwahl turbulente politische Zeiten, bei denen sich viele Personen sehr auffällig verhielten. Hier kommt nun der Versuch, einige Aktionen und Personen näher zu beleuchten. Eines der neuen Kapitel wird bereits Böttcher 2.0 genannt. Ein anderes Kapitel ist die Kooperation zwischen CDU, SPD und FDP und das Verhalten von Bündnis 90/Die Grünen und dem Rest des Maintaler Parlaments. Zum Schluss dann noch die kommunalpolitischen FACEBOOK-Gruppen. Was die Zukunft wirklich bringt, ist schwer voraus zu sagen, doch unter Hinzuziehen der Erfahrungen vergangener Jahre lässt sich erahnen, wie beweglich die einzelnen Fronten wirklich sind. >>>mehr
15.07.2020 Eine Kultsendung wird nervig
Seit Jahrzehnten ist die Krimireihe tatort der absolute Marktführer im Fernsehen. Kaum eine Sendereihe findet so großes Interesse, weil die Inszenierungen griffig und logisch aufgebaut sind und gute Schauspieler ihr Können zeigen. Seit einiger Zeit schalten viele Zuschauer jedoch entweder genervt um oder die Sendungen erst gar nicht mehr ein. Drehbuchautoren und Regisseure liefern immer öfter Werke ab, in denen  psychische Probleme oder andere Handicaps der Akteure zu sehr in den Vordergrund gespielt werden. Auch immer mehr Schauspieler aus der Nuschelecke kämpfen mit lauter Musik und unverständlichen oder schwer verständlichen Dialogen oder werden von diesen überlagert, um Spannung zu erzeugen. Besonders beliebt sind momentan permanente eingestreute Rückblenden auf Vergangenes, die eher für Verwirrung als für Aufklärung sorgen. Das vergrätzt echte Krimifans, die spannende Geschichten lieben, die interessant und möglichst authentisch aufbereitet sind. Inzwischen wird sogar darüber diskutiert, ob weniger geschossen werden soll, um Action zu begrenzen. Das interesssiert die tatort-Gemeinde herzlich wenig. Ein tatort soll lebensnah und authentisch sein, aber keine Action-Orgie mit Schüssen und in der Luft explodierenden Autos. Es mangelt offensichtlich an zündenden Ideen, wie man die Fans bei Laune halten kann. >>>mehr
01.11.2019 Zwischen Hoffen und Wünschen
Da gibt es ein Gedicht mit dem Ausspruch "Hoffen und Wünschen schwebt feiernd durchs Zimmer, ein Heinzelmannwirken im Lampenschimmer...". So ungefähr laufen gerade die Ereignisse rund um die Maintaler Stadtratswahl ab, die uns noch eine ganze Zeit lang begleiten werden. Eigentlich suggerierte Thomas Schäfer von der FDP mit dem vorzeitigen Antrag auf einen Wahlvorbereitungsausschuss (noch vor der beantragten Wiederwahl des amtierenden Stadtrats), dass das Parlament zwischen einer größeren Anzahl geeigneter Kandidaten entscheiden solle, im Fall es bessere Besetzungen gäbe. Tatsächlich war das bei der vorliegenden politischen Gemengelage der Todesstoß für den amtierenden Stadtrat, dem man aber großzügig den Weg der selbstgewollten Reanimierung anbot. Das lehnte er ab. Ihn wollten daraufhin einige Bürger und Fraktionen retten, doch es scheiterte kläglich. Der Stadtrat gilt seitdem als verbrannt. >>>mehr
30.10.2019 Publizistische Zwickmühlen
So manche informellen Gespräche haben es in sich, wenn man sich publizistisch betätigt. Je nachdem, welche Gemeinsamkeiten sich dabei ergeben, desto nachhaltiger wirken Erkenntnisse nach. Dabei muss man gar nicht einer Meinung sein, viel wichtiger kann der sich festigende Eindruck sein, ein offenes und ehrliches Gespräch geführt zu haben, bei dem man sich näher kommt. Aber genau an diesem Punkt geht eine publizistische Zwickmühle auf. Gegenseitiges Vertrauen bedingt natürlich, dass man nicht ausplaudert, was manche Menschen interessieren und gegen den Gesprächspartner verwendet werden könnte. Genau das passiert aber oft bei Journalisten, also Menschen vom Fach, die von der Vermarktung ganz besonderer Information leben, wenn sie nicht ausdrücklich als vertraulich eingestuft wurden. Anständige Journalisten erkennt man am Umgang mit sensiblen Wissen, das sie nicht für kommerzielle Zwecke einsetzen. Noch schlimmer ist es jedoch, wenn nicht verstandene oder falsch interpretierte Inhalte pseudojournalistisch ausgeschlachtet werden. Publizistische Tätigkeit erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl, das allerdings sehr vom aufgebauten Vertrauen geprägt ist. Wird es bewusst beschädigt, ist das zurückgehaltene Wissen oft ein Reservoir für Angriffe und es bedarf nur eines Funkens und es könnte eingesetzt werden. >>>mehr
27.10.2019 Ahmet Cetiner tritt an
In Maintal ist Ahmet Cetiner kein Unbekannter und in all seinen Aktivitäten steckt eine große Portion Dynamik, wie uns das Video auf Youtube verrät, mit dem er Ende Oktober 2019 an die Öffentlichkeit ging. Die bekannte Redakteurin Martina Faust interviewte ihn in seinem Auftrag, quasi als PR-Maßnahme zur Unterstützung seiner Stadtrats-Kandidatur. Das entspricht seiner bisherigen Vorgehensweise, um ins Gespräch und damit ins Geschäft zu kommen. Das Interview ist perfekt und spricht viele, die es sehen, an. Doch das öffentliche Interesse, das bei der Presse zu Interviews führt, stand nicht dahinter, sondern eben Ahmet Cetiners Absichten. Am 31. Oktober 2019 endet die Frist der offiziellen Ausschreibung, das heißt aber noch nicht, dass damit die Arbeit des Wahlvorbereitungsausschusses beendet ist. Diese endet erst nach der Wahl des neuen Stadtrats oder der Stadträtin. Doch dazu später mehr. In seinen Ausführungen stecken sehr viele Visionen und Anregungen, die bisher von der Kommunalpolitik nur sehr zögerlich behandelt wurden oder schlichtweg fehlten. Das äußert er als parteiloser Kandidat und greift damit genau die Konstellation an, die über die Bewerbungen entscheidet. Der Stadtrat wird nämlich nicht von den Bürgern, sondern von den Fraktionen gewählt. >>>mehr
03.10.2019 Parallelwelten
Nun war auf dieser Seite schon genug die Rede von Maintals FACEBOOK-Kultur, doch zum Abschluss der Serie muss ich doch noch einige Gedanken los werden. Nachdem sich viele Menschen  auf FACEBOOK nun zusätzlich oder zumindest verbal kennengelernt haben, hat jeder so sein eigenes Bild vom schreibenden Gegenüber. Respektable Personen, die sich persönlich kennen, pflegen einen gänzlich anderen Umgang miteinander, wie Menschen, die sich ein Bild vom Gegenüber machen mussten. Hier werden natürlich alle möglichen Eindrücke verarbeitet. Zunächst fällt erst einmal auf, wie fehlerfrei Texte sind und was ihr Inhalt über das Wissen und die Auffassungsgabe von Personen aussagt. Auch ihre politische Richtung und Gesinnung verrät sich bei bestimmten Themen. Man merkt, wenn jemand unter heftigen Gemütsschwankungen leidet oder sich nicht beherrschen kann. Intelligenz und Wahnsinn liegen oft ebenso dicht beieinander, wie zelebrierter Stolz und Dummheit. Werden Pseudonyme oder Mehrfachidentitäten benutzt, liegen oft ganz besondere Absichten vor. Eine besonders unangenehme Gruppe ist die Gruppe der Störer, die sich in jede Sache reinhängen, pöbeln und beleidigen. Wenn man es richtig bedenkt, ist FACEBOOK eine recht seltsame Parallelwelt von Menschen aller Klassen, Rassen und teilweise sogar mit psychischen Problemen. Hier findet man den Größenwahnsinnigen neben dem Underdog und respektable Personen neben dem sogenannten FACEBOOK-Prekariat. >>>mehr
27.09.2019 FACEBOOK und Politik
Das waren noch Zeiten, als man in Maintal die FACEBOOK-Gruppen benutzte, um sich ohne den Geist zu bemühen die Zeit zu vertreiben. Diese FACEBOOK-Welt ist inzwischen zweigeteilt. Wie bereits berichtet, sorgt eine neue Gruppe - Maintaler Politik - für einen Ort, an dem man sich zivilisiert, fair und wertschätzend über die Kommunalpolitik austauschen kann und damit mehr qualifizierte Information in die Bürgerschaft bringen kann. Aber auch die Politiker profitieren von den Anregungen und der Kritik der teilnehmenden Bürger und Bürgerinnen, wenn sie diese in ihre Überlegungen einbeziehen. Die Hälfte der Maintaler Stadtverordneten stehen in dieser Gruppe als Ansprechpartner zur Verfügung, lediglich der hauptamtliche Magistrat verweigert beharrlich die Mitgliedschaft und den Dialog in dieser Gruppe. Der Gedanke  des Gedankenaustauschs auf breiter Ebene wird leider nur zögerlich angenommen. Dafür sind Störer und Personen mit kruden Ansichten unterwegs, die permanent Moderatoren und Administratoren beschäftigen. Zwischen zwei FACEBOOK-Gruppen ist eine Situation entstanden, die man mit Konkurrenz beschreiben könnte.  >>>mehr
02.09.2019 Maintaler Politik im Härtetest
Die FACEBOOK-Gruppe Maintaler Politik besteht nun drei Wochen und hat bereits eine Fülle von Themen bzw. Diskussionen gestellt, sie mit Informationen und Gedanken gefüllt und teilweise schon "abgearbeitet". Dabei entstand ein Logbuch, das sich nicht nur interessant liest, sondern auch vielen Lesern Einblicke verschaffte und die Lust auf MEHR machen. Nun ist die Gruppe auf 250 Mitglieder angewachsen und der Zustrom hält an. Doch es gibt interessante Entwicklungen, die beachtet werden müssen, weil sie den Grundgedanken dieser Initiative betreffen. Während die Initiatoren sich darum bemühen, dass Diskussionen absolut sachlich geführt werden und dabei eine Reihe von emotonalisierenden Facetten verbannen, ist in der Kommunalpolitik bei einem Teil der Fraktionen gerade das Emotionalisieren als ein Mittel politischer Agitation sehr erwünscht. Der Flyer ums Hochhaus und die Stadtratswahl ist dafür ein klarer Beweis. Mit dem Thematisieren des Flyers in der FACEBOOK-Gruppe MP wurde die Spaltaxt an eine neue Art der Kommunikation zwischen Bürgern und Politik angelegt. Das hatte zur Folge, dass sich die Verfasser des Flyers nun gar nicht mehr am Gruppengeschehen beteiligen und den kritisierenden Politikern das Feld überlassen. Wer sich lieber dem allgemeinen FB-Leserkreis verbunden fühlt, postet - wenn überhaupt - in der Gruppe Maintal United oder ganz allgemein. Das wirft die Frage auf: Maintaler Demokraten, was verbindet Euch über alle Gräben hinweg? >>>mehr
21.08.2019 Einer dreht durch
Während der Gründung der neuen FACEBOOK-Gruppe schlüpfte ein Teilnehmer in die Gruppe, der auch in anderen Gruppen bereits als unangenehm störender Diskutant sein Unwesen trieb. Neben thematisch noch passenden Argumenten, rastet er immer wieder touretteartig aus und streut unakzeptable Äußerungen ein, die sehr stören. Die gerade im Aufbau befindliche Kultur der Gruppe Maintaler Politik scheint ihm ein Dorn im Auge zu sein. Auch scheint er den Namen der Gruppe missverstanden zu haben. Es handelt sich nämlich nicht um eine politische Gruppe, sondern um eine Gruppe politisch interessierter Menschen. Möglicherweise möchte er der Gruppe MAINTAL-UNITED, aus der die neue Gruppe teilweise hervor ging, einen Dienst erweisen und die neue Gruppe beschädigen. Aus seinen Beiträgen ist seine politische Richtung genau zu erkennen und er begann, die Gruppe damit zu infiltrieren. Da aber die Gruppe sehr homogen ist, ging niemand - außer Gelichgesinnte - wirklich darauf ein. Am 20.08.2019 wurde er nach unzähligen Ermahnungen aus der Gruppe entfernt, weil alle anderen möglichen Maßnahmen keine Aussicht auf Erfolg hatten. >>>mehr
17.08.2019 Sturm im Wasserglas
Die im vorhergehenden Artikel (unten) vermittelten Eindrücke resultierten aus den Erfahrungen der ersten Phase eines Stress-Testes in Facebook, speziell der Gruppe Maintal-United, die fast 4200 Mitglieder hat. Sie wurde vor 6 Jahren gegründet und war als Gruppe gedacht, in der genau das gepostet werden sollte, was Jugendliche interessiert. Der Name der Gruppe folgte möglicherweise einem griffigen Schlagwortgedanken, wurde jedoch nie als das gelebt, was Maintaler verbindet. Genau das ergab der Stress-Test. Als es wirklich darum ging, einmal Toleranz und ein Gemeinschaftsgefühl auszuleben, versagten die Macher im Hintergrund und teilweise auch der Administrator. Mit spätpupertären Verhaltensweisen trieben diese Personen einen Keil zwischen ernsthaft diskutierende sowie im Hintergrund interessiert mitlesende Mitglieder und einen Personenkreis, der die untere Ebene von Facebook-Interessierten prägt. Es entwickelte sich ein abstruser Kampf über verschiedene Entwicklungsstufen menschlicher Reife hinweg, der schließlich in eine neue Gruppe für Maintal mündete - Maintaler Politik. Der Stresstest führte dazu, dass sich eine Gruppe, die kontinuierlich gewachsen, aber nicht in der Lage war, den Gruppen-Zweck dem Querschnitt aller Mitglieder anzupassen, gesund schrumpfte. Wie viel der 4100 Mitglieder die Gruppe wirklich noch besuchten und sich einbrachten, ist leider nicht zu ermitteln, damit auch nicht die Gründe, warum sie sich von der Gruppe abwandten. Der Stil der Macher im Hintergrund und des sich ebenfalls dort tummelnden FACEBOOK-Prekariats lässt aber die Gründe erahnen. Nun hat sich infolge des Stress-Tests teilweise die Spreu vom Weizen getrennt. >>>mehr

11.08.2019 Befragt und geantwortet
Heute begebe ich mal in die Niederungen der Maintaler Kommunalpolitik und deren (Nicht-)Nutzung von Social Media. Die Kommunalpolitiker machen einen wichtigen Job, der ihnen alles abverlangt, keine Frage. "Niederungen" aber, weil das "Alles" bei einigen zu wenig ist. Diese dürften deshalb demnächst beim kundigen Wähler aus gutem Grund nicht mehr erste Wahl sein. Es gibt ja den Spruch, dass jedes Volk die Politiker hat, die es verdient. Nun ist unsere Sprache ja sehr deutungsreich und wenn man sagt, "was für ein Volk!", meint man etwas anderes, als wenn man sagt "welches Volk?" Wenn dann der Bürger sagt: "Die Politiker, die sind vielleicht ein Volk", ist das wieder etwas anderes. In Social Media treffen sich jedoch alle, auf die das zutrifft, denn sie sind nicht nur "ein Volk", sondern "das Volk". Die Einen regieren und alle anderen reagieren. Und weil das Reagieren zwischen Wahlen stört, sollen  die Bürger möglichst nicht zu Wort kommen. Social Media und speziell in Maintal die FACEBOOK-Gruppe "MAINTAL UNITED" mit über 1400 Mitgliedern ist ein Tummelplatz für normale Bürger, Internet-Clowns, Politiker, Spanner, Hetzer und Trolle, die sich teilweise unter Pseudonymen ausleben, während die meisten User mit echten oder wie echt klingenden Namen nur lesen, Fragen stellen oder überwiegend schweigen. Wieviel dieser über 1400 User bereits nicht mehr aktiv sind, ist nicht bekannt. >>>mehr
    
17.07.2019 Bevor ich gehe...

Heute wird die Bundeskanzlerin 65 Jahre alt - herzlichen Glückwunsch! Die ehemalige Politikerin des ostdeutschen Demokratischen Aufbruchs und spätere CDU-Politikerin stand zunächst außerhalb etablierter CDU-Kreise, wie zum Beispiel dem Andenpakt und sie mied auch andere scheinelitäre Kreise, die heute noch die Zukunft Deutschlands nach ihren Ansichten gestalten wollen. Sie wurde auch nie in Korruption und Schwindeleien verwickelt und ihre außergewöhnliche Art bringt sogar die Mächtigen aus der Fassung, weil sie die Aura eines Bergepanzers besitzt. Kraftvoll agierend, sobald sie ihren Antrieb anwirft und bei Stillstand in ihrer Ruhe rätselhaft und bedrohlich. Selbst so ausgeprägte Chauvinisten wie Gerhard Schröder unterschätzten sie und wurden auf ihre Plätze verwiesen - nicht gleich, aber ganau in dem Moment, in dem sie es am wenigsten gebrauchen konnten. So entledigte sie sich nach und nach aller potenziellen männlichen Konkurrenten im Kanzleramt und aller Schwachleister mit Führungsgehabe. Mit den möglichen weiblichen Nachfolgerinnen verfährt sie inzwischen ähnlich. Mit Ursula von der Leyen verschwand nun eine nach Brüssel, wohin schon andere Kapazitäten verschoben wurden. Annegret Kamp-Karrenbauer darf sich jetzt bei der Bundeswehr ähnlich disqualifizieren, wie ihre Vorgängerin, die jetzt als EU-Chefin wegen knappster Mehrheit vor nahezu unlösbaren Aufgaben steht. Natürlich mit 3 Fremdsprachen als Qualifikation und ihren militärischen Kontakten soll sie alles richten. Ihr Scheitern - wie bei der Bundeswehr - ist jedoch bereits absehbar. Von der Leyen wurde gegen die französische Macht über Europas Finanzen eingetauscht, obwohl wir die größten Nettozahler sind und beste Finanzfachkräfte besitzen. Angela Merkel säubert konsequent ihren ganz persönlichen Stall, bevor sie geht. >>>mehr

14.07.2019

Auf dem Schleudersitz

Die Bundespolitik wird womöglich bald um ein erneut gelungenes Ausboot-Manöver reicher sein, das einer ganzen Reihe von Politikern das Ende ihrer politischen Karriere bescherte. Bei diesem Manöver sind Empfehlungen für ein hohes Amt, wie Bundespräsident, ein hoher Posten in der EU, aber auch lukrative Posten in der Wirtschaft sehr beliebt, bei denen es kein Zurück mehr gibt. Besonders gelungen ist ein doppelter Coup, wenn diese Personen in den neuen Funktionen auch noch versagen. Die passenden Namen können meine Leser nun selbst einsetzen. Nun trifft es auch die Verteidungsministerin von der Leyen, die - gemessen an ihren persönlichen Ansprüchen - nicht gerade als erfolgreich angesehen wird, aber durchaus das Potenzial hat, noch einen drauf zu setzen. Mit Schleudersitzen kennt sie sich ja aus. Nachdem ihr die Linken in Brüssel und die Sozialdemokraten bereits die kalte Schulter zeigten, ist sie offen für die rechte Mitte, die sie ja favorisierte, auch wenn ihr eigentlicher Kandidat nach der Nominierung von dunklen Mächten wieder aus dem Rennen genommen wurde. Die Ultra-Rechten und EU-Gegner im Europäischen Parlament könnten nun den Ausschlag geben, dass das demokratische Prinzip des EU-Parlaments endgültig ausgehebelt wird. Die selbsternannten Zerstörer der EU-Strukturen scheinen sich der Unterstützung, die von von der Leyen ausgehen könnte, absolut sicher zu sein. Sie erhoffen sich von ihr sogar noch mehr, denn deren Absichten gehen vermutlich noch weiter. Einmal mehr zeigt sich, wie fragil der europäische Gedanke ist und wer sich vor welchen Karren spannen lässt.  >>>mehr

 

05.07.2019

Sind die Jungen schon soweit?

Man hört allenthalben die bange Frage: "Sind denn die Jungen schon soweit?" So auch in den Maintaler Vereinen. Diese Frage würde in einem Philatelistenverein heute schon nicht mehr gestellt werden, weil der Jüngste oft schon über 70 Jahre alt ist. In einem Sport-, Kultur- oder Geselligkeitsverein greift die Frage schon eher. Wie ist es aber in politischen Ortsvereinen, die an Wahlen teilnehmen und deren Vereinsmitglieder ins Stadtparlament gewählt werden können? Wie weit sind denn hier die Jungen, also die unter 30-jährigen? Wie ernst werden denn die Jungen dieser Altersgruppe genommen, wenn sie zum Beispiel gar einen Migrationshintergrund haben? Inwieweit sehen die älteren und die ganz alten Parteimitglieder deren Engagement und ihren Einfluss auf die Wähler oder den eigenen Verein? Kommunalpolitik muss alle Wählergruppen erreichen und adäquat bedienen. Die Jungen aller Coleur sind ein wichtiger Baustein, nicht nur die Etablierten. Fragt man Wähler, so haben sich viele darüber noch nie Gedanken gemacht, sie reagieren nur darauf. Wem sind die unterschiedlichen politischen Strömungen innerhalb der Parteien bekannt und wie sich das auf kommunaler Ebene auswirkt? Wie steht es eigentlich um den inneren Zustand der örtlichen Parteivereine? Es wäre doch angebracht, dass man das als Wähler mal mit politisch aktiven Vereinsmitgliedern diskutiert, ehe man sich für eine Richtung erwärmt. Wollen die örtlichen Parteien eigentlich, dass Mitglieder solche Fragen beantworten und wer wäre dazu autorisiert? Vielleicht wäre die Bereitschaft zur Offenheit größer, wenn die Wählergunst noch weiter sinkt und das Wasser langsam bis am Hals steht. Was käme aber dabei heraus, wenn man mit Ertrinkenden plaudert? >>>mehr

 

04.07.2019 Totalitäre Verhaltensweisen
Totalitäre Verhaltensweisen zeichnen sich dadurch aus, dass man alles aus dem Weg räumt, was beim Erreichen eigener Ziele behindert. Es muss ja nicht gerade die große Politik sein, das gibt es auch in Kommunen wie Maintal. Natürlich läuft ein solcher Prozess immer noch in einem Rahmen ab, der nichts mit Krieg, Tod oder Verderben zu tun hat, doch das Vorgehen weckt Erinnerungen, die nicht von der Hand zu weisen sind. Diesmal geht es, wie im Maintal TAGESANZEIGER zu lesen war, um die politische Machtübernahme des Stadtratsamtes. Was die Lokalpresse nicht ganz zuende formulierte, ist im zweiten Schritt die Umbesetzung des Bürgermeisteramtes, die wesentlich leichter aus der Position eines amtierenden Stadtrats heraus möglich ist. Unstrittig dürfte sein, dass Verwaltungsämter kompetent, vorzugsweise mit Fachleuten besetzt sein sollten. Das war sogar bis vor kurzer Zeit noch vom Fraktionsvorsitzenden der CDU zu hören. Dass das auch mit Parteibuch möglich ist, zeigte der letzte Stadtrat vor Ralf Sachtleber, der als willfähriges Werkzeug des damaligen Bürgermeisters mit gleichem Parteibuch mit ihm ein für Investoren und Spekulanten interessantes Duo bildete. Im Weg sind natürlich die Bürgermeisterin und der Stadtrat, die beide parteilos sind. Es fehlen im Magistrat somit zwei "politische" Stimmen. Das gilt es offensichtlich, schnellstmöglich zu ändern. >>>mehr
12.06.2019 Zeitzeuge Parlamentsfernsehen
Es ist gar nicht so lang her, da mussten politisch Interessierte in Archiven der Presse und auf einschlägigen Websites recherchieren, was in den Stadtverordnetenversammlungen von wem wann gesagt wurde, denn offiziell gab es nur ein reines Ergebnisprotokoll. So hatten es Politiker und Hobbypolitiker leicht, fragwürdige Äußerungen und Statements langsam aus der Erinnerung zu drängen. Seit dem Jahr 2016 gibt es allerdings das Maintaler Stadtparlamentsfernsehen, auf das ich jedoch im Einzelnen hier nicht eingehen möchte. Interessant ist, dass es genau in dem Jahr begann, als ich auf meiner Homepage meine über 12 Jahre dauernde politische Berichterstattung über die Maintaler Kommunalpolitik  einstellte. Die Notwendigkeit der Dokumentation des wahren politischen Geschehens war also erkannt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen worden. Heute muss man auch nicht mehr zum Versammlungsort fahren und es ist möglich, die Parlamentssitzungen und Berichte bequem  im Fernsehen bzw. den digitalen Medien live zu verfolgen. Inzwischen sind die Übertragungen so ausgefeilt, dass auch über Nahaufnahmen die vom Wahrheitsgehalt und der Glaubwürdigkeit geprägten Gesichter der Redner und Rednerinnen sowie ihre psychische Verfassung hautnah miterlebt werden können. Hinzu kommen die auf eine Großleinwand projizierten Schriftstücke, die einzelne Tagesordnungspunkte begleiten. Letzteres geht ebenfalls auf Anregungen zurück, wie man Versammlungen für Besucher informativer und attraktiver gestalten kann. Nun ist es möglich, jede Sitzung im Archiv aufzurufen und dabei genauestens nach zu verfolgen, wer wann was sagte, um es mit der erfolgten Entwicklung zu vergleichen. Dampfplauderern, Tricksern, Tarnern und Täuschern können nun die Masken vom Gesicht gezogen werden und es liegt an jedem Redner, wie er sich am Mikrofon und anderswo für die Ewigkeit produziert. Für verantwortungsvolle Wähler ist das heute eine wichtige Informationsquelle. >>>mehr
22.05.2019

Schuldbewusstsein fehlt

Am 13. Mai 2019 bewies das Maintaler Parlament, dass es nicht im entferntesten auf die Idee kam, dass Fehler der Vergangenheit das Bürgerengagement zerstört haben und mit einer glaubhaften Kurswende verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen. Ausgerechnet der Fraktionsvorsitzende der FDP Thomas Schäfer, der hierzu maßgeblich beitrug, beantragte die Schließung des Alibi-Moduls "Ideen einbringen", das ersatzweise  für den begrabenen Bürgerhaushalt, allerdings bewusst als Verhinderungsmodul kreiert wurde.

Im Wortlaut:

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Die Beschlussvorlage wird wie folgt ergänzt: „Die Variante 1 der Verwaltungsempfehlung wird weiter verfolgt, jedoch wird das dritte Modul „Ideen einbringen“ nicht umgesetzt.“

Begründung: Der Evaluationsbericht zeigt, dass die Resonanz auf die Mitmachmöglichkeiten insgesamt begrenzt war. Es kann nicht Sinn des Bürgerschaftlichen Engagements sein, durch hoch dotierte Wettbewerbe neue Ideen zu generieren. Dies gilt auch deshalb, weil andere Engagements, beispielsweise das Jugendengagement, durch wesentlich geringer dotierte Preise geehrt wird. Deshalb ist das Modul „Ideen einbringen“ abzulehnen. Die entsprechenden Mittel sind deshalb für diesen Zweck nicht zu verausgaben.

 

Das Parlament beschloss daraufhin den Änderungsantrag, ohne mit nur einem Wort darauf einzugehen, warum die Bürger die Mitwirkung ablehnen. Mehr noch: Die Parlamentarier geben den Bürgern die Schuld und stehen nicht zu den eklatanten Fehlern der Vergangenheit in der Bürgerbeteiligung, die im unten stehenden Artikel "Maintal macht (nicht) mit" ausführlich beschrieben sind.  >>>mehr

 



Auch der Ersatz für den Bürgerhaushalt
ist bewusst gescheitert (worden)
20.03.2019 Maintal macht (nicht) mit
Nun hat auch die regionale Presse festgestellt, dass Maintal beim städtischen Projekt "Maintal macht mit" gar nicht mitmacht, was in Facebook ebenfalls kritisch thematisiert wurde. Vor geraumer Zeit griff ich den Sachverhalt bereits auf dieser Homepage auf, es war Thema in der Maintaler Seniorenzeitung und im Kabarettprogramm der Gruppe MIKROKOSMOS. Das Fell der Protagonisten dieser Art kontrollierter und gelenkter Bürgerbeteiligung ist jedoch dicker, als man es erwarten dürfte. Die Bürgermeinungsabwehr funktioniert nach wie vor perfekt und das Rathaus mimt die besagte Eiche, an der sich empfundene Säue wirkungslos reiben. Die Politiker und die Verwaltung machen sich ihre Welt, wie sie ihnen gefällt und die Fachabteilungen machen geduldig mit. Inzwischen kommt die Frage auf, ob Verwaltungsangestelle keine eigene Meinung zu ihrem Handeln haben (dürfen) und deshalb ihre Anwesenheitszeit stoisch mit Nutzlosem verbringen. Mich erinnert das an eine satirisch erfolgte Anweisung an Mitarbeiter einer Abteilung meiner alten Firma, sie möchten einen Ordner anlegen, in den sie täglich ein Blatt Papier mit dem Abdruck des Tagesstempels einheften, um nachzuweisen, dass sie dessen Umstellung ordnungsgemäß durchführten. Nach mehreren Jahren genüsslichen Amüsementes der Täter wurden die Ordner vernichtet und die vermeintliche Anweisung aufgehoben. Wie man sieht, bedarf es in Maintals Verwaltung keiner solchen Scherzanweisung, vieles funktioniert absolut von selbst oder gar nícht. >>>mehr
27.01.2019 Kotzbrocken
"Amerika first!"
heißt die Devise des Mannes, der nun seine Rasur bekommt. Die USA sind gespalten in Schwarz und Weiß, in Arm und Reich, in Demokraten und Republikaner und in Wähler unterschiedlicher Vernunft. Als Präsident haben sie momentan Donald Trump, einen dubiosen Milliardär mit der Aura eines stehengebliebenen pubertären Schulhofschlägers, der als wahrer Prahlhans auftritt, mit Vorliebe den Pussy-Kontakt mit Frauen sucht und sich damit sogar brüstet. Seine Amtszeit verbringt er vorwiegend auf dem Golfplatz oder vor dem Fernseher. Soziale Medien sind sein amtliches Bekanntmachungsorgan, Diplomatie lehnt er ab und mit Vorliebe bereist er seine rustikalen Anhänger in ländlichen Gebieten, um sich von ihnen feiern zu lassen. Für die Menschen an der Ost-, der Westküste und in den großen Metropolen der USA, in denen man weltoffen denkt, ist er der falsche Präsident. Für die Vermögenden, die Börse, die Energieproduzenten, die Stahlbosse, die Rüstungsindustrie und radikale Nationalisten sowie die Waffenlobby ist er ein wichtiger Mann, der für sie Weichen stellt und gerade den Welthandel im Sinne von "Amerika first" durcheinander bringt.
Trump beruft und verschleißt Funktionsträger, wie es ihm gefällt und er hat viele Positionen bereits mehrfach ausgetauscht. Entlassene oder Zurückgetretene lassen kein gutes Haar an ihm, aber es ändert sich nichts. Seine dümmlich verblendete Anhängerschaft auf dem Land und Gebieten, in denen Rassisten den Ton angeben wollen, meint tatsächlich, er sei ein Mann von ihnen, weil er ausdrückt, was sie denken, ihre schnörkellose Sprache benutzt und Hass sät, wo es nur geht. Die amerikanische Presse listete kürzlich über 1000 Lügen seiner Amtszeit auf, aber es interessiert niemand. Die Demokratie der USA ist momentan zu schwach, um die Situation zu bereinigen. Die USA und der Rest der Welt muss den blondgefärbten Wirrkopf so lang ertragen, bis sich wieder die Vernunft durchsetzt. >>>mehr
23.01.2019

Erleuchtet und berufen

"Es gibt üble Gerüche und penetrante Dinge, die nur schwer zu entfernen sind", sagte kürzlich ein Tatortreiniger. Das sei halt so, wenn gestorben werde, meinte er. Da musste ich unwillkürlich an Theresa May, den Brexit und seine Folgen denken. Während unserer Unterhaltung lief nämlich gerade die Unterhausdebatte, bei der Theresa May den angekündigten Plan B zuhause vergessen hatte und deshalb einfach über den längst abgelehnten Plan A und ihre angenommene Verpflichtung gegenüber den britischen Bürgerinnenn und Bürgern schwadronierte. Die Briten hatte man mit falschen Behauptungen und Erwartungen zu einer Zustimmung zum Austritt aus der EU überredet. Nur 1,2 Prozent mehr Wähler gaben der Regierung dann den Auftrag zum Brexit, der Rest entschied sich intelligenter. Es war für die Konservativen angesichts der permanenten Verjüngung der Wähler und deren zukunftsfähiger Weltoffenheit die letzte Möglichkeit, die Interessen der Ewig-Gestrigen in politisches Handeln münden zu lassen. Die Pfarrerstochter May fühlte sich erleuchtet und berufen, eine dubios erzeugte Meinung als Auftrag des Volkes zwei Jahre lang in Brüssel durchzukauen, ohne die Briten jemals gefragt zu haben, was sie von all den Möglichkeiten, Verpflichtungen und Veränderungen haben wollen, die aus einem EU-Austritt resultieren. Mit ihrer Sturheit, die von ihren Anhängern als "Beharrlichkeit" gefeiert wird, ignorierte sie sogar einen großen Teil der Abgeordneten des Parlaments, so dass sie in Brüssel bis heute nicht sagen konnte, was die Briten genau wollen. Sie vertrat permanent nur, was sie und die hinter ihr stehenden EU-Skeptiker nicht wollen. >>>mehr


21.01.2019 Satire als Lebenshilfe
In jedem Menschen wabern immer wieder Empfindungen, die ein Ventil suchen. Es soll irgendwie raus, was im Kopf rumort, damit man wieder frei denken kann. Humor und Satire sind Formen der Entlastung, die mit einem Augenzwinkern verbunden sind und dabei helfen. Für den Spender von Satiren ist es jedoch oft eine Gratwanderung, weil er damit auch seine eigene Position darlegt, von der aus die Kritik startet. Diese Position kann manchmal als nicht adäquat für spezielle Kritik angesehen werden, wodurch Satire und Humor verpuffen können. Der Kritisierte fühlt sich dann meist nicht angesprochen. Von Satire wirklich Betroffene täuschen unter Beobachtung stehend allerdings oft Nichtbetroffenheit vor, indem sie heftig über eine Satire lachen. In Kabarettvorstellungen kann man das z.B. beobachten. Das wiederum löst bei Mitmenschen, die das Täuschungsmanöver erkennen, eine noch nachhaltigere Wirkung aus und es folgt ein leichtes Einschwenken des Betroffenen, damit es nicht zu peinlich wird. Satire muss sich stets innerhalb der Grenzen solidarischer Empfindungen bewegen, um als wirkliche Lebenshilfe angenommen zu werden. >>>mehr
19.01.2019

Rasur der Selbstinszenierung

Die erste Rasur auf dieser Seite werde ich an mir selbst vornehmen. Was gäbe es also zu rasieren - Haare? Gar einen Bart? Einen solchen hatte ich mal vor über 40 Jahren (rechts). Es war die kurze Zeit, in der ich rauchte und gern feucht-fröhlich feierte. Dabei stellte ich fest, dass Bärte und andere Haarprachtvarianten nur den Blick ins offene Gesicht verstellen und dass ein Bart trotz Pflege auch alles aufnahm, was mit ihm in Berührung kam. Der Schaum von Bier, Zigarettenrauch, Schlagsahne, Puderzucker, Senf und andere Dinge waren stets im Nasenbereich präsent, bis ich ihn konsequent entfernte und seitdem nie mehr einen Bart trug. Natürlich musste ich mich mit meinem naturreinen Gesicht arrangieren, wie es Millionen Männer tun. Mit Ausnahme der kurzen Phase, in der ich einen Bart als Verschönerung empfand oder der Mode folgte, ging ich stets rasiert und mit offenem Gesicht durchs Leben, wie die kleine Collage (rechts) zeigt. Was sich eher für eine sanfte Rasur eignet, ist meine Selbstinszenierung, also mein in vielen Jahren entstandenes Image und der Ruf, der mir bis heute vorauseilt. Manchmal eilt mir allerdings mehr voraus, als es der Wirklichkeit entspricht, weil manches hinzuinterpretiert wird. Einige Personen meines Umfelds interpretieren einige Facetten - ihrer Abneigung folgend - bewusst falsch. Der überwiegende Personenkreis befasst sich jedoch etwas offener mit meinem Wesen und er weiß bestimmte Eigenschaften zu schätzen und sogar zu nutzen. Mir selbst gefällt es jedoch, wenn ich absolut richtig eingeschätzt werde. Ich pflege meinen Gemeinschaftsgeist und Gerechtigkeitssinn weiterhin ganz intensiv im Rahmen meines Selbstverständnisses und meiner Selbstinsenierung.  >>>mehr

 



Schluss mit lustig?

In der Rechtsprechung besagt ein geflügeltes Wort, "Wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter". In gravierenden Fällen wird in der Politik das Instrument des Untersuchungsausschusses eingesetzt, um Verdachtsmomente zu untersuchen und ggf. auszuschließen oder weitere Veranslassungen zu treffen. Nun haben wir in Maintal den Fall, dass städtische Planungen mit hohem Investitionsvolumen viel zu niedrig beziffert und ein großer Teil im Haushaltsplan gar nicht beziffert waren, obwohl die Finanzen der Stadt gewaltig betroffen sind. Da Bauwesen und die Finanzen in einem Dezernat zusammengefasst sind, liegt Absicht nahe, zumal es vor der Wiederwahl im Amt geschah und eine Auswirkung auf den Wahlausgang nicht ausgeschlossen werden kann. Nach erfolgreicher Wiederwahl öffnen sich nun Abgründe, die mit einer Höherverschuldung oder mit erheblichen Abstrichen bei der Umsetzung der Projekte verbunden sind. Immerhin geht es um 50 Mio. €. So, wie es bisher aussieht, hat das scheinbar keine Konsequenzen. Die Politik zögert oder will das nutzen.

Bemüht man die Unschuldsvermutung, läuft das im Grund genommen auf unterstellte Inkompetenz im Amt hinaus und die Schuld läge dann auch bei den Wählern, die das nicht erkannten und die Bürgermeisterin aufgrund von positiven gesteuerten Annahmen wiederwählten. Oder greift beim Verhalten der Politik eine Art politische Schonung, damit das zukünftige Geschehen ohne Widerstand stärker ins Parlament verlagert werden kann? Ein erster Schritt ist augenscheinlich die neue Arbeitsgruppe Investitionen und die Aufstockung des Personalstands im Bauwesen. Die gesamte Problematik wird dadurch bei gleichzeitiger strikter Kostenkontrolle zeitlich gestreckt und modifiziert. Schließlich geht es auch um enorme Fördergelder, die man sichern will. Doch das geht an den Bürgern vorbei, wenn darüber nicht berichtet wird.

Was veranlasst die Politiker dazu, hier nicht stäker durchzugreifen?

Das kann man nur vermuten. Fest steht, dass sie mehrheitlich die Erneuerung der Sanierung vorziehen. Schließlich wurde ihnen vorgegaukelt, der preisliche Unterschied sei nur gering, Sanierungen seien zu aufwändig und sie glaubten es. Es stellt sich die Frage: Beschlossen sie nun, am Investitionsumfang festzuhalten, weil sie um ihren Ruf fürchten, da sie das Täuschungsmanöver vor der Wahl nicht erkannten?

Eine andere Variante könnte sein, die Bürgermeisterin, die sich selbst sowohl für die Finanzen als auch für den Bausektor für zuständig erklärte, zu entmachten, indem die Politik und die Verwaltungsabteilungen incl. der neuen einzustellenden Baufachleute sowie die neue Arbeitsgruppe für Investitionen das Geschehen in die Hand nimmt? Von der Stadt und ihren Bürgern würde damit Schaden abgewendet, weil der Spielraum für falsche Vorspiegelungen zukünftig nicht mehr gegeben wäre und "Haushaltsklarheit" und "Haushaltswahrheit" wieder hergestellt würde. In beiden verwendeten Begriffen steckt das eigentliche Vergehen, denn das Gegenteil ist explizid die Unwahrheit.

Ist Schonung der richtige Weg?

Maintal trennte sich schon einmal wegen weitaus geringerer Sachverhalte von einer Bürgermeisterin . Damals ließ man die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, nachem die "Vergehen" im Amt auf das größtmögliche Maß aufgebauscht worden waren. Bei dem nun vom Parament aufgedeckten Sachverhalt rund um den Haushalt 2022 bräuchte es solche Bemühungern gar nicht, weil die Tatsachen völlig ausreichen würden. Aber, wer will schon den Wählern (dem Souverän) erklären, dass und wie sie vor der Wahl getäuscht werden konnten? Die Öffentlichkeit erfährt ja nur das, was die Presse berichtet oder über die Medien bekannt wird.

Es liegt nahe, dass sich die Bürgermeisterin nun anpasst, um Schlimmeres zu vermeiden. Ihre vornehmliche Funktion wäre dann nur noch die Leitung der Verwaltung und das Repräsentieren.  Unter diesem Gesichtspunkt ist es für die Grünen, also ihre treue Unterstützerpartei, noch problematischer. Schließlich sitzen sie im gleichen Boot mit der Bürgermeisterin und fahren mit ihr gemeinsam ins gestalterische Abseits.

18.12.2021








Neues Kapitel aufgeschlagen


Es ist schon kompliziert mit dem Vergessen, gerade weil die Eindrücke sehr stark waren und deren Präsenz nur schwer neuen Eindrücken weichen wollen. Maintal erlebte mit der Stadtratswahl, der Kommunalwahl und der Bürgermeisterwahl turbulente politische Zeiten, bei denen sich viele Personen sehr auffällig verhielten. Hier kommt nun der Versuch, einige Aktionen und Personen näher zu beleuchten. Eines der neuen Kapitel wird bereits Böttcher 2.0 genannt. Ein anderes Kapitel ist die Kooperation zwischen CDU, SPD und FDP und das Verhalten von Bündnis 90/Die Grünen und dem Rest des Maintaler Parlaments. Zum Schluss dann noch die kommunalpolitischen FACEBOOK-Gruppen. Was die Zukunft wirklich bringt, ist schwer voraus zu sagen, doch unter Hinzuziehen der Erfahrungen vergangener Jahre lässt sich erahnen, wie beweglich die einzelnen Fronten wirklich sind.

Aus der Kommunalwahl ging die CDU als Wahlsieger hervor, die GRÜNEN belegten Platz 2 vor der SPD, der WAM, der FDP, GEMEINSAM und der AfD, wie neben stehende Tabelle verrät. Es wehte ein wenig Wind von Fokushima, der Klimakrise und FFF durchs Parlament und von einem furiosen Wahlkampf der Grünen, die damit die stärksten Zugewínne verzeichneten. Dabei gewannen sie sehr viele neue Mitglieder hinzu und waren vom Erfolg schier besoffen. Doch sie konnten daraus praktisch nichts machen, weil sie zu machtbesoffen waren, dass sie es versäumten, für die neue Legislaturperiode wichtige Posten zu besetzen. Sie waren der Meinung, man müsse auf sie zukommen. Nach alter Tradition nahm aber der Wahlsieger CDU das Heft in die Hand und schmiedete mit SPD und FDP eine Kooperation, die nun wohl tonangebend sein wird. Zu allem Überfluss weinten sich einige GRÜNE auch noch öffentlich aus, was sie in der Wählermeinung wieder zurückwarf.
Die drei genannten Fraktionen und die WAM teilten unter sich die Posten auf und die CDU stellte den Stadtverordnetenvorsteher Martin Fischer, nachdem ein heimlicher Putschversuch ums Amt misslang. Die GRÜNEN geben sich in Maintal nun sehr kleinteilig umwelfreundlich, um auf ihre Art die Welt zu retten. Längst sind ihre Themen in denen der anderen Parteien aufgegangen, die ihrerseits Zeichen setzen. Infolge eigenen Verschuldens sind die GRÜNEN politisch ins Hintertreffen geraten, was sie dazu veranlasste, nun offizielle Unterstützerpartei der Bürgermeisterin zu werden, um mit ihr den Wahlkampf zu führen. Das baute zusätzlich Fronten auf.

Zu Maintals GRÜNEN wäre noch zu sagen, dass eine kleine Gruppe selbstgefälliger Personen etwas die Bodenhaftung verloren hatte und nun Probleme bei der Landung haben. Inzwischen gibt es bereits genug Wähler, die erkennen, für Maintal aufs falsche Pferd gesetzt zu haben. Die innere Struktur der lokalen Partei sollte sich bald erneuern, damit die Partei wirklich zukunftsfähig ist. Immer nur mit Radfahren und anderen fast nebensächlichen Punkten markante Politik zu betreiben, wird als öde empfunden. Sie haben Personen, die viel mehr drauf haben, als nur sich selbst zu inszenieren.

Die Bürgermeisterwahl lief dann ganz im Zeichen der Kooperation und CDU und SPD stellten mit Götz Winter und Martin Spichal die Gegenkandidaten zur amtierenden Bürgermeisterin auf. Damit sollte zumindest eine Stichwahl ermöglicht werden. Diese Rechnung ging jedoch nicht auf, weil in den 80% Wahlbeteiligung auch die Politikverdrossenheit und die Parteienverdrossenheit steckten und die Stimmen der Unzufriedenen bei der parteilosen Bürgermeisterin landeten. So einfach kann eine Wahl sein.

Nun sind die Würfel für die nächsten 6 Jahre gefallen und die Bürgermeisterin wurde im Amt bestätigt. Dennoch scheinen einige Argumente gegen ihre Wiederwahl gefruchtet zu haben, denn sie betonte in ihrer ersten Rede in der Stadtverordnetenversammlung nach der Wahl, dass sie in der Zusammenarbeit mit den Stadtverordneten noch "Luft nach oben" sehe, die sie zukünftig ausfüllen werde. Damit war auf einmal die Rede von Böttcher 2.0 und wie man damit umgehen soll.

Auch die größten Gegner der Bürgermeisterin müssen zugestehen, dass sie auf einigen Feldern gute Arbeit leistet und es tatsächlich nur an der Art der Mehrheitsfindung liegt und der Eigenwerbung im Amt, als sei nach der Wahl vor der Wahl. Mit etwas mehr Normalität im Amt und guten Ideen sollte die Perspektive besser sein als in der ersten Amtszeit.

Nun wäre da noch der Schritt auf die Bürger zu, speziell in den sozialen Medien, wo sich ein Forum für Maintaler Kommunalpolitik als Ersatz für das geschlossene Maintal Forum etablierte, um vom selbstgemauerten medialen Affenfelsen der Bürgermeisterin herabzusteigen. Maintals Bürger wollen auf Augenhöhe diskutieren und nicht im Rahmen einer wohlwollenden Audienz. Wenn auch dieser Schritt gelingen sollte, könnte Böttcher 2.0 durchaus eine Erfolgsstory werden.

06.10.2021








Kultsendung wird nervig

Seit Jahrzehnten ist die Krimireihe tatort der absolute Marktführer im Fernsehen. Kaum eine Sendereihe findet so großes Interesse, weil die Inszenierungen griffig und logisch aufgebaut sind und gute Schauspieler ihr Können zeigen. Seit einiger Zeit schalten viele Zuschauer jedoch entweder genervt um oder die Sendungen erst gar nicht mehr ein. Drehbuchautoren und Regisseure liefern immer öfter Werke ab, in denen  psychische Probleme oder andere Handicaps der Akteure zu sehr in den Vordergrund gespielt werden. Auch immer mehr Schauspieler aus der Nuschelecke kämpfen mit lauter Musik und unverständlichen oder schwer verständlichen Dialogen oder werden von diesen überlagert, um Spannung zu erzeugen. Besonders beliebt sind momentan permanente eingestreute Rückblenden auf Vergangenes, die eher für Verwirrung als für Aufklärung sorgen. Das vergrätzt echte Krimifans, die spannende Geschichten lieben, die interessant und möglichst authentisch aufbereitet sind. Inzwischen wird sogar darüber diskutiert, ob weniger geschossen werden soll, um Action zu begrenzen. Das interesssiert die tatort-Gemeinde herzlich wenig. Ein tatort soll lebensnah und authentisch sein, aber keine Action-Orgie mit Schüssen und in der Luft explodierenden Autos. Es mangelt offensichtlich an zündenden Ideen, wie man die Fans bei Laune halten kann.

Der Schlaf vor dem Fernsehgerät

Viele Menschen schlafen gern beim Fernehen ein - auch beim tatort! Deshalb ist es wichtig, die erzeugte Spannung und Neugier darauf, wer denn wohl der Täter ist, stets hoch zu halten. Gleiten die Handlungen in langatmige Nebengeschichtchen ab, wächst das Verlangen, die Passage möge schnell zuende gehen. Dauert das zu lang, fallen langsam die Augen zu. Es gilt also, einen Mittelweg zwischen laut inszeniertem Chaos und sachlicher Kriminalistik zu finden. Passagen mit Schmunzeleffekten, wie bei Thiele, Börne und dessen Assistentin lockern auf und machen gerade diese Sendungen besonders attraktiv. Wie auch immer, gelingt das nicht, schalten die Zuschauer um oder schlafen ein. Es soll Zuschauer geben, die jede tatort-Wiederholung anschauen, obwohl sie den Inhalt kennen, lediglich bei der Erstausstrahlung das Ende verschlafen hatten. Das sagt sehr viel über diese Sendereihe aus.

15.07.2020




Zwischen Hoffen und Wünschen  

Da gibt es ein Gedicht mit dem Ausspruch "Hoffen und Wünschen schwebt feiernd durchs Zimmer, ein Heinzelmannwirken im Lampenschimmer...". So ungefähr laufen gerade die Ereignisse rund um die Maintaler Stadtratswahl ab, die uns noch eine ganze Zeit lang begleiten werden. Eigentlich suggerierte Thomas Schäfer von der FDP mit dem vorzeitigen Antrag auf einen Wahlvorbereitungsausschuss (noch vor der beantragten Wiederwahl des amtierenden Stadtrats), dass das Parlament zwischen einer größeren Anzahl geeigneter Kandidaten entscheiden solle, im Fall es bessere Besetzungen gäbe. Tatsächlich war das bei der vorliegenden politischen Gemengelage der Todesstoß für den amtierenden Stadtrat, dem man aber großzügig den Weg der selbstgewollten Reanimierung anbot. Das lehnte er ab. Ihn wollten daraufhin einige Bürger und Fraktionen retten, doch es scheiterte kläglich. Der Stadtrat gilt seitdem als verbrannt.

Inzwischen sichtet der Wahlvorbereitungsausschuss bereits eingegangene Bewerbungen, um eine Auswahl zu treffen, wer sich den Fraktionen vorstellen darf. Der Kandidat Ahmet Cetiner outete sich vorab öffentlich und ist bereits mitten in der Meinungsbildung bei Personen, die ihm wichtig erscheinen. Wer sich nicht outete, wird geheim gehalten, wie es der persönliche Schutz laut Gesetz so vorsieht. Diese unterschiedlichen Vorgehensweisen erregen zahlreiche Bürger, die allerdings keinen Einfluss auf die Wahl haben, denn das obliegt nur den 45 Stadtverordneten. Also: Warten und Tee trinken!  

Eine Gleichung mit mehreren Unbekannten  

Für Kandidaten ist die Ausgangslage unübersichtlich. Die Amtszeit des Stadtrats überlappt sich nämlich mit der Bürgermeisterwahl und der Parlamentswahl. Daraus resultieren die Unbekannten,

   -   wer die nächste Bürgermeisterwahl gewinnt und
   -   welche neuen Mehrheitsverhältnisse es bei der Parlamentswahl geben wird.  

Für den neuen Stadtrat eine Fahrt ins Ungewisse, die sogar seine Abwahl zur Folge haben könnte, wenn er nicht ins Konzept von wem auch immer passt.

Nun ist Stadtrat kein Job, den man nebenher betreiben kann. Da für den Posten Personen mit Führungsqualitäten gesucht werden, blieben nur Selbständige, Führungskräfte der freien Wirtschaft und Verwaltungspersonen mit Führungserfahrung übrig. Diese müssten für den Stadtratsposten Dinge eintauschen, die momentan ihre Existenz bedeuten. Wer wird da schon blind zugreifen?
Zunächst müsste nach der Wahl die Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin klappen, aber die neuen Mehrheiten im Parlament werden dann für Turbulenzen sorgen. Bei der Bürgermeisterwahl könnte es weitere Überraschungen geben, die schon heute ein kluges Taktieren erfordern. Es ist ein wahrer Blindflug, wenn keine sichere Taktik greift. Die können momentan aber nur die Parteien haben.  

Die Kommunalpolitiker stehen vor keiner leichten Aufgabe  

In England entschieden 170 Parteimitglieder über den Posten des neuen Premierministers. In Maintal entscheiden Parteienmitglieder und Mitglieder einer Wahlgemeinschaft - insgesamt 45 - über den Stadtratsposten. Demokratisch fragwürdige Abläufe machen es allen Politikern wegen den gesetzlichen Bestimmungen schwer, sich gegenüber den Wählern diesbezüglich zu äußern. Umso aufmerksamer verfolgen die Bürger, was gerade abläuft.

Kommunalpolitiker gaben bereits zu verstehen, dass es bei dieser Wahl taktisch zugehen wird. Deshalb wurde die Stellenausschreibung auch so abgefasst, dass der schwarze Peter letztendlich bei der Bürgermeisterin liegt, denn ihr obliegt die Verteilung der Dezernate. Was ein neuer Stadtrat nicht kann, wird sie wohl auf sich vereinigen müssen oder muss vertreten, dass teurer Beratungsaufwand benötigt wird. Ihr wäre es sicher lieb, wenn die Dezernatsverteilung so bleiben würde, wie sie ist. Das wiederum müssten auch die Stadtverordneten so wollen.  

Langjährige Stadträte sind natürlich auch potenzielle Bürgermeisterkandidaten. Wählt man jetzt einen taufrischen Stadtratskandidaten, so scheidet er als Bürgermeisterkandidat aus. Nun schlagen zwei Herzen in der Maintaler Politikerbrust. Würde man Herrn Cetiner ins Amt hieven, erscheint die Bürgermeisterwahl etwas kontollierter zu werden. Lehnt man ihn ab, muss man mit ihm als Bürgermeisterkandidat rechnen. Infolge seiner gut organisierten Öffentlichkeitsarbeit stünden seine Chancen gar nicht so schlecht. Eine Ablehnung als Stadtrat gäbe ihm allerdings gute Argumente in die Hand, um den Zustand der Maintaler Kommunalpolitik frontal anzugreifen.

Nun bleiben den Parteien nur Strategien, um nach allen Wahlen ein gut funktionierendes Duo im Magistrat zu haben, mit dem sich auch politisch agieren lässt. Die Hauptstoßrichtung hieße dann "Vollangriff auf die Parteilosen", was allerdings den bisher noch kleineren Parteien suspekt sein muss.  

Was wollen eigentlich die Bürger?  

Wenn man beobachtet, wie Bürger argumentieren, dann würden die gern jegliche parteipolitischen Strategien ausgeblendet wissen und es erscheint ihnen wichtig, dass ein agiler, zukunftsorientierter Magistrat endlich all das kraftvoll anpackt, was bereits beinahe fertig in den Schubladen liegt. Dabei sollte verantwortungsvoll mit den Finanzen umgegangen werden und die Schulden im Griff sein. Sollte sich an der Taktik der EZB-Bank etwas ändern, könnten nämlich Maintals alte und neue geplante Schulden schnell zum finanziellen Kollaps führen. Das scheinen die Parteien derzeit völlig außer Acht zu lassen.

Die Bürger erwarten, dass hart und fair miteinander diskutiert wird und Lösungen angestrebt werden, die sich mit den Wünschen der Bürger und den finanziellen Möglichkeiten decken. Was die Bürger nicht wollen, ist eine taktierende politische Gruppe von Personen verschiedener Parteien, die eine Suppe kochen, die man eigentlich keinem vorsetzen kann.

Nun macht mal, werte Strategen!

01.11.2019







"Hoffen und Wünschen schwebt feiernd im Zimmer,
ein Heinzelmannwirken im Lampenschimmer"





                 Führen heißt auch, Leistung generieren  
 
Im Berufsleben trifft man auf ganz unterschiedlich motivierte Menschen. Da gibt es zunächst die, für die der Arbeitsplatz ein Job ist, dessen Grundanforderungen man erfüllen muss, damit man bleiben darf. Der Job wurde bewusst gewählt, weil er nahezu stressfrei ist. Die Entlohnung bietet aber nur wenig Anreize für Leistung. Man muss also nicht, wenn es nicht bezahlt wird! Individuelle Zulagen sind auf kommunaler Ebene mager, so dass sich viele Verwaltungsangestellte mit ihrer Anwesenheit begnügen.

In Bereichen, wie z.B. dem Sozialbereich, spielt dagegen die berufliche Motivation eine große Rolle und manche(r) städtische(r) Bedienstete(r) kommt sogar an ihre/seine Leistungsgrenze. Ein Beruf, der Spaß macht, kann deutlich beflügeln. Die zusätzliche Sicherheit ist angenehm. Dennoch sollte wirkliches Engagement fairer belohnt werden.

Die mittlere Führungsebene, also die Fachbereichsleitungen, sind beamtet und deren besonderer versorgungstechnischer Benefit kommt erst im Ruhestand. Die Bezüge sind gut und sollten genug Motivation auslösen. Hier hängt es aber wieder vom Einzelnen ab, wie er oder sie ihre Leitungsfunktionen ausfüllt. Besonders einbremsend sind Anordungen, die freies Handeln und Dialoge mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Stadtverordneten und Kontakte zur Außenwelt einbremsen. In der Öffentlichkeitsarbeit sind mehrere Instanzen vorgeschaltet, die einen offenen Dialog verhindern oder auf ein Minimum beschränken. Emsige Gralshüter der Verwaltungsvorschriften lähmen einen zeitgemäßen und nutzenbringeden Dialog.

Sogar Personen, die der Verwaltung zeitgemäße Arbeitsweisen näher bringen wollen, werden "vergattert". Als ich ehrenamtlich zwei Einkaufsschulungen in der Maintaler Verwaltung durchführte, musste ich bei Androhung von Strafe zuvor 7 Dokumente unterschreiben, die mich belehrten, über die Schulung und daraus resultierende Erkenntnisse Stillschweigen zu bewahren. Mein Abschlussbericht mit wichtigen Erkenntnissen kennen bis heute nicht einmal die Kontrollorgane der Verwaltung, obwohl dort wichtige Potenziale aufgelistet sind. Geändert hat sich ebenfalls bis heute nichts. Verwaltung - ein Staat im Staat!

Manche Verwaltungen sind absolut Beratungsresistent und ich frage mich, was Schulungen bewirken, wenn Erkenntnisse ignoriert werden. Eine Reform der Verwaltung wäre eine wichtige Aufgabe für den Magistrat, die aber ohne Druck nie eingeleitet werden wird.

Das alles soll allerdings nicht die Leistungen derer schmälern, die aus Begeisterung für ihren Beruf Leistungen erbringen, die über das normale Entgelt hinaus gehen. Sie sind m. Mng. nach allerdings Ausnahmen.

Es wird Zeit, dass endlich auch über eine leistungsgerechte Entlohnung guter Fachkräfte gesprochen und gehandelt wird und der Rest auf ein adäquates Niveau angehoben wird, damit sich Leistung generiert. Nur da zu sein, ist zu wenig!

Klaus Klee
 
Publizistische Zwickmühlen  

So manche informellen Gespräche haben es in sich, wenn man sich publizistisch betätigt. Je nachdem, welche Gemeinsamkeiten sich dabei ergeben, desto nachhaltiger wirken Erkenntnisse nach. Dabei muss man gar nicht einer Meinung sein, viel wichtiger kann der sich festigende Eindruck sein, ein offenes und ehrliches Gespräch geführt zu haben, bei dem man sich näher kommt. Aber genau an diesem Punkt geht eine publizistische Zwickmühle auf. Gegenseitiges Vertrauen bedingt natürlich, dass man nicht ausplaudert, was manche Menschen interessieren und gegen den Gesprächspartner verwendet werden könnte. Genau das passiert aber oft bei Journalisten, also Menschen vom Fach, die von der Vermarktung ganz besonderer Information leben, wenn sie nicht ausdrücklich als vertraulich eingestuft wurden. Anständige Journalisten erkennt man am Umgang mit sensiblen Wissen, das sie nicht für kommerzielle Zwecke einsetzen. Noch schlimmer ist es jedoch, wenn nicht verstandene oder falsch interpretierte Inhalte pseudojournalistisch ausgeschlachtet werden. Publizistische Tätigkeit erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl, das allerdings sehr vom aufgebauten Vertrauen geprägt ist. Wird es bewusst beschädigt, ist das zurückgehaltene Wissen oft ein Reservoir für Angriffe und es bedarf nur eines Funkens und es könnte eingesetzt werden.

Der Informationsvorrat macht das Wissen aus  

Es gibt Publizisten, die ihr Wissen unverzüglich verwenden und damit sofort verbrennen. Wird es mehrfach verwendet, gilt es als bereits verbrannt. Dennoch ist der verbrannte Informationsvorrat zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nützlich, wenn es zu Déjà-vu-Erlebnissen kommt. Dann können mögliche Entwicklungen vorskizziert werden, die völlig Ahnungslose so noch nicht sehen. Hier kann es bei ausreichender Enttäuschung ebenfalls zum Einsatz von noch nicht verbrannten Informationen kommen, womit sie die betreffenden Personen später oft härter trifft, als zum ursprünglichen Zeitpunkt. Dadurch entsteht das Bild vom Wiederholungstäter mit entsprechender Wirkung.  

Was eigentlich niemand wissen darf  

Eine weitere Zwickmühle sind Informationen, die eigentlich Außenstehende nicht haben sollten, weil Vertraulichkeit angesagt ist. Gelangen sie in die Hände eines Publizisten, so ist natürlich der gleiche Informantenschutz wie gegenüber Journalisten gegeben, wenn es sich um seriöse Publizisten handelt. Hier müssen alle möglichen Hinweise auf Quellen unterbleiben. Es gab Zeiten im Rathaus, zu denen der Bürgermeister mit Maulkörben durch die Fachabteilungen ging, um nach Informanten zu suchen, die mich möglicherweise bedient hätten. Informationen gehen aber oft die verschlungensten Wege, bis sie ans Ziel kommen. Mit solchen Informationen können bestimmte Absichten enttarnt und damit ins Abseits manövriert werden. Allerdings müssen alle möglichen Folgen zuvor gut bedacht werden.  

Was ein Publizist unbedingt wissen soll  

Eine ganz andere Seite des Metiers Publizistik ist das "Füttern" des Publizisten mit sensiblen Informationen, die unbedingt in die Fläche gelangen sollen. Auch hier spielt das Vertrauen eine große Rolle. Wird die Absicht erkannt, dass der Publizist benutzt werden soll, geht der Schuss nach hinten los, denn nichts verärgert ihn mehr, als benutzt zu werden. Dann obliegt es dem Publizisten, dass er den Informant namentlich zitiert. Journalisten verfahren da ebenfalls gnadenlos. Bei solchen Aktionen kommen zum Wissensfundus zusätzlich Erkenntnisse, die Informanten charakterisieren, was sich ebenfalls auf Berichterstattungen auswirkt. Auch ein Publizist ist hier nicht frei von Empfindungen.  

Unabhängige Publizistik  

Im Internet haben private Publizisten eine Menge "Follower", wie man der Homepagestatistik entnehmen kann. Das ruft die Werbebranche auf den Plan, die pausenlos Angebote für Werbungen unterbreitet, die in die Texte eingestreut werden sollen. Das kann eine einträgliche Sache sein. Bei der Online-Presse dient es der Finanzierung. Nennt sich ein Zeitungsorgan "unabhängige Presse", so sind bereits hier Zweifel angebracht. "Wess' Brot ich ess', dess' Lied ich sing...", ist eine gängige Erkenntnis. Werbung macht thematisch abhängig. Aus diesem Grund ist auf meiner Homepage keine Werbung zu finden. Ich gehöre auch keiner Partei an und befinde mich seit Jahren im Ruhestand, muss auch auf meinen früheren Arbeitgeber keine Rücksicht nehmen. Mir gelingt es leicht, eine unabhängige Publizistik zu betreiben. Allerdings steht und fällt mein Ansehen mit dem, was ich schreibe. Ich widerstehe dennoch der Versuchung, deshalb Wahrheiten und Informationen so zu modifizieren, dass es keinen persönlichen Schaden anrichtet. So bleibe ich mir selbst treu. Diese Meinungsfreiheit empfinde ich als sehr hohes Gut.  

Warum tue ich mir das nun wieder an?  

Nach einer meiner größten Frustrationen über die Maintaler Kommunalpolitik stellte ich vier Jahre lang jegliche poltische Berichterstattung über das Geschehen ein, hielt jedoch weiterhin Kontakt. Das Kabarett MIKROKOSMOS erfordert politisches Interesse. Nun steuert Maintal auf eine höchst bedenkliche Entwicklung zu, so dass ich mich wieder publizistisch einschalte. Dabei spielen erneut Déjà-vu-Erlebnisse eine große Rolle.

Die Farce um die Stadtratswahl 2019 zeigt, dass Taktik vor Sachbezug rangiert. Womöglich wird das Instrument des Wahlvorbereitungsausschusses benutzt, um taktische Lösungen zu generieren. Bis zur letzten Minute vor der Wahl können nämlich noch Kandidaten benannt werden, mit denen niemand rechnete und die für Überraschungen sorgen. Die Bewerbungsfrist bis 31.10.2019 ist damit eigentlich eine Farce. Letztendlich entscheiden 45 Stadtverordnete, wer Stadtrat oder Stadträtin wird und nicht die Wähler. Parteilose Kandidaten brauchen da schon eine politische Mehrheit, um Chancen zu haben. Begründet werden müssen Ablehnungen des Ausschusses nicht. Das macht die Sache für Publizisten und für Journalisten schwierig, sachlich und offen zu kommentieren. Ich sehe es aber als erneute Herausforderung und als eine Vorlage politischen Taktierens für kommende Wahlen an. Dabei könnten Enttäuschungen allerdings nicht ausbleiben.

30.10.2019


















Ahmet Cetiner tritt an

In Maintal ist Ahmet Cetiner kein Unbekannter und in all seinen Aktivitäten steckt eine große Portion Dynamik, wie uns das Video auf Youtube verrät, mit dem er Ende Oktober 2019 an die Öffentlichkeit ging. Die bekannte Redakteurin Martina Faust interviewte ihn in seinem Auftrag, quasi als PR-Maßnahme zur Unterstützung seiner Stadtrats-Kandidatur. Das entspricht seiner bisherigen Vorgehensweise, um ins Gespräch und damit ins Geschäft zu kommen. Das Interview ist perfekt und spricht viele, die es sehen, an. Doch das öffentliche Interesse, das bei der Presse zu Interviews führt, stand nicht dahinter, sondern eben Ahmet Cetiners Absicht der speziellen unverfälschten Botschaft.
Am 31. Oktober 2019 endet die Frist der offiziellen Ausschreibung, das heißt aber noch nicht, dass damit die Arbeit des Wahlvorbereitungsausschusses beendet ist. Diese endet erst nach der Wahl des neuen Stadtrats oder der Stadträtin. Doch dazu später mehr. In seinen Ausführungen stecken sehr viele Visionen und Anregungen, die bisher von der Kommunalpolitik nur sehr zögerlich behandelt wurden oder schlichtweg fehlten. Das äußert er als parteiloser Kandidat und greift damit genau die Konstellation an, die über die Bewerbungen entscheidet. Der Stadtrat wird nämlich nicht von den Bürgern, sondern von den Fraktionen gewählt.

Ich nehme an, das ist Ahmet Cetiner bewusst und er setzt in seinem Interview auf die Stadtverordeneten, die sich für ihn entscheiden könnten, wenn er es denn über die Hürde des Wahlvorbereitungsausschusses hinweg schaffen würde. Doch hier liegt das erste Problem für ihn. Nun könnte er ja noch schnell in eine Partei eintreten, die ihm Hoffnung signalisiert. Doch er scheint auf den "parteilosen Macher" zu setzen, der gut zur "parteilosen Moderatorin" passen würde. Dort lauert aber das nächste Problem. Die Bürgermeisterin entscheidet über den Zuschnitt der Dezernate. Nun gibt Ahmet Cetiner im Interview unumwunden zu, dass Ralf Sachtleber sehr gut vorarbeitete und er nun der richtige Mann für die Umsetzung sei. Wie er das machen möchte, sagt er auch. Das müsste dann für 6 Jahre reichen.

Die größte Krux für Ahmet Cetiner wird der Mangel an kommunalpolitischer Erfahrung und das fehlende Verwaltungswissen sein. Da hilft es auch nicht, dass er meint, er wolle nicht verwalten, sondern gestalten. Erst wenn Gestalten im Rahmen des Verwaltens gelänge, würde ein Schuh daraus werden. Kein Mitarbeiter der Verwaltung konnte bisher so arbeiten, wie es in der freien Wirtschaft möglich ist. Das wird auch ihm nicht gelingen, weil sich die verbeamteten Führungskräfte der Fachabteilungen hinter ihren Verwaltungsvorschriften verstecken. Der Umgang mit den Kommunalpolitikern würde ihm zudem den letzen Nerv kosten.

Keine Frage, frischer Wind im Rathaus wäre zu begrüßen. Dafür würde Ahmet Cetiner auch stehen. Von der Kommunalpolitik mit einer Mehrheit gewählt zu werden, halte ich derzeit jedoch für ausgeschlossen und der Wahlvorbereitungsausschuss wird bald aussortieren. Dann liegt es am Stadtverordnetenvorsteher, wann er die Wahl auf die Tagesordnung setzt. Da ist der Januar wahrscheinlicher als ein früherer Termin. Zumindest eine Fraktion scheint sogar Interesse daran zu haben, die Wahl bis zur Parlamentswahl auszusitzen, weil sie mit neuen Mehrheiten rechnet. Solang müsste Ralf Sachtleber dann noch im Amt bleiben. Es hängt nun am taktischen Konzept einiger Personen, dies zu verhindern. Es fließt noch viel Wasser den Main hinunter, bis feststeht, wer den Stadtratsposten bekommt.

Eines sollte noch richtig gestellt werden. Ahmet Cetiner behauptet im Interview, er habe mit einer Aktion Hundert Bürger zum Besuch der Stadtverordentenversammlung animieren können. Das entspricht nicht den Tatsachen, denn ein großer Teil der Besucher folgte einer Internetkampagne der FACEBOOK-Gruppe Mainter Politik, bei der viele Stadtverordnete vorher über die wichtigsten TOPs aufklärten oder sie waren Stammgäste der Versammlungen. Hier hat sich die Selbstwahrnehmung ähnlich ausgewirkt, wie im Interview.

27.10.2019



Das gekauft anmutende Interview

  Inzwischen ist mir bekannt, wie der Film entstand. Es handelte sich um ein vom Maintal TAGESANZEIGER initiiertes Interview, das von Martina Faust gewünscht war. Der daraus resultierende Artikel ist bereits erschienen und weist nicht auf den Film hin. Der MTA und Martina Faust gaben aber den Film zur Veröffentlichung frei.

Dass der Film ohne diese Information wie eine gekauft anmutende PR-Maßnahme angesehen werden kann, liegt an der Vorgehensweise und anderen Aktionen von Ahmet Cetiner, die vom Bestreben der auffälligen Wahrnehmung zeugen. Das ist zu akzeptieren, auch wenn es sich nicht an die Zielgruppe richtet, die über die Vergabe des Stadtratspostens entscheidet, sondern an die Bürger. Damit ist diese Initiative auf dem gleichen falschen Weg, wie die Aktion rund um die Wiederwahl des bisherigen Stadtrats.
 




Parallelwelten

Nun war auf dieser Seite schon genug die Rede von Maintals FACEBOOK-Kultur, doch zum Abschluss der Serie muss ich doch noch einige Gedanken los werden. Nachdem sich viele Menschen  auf FACEBOOK nun zusätzlich oder zumindest verbal kennengelernt haben, hat jeder so sein eigenes Bild vom schreibenden Gegenüber. Respektable Personen, die sich persönlich kennen, pflegen einen gänzlich anderen Umgang miteinander, wie Menschen, die sich ein Bild vom Gegenüber machen mussten. Hier werden natürlich alle möglichen Eindrücke verarbeitet. Zunächst fällt erst einmal auf, wie fehlerfrei Texte sind und was ihr Inhalt über das Wissen und die Auffassungsgabe von Personen aussagt. Auch ihre politische Richtung und Gesinnung verrät sich bei bestimmten Themen. Man merkt, wenn jemand unter heftigen Gemütsschwankungen leidet oder sich nicht beherrschen kann. Intelligenz und Wahnsinn liegen oft ebenso dicht beieinander, wie zelebrierter Stolz und Dummheit. Werden Pseudonyme oder Mehrfachidentitäten benutzt, liegen oft ganz besondere Absichten vor. Eine besonders unangenehme Gruppe ist die Gruppe der Störer, die sich in jede Sache reinhängen, pöbeln und beleidigen. Wenn man es richtig bedenkt, ist FACEBOOK eine recht seltsame Parallelwelt von Menschen aller Klassen, Rassen und teilweise sogar mit psychischen Problemen. Hier findet man den Größenwahnsinnigen neben dem Underdog und respektable Personen neben dem sogenannten FACEBOOK-Prekariat.

Soziale Prägungen führen zu Aggressionen

Sehr bedenklich sind Störer, die sich wie Stalker benehmen, indem sie Personen heraus deuten, die sie regelrcht verfolgen, ihre Posts suchen und sofort zum Angriff übergehen. Blind vor Wut, Neid, Missgunst oder ähnlichen Motiven loten sie ihre soziale Stellung aus und vergleichen sie mit der ihrer Opfer, die größtenteils weit über ihrem Niveau stehen. Oft sind es Gruppen von Störern mit einer klaren Gruppenstruktur und einem ausgeprägten Jagdverhalten. Ziel ist es, andere Menschen aus der Fassung zu bringen, damit sie sich auf deren Niveau begeben, um endlich mal vermeintlich auf Augenhöhe zu sein. Kennt man diese Personen nicht persönlich, stellt man sich gerade vor, aus welcher häuslichen oder außerhäuslichen Situation heraus sie ihre Langeweile befriedigen. Für Moderatoren und Administratoren ist es schwer, solche Personen zu einem angemessenen Verhalten zu bewegen. Sperrungen und das Löschen von nicht den Regeln entsprechenden Texten werden sofort als "Zensur" und "Beschneidung der freien Meinungsäußerung" ausgelegt und eine Spirale der Eskalation ausgelöst. Damit werden viele interessante Diskussionen im Keim erstickt.

Was bewirkt eine "Gummiwand"?

Personen, die als Störer und ausfällige Trolle ausgemacht werden, kann man natürlich aus FB-Gruppen entfernen. Doch es gibt ein Mittel, das ebenfalls hilft: Man lässt sie in eine Gummiwand laufen und ignoriert das Geschriebene. Damit erhöht sich zwar deren Wut, weil sie nicht beachtet werden, aber sie verlieren nach kurzer Zeit die Lust. Sehr bedenklich ist es, wenn einstmals repektable Personen infolge unterschiedlicher Gründe als penetrante subtile Störer in Erscheinung treten und darauf hoffen, immernoch ernst genommen zu werden. Sie direkt zu bekämpfen, hat von der Achtung her für sie empfindliche Auswirkungen.  Wird ihr Verhalten gar mit Alkohol in Verbindung gebracht, weil man sich deren Verhalten sonst nicht erklären kann, wird es für diese Personen kritisch. Zu ihrem Schutz sollte man sie ebenfalls in eine Gummiwand laufen lassen.

FACEBOOK ist eine echte Parallelwelt in der man lernen muss, sich zurecht zu finden. Immer mehr "vernünftige" Menschen meiden diese Welt, um nicht auf eine Ebene heruntergezogen zu werden, die sie schon nach der Pubertät verlassen haben.

03.10.2019







FACEBOOK und Politik  

Das waren noch Zeiten, als man in Maintal die FACEBOOK-Gruppen benutzte, um sich ohne den Geist zu bemühen die Zeit zu vertreiben. Diese FACEBOOK-Welt ist inzwischen zweigeteilt. Wie bereits berichtet, sorgt eine neue Gruppe - Maintaler Politik - für einen Ort, an dem man sich zivilisiert, fair und wertschätzend über die Kommunalpolitik austauschen kann und damit mehr qualifizierte Information in die Bürgerschaft bringen kann. Aber auch die Politiker profitieren von den Anregungen und der Kritik der teilnehmenden Bürger und Bürgerinnen, wenn sie diese in ihre Überlegungen einbeziehen. Die Hälfte der Maintaler Stadtverordneten stehen in dieser Gruppe als Ansprechpartner zur Verfügung, lediglich der hauptamtliche Magistrat verweigert beharrlich die Mitgliedschaft und den Dialog in dieser Gruppe. Der Gedanke  des Gedankenaustauschs auf breiter Ebene wird leider nur zögerlich angenommen. Dafür sind Störer und Personen mit kruden Ansichten unterwegs, die permanent Moderatoren und Administratoren beschäftigen. Zwischen zwei FACEBOOK-Gruppen ist eine Situation entstanden, die man mit Konkurrenz beschreiben könnte.

Interessierte Bürger und der Mob  

Inzwischen wurden von der Gründerin der Gruppe "Maintaler Politik" zusätzliche Gruppen gegründet, um die gesamte Bandbreite von an Kommunalpolitik interessierten Bürgern, Diskussionen auf Meta-Ebene und Freunden satirischer Inhalte sowie ein Podium zur Präsentation eher flacher oder absurder Inhalte zu schaffen. Leider verschärfte es den offenen Konflikt, weil in jeder Gruppe andere Regeln gelten, die zu Löschungen und Sperrungen führen, obwohl fast alle Personen in der Hauptgruppe Mitglieder sind. So werden Diskussionen nach Sanktionen in die Hauptgruppe verlagert und die dortigen Moderatoren und Administratoren haben alle Hände voll zu tun, um den erregten FACEBOOK-Mob im Zaum zu halten.  

Parlamentssitzung im Zeichen von FACEBOOK  

Die Maintaler Parlamentssitzung vom 23. September 2019 wurde über eine Flugblatt- und anschließende FACEBOOK-Kampagne zum Zirkus ohne Zelt, aber mit Popcorn-Maschine und -verkauf benutzt, jedoch mit mäßigem Erfolg. Beide Aktionen standen mit der Unterstützung und der Wiederwahl des amtierenden Stadtrats in Zusammenhang. Das Ziel war die einseitige Diskreditierung politscher Kreise und die Herabwürdigung des Parlaments, um die Entscheidung zu beeinflussen. Der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und der WAM zur Wiederwahl des Stadtrats scheiterte in Gegenwart zahlreicher Unterstützer und dem von Politikern vermutlich animierten Anführer der Aktion. Danach zog die Truppe wieder ab und man konnte sich ausrechnen, dass sie nicht nur ihre Wunden lecken wollten. Sie waren Scharlatanen ohne strategischem Talent gefolgt.  

Abreagieren in FACEBOOK  

FACEBOOK wirkt manchmal wie ein Filter, wobei das Filtermedium provokante Threads sind. Innerhalb kurzer Zeit reagieren sich Personen ab, die empfanden, dass sie zur Minderheit wurden. Ihr Hauptziel sind Moderatoren und Administratoren, die nach ihrer Auffassung die von den nicht erfolgreichen Aktivisten eingesetzten Mittel zugunsten der Mehrheit des Parlaments angeblich gelenkt hätten. Es ist die typische Sicht von Verlierern, wenn sie die Größe zur Akzeptanz demokratischer Entscheidungen nicht haben. So entstehen Schlammschlachten, die nur schwer in einem akzeptablen Rahmen gehalten werden können.

Extreme Leser der Dispute freuen sich ob dieser Unzufriedenheit und heizen die Debatten zusätzlich an, so dass es vernünftiger erscheint, dies in einer Gummiwand des Schweigens abprallen zu lassen. Übrig bleibt ein Extrakt von Personen und Meinungen, die man als Politiker ernst nehmen sollte. Diese Menschen sind nämlich für Extreme leicht einzufangen.

27.09.2019





in einer der Gruppen für Gefrustete
und deren absonderlichen Wünsche


Maintaler Politik im Härtetest

Die FACEBOOK-Gruppe Maintaler Politik besteht nun drei Wochen und hat bereits eine Fülle von Themen bzw. Diskussionen gestellt, sie mit Informationen und Gedanken gefüllt und teilweise schon "abgearbeitet". Dabei entstand ein Logbuch, das sich nicht nur interessant liest, sondern auch vielen Lesern Einblicke verschaffte und die Lust auf MEHR machen. Nun ist die Gruppe auf 250 Mitglieder angewachsen und der Zustrom hält an. Doch es gibt interessante Entwicklungen, die beachtet werden müssen, weil sie den Grundgedanken dieser Initiative betreffen. Während die Initiatoren sich darum bemühen, dass Diskussionen absolut sachlich geführt werden und dabei eine Reihe von emotonalisierenden Facetten verbannen, ist in der Kommunalpolitik bei einem Teil der Fraktionen gerade das Emotionalisieren als ein Mittel politischer Agitation sehr erwünscht. Der Flyer ums Hochhaus und die Stadtratswahl ist dafür ein klarer Beweis. Mit dem Thematisieren des Flyers in der FACEBOOK-Gruppe MP wurde die Spaltaxt an eine neue Art der Kommunikation zwischen Bürgern und Politik angelegt. Das hatte zur Folge, dass sich die Verfasser des Flyers nun gar nicht mehr am Gruppengeschehen beteiligen und den kritisierenden Politikern das Feld überlassen. Wer sich lieber dem allgemeinen FB-Leserkreis verbunden fühlt, postet - wenn überhaupt - in der Gruppe Maintal United oder ganz allgemein. Das wirft die Frage auf: Maintaler Demokraten, was verbindet Euch über alle Gräben hinweg?

Moderation scheint ein großes Problem zu sein

Es liegt nun mal im Wesen von Menschen begründet, wenn sie Texte nicht wertfrei aufnehmen, sondern dabei stets nach der Bestätigung gefasster Vorurteile suchen. Auf der einen Seite sollte es gut sein, wenn ein Moderator vollumfänglich begreift, was diskutiert wird und sachkundig mitdiskutiert und ggf. Diskussionen mitgestaltet, aber anderen missfällt das ungemein. Wann ist ein Moderator ein Moderator und wann ein normaler Diskutant? Das führte jetzt dazu, dass ich mich als noch einziger Moderator nun erkläre, wann ich in welcher Rolle poste. Ich bezweifle aber, dass dadurch das Problem gelöst ist.

Wer meine Website kennt und weiß, wie lebhaft und manchmal leicht provizierend ich um die Aufmerksamkeit der Leser und der Besucher des Maintaler lokalen Kabaretts MIKROKOSMOS warb und immer noch werbe, dem wird meine jetzige, den Administratoren und dem Gruppengedanken folgende Verhaltensweise "unecht" vorkommen. Mir wäre auch eine dynamischere und starke Aufmerksamkeit erzeugende Art der Thematisierung lieber. Im Sinne einer absolut sachlichen Information und Diskussion halte ich immer noch den eingeschlagenen Weg für richtig. Sollte ich mich allerdings infolge politischer Zuspitzungen damit irgendwann wie ein betender Kaplan inmitten einer verbalen Massenschlägerei sehen, wäre ich fehl am Platz. Dann wäre ich eher so, wie Don Camillo.

Kleine Themenbilanz nach 3 Wochen

Hier nur eine Auswahl von Themen, die man bisher hier finden kann:

· Bürgermeisterin und Stadtrat äußern sich zu Vorwürfen
· Sozialwohnungen Eichenheege (Intubau/City1)
· Wie wäre es mit einem Fährverein
· Schadet die öffentliche Stadtratsdiskussion der Stadt Maintal?
· Wie soll es mit dem Amt des Stadtrats weiter gehen?
· Was bedeutet Gemeinwohl für eine Kommune?
· Ist Wahlkampf noch ein zeitgemäßer Begriff?
· Positive Visionen für Maintal. Wer hat welche?
· Parteilose hauptamtliche Magistratsmitglieder oder Parteibuchinhaber? Pro und Kontra
· Debatte um das Flugblatt von Bündnis 90/Die Grünen und WAM
· Informationen über die Kosten eines Stadtrats
· Sollte neben dem politischen Ehrenamt auch Bürgermeisterin und Stadtrat in MP aktiv sein?
· Eine "Sitzungsrunde" - Abläufe, Termine, Verfahren.
· Diskutant oder "Tauchsieder"?
· Parlamentssitzung mitverfolgt? Was gefiel, was gefiel nicht und was ich als
  Kommunalpolitiker noch sagen wollte
· Helfen in der Politik Erfahrungen, auch wenn sie schon sehr alt sind?
· Wie erneuern sich Maintals Parteien?
· Als Parteimitglied andere Meinung als die der Fraktion - Vorteile und Nachteile
· Bezahlbarer Wohnraum: Mit welchen Nettomieten ist zu rechnen?
· Braucht Maintal einen Klimamanager?
· Einkaufen heißt: Geld ausgeben. Wie macht das die Stadt Maintal?
· Integration in Maintal. Was läuft gut, was gibt's zu tun, wer macht's?
· Welches Lied drückt die aktuelle Stimmung der Maintaler Politik aus?

Also ein bunter Strauß an Themen, die teilweise von Ihnen noch bestückt werden können.

Ich bedanke mich für den Einsatz der Kommunalpolitiker, die für viel Transparenz sorgten, aber auch bei all den Diskutanten, die diese Themen im wahrsten Sinn des Wortes "befeuert" haben. In der nächsten Woche trifft das Sitzungspräsidium des Parlaments wichtige Entscheidungen zum Ablauf der nächsten Sitzung, denn die Einreichungsfrist für Anträge endet am 3. September. Bis dahin haben die Fraktionen noch ein ordentliches Pensum abzuarbeiten, weshalb es jetzt mal für einige Tage etwas ruhiger werden könnte. Danach wird es vor der Parlamentssitzung, die am 23. September stattfindet hoffentlich wieder ordentlich "zur Sache" gehen.

Zuvor betrachte ich es als wichtig, die Frage zu klären, wass die Politiker miteinander wirklich verbindet, obwohl sie sich über Kreuz oft nicht grün sind. Was wäre die zündende Idee, damit sie alle am gleichen Strang in die richtige Richtung ziehen und trotz aller parteilichen Befindlichkeiten ihre Kräfte zum Wohl Maintals bündeln würden?

03.09.2019








Einer dreht durch

Während der Gründung der neuen FACEBOOK-Gruppe schlüpfte ein Teilnehmer in die Gruppe, der auch in anderen Gruppen bereits als unangenehm störender Diskutant sein Unwesen trieb. Neben thematisch noch passenden Argumenten, rastet er immer wieder touretteartig aus und streut unakzeptable Äußerungen ein, die sehr stören. Die gerade im Aufbau befindliche Kultur der Gruppe Maintaler Politik scheint ihm ein Dorn im Auge zu sein. Auch scheint er den Namen der Gruppe missverstanden zu haben. Es handelt sich nämlich nicht um eine politische Gruppe, sondern um eine Gruppe politisch interessierter Menschen. Möglicherweise möchte er der Gruppe MAINTAL-UNITED, aus der die neue Gruppe teilweise hervor ging, einen Dienst erweisen und die neue Gruppe beschädigen. Aus seinen Beiträgen ist seine politische Richtung genau zu erkennen und er begann, die Gruppe damit zu infiltrieren. Da aber die Gruppe sehr homogen ist, ging niemand - außer Gelichgesinnte - wirklich darauf ein. Am 20.08.2019 wurde er nach unzähligen Ermahnungen aus der Gruppe entfernt, weil alle anderen möglichen Maßnahmen keine Aussicht auf Erfolg hatten.

 

Besonders perfide empfand ich, dass er mit seiner bedauerlichen Behinderung um Nachsicht lechzte, während er weiterhin verbal Unverschämtheiten absonderte. Die Adminstratorin ging mit Engelszungen auf ihn ein, versuchte ihm klar zu machen, was die Gruppe möchte, es kam bei ihm nichts an. Es blieb nur der Ausschluss.

 

Engagement und Disziplin - eine gute Mischung

 

Eine Woche ist die Gruppe jetzt alt und es begann vielversprechend. Diese Woche ist eine Sitzungswoche der Gremien, so dass es verständlich ist, dass die Politiker anderweitig sehr aktiv sind. Also thematisieren andere Gruppenmitglieder Fragen rund um die Kommunalpolitik.

 

Politisch interessierte Bürger verfolgen die Diskussionen, beteiligen sich aber noch nicht sehr daran. Das wird sich ändern, wenn die Diskussionen kompakter werden und eingestreute persönliche Befindlichkeiten diszipliniert heruntergeschraubt werden. Das Problem heißt "triggern". All zu oft werden mögliche Reizworte innerhalb eines Textes aufgegriffen, individuell gedeutet und als Nebenthema hochgezogen. Nachdem die Deutungen des Besagten gerade gerückt ist, kann die Diskussion weitergeführt werden. Es entstehen im eigentlichen Thema aber große weniger interessante Lücken. Das ist ein Fall für die Administratorin, die dann Wege aufzeigt, wie solche Nebendiskussionen anderen Ortes weitergeführt werden können. Die sanfte "Disziplinierung" ist eine Spezialität der neuen Gruppe.

 

Neben stehende Textbeispiele verdeutlichen den Prozess.

 

21.08.2019












Unter einer Diskussion zum Maintaler Klimaschutzmanager
entwickelte sich eine Nebendiskussion zum Klimawandel,
die vom eigentlichen Thema ablenkte
und aus dem Ruder lief.
Lesen Sie selbst:



Sturm im Wasserglas
Wie sich die Spreu vom Weizen trennte

 

Die im vorhergehenden Artikel (unten) vermittelten Eindrücke resultierten aus den Erfahrungen der ersten Phase eines Stress-Testes in Facebook, speziell der Gruppe Maintal-United, die fast 4200 Mitglieder hat. Sie wurde vor 6 Jahren gegründet und war als Gruppe gedacht, in der genau das gepostet werden sollte, was Jugendliche interessiert. Der Name der Gruppe folgte möglicherweise einem griffigen Schlagwortgedanken, wurde jedoch nie als das gelebt, was Maintaler verbindet. Genau das ergab der Stress-Test. Als es wirklich darum ging, einmal Toleranz und ein Gemeinschaftsgefühl auszuleben, versagten die Macher im Hintergrund und teilweise auch der Administrator. Mit spätpupertären Verhaltensweisen trieben diese Personen einen Keil zwischen ernsthaft diskutierende sowie im Hintergrund interessiert mitlesende Mitglieder und einen Personenkreis, der die untere Ebene von Facebook-Interessierten prägt. Es entwickelte sich ein abstruser Kampf über verschiedene Entwicklungsstufen menschlicher Reife hinweg, der schließlich in eine neue Gruppe für Maintal mündete - Maintaler Politik. Der Stresstest führte dazu, dass sich eine Gruppe, die kontinuierlich gewachsen, aber nicht in der Lage war, den Gruppen-Zweck dem Querschnitt aller Mitglieder anzupassen, gesund schrumpfte. Wie viel der 4100 Mitglieder die Gruppe wirklich noch besuchten und sich einbrachten, ist leider nicht zu ermitteln, damit auch nicht die Gründe, warum sie sich von der Gruppe abwandten. Der Stil der Macher im Hintergrund und des sich ebenfalls dort tummelnden FACEBOOK-Prekariats lässt aber die Gründe erahnen. Nun hat sich infolge des Stress-Tests teilweise die Spreu vom Weizen getrennt.

 

Vernunft setzt sich durch

 

Direkt vor der Gründung der Gruppe Maintaler Politik spitze sich der Konflikt zu und ich erlebte einen Shitstorm gegen meine Person, der unfassbar war. Dann war es auch einigen Usern von Maintal-United zu viel und sie drückten ihre Meinung zu dem aus, was gerade geschah.

 

 

 

Wie obiger Post des Administrators zeigt, ging eine Gruppengang gegen alle Posts vor und wollte sie löschen lassen, die ihnen nicht passten. Der Administrator blieb in diesem Fall standhaft, knickte aber an anderer Stelle ein, nahm ein komplettes Thema über das Unwesen des Trollens heraus und löschte damit auch die Posts vieler Teilnehmer, die vernünftig und sachlich zum Thema argumentiert hatten. Das Maß an Intoleranz war letztendlich bei vielen Mitgliedern voll. Allzu deutlich sah zumindest ich die User in ihrer Art vor mir, die ihr Ur-MU mit allen Mitteln erhalten wollen. Der Stress-Test war auf seinem Höhepunkt angekommen.

 

Maintaler Politikinteressierte wechseln die Gruppe

 

Innerhalb weniger Tage wuchs die neue Gruppe auf 192 Teilnehmer an und es kamen nun auch viele Kommunalpolitiker mit, die bisher nie in Erscheinung traten, weil ihnen das Niveau und die Umgangsformen in Maintal-United zu flach erschien. Wer will sich schon für seine Posts anpöbeln und beschimpfen lassen.

 

 

In der neuen Gruppe entwickelte sich sofort ein unvoreingenommener Gedankenaustausch. Teilnehmer der Politik, die sich bisher sehr aggressiv verhielten, wurden sachlich und Teilnehmer, die sich bisher im Hintergrund hielten, gewinnen inzwischen Geschmack am respektvollen Dialog mit den Bürgern. So langsam denken sie auch über bevorstehende Wahlkämpfe nach und erkennen die Chancen zeitgemäßer Kommunikation, aber auch den zu erwartenden Shitstorm in betont volksnahen bzw. desinteressierten Gruppen. Die Gruppe Maintaler Politik bietet einen seriösen Wahl-Wettstreit, um endlich mal dem Begriff Wahlkampf zu begegnen. Um das Beste für Maintal zu erreichen, muss man nicht kämpfen, sonder konstruktiv zusammenarbeiten. Diese Gruppe kann wichtige Vorinformationen bieten.

 

Sehr erfreulich sind auch Stellungnahmen aus der Politik, die diese Initiative begrüßen, wie man rechts lesen kann. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch die Organisation der Gruppe, die momentan von Frau Ulrike Streck-Plath noch ganz allein bewältigt wird. Inzwischen ist es eine offene Gruppe, in der jeder Facebook-User lesen, aber nicht kommentieren kann. Dazu muss er/sie sich anmelden. Nachdem anfangs noch jeder aufgenommen wurde, wird heute etwas genauer hingeschaut, damit keine Trolle und mutwillig Störer aufgenommen werden. Darauf verwendet die Moderatorin und Administratorin viel Zeit, um Fehlentscheidungen zu vermeiden.

 

In absehbarer Zeit werden sich einige politisch neutral agierende Mitglieder mit der Organisation der Gruppe befassen, damit die Arbeit besser verteilt werden kann. Dass jeder natürlich im Hinterkopf politisch orientiert sein kann, versteht sich von selbst. Es geht um die faire Ausübung von Funktionen.

 

Maintal, die Politik und die Bürger sind nun um eine Möglichkeit reicher, sich zu politischen Fragen der Kommune auszutauschen. Da in der Gruppe auch eine Redakteurin des TAGESANZEIGERs ist, ist auch die Presse zugegen. Frohes Gelingen!

 

17.08.2019

 



Vorher







Nachher


Befragt und geantwortet

 

Heute begebe ich mal in die Niederungen der Maintaler Kommunalpolitik und deren (Nicht-)Nutzung von Social Media. Die Kommunalpolitiker machen einen wichtigen Job, der ihnen alles abverlangt, keine Frage. "Niederungen" aber, weil das "Alles" bei einigen zu wenig ist. Diese dürften deshalb demnächst beim kundigen Wähler aus gutem Grund nicht mehr erste Wahl sein. Es gibt ja den Spruch, dass jedes Volk die Politiker hat, die es verdient. Nun ist unsere Sprache ja sehr deutungsreich und wenn man sagt, "was für ein Volk!", meint man etwas anderes, als wenn man sagt "welches Volk?" Wenn dann der Bürger sagt: "Die Politiker, die sind vielleicht ein Volk", ist das wieder etwas anderes. In Social Media treffen sich jedoch alle, auf die das zutrifft, denn sie sind nicht nur "ein Volk", sondern "das Volk". Die Einen regieren und alle anderen reagieren. Und weil das Reagieren zwischen Wahlen stört, sollen  die Bürger möglichst nicht zu Wort kommen. Social Media und speziell in Maintal die FACEBOOK-Gruppe "MAINTAL UNITED" mit über 4100 Mitgliedern ist ein Tummelplatz für normale Bürger, Internet-Clowns, Politiker, Spanner, Hetzer und Trolle, die sich teilweise unter Pseudonymen ausleben, während die meisten User mit echten oder wie echt klingenden Namen nur lesen, Fragen stellen oder überwiegend schweigen. Wieviel dieser über 4100 User bereits nicht mehr aktiv sind, ist nicht bekannt.

 

In den letzten Tagen liefen mehrere Diskussionen mit lokalen politischen Themen, um dabei die erreichbare Disziplin beim Diskutieren zu testen und die Chancen der Verhinderung von wirklichen Störungen zu ergründen. Das Experiment verlief eigentlich positiv. Die SPD-Fraktion griff sogar die Anregung auf, wieder über ein Maintaler Forum nachzudenken, das seriös geleitet und verantwortungsvoll und breit administriert wird. So wurden auch mögliche Grundbedingungen und Regeln für einen zielführenden Gedankenaustausch zwischen Bürgern und Politikern sowie Amtspersonen vordiskutiert und eine Umfrage gestartet, wer denn an einer geschlossenen FACEBOOK-Gruppe zu diesem Zweck interessiert sei. Das Verhalten der User von MAINTAL UNITED sowie das der Politiker unter den Usern zeigt, dass die Ernsthaftigkeit des Dialogs und damit die positive Bürgernähe erheblich gestört ist. Am Donnerstag, dem 11. August 2019 findet im Bischofsheier Bürgerhaus eine Diskussion zu diesem Punkt statt.

 

Todeslisten als Totschlagargument für Klarnamen

 

Da in FACEBOOK Beleidigungen, Diffamierungen und Pöbeleien von anonymen Usern an der Tagesordnung sind, meiden natürlich viele Kommunalpolitiker und Bürger, die sich nicht unter solchen Menschen wohl fühlen, Social Media. Nur einige Politiker nicht, die als Spanner im Hintergrund mitlesen und zur Klärung von gestellten Fragen keinen Beitrag leisten. Sie waren es vermutlich auch, die das Maintal-Forum 2015 vor wichtigen Wahlen abschalten ließen. Es ist sogar anzunehmen, dass sie heute unter Pseudonymen in FACEBOOK Stimmung machen. Auch jetzt beteiligen sie sich nicht an der Wiederaufnahme eines Forums, um der viel gepriesenen Bürgerbeteiligung entgegen zu kommen. Sie nutzen FACEBOOK jedoch, um ihre Parteinachrichten zu verbreiten und um sich selbst zu profilieren - reine Einbahnstraßen.

 

Andere Nutzer fliehen aus Angst in Pseudonyme, weil sich auch Personalabteilungen und mögliche Arbeitgeber über das Internet informieren. Von kommerziellen Überwachungsapparaten ganz zu schweigen. Das ist nachvollziehbar, sollte jedoch eher zum beherrschten Artikulieren mahnen. Eine der Bedenken waren sogar TODESLISTEN, auf die man geraten könne. Ein Grund mehr, sich in geschlossenen personalisierten Gruppen auszutauschen.

 

Für viele offene Diskutanten ist es wichtig, den anderen Diskutanten kennen und einschätzen zu können. Das trifft natürlich auch auf Politiker und Amtspersonen zu, die nicht akzeptieren, dass sie sich mit dem fiktiven "Hans Dampf aus Timbuktu" über kommunale Themen austauschen sollen. Klarnamen und die hinterlegte nachprüfbare E-Mail-Adresse schaffen Sicherheit in der Gruppe. Das ist wohl eine Grundbedingung, die jeder nachvollziehen kann. Menschen, die eigentlich nicht zu dem stehen, was sie anonym schreiben, sollten sich dort austauschen, wo sie unter Ihresgleichen sind.

 

Thekengeschwätz als Agitation

 

Besonders beliebt und interessant scheinen ideologisch durchgefärbte Debatten zu sein, bei denen "der Kommunist" gegen den "Antifaschist" antritt, weil er auch den Kommunismus (er meint natürlich den Stalinismus) zum Faschsimus zählt, und der  als "Öko-Faschist" beschimpfte auf selbsternannte Freidenker trifft. Ständige wechselnde Argumentationen bei einer Tasse Kaffee zu verfolgen, scheint zu berauschen, zumindest zu unterhalten. Irgendwann trollt sich der Diskutant davon, wenn er sein Pulver verschossen hat und verabschiedet sich mit einer provokanten Abschluss-Frechheit. In der Kneipe ist das der Moment, wo er sagen würde: "Kurt, mach mer nochemal e Bier!"

 

Soziale Medien sind Brutstätten für Spinner und Gelangweilte. So sehen das auch die meisten Personen, mit denen man vernünftig diskutieren könnte, wenn sie sich darauf einlassen würden. Die extremen Spinner dagegen scharen gern Gleichgesinnte um sich und verfälschen damit sogar Umfragen.

 

Einsame Billigunterhaltung für das FACEBOOK-Prekariat

 

Viele Menschen haben ihre Wirkungskreise erheblich eingeschränkt, weil sie sich vieles nicht mehr leisten können. Die Teilnahme oder gar Ausrichtung einer geselligen Runde ist kostspielig und mit Organisationsaufwand verbunden. Wer keine adäquate Wohnung oder einen vorzeigbaren Lebensstil besitzt, muss in Gaststätten ausweichen. Der FACEBOOK-User kann es sich dagegen zuhause, unterwegs oder auf der Arbeitsstelle gemütlich machen und mit einigen trolligen Posts Leben im Sozial Media auslösen. Das Ganze auch noch unter einem Pseudonym, damit man maximal nur einen Platzverweis oder eine Löschung von Posts riskiert. FACEBOOK-Warrier fühlen sich dabei besonders gut. Sogenannte "Gutmenschen" und bodenständige Personen mit sozialer Kompetenz suchen mit der Lupe nach Gleichgesinnten, um sich sinnvoll auszutauschen, während andere User ihre entlaufene Katze suchen, vor Blitzern warnen, Lokale gut finden, vor Einbrechern warnen oder den Verlust von Errungenschaften beklagen. Und jeden Tag rühren eifrige Spinner diese Suppe kräftig um, um ihrerseits Spaß zu haben.

 

Eigentlich ist eine solche FACEBOOK-Gruppe ein kleiner Mikrokosmos, der die Schwelle der Zumutbarkeit bei jedem User höher oder tiefer setzt. Wem das zu stressig oder zu nervig ist, sucht nach einer neuen Gruppe, in der es seriöser und erwartungsgemäßer zugeht. Bei kommunalpolitischen und sozialen Themen ist dieser Punkt bei vielen Usern erreicht. Für die seichte Unterhaltung kann die alte Welt ja weiterhin dienen.

 

11.08.2019

 




 

      

 

Großes Interesse an Politik?

 

Die Umfrage hatte eine Besonderheit. User konnten sich für oder gegen eine neue Gruppe aussprechen und als Mehrfachnennung Bedingungen formulieren, unter denen sie beitreten würden. Als Ergänzung für das Nicht-Beitreten konnte die Option "Ich interessiere mich nicht für Politik" angekreuzt werden. Kein einziger Teilnehmer bekannte sich zu dieser Option. Was heißt das jetzt?

  • Ich bin doch nicht doof?

  • Das werde ich hier doch nicht zugeben?

  • Diese Themen gehören doch auch zum Fun-Paket?

  • Ich möchte mich weiterhin an verbalen ideologischen Reibereien erfreuen?

  • Ich möchte nicht mit Störern, Hetzern und Spaßvögeln seriös diskutieren?

  • Ich mache mit, wenn objektiv und seriös diskutiert wird?

  • Ich bin Radfahrer? (ein offensichtlich Verirrter oder Verwirrter)

Meine persönliche Analyse geht in die Richtung, dass politische Themen von Spannern und Genießern interessiert verfolgt werden, damit sich immer wieder der vermeintliche eigene Grad an Intelligenz und Wissen genüsslich bestätigt und deshalb keinerlei Interesse daran besteht, sich mit extremen Diskutanten einzulassen. Es könnten ja die Argumente ausgehen. Das kann man auch an den ideologisch verhetzenden Beiträgen sehen. Dort werden die Blickrichtungen sofort geändert und fremde Dinge eingestreut, wenn sich die Argumente für die Sache, um die es eigentlich geht, erschöpft haben. Wer dagegen nicht mitmacht, stellt sich auch nicht bloß!

 

Gewählt und für indiskutabel befunden

 

Unsere gewählten Volksvertreter hat ja niemand gezwungen, sich wählen zu lassen. Es war ihr eigener Wille, eine Rolle in der Kommunalpolitik zu spielen, um eigene Interessen wahrzunehmen. Einer bestimmten Ideologie folgend stellen sich einige davon sogar in den Dienst der Allgemeinheit. Wer gewählt wurde, an den wurden Erwartungen geknüpft. Manche Politiker sind jedoch der Ansicht, sie hätten mit ihrem Mandat einen Freifahrtschein für ihr Verhalten erworben und ihr Arbeitseinsatz rechtfertige jegliche Ignoranz. Es mag sogar extrem bornierte Personen unter ihnen geben, die Bürgernähe mit Fraternisierung gleichsetzen und sich deshalb verweigern. So sitzen sie als Spanner hinter sozialen Medien, um zwar etwas informierter zu sein, aber tragen nicht dazu dabei, verlorene Akzeptanz und Vertrauen wieder aufzubauen, indem sie sich offen zu Themen äußern.

 

Bei Personen wie dem Stadtverordnetenvorsteher verstehe ich, dass er dem folgt, was seine Neutralität gebietet. Ich verstehe auch, wenn Vertraulichkeit vor großen Debatten sinnvoll ist. Doch auf diskussionswürdige Beiträge sollte der Rest der fortschrittlich organisierten Stadtverordneten reagieren, wenn sie angesprochen werden. Vom etwas rückständigen Teil der Hinterbänkler, die als Füllmaterial auf die Liste kamen und mit der heutigen Kommunikationswelt nicht so vertraut sind, kann man sowieso nicht viel erwarten. Es sind die Protagonisten der Parteien und Fraktionen, von denen man erwartet, dass sie Farbe bekennen. Einige von ihnen machen das bereitwillig und vorbildlich, während sich andere duckmäuserisch verweigern. Sie merken wahrscheinlich gar nicht, dass sie damit das Signal aussenden: "Ich bin nun mal indiskutabel...!"

 

Wie schwer muss es für manche sein, sich auf Augenhöhe zu begegnen,

ohne selbst Schaden zu nehmen!

 

Klaus Klee

Bevor ich gehe...

Heute wird die Bundeskanzlerin 65 Jahre alt - herzlichen Glückwunsch! Die ehemalige Politikerin des ostdeutschen Demokratischen Aufbruchs und spätere CDU-Politikerin stand zunächst außerhalb etablierter CDU-Kreise, wie zum Beispiel dem Andenpakt und sie mied auch andere scheinelitäre Kreise, die heute noch die Zukunft Deutschlands nach ihren Ansichten gestalten wollen. Sie wurde auch nie in Korruption und Schwindeleien verwickelt und ihre außergewöhnliche Art bringt sogar die Mächtigen aus der Fassung, weil sie die Aura eines Bergepanzers besitzt. Kraftvoll agierend, sobald sie ihren Antrieb anwirft und bei Stillstand in ihrer Ruhe rätselhaft und bedrohlich. Selbst so ausgeprägte Chauvinisten wie Gerhard Schröder unterschätzten sie und wurden auf ihre Plätze verwiesen - nicht gleich, aber ganau in dem Moment, in dem sie es am wenigsten gebrauchen konnten. So entledigte sie sich nach und nach aller potenziellen männlichen Konkurrenten im Kanzleramt und aller Schwachleister mit Führungsgehabe. Mit den möglichen weiblichen Nachfolgerinnen verfährt sie inzwischen ähnlich. Mit Ursula von der Leyen verschwand nun eine nach Brüssel, wohin schon andere Kapazitäten verschoben wurden. Annegret Kamp-Karrenbauer darf sich jetzt bei der Bundeswehr ähnlich disqualifizieren, wie ihre Vorgängerin, die jetzt als EU-Chefin wegen knappster Mehrheit vor nahezu unlösbaren Aufgaben steht. Natürlich mit 3 Fremdsprachen als Qualifikation und ihren militärischen Kontakten soll sie alles richten. Ihr Scheitern - wie bei der Bundeswehr - ist jedoch bereits absehbar. Von der Leyen wurde gegen die französische Macht über Europas Finanzen eingetauscht, obwohl wir die größen Nettozahler sind und beste Finanzfachkräfte besitzen. Angela Merkel säubert konsequent ihren ganz persönlichen Stall, bevor sie geht.

 

Es hätte noch schlimmer kommen können

 

Wenn in Irland etwas Schlimmes passiert, sagen die Iren: "It could have been worse" - "Es hätte noch schlimmer kommen können!" und geben sich mit dem Geschehenen zufrieden. Diese Mentalität fasst auch hier Fuß. Was hätte aber noch schlimmer kommen können? Im Hinblick auf das Verteidigungministerium war ja Jens Spahn mit seiner legalisierten Neigung, die sich allerdings nun mal gar nicht mit dem Soldatentum verträgt, im Gespräch. Obwohl, im Krieg leisteten sich Offiziere vielseitige Ordonanzen und verstanden es, dies zu verbergen. Es ist also nicht so, dass es das noch nicht gegeben hätte.

 

Was hätte er als Neuheit in der Bundeswehr eingeführt? Seine Vorgängerin ließ in Kasernen Stillzimmer einrichten. Sofortige Organspenden in der Kampfzone oder spezielle Stuben für gleichgeschlechtliche Angelegenheiten wären vielleicht seine Neuerung gewesen. Oder Peter Tauber, der ja auch Doktor ist, wie Theodor von Gutenberg! Was hätte er so alles angestellt? Nein - Angela Merkel entschied sich für AKK, die ihr gerade im Wege herumsteht, aber Merkels Aufstieg einigermaßen kopieren könnte. Hauptsache: Kein Mann! Es gibt für Kanzler in der CDU ja auch keine besonders brauchbaren Männer mehr und in der CSU schon gar nicht. Warum soll es dort auch besser sein wie bei der SPD? Mutti macht das in ihrem Sinn schon richtig!

 

Wie wäre es anstatt Minister mit der politischen Funktion "Repräsentant"?

 

Warum müssen es immernoch "Minister" sein? Eigentlich gibt es ja für alle Ressorts Verwaltungsapparate, die mit Fachpersonal besetzt sind, die ihr Metier beherrschen. Für was braucht man da noch sachkundige Minister? Diese Frage ist allerdings längst beantwortet und wird mit AKK gerade logisch umgesetzt. An der gängigen Praxis ist schon seit graumer Zeit zu erkennen, dass jedes Geisteskind egal mit welcher Bildung heute Minister oder Ministerin werden kann, wenn er oder sie das richtige Parteibuch in Händen hält und sich als lenkbar erwiesen hat. Denn genau darum geht es eigentlich. Minister müssen politisch lenkbar sein, das ist ihre einzig brauchbare Funktion.

 

Dumm ist nur, wenn solche Minister oder Ministerinnen Mitarbeiter in ihren Ministerien haben, die nur das machen, was ihnen absolute Laien als Minister sagen, auch wenn sie es ganz anders gelernt haben. Wenn dann der Finanzminister dem Verteidigungsminister Mittel streicht, sind z.B. 70% der sauteuren Panzer nicht fahrbereit, die einzigen Hubschrauber, die verlässlich fliegen, sind in Afrika oder Afghanistan, Gewehre schießen urplötzlich nicht mehr genau und müssen ersetzt werden, die Flugbereitschaft muss die Kanzlerin ausfallbedingt mit gleich zwei Flugzeugen nach Tokio fliegen, damit mindestens eines zurückkommt, ein Segelschíff kostet in der Renovierung mehr als ein Neues und so weiter. In anderen Ministerien sieht es nicht anders aus, zudem, wenn sie durch und durch lobby- und beraterverseucht sind. Minister brauchen aber solche Berater, weil sie selbst keine Ahnung haben und ihren eigenen Leuten nichts wirklich glauben.

 

Wer heute Gesundheit, morgen Arbeit, übermorgen Entwicklung oder Finanzen etc. vorstehen kann, müsste eigentlich ein Genie sein. NEIN! Er oder sie ist in Wirklichkeit lediglich Repräsentant einer Regierung, die wiederum das Volk repäsentiert. Eine wirklich repräsentative Demokratie mit autorisierten Repräsentanten wäre eine gute Lösung. Dann hätte das Volk die Macht und wer politisieren will, kann das als Repräsentant trotzdem tun.

 

Ehe Angela Merkel endgültig geht, sollte sie - wie man es von ihr gewohnt ist - Tabula rasa mit all den Missständen machen und all ihre Erfahrung dabei einsetzen. Sie wird die Letzte sein, die das wirklich beherrscht, wenn sie ihre eigenen Interessen mal beiseite schiebt. Dann geht sie auch glorreich in die Geschichte ein.

 

17.07.2019

 

 




Wesen eines schlauen Elefanten
  Man sagt Elefanten nach, dass sie sich Menschen und deren Taten merken können. Angela Merkel hat mit vielen Menschen zu tun gehabt, die sie bekämpften, als Konkurrenz zu ihr in Erscheinung traten, die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllten oder die sie gar hintergehen wollten. Auch waren Weggefährten darunter, deren schlichte Strategien sie als analytische Denkerin beleidigten. Die Frage ist, ob Angela Merkel etwas von der Eigenart dieser großartigen grauen Tiere hat, die nichts vergessen und manchmal erst nach Jahren darauf reagieren. Manche Handlungen deuten darauf hin.

Angela Merkel ist eine international agierende Kapazität und eine außergewöhnliche Person. Das bekamen weltweit Politiker und all die neunmalklugen und dreisten Parteifreunde zu spüren, die sie unterschätzten. Einige wurden bereits Opfer. Für einen Teil der CSU-Riege, die sich fortwährend auf vielen Ebenen disqualifiziert, reichte allerdings bereits ein wissendes Schweigen, denn ihre Handlungen allein führten oder führen noch zur Selbstzerstörung. Sie sitzen zwar noch in der Regierung, aber voraussichtlich nur noch bis zum Ende ihrer Amtszeit. Wem es gelang, ihr Vertrauen zu erlangen, konnte nur überleben, wenn er brav sein Podest bestieg und dort bis auf Abruf ruhig wirkend sitzen blieb. Kapriolen tolerierte sie nur einmal.

Hier einige Beispiele:
Aus unserer Region berief sie Dr. Peter Tauber, der gut vernetzt und mit spektakulären Taten auf sich aufmerksam gemacht hatte, auf den Posten des Generalsekretärs. Nachdem sie jedoch dessen Wesen und Wirken gründlich durchschaute, wandte sie sich von ihm ab und er verschwand im Ressort von Ursula von der Leyen.
Annegret Kramp Karrenbauer war für sie sicher eine wichtige Schachfigur, die allerdings einige ihrer Eigenschaften nachahmte, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Als neue Parteichefin wurde dann schnell sichtbar, wie sie in dieser Funktion angenommen wurde.
Ursula von der Leyen überzeichnet mit selbstgefälligem Gehabe ihren wirklichen politischen Wert und versagte im Verteidigungministerium auf vielen Feldern.
Jens Spahn und dessen Kapriolen, sowie die politische und ethische Gegenpositionen zur Kanzlerin disqualifizieren ihn für höhere Weihen. Mit seinem Aktionismus im Gesundheitswesen konnte er sich lediglich als fleißiger Amtsträger profilieren.

Diese auf Betreiben der Kanzlerin erfolgten Besetzungen führten dazu, dass ihr nun selbst ein Teil deren Versagens angelastet wird. In der politischen Auslaufphase ist das recht unangenehm. So könnte es durchaus sein, dass sie einige Personen aus ihrem direkten Regierungsumfeld als letzte Amtshandlung so geschickt aus dem Rennen nimmt oder positioniert, dass sie über sich selbst stürzen. Als Analytikerin weiß sie Selbstüberschätzung beim Karrieredenken gut einzuschätzen. So straft sie diese ab, zeigt dabei Haltung und verpackt dabei ihre Genugtuung auf staatsmännische Art. Sie werden erst fallen, wenn sie weg und die Leere nach dem Weggang total ist.
Ich glaube, so falsch liege ich garnicht.

Klaus Klee
 

Auf dem Schleudersitz

Die Bundespolitik wird womöglich bald um ein erneut gelungenes Ausboot-Manöver reicher sein, das einer ganzen Reihe von Politikern das Ende ihrer politischen Karriere bescherte. Bei diesem Manöver sind Empfehlungen für ein hohes Amt, wie Bundespräsident, ein hoher Posten in der EU, aber auch lukrative Posten in der Wirtschaft sehr beliebt, bei denen es kein Zurück mehr gibt. Besonders gelungen ist ein doppelter Coup, wenn diese Personen in den neuen Funktionen auch noch versagen. Die passenden Namen können meine Leser nun selbst einsetzen. Nun trifft es auch die Verteidungsministerin von der Leyen, die - gemessen an ihren persönlichen Ansprüchen - nicht gerade als erfolgreich angesehen wird, aber durchaus das Potenzial hat, noch einen drauf zu setzen. Mit Schleudersitzen kennt sie sich ja aus. Nachdem ihr die Linken in Brüssel und die Sozialdemokraten bereits die kalte Schulter zeigten, ist sie offen für die rechte Mitte, die sie ja favorisierte, auch wenn ihr eigentlicher Kandidat nach der Nominierung von dunklen Mächten wieder aus dem Rennen genommen wurde. Die Ultra-Rechten und EU-Gegner im Europäischen Parlament könnten nun den Ausschlag geben, dass das demokratische Prinzip des EU-Parlaments endgültig ausgehebelt wird. Die selbsternannten Zerstörer der EU-Strukturen scheinen sich der Unterstützung, die von von der Leyen ausgehen könnte, absolut sicher zu sein. Sie erhoffen sich von ihr sogar noch mehr, denn deren Absichten gehen vermutlich noch weiter. Einmal mehr zeigt sich, wie fragil der europäische Gedanke ist und wer sich vor welchen Karren spannen lässt.

 

Geht es bei der Abstimmung überhaupt um Ursula von der Leyen?

 

Die Besetzung von führenden Posten in der EU unterliegt gewissen Regeln, die bisher stets eingehalten wurden. Wer bekommt was und wer darf das bestimmen, das scheint momentan wichtiger zu sein als die fachliche Kompetenz. Ferner greifen ganz andere Einflüsse, wenn es darum geht, wer was auf keinen Fall werden soll. Letzteres wurde inzwischen entschieden und es stellt sich nur eine einzige Person der Wahl, die am Parlament vorbei herausgedeutet wurde - Ursula von der Leyen. Sie könnte dafür abgestraft werden, dass mit ihrer Wahl demokratische Prinzipien begraben werden. Auch die Tatsache, dass die eigentlichen EU-Gegner im Parlament ausgerechnet sie wählen wollen, trägt nicht zur Vertrauensbildung bei. Würde sie verlieren, wäre das für Angela Merkel ein Triumph über Victor Orban, die osteuropäischen Störenfriede und die Italiener, die die EU gefährden. Die Vermutung drängt sich ferner auf, dass die CDU damit ihre immer umstrittenere Verteidigungsministerin auf geschickte Art los werden will, dabei allerdings riskiert, dass diese komplett von der Bildfläche verschwindet. Mal sehen, wo man irgendwann den gescheiterten Verkehrsminister los wird. In der EU wird er allerdings kaum eine Chancen haben.

 

Scheitert von der Leyen bei der Abstimmung, ist ihr Schicksal besiegelt und man kann gespannt sein, welcher Rüstungskonzern sie beschäftigen wird. Vielleicht winkt ihr sogar ein Posten in einer Werft oder bei einem der Beraterfirmen, die sie so fürstlich bediente. Es gehört schon eine gewisse Raffinesse dazu, solche Ausbootungen richtig einzufädeln. Ein Schelm, der sich in Richtung Merkel nichts dabei denkt. Sie wusch sich anschließend schon immer die Hände in Unschuld.

 

14.07.2019

 






Sind die Jungen schon soweit?

Man hört allenthalben die bange Frage: "Sind denn die Jungen schon soweit?" So auch in den Maintaler Vereinen. Diese Frage würde in einem Philatelistenverein heute schon nicht mehr gestellt werden, weil der Jüngste oft schon über 70 Jahre alt ist. In einem Sport-, Kultur- oder Geselligkeitsverein greift die Frage schon eher. Wie ist es aber in politischen Ortsvereinen, die an Wahlen teilnehmen und deren Vereinsmitglieder ins Stadtparlament gewählt werden können? Wie weit sind denn hier die Jungen, also die unter 30-jährigen? Wie ernst werden denn die Jungen dieser Altersgruppe genommen, wenn sie zum Beispiel gar einen Migrationshintergrund haben? Inwieweit sehen die älteren und die ganz alten Parteimitglieder deren Engagement und ihren Einfluss auf die Wähler oder den eigenen Verein? Kommunalpolitik muss alle Wählergruppen erreichen und adäquat bedienen. Die Jungen aller Coleur sind ein wichtiger Baustein, nicht nur die Etablierten. Fragt man Wähler, so haben sich viele darüber noch nie Gedanken gemacht, sie reagieren nur darauf. Wem sind die unterschiedlichen politischen Strömungen innerhalb der Parteien bekannt und wie sich das auf kommunaler Ebene auswirkt? Wie steht es eigentlich um den inneren Zustand der örtlichen Parteivereine? Es wäre doch angebracht, dass man das als Wähler mal mit politisch aktiven Vereinsmitgliedern diskutiert, ehe man sich für eine Richtung erwärmt. Wollen die örtlichen Parteien eigentlich, dass Mitglieder solche Fragen beantworten und wer wäre dazu autorisiert? Vielleicht wäre die Bereitschaft zur Offenheit größer, wenn die Wählergunst noch weiter sinkt und das Wasser langsam bis am Hals steht. Was käme aber dabei heraus, wenn man mit Ertrinkenden plaudert?

 

Aus der Vergangenheit lernen

 

Um große politische Zusammenhänge zu verstehen, muss man sich intensiv mit der Geschichte befassen. Auf kommunaler Ebene ist das etwas schwieriger, weil über große Zeiträume hinweg nur magere Ergebnisprotokolle und Zeitungsartikel existieren. Doch das hat sich geändert. Über das Parlamentsfernsehen kann man heute einige Jahre zurück recherchieren und sich ansehen, wer wann was zu welchen Themenkomplexen sagte und nachvollziehen, wie strittige Entscheidungen getroffen wurden. Die Folgezeit lieferte dann den Beweis, ob Entscheidungen richtig oder falsch waren und was sie bewirkten. Es ist bekannt, dass sich einige junge Parteimitglieder dafür interessieren, auch wenn von der Verwaltung Historien, wie zum Beispiel die der Lokalen Agenda bewusst gelöscht wurden. Doch es gibt Zeitzeugen, die diese Lücken schließen können.

 

Kommunalpolitiker, die grundsätzlich sachlich und verantwortungsvoll entscheiden, mussten sich oftmals von einseitigen Parteiinteressen trennen. Die wenigen Kommunalpolitiker, die das von sich behaupten können, genießen ein hohes Ansehen. Trickreiche Taktierer und Hinterzimmerstrategen, die obendrein Einfluss auf die Transparenz der Vorgänge nehmen, wenn sie Weichen nicht richtig stellen, sind gefürchtet, aber keine Bereicherung des politischen und sozialen Geschehens. Junge Menschen sind erst dann soweit, reife Entscheidungen mitzutragen, wenn sie die unterschiedlichen agierenden Charaktere ihres Vereins und ihre Taten der Vergangenheit besser kennen. So erkennen sie, ob sie geführt oder verführt werden. Politik kann also spannend sein und neue Vereinskapazitäten für die Zukunft formen.

 

Viele Leithammel haben penetranten Stallgeruch

 

Jugendliche Frische kennt noch keinen Stallgeruch. Alte Böcke und Ziegen dagegen schon. So mancher politische Verein hält sich Zuchttiere, die darüber bestimmen, welche Chancen dem Nachwuchs eingeräumt werden. Wer schon einmal das Gerangel um Listenplätze zur Kommunalwahl miterlebte, weiß, wovon ich rede. Nun kommen immer mehr politische Vereine auf die Idee, ihre Liste wegen des penetranten Stallgeruchs auch für Nicht-Vereinsmitglieder zu öffnen, damit sich die Gesamtwahrnehmung verbessert. Auch sollen solche Kandidaten für Wählerstimmen sorgen, die Vereinsmitglieder nicht mehr bekämen. Vielleicht wäre es besser, wenn die Älteren mit Stallgeruch ihre Plätze freigeben, aber ihr Wissen gezielt weitergeben würden, damit eine wirkliche Erneuerung stattfinden kann. Ihre Erfahrung ist ein Schatz, aber nur, wenn er offen und ehrlich weitergegeben wird. Und kommt ein ganz alter historischer Bock des Vereins um die Ecke, um selbstherrlich mitzumischen, sollte man ihn entsprechend der Kenntnisse um sein früheren Wirken angemessen behandeln. Die Zukunft gehört nun mal der Jugend.

 

Wie erreichen die Jungen alle Altersgruppen der Bevölkerung?

 

Junge politisch aktive Parteimitglieder haben es deutlich schwerer als die Etablierten, in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Wie rücken sie sich aber wirkungsvoll in den Fokus? Einige wählen den Weg über selbstinszenierte Öffentlichkeitsarbeit, indem sie kritische Thesen verbreiten, um durchzustarten und die kommunale Ebene schnell zu verlassen. Sie sind für den kommunalen Bereich unbrauchbar. Junge Parteimitglieder, die sich über Fehler ihrer Partei in der Vergangenheit kritisch öffentlich äußern und distanzieren, haben deutlich größere Chancen, wahrgenommen zu werden. Damit verbauen sie sich aber die Unterstützung vieler etablierter Vereinsmitglieder, weil die sich düpiert fühlen. Erst wenn diese öffentlichkeitswirksam zu ihren Fehlern der Vergangenheit stehen und damit die Kritik der Jungen glaubhafter machen, erreichen die Jungen fast alle Altersgruppen und Landsleute. Ihr mutiges Vorgehen wird wie eine Reifeprüfung empfunden und das Vertrauen und die Zuversicht, dass nun ein anderer Weg möglich sei, steigt. Unter dem Strich profitiert davon die gesamte örtliche Partei. Für manche aktive Parteimitglieder wäre das eine neue Sicht, die ein radikales Umdenken erfordert. Wie sagte kürzlich mal wieder einer mit Stallgeruch? "Das haben wir ja noch nie gemacht, das haben wir schon immer anders gemacht - da könnte ja jeder kommen...". So geht Kommunalpolitik heute leider immernoch.

 

05.07.2019

 








Im Zentrum des Stallgeruchs

Jeder politische Verein hat einen typischen Stallgeruch, weil im Verein nicht sehr oft gelüftet wird. Auch erscheinen Parteien selten in einem neuen Outfit, das Frische signalisiert. Die Listen zu Kommunalwahlen zeigen, dass sich die bisherigen Spitzen stets so positionieren, dass sie die besten Chancen haben, wenn die Wähler ihr Kreuz nur im Kreis machen. So kann der Stall nie richtig ausgefegt werden und das neu gewählte Streu riecht sofort wieder, wie gewohnt.

Unzweifelhaft sammeln langjährig aktive Mitglieder politischer Vereine viele Erfahrungen, die sie weitergeben könnten. Die Kenntnisse wären sehr wichtig für den Nachwuchs. Leider stehen viele Kommunalpolitiker nicht zu ihren Fehlern der Vergangenheit und berufen sich nur auf ihre Verdienste, um ihre Autorität zu untermauern. Sie sind sich dessen bewusst, dass sie oft für die richtige Lösung kämpften, jedoch nicht standhaft und ausreichend überzeugend argumentierten, um die von ihnen favorisierte Lösung zu erreichen. Irgendwann gaben sie beim Thema auf und begannen, mit dem Strom zu schwimmen, der von anderen Parteifreunden erzeugt wurde. Diese Erkenntnisse dürfen in der Politik aber keine geheimen individuellen Erkenntnisse sein, sondern sie gehören kommuniziert, damit der Nachwuchs und der Wähler Lernprozesse erkennt, die Hoffnung machen.

Parteipolitik muss sich in den Kommunen eindrucksvoll entfalten, denn dort finden auch alle überregionalen Wahlen statt. Politische Ortsvereine, die ausschließlich von den Ergebnissen überregionaler Wahlen profitieren, selbst aber in der Kommune  keine nennenswerte Basis besitzen und auch keine nachhaltigen Aktionen starten, haben es schwer, ernst genommen zu werden. Auch hier wirkt muffiger Stallgeruch Einzelner stärker als bei potenziellen Mitwettbewerbern. Da können sich jüngere Vereinsmitglieder nie voll entfalten. Hier hilft nur ein eigenes markantes Profil, das auch umgesetzt wird und Zivilcourage.

Nun gibt es aber auch parteilose Bürgerinnen und Bürger, die das Potenzial für erfolgreiche Kommunalpolitik haben. Sie werden momentan von poltischen Vereinen gesucht und umgarnt, um deren Listen aufzupeppen. So ist seit Jahren der einzig grüne Vordenker bei den Maintaler GRÜNEN parteilos und fungiert als Feigenblatt. Was ist allerdings so privilegiert an poltischen Vereinen, dass sie auch Nichtmitglieder laut GG in die Politik schicken dürfen, die dann im Schutz und in der Pflicht des Grundgesetzes stehen? Eigentlich nichts, nur die Legitimation über ihren Vereinszweck. Eine Qualifikation muss man nicht nachweisen, nur auf dem Boden des Grundgesetzes stehen.

Klaus Klee






Totalitäre Verhaltensweisen

Totalitäre Verhaltensweisen zeichnen sich dadurch aus, dass man alles aus dem Weg räumt, was beim Erreichen eigener Ziele behindert. Es muss ja nicht gerade die große Politik sein, das gibt es auch in Kommunen wie Maintal. Natürlich läuft ein solcher Prozess immer noch in einem Rahmen ab, der nichts mit Krieg, Tod oder Verderben zu tun hat, doch das Vorgehen weckt Erinnerungen, die nicht von der Hand zu weisen sind. Diesmal geht es, wie im Maintal TAGESANZEIGER zu lesen war, um die politische Machtübernahme des Stadtratsamtes. Was die Lokalpresse nicht ganz zuende formulierte, ist im zweiten Schritt die Umbesetzung des Bürgermeisteramtes, die wesentlich leichter aus der Position eines amtierenden Stadtrats heraus möglich ist. Unstrittig dürfte sein, dass Verwaltungsämter kompetent, vorzugsweise mit Fachleuten besetzt sein sollten. Das war sogar bis vor kurzer Zeit noch vom Fraktionsvorsitzenden der CDU zu hören. Dass das auch mit Parteibuch möglich ist, zeigte der letzte Stadtrat vor Ralf Sachtleber, der als willfähriges Werkzeug des damaligen Bürgermeisters mit gleichem Parteibuch mit ihm ein für Investoren und Spekulanten interessantes Duo bildete. Im Weg sind natürlich die Bürgermeisterin und der Stadtrat, die beide parteilos sind. Es fehlen im Magistrat somit zwei "politische" Stimmen. Das gilt es offensichtlich, schnellstmöglich zu ändern.

 

Echte Mehrheiten und gefühlte Mehrheiten

 

Innerhalb von Wahlperioden verändert sich beim Wähler die Gunst von Parteien. Was bei der Kommunalwahl noch einigermaßen zufriedenstellend aussah, hat sich bei CDU und SPD dramatisch verändert und die Grünen fühlen sich im tollen Aufwind, auch wenn das nichts mit ihrer lokalen Politik zu tun hat. Die FDP kann kaum Tendenzen verzeichnen und zur WAM als politisches Konglomerat fehlen die Vergleichswerte. Was liegt näher, als mit dem noch gültigen Wahlergebnis eine stabile Front zu bilden, die Andersdenkende niederwalzt und neue politische Strukturen entstehen lässt. Das trifft dann auch Parteien, mit denen man bisher noch Allianzen bildete. Der politische Gesinnungswandel treibt gewaltige Blüten.

 

Erstes Ziel: Der Stadtrat mus weg!

 

Eingangs erwähntes Ziel führt zunächst über Stadtrat Sachtleber, den man während der letzten Stadtverordnetenversammlung niederwalzte und dabei parlametarische Grenzen auslotete. Als bei seinem zum geplanten Hochhaus von neutraler Sachkenntnis geprägten Vortrag die SPD-Fraktion nahezu komplett den Saal verließ und sich zusammen mit der CDU-Fraktion klar auf die Seite des Investors stellte, konnte die eigentliche Absicht nicht mehr verborgen bleiben. "Der Mann muss weg!", so dürfte die Parole ausgegeben worden sein, denn am Verhalten beteiligten sich auch Stadtverordnete, die nicht umfänglich informiert waren. Der Zug zur Machtübernahme im Rathaus kam ins Rollen.

Nächstes Ziel: Zufriedenheit der CDU und der SPD

 

Nachdem für die beiden politischen Gegenpole der Abstimmungstest zur Mehrheit geführt hatte, war für die übrigen Fraktionen klar, dass sie nicht nur objektbezogen einem Durchmarsch gegenüber standen. Sie würden einfach nicht dabei sein, das wurde ihnen klar. Vor diesem Hintergund wirken die jetzigen Äußerungen seitens der FDP, man müsse den Stadtratsposten fachlich bestmöglich besetzen und eine Ausschreibung starten, wie nutzloser Aktionismus, weil auch in diesen Auswahl- und Entscheidungsgremien die gleichen Mehrheitsverhältnisse gelten. CDU und SPD wollen das Amt politisch besetzen.

 

Ein "Deal" ist aber nur ein guter (oder schlechter) Deal, wenn beide Kungelpartner etwas davon haben. Es gibt zunächst jedoch nur einen Stadtrat zu besetzen. "Kein Problem", dachte sicher eine Hauptstrategin der SPD, denn zu Zeiten politischer Konfusion wurde ja schon einmal ein zweiter Stadtrat installiert. Wichtig ist nur, dass beide unterschiedliche Parteibücher haben. Dann sind zukünftig die beiden Parteistimmen im Magistrat fest installiert und die parteilose Bürgermeisterin so gut wie auf dem Abschusstablett. Für was so ein Hochhaus alles gut ist!

 

Wenn man die Wähler aus den Augen verliert...

 

Nun gibt es ja Wähler, die bei der Kommunalwahl nur CDU oder SPD gewählt haben und das Kumulieren und Panaschieren außeracht ließen. Aber auch diejenigen, die im guten Glauben CDU- und/oder SPD-Kandidaten ankreuzten, stehen vor einer neuen Meinungsbildung. Kann man überhaupt noch solche Kandidaten wählen, die in trickreicher Absicht ihren politischen Ruf und ihre gesellschaftlich wirksame Richtung verlassen, für die sie gewählt wurden? Demokratie geht irgendwie anders, auch wenn demokratische Verfahren zur Anwendung kommen. Einmal mehr wird Politikverdrossenheit gefördert und es wird sichtbar, dass die Politik immer mehr an Ansehen verliert. Wie sagte ein von der Kommunalpolitik verwirrter Zeitgenosse mal? "Ich wähle die, die mir keinen Ärger machen, wenn ich sie nicht wähle...". Dann verschwand er in der Wahlkabine. Ich nehme an, der Wahlzettel war dann ungültig.

 

04.07.2019

 

 





"Wollt Ihr den totalen Sieg?
Totaler, als Ihr ihn Euch überhaupt vorstellen könnt?"




"Für die Mehrheit tun wir alles!"

Laienpolitiker dürfen bestimmen

 

Besucht man die Stadtverordnetenversammlung, Ausschusssitzungen oder Veranstaltungen der Parteien, so lernt man die Menschen kennen, die als Vereinsmitglieder von der Verfassung geschützt über die Vorgänge unserer Stadt entscheiden dürfen. Einge kennt man persönlich und man glaubt und vertraut ihnen. Doch Vorsicht: Sie stehen unter dem Einfluss derjeneigen, die sie gern als "Vorturner" bezeichnen, jene Strategen, die sich in kleinen Runden treffen und Dinge beraten (manchmals auch auskungeln), bei denen nicht der flächendeckende Durchblick gewünscht ist. Schließlich hat man ja auch Geisteskinder in den eigenen Reihen, die Schaden anrichten können. Das wäre der Fall, wenn sie ausplaudern, was sie nicht wissen dürften.

 

Da hat es doch ein politisch unabhängiger Mensch leichter! Er braucht nur 1 + 1 zusammenzuzählen und daraus Schlussfolgerungen abzuleiten. An beide Zahlen muss man allerdings herankommen, wie es auch die nicht informierten Abgeordneten anstreben müssten, um sich eine Meinung zu bilden. Auf den Listen zu den Wahlen erscheinen deshalb nur Personen, auf die man zählen kann oder die man im Griff hat. Man sagt ihnen schon, wie sie abzustimmen haben, wenn sie auf Linie bleiben wollen. Und die Linie gibt der Vorturner vor. Allerdings gibt es auch andere politische Konstellationen, die solches Vorgehen ausschließen. Sie sind deshalb 3. Kraft im Maintaler Parlament.

 

Im Grundgesetz steht solcher Blödsinn, den fast keiner befolgt, wie „Vertreter des ganzen Volkes, sind an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“. Da könnte ja jeder machen, was er will! Nein, auf kommunaler Ebene wird nach Wissensstand entschieden, das heißt, der Abgeordnete muss wissen, wie er entscheiden soll. Wenn er allerdings zu viel weiß und entsprechend differenziert entscheidet, wäre ja jedes Ergebnis offen!

 

Je nach Interessenlage darf es auch schon mal totalitär zugehen - auch in einer Demokratie. Ist ja nur auf kommunaler Ebene....

 

Klaus Klee

Zeitzeuge STAPA-Fernsehen

Es ist gar nicht so lang her, da mussten politisch Interessierte in Archiven der Presse und auf einschlägigen Websites recherchieren, was in den Stadtverordnetenversammlungen von wem wann gesagt wurde, denn offiziell gab es nur ein reines Ergebnisprotokoll. So hatten es Politiker und Hobbypolitiker leicht, fragwürdige Äußerungen und Statements langsam aus der Erinnerung zu drängen. Seit dem Jahr 2016 gibt es allerdings das Maintaler Stadtparlamentsfernsehen, auf das ich jedoch im Einzelnen hier nicht eingehen möchte. Interessant ist, dass es genau in dem Jahr begann, als ich auf meiner Homepage meine über 12 Jahre dauernde politische Berichterstattung über die Maintaler Kommunalpolitik  einstellte. Die Notwendigkeit der Dokumentation des wahren politischen Geschehens war also erkannt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen worden. Heute muss man auch nicht mehr zum Versammlungsort fahren und es ist möglich, die Parlamentssitzungen und Berichte bequem  im Fernsehen bzw. den digitalen Medien live zu verfolgen. Inzwischen sind die Übertragungen so ausgefeilt, dass auch über Nahaufnahmen die vom Wahrheitsgehalt und der Glaubwürdigkeit geprägten Gesichter der Redner und Rednerinnen sowie ihre psychische Verfassung hautnah miterlebt werden können. Hinzu kommen die auf eine Großleinwand projizierten Schriftstücke, die einzelne Tagesordnungspunkte begleiten. Letzteres geht ebenfalls auf Anregungen zurück, wie man Versammlungen für Besucher informativer und attraktiver gestalten kann. Nun ist es möglich, jede Sitzung im Archiv aufzurufen und dabei genauestens nachzuverfolgen, wer wann was sagte, um es mit der später erfolgten Entwicklung zu vergleichen. Dampfplauderern, Tricksern, Tarnern und Täuschern können nun die Masken vom Gesicht gezogen werden und es liegt an jedem Redner, wie er sich am Mikrofon und anderswo für die Ewigkeit produziert. Für verantwortungsvolle Wähler ist das heute eine wichtige Informationsquelle.

 

Das Gesamterscheinungsbild gehört zum Gesprochenen

 

Politisch tätige Personen haben klare Beweggründe für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Diese zu ergründen, sollte unbedingt zur Gewichtung des Gesprochenen gehören, um die Seriosität des Gesprochenen beurteilen zu können. Es ist wichtig zu wissen, ob diese Personen auch selbst das leben, was sie argumentativ vertreten und es sollte zum Gesamterscheinungsbild der Personen passen. Auf keine Art gelingt das besser, als beim Erleben eines Redebeitrags, zumal es sich häufig um Anspannungssituationen handelt. Schlüpft ein Redner in eine ihm vertraute Rolle und er spielt nur den Erleuchteten, den Wichtigen, den Macher und Unsicherheit schwingt mit, ist es um seine Überzeugungskraft geschehen.

 

Die Weisheit, dass man sich nicht alle Verfehlungen merken muss, weil es genügend Personen gibt, die sich noch genau daran erinnern können, schlägt gnadenlos zu, wenn ein Politiker auf die Vergesslichkeit setzt. Gerade Besucher und Interessierte vor dem Fernseher merken sich Auffälligkeiten noch sehr lang. Zur letzten Parlamentssitzung führten Mitarbeiter des Bereichs Maintal aktiv Bürger in die Welt der Stadtverordneten ein und besuchten anschließend die laufende Parlamentssitzung. Als praktisches Lernerlebnis erlebten sie und die übrigen Besucher, dass nahezu die gesamte SPD-Fraktion während eines Vortrages des Stadtrats zum umstrittenen Bauvorhaben den Saal verließ. Nachdem der Vorsitzende der FDP-Fraktion anschließend den Anwesenden süffisant erklärte, dass es sich wohl um einen gruppenintensiven Harndrang gehandelt haben muss, meinte die stellvertretende Vorsitzende des Parlaments - ein langjähriges SPD-Mitglied - nachdem sie wieder im Saal war, in nicht mehr zu überbietender Arroganz, dass der von der Fraktion unerwünschte Inhalt des Vortrages bereits aus der Ausschusssitzung bekannt gewesen sei und man sich dies nicht noch einmal anhören wollte. Sie unterschlug dabei allerdings die Information, dass die SPD-Fraktion gar nicht komplett der Sitzung des Ausschusses beigewohnt hatte und deshalb nicht komplett informiert war. Als sich wegen dieses bornierten Verhaltens unter den Zuschauern Unmut regte und Zwischenrufe zu hören waren, verlangte sie vom Vorsteher die Zurechtweisung des Publikums, was allerdings aus guten Gründen nicht erfolgte.

 

Ein Lehrstück dreister Vorgehensweisen

 

Der Höhepunkt dieser Parlamentssitzung war zweifellos die Debatte und der Beschluss zu einem sehr kritisch empfundenen Bauvorhaben, einem 17-stöckigen Hochhaus im Westend. Hier lebte sofort die Erinnerung an die Inwertsetzung des damaligen HÖHL-Geländes im Gegenzug zur Genehmigung des Braubach-Centers, des fehlerhaften gemeindlichen Einvernehmens zur Residenz an der Mainpromenade und die Vorgänge rund ums Bischofsheimer Rathausgeländes auf. Als dann auch noch der ehemalige Stadtrat und Stiefelknecht des damaligen Bürgermeisters sowie Erfinder der "Fäkalienweiche" zur Lösung eines Abwasserproblems, erahnen ließ, wie man die Probleme des Investors des strittigen Hochhauses am Ortseingang diesmal lösen würde, waren alte Zeiten wieder hautnah präsent. Jeder schickt nun mal die Ausgekochtesten an die Front.

 

Wer Eins und Eins zusammenzählte, merkte schnell, dass es eigentlich bereits um die Stadtratswahl ging. Dabei kann eine Wunschkonstellation nur durchgesetzt werden, wenn SPD und CDU eine sichere Mehrheit bilden. Dazu musste man zunächst die Arbeit des amtierenden Stadtrats diskreditieren und an einem Strang - quasi als Probeabstimmung - ausgerechnet einen Investor begünstigen. Wer den Gedankengang weiterentwickelt, fragt sich, was der Nutzen beider Parteien sein soll, wenn doch nur ein Stadtratsposten neu zu besetzen ist. Die Antwort liefert wiederum die Vergangenheit: Es muss ein zweiter Stadtrat her, wie zu Dorothee Diehls Zeiten, damit man den Schulterschluss vollziehen kann. Die Probeabstimmung des auf das Hochhaus verlagerten Tests gelang und zumindest zwei Parteien waren sehr zufrieden.

 

Der Preis ist ungewöhnlich hoch

 

Bei der Diskussion um das geplante Hochhaus wurden die vielfältigen Hindernisse und Auswirkungen transparent, aber auch die Ohnmacht der Fraktionen, die sich einer brutal entschlossenen Mehrheit gegenüber sahen, die alle sachlichen Argumente vom Tisch wischte und sogar das Parlament verließ, als es zu sachlich wurde. Von der Maintaler CDU ist man derartige Verhaltensweisen ja gewohnt, bei der SPD hatte man das unglaubwürdige Tauschverhalten bei Beschlüssen bereits fast vergessen. Auch der das Problem etwas kaschierende Änderungsantrag der SPD, der mitbeschlossen wurde, kann das erneute Fehlverhalten nicht heilen. Hier werden die Interessen eines ganzen Stadtteils ignoriert und der Eindruck erzeugt, es bestünde noch ein kleines Hintertürchen, durch das man den Beschluss wieder verlassen könne. Dieser dürfte allerdings eher an die Entwicklung auf dem Stadtrats-Markt gekoppelt sein. Für die Maintaler SPD ist das Verhalten eine schwere Hypothek in Zeiten, in denen die Wähler von den bisher großen Parteien abrücken.

 

13.06.2019

 




Schuldbewusstsein fehlt

Am 13. Mai 2019 bewies das Maintaler Parlament, dass es nicht im entferntesten auf die Idee kam, dass Fehler der Vergangenheit das Bürgerengagement zerstört haben und mit einer glaubhaften Kurswende verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen. Ausgerechnet der Fraktionsvorsitzende der FDP Thomas Schäfer, der hierzu maßgeblich beitrug, beantragte die Schließung des Alibi-Moduls "Ideen einbringen", das ersatzweise für den begrabenen Bürgerhaushalt, allerdings  bewusst als Verhinderungsmodul kreiert wurde.

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Im Wortlaut:

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Die Beschlussvorlage wird wie folgt ergänzt: „Die Variante 1 der Verwaltungsempfehlung wird weiter verfolgt, jedoch wird das dritte Modul „Ideen einbringen“ nicht umgesetzt.“

 

Begründung: Der Evaluationsbericht zeigt, dass die Resonanz auf die Mitmachmöglichkeiten insgesamt begrenzt war. Es kann nicht Sinn des Bürgerschaftlichen Engagements sein, durch hoch dotierte Wettbewerbe neue Ideen zu generieren. Dies gilt auch deshalb, weil andere Engagements, beispielsweise das Jugendengagement, durch wesentlich geringer dotierte Preise geehrt wird. Deshalb ist das Modul „Ideen einbringen“ abzulehnen. Die entsprechenden Mittel sind deshalb für diesen Zweck nicht zu verausgaben.

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Das Parlament beschloss daraufhin den Änderungsantrag, ohne mit nur einem Wort darauf einzugehen, warum die Bürger die Mitwirkung ablehnen. Mehr noch: Die Parlamentarier geben den Bürgern die Schuld und stehen nicht zu den eklatanten Fehlern der Vergangenheit in der Bürgerbeteiligung, die im unten stehenden Artikel "Maintal macht (nicht) mit" ausführlich beschrieben sind.

 

Die ungeheuerliche Begründung (gelb markiert) zeigt, dass es ihm nicht um die Wahrheit der Verweigerungsgründe geht, sondern um intrigantes politisches Wirken. Weder im Ideenmodul, noch im Bürgerhaushalt waren "hochdotierte Wettbewerbe" ausgeschrieben. Allenfalls die hochdotierte externe Modulbegleitung und das Überspringen hoher Hürden lassen sich mit dem Begriff "Wettbewerb" erklären. Tatsächlich geht es ihm und den anderen Parlamentariern darum, kostenverursachende Ideen der Bürger nicht zuzulassen, wie es bereits im 2. Bürgerhaushalt völlig absurd praktiziert wurde. Dort wurde sogar die provokante Abschaffung vieler Grundversorgungen (Öffenlicher Personennahverkehr, Schwimmbad etc.) mit der Verrechnung von Prozentpunkten der Grundsteur-B-Erhöhung thematisiert. Diese dreiste Vorgehensweise hatte nur einen Grund: Die wenigen freien Haushaltsmittel selbst auszugeben, ja mit der Grundstuer-B-Erhöhung sogar dauerhaft deutlich zu erhöhen. Auch Ideen, die kostenlos strukturelle Verbesserungen ermöglichen, waren somit ausgeschlossen. Jetzt ist die verfrorene Absicht endgültig Realität.

 

Das verbleibende Rest-Modul "Maintal macht mit"dient nun allein der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt und bindet weiterhin Personal und externe Gelder für die Modulbetreuung. Dass Bürger weiterhin fragen können, soll wohl in gewohnt bornierter Art als Bonbon angesehen werden. Mündige Bürger sollten endlich erkennen, dass auch der moderierte Stadtleitbildprozess nur eine Bürgerbespaßung darstellt und bestenfalls die Ideenlosigkeit der eigentlich verantwortlichen Personen kaschieren soll.

 

22.05.2019







Auch der Ersatz für den Bürgerhaushalt
ist bewusst gescheitert (worden)


Nur zur Erinnerung:

Beim 1. Bürgerhaushalt galt es, Ideen einzubringen, von denen eine bestimmte Anzahl von Ideen mit den meisten Likes von der Verwaltung geprüft und an die Gremien zur weiteren Bearbeitung geleitet werden sollten. Bei positiver Bewertung sollten die Ideen umgesetzt werden, das heißt in den Haushalt einfließen.

Beim 2. Bürgerhaushalt wurden zunächst als eine Liste von Grausamkeiten Ideen von Politikern eingestellt und kostenverursachende Ideen von Bürgern grundsätzlich ausgeschlossen. Gekoppelt wurde es mit der Absicht, die Grundsteuer B massiv zu erhöhen. Jede von den Bürgern befürwortete Grausamkeit sollte mit einer Reduzierung der Grundsteuererhöhung belohnt werden - ein eindeutiger Missbrauch des Bürgerhaushalts.

Nach der Grundsteuererhöhung wurde der Bürgerhaushalt abgeschafft und ein Ideenmodul in anderer Form versprochen, das einen permanenten Prozess (also ohne Termindruck) ermöglichen sollte. Dieser Prozess wurde mit zu hohen Hürden gekoppelt, damit er praktisch nicht zum Tragen kam. Nun wurde auch der abgeschafft.


Maintal macht (nicht) mit

Nun hat auch die regionale Presse festgestellt, dass Maintal beim städtischen Projekt "Maintal macht mit" gar nicht mitmacht, was in Facebook ebenfalls kritisch thematisiert wurde. Vor geraumer Zeit griff ich den Sachverhalt bereits auf dieser Homepage auf, es war Thema in der Maintaler Seniorenzeitung und im Kabarettprogramm der Gruppe MIKROKOSMOS. Das Fell der Protagonisten dieser Art kontrollierter und gelenkter Bürgerbeteiligung ist jedoch dicker, als man es erwarten dürfte. Die Bürgermeinungsabwehr funktioniert nach wie vor perfekt und das Rathaus mimt die besagte Eiche, an der sich empfundene Säue wirkungslos reiben. Die Politiker und die Verwaltung machen sich ihre Welt, wie sie ihnen gefällt und die Fachabteilungen machen geduldig mit. Inzwischen kommt die Frage auf, ob Verwaltungsangestelle keine eigene Meinung zu ihrem Handeln haben (dürfen) und deshalb ihre Anwesenheitszeit stoisch mit Nutzlosem verbringen. Mich erinnert das an eine satirisch erfolgte Anweisung an Mitarbeiter einer Abteilung meiner alten Firma, sie möchten einen Ordner anlegen, in den sie täglich ein Blatt Papier mit dem Abdruck des Tagesstempels einheften, um nachzuweisen, dass sie dessen Umstellung ordnungsgemäß durchführten. Nach mehreren Jahren genüsslichen Amüsementes der Täter wurden die Ordner vernichtet und die vermeintliche Anweisung aufgehoben. Wie man sieht, bedarf es in Maintals Verwaltung keiner solchen Scherzanweisung, vieles funktioniert absolut von selbst oder gar nícht.

 

Ideen nach Vorgaben sind problematisch

 

Beratungsfirmen fungieren oft als Ausführungsgehilfen für inhaltlich vorgegebene Ideen, damit die eigentlichen Ideenvorgeber nicht direkt in Erscheinung treten. So kommt es manchmal vor, dass am Esstisch eines abgehobenen Stadtverordneten im Kollegenkreis Dinge ausgeheckt werden, die höchst fragwürdig sind. So wurde vor der letzten Wahl zum Bürgermeister und zur Kommunalwahl das Maintal-Forum als störend empfunden und der gerade erst unter Fachberatung gestartete Bürgerhaushalt als Element der Bürgerbeteiligung  missbraucht und an den Baum gefahren bzw. aufgelöst. Der  Ideengenerator des Bürgerhaushalts sollte angeblich in anderer Form fortgeführt werden, um vom Haushalt abgekoppelt ganzjährig dynamisch wirken zu können. Eine neue städtische Internetplattform sollte dies und ein neu gestaltetes Forum aufnehmen.

 

Da viele Verwaltungsstellen in die Prüfung von Ideen eingebunden sind und Kapazitäten gebunden werden, entwickelte die Verwaltung eigene Ideen der Entlastung. Die Politik war dagegen daran interessiert, dass freie finanzielle Mittel, die ohnehin knapp sind, von den Fraktionen selbst verbraten werden, um vollmundige Wahlversprechen einzulösen. Dem Wunsch, diese Mittel mit den Wünschen von Bürgern zu teilen, musste ein Riegel vorgeschoben werden. Im neu geschaffenen Modul "Maintal macht mit" wurde also ein Ideenmodul integriert, das nur dann erfolgreich sein sollte, wenn Ideen mindestens 100 Likes von Personen bekommen, die sich im Modul anmelden. Wie sich sofort herausstellte, war die Vorgabe aberwitzig und eine zu groß empfundene Hürde für mögliche Teilnehmer. In Frankfurt mit 730.000 Einwohnern liegt die Hürde bei 200 Likes. Aber auch dort werden Ideen mit 600-800 Likes nicht ernsthaft aufgegriffen. Schuld daran sind keineswegs die Bürger.

 

Sagen Likes etwas über den Wert von Ideen aus?

 

Ideen haben es so an sich, dass sie Gedankengängen entspringen, die Ursachen haben, oft jedoch nur selten öffentlich geäußert und/oder sofort begriffen werden. So gehen sie als Anstoß für sinnvolle Veränderungen verloren. Ideen haben mehrere Facetten, die auch zu anderen Problemkreisen passen, sodass die umfängliche Ablehnung falsch ist. Wenn eine Institution dies dennoch macht, nur weil zu wenige Unterstützer das Potential in einem vorgegebenen kurzen Zeitrahmen erkennen, so handelt sie grob fahrlässig. Viele Ideen hätten eine breitere öffentliche Diskussion verdient, schon wegen der Glaubwürdigkeit eines echten Bürgerdialogs. So ist das Ignorieren des Moduls die logische Reaktion der Bürger. Das Modul wird als Scheininitiative der Macher gesehen.

 

Forum wurde endgültig begraben

 

Auf der Suche nach dem Forum, in dem u.A. auch Ideen diskutiert werden könnten, wie im Modul des Bürgerhaushalts und auch andere Themen zu Wort kämen, gibt es eine Stellungnahme der Verwaltung, die doch viele Fragen aufwirft. Der städtische Facebook-Auftritt bindet - wie man sieht - bis hin zur Bürgermeisterin viel Kapazität und wird sogar zur persönlichen Selbstdarstellung genutzt. Fragen und Antworten in Facebook müssen genauso betreut werden, wie in einem Forum. Vor dieser Entscheidung lag der gleiche Sachstand vor, führte in der Verwaltung jedoch nicht zu Bedenken. Es handelt sich also um bestellte Bedenken und die Auskünfte von Dritten die nicht belastbar sind, also die Absonderungen von Bedenkenträgern, die der Verwaltung ins Konzept passen.

Es ist nun köstlich, dass Diskussionen in Facebook geführt werden, die nahezu jede Vermutung und Behauptungen ermöglichen, die  - würde man darauf eingehen - bei der Stadt die gleichen Ressourcen binden würde, wie in einem Forum. Es erfolgt aber nicht. Besser kann man die Haltung "Was juckt uns denn das?" nicht ausdrücken. Die Hauptgründe werden wohl Ignoranz und Feigheit vor den Bürgern sein. Da hilft auch kein öffentlicher Chat der Bürgermeisterin in Facebook, der nur der persönlichen Imagepflege dient. Ehrlicher Bürgerdialog geht irgendwie anders!

 

Ignoranz fußt auf Hoffnungslosigkeit und mangelnder Glaubwürdigkeit

 

Wenn man die bisherigen Maintaler Bürgerbeteiligungsprozesse kritisch unter die Lupe nimmt, so sind viele Gemeinsamkeiten auffällig:

  • Lokale Agenda: Sie wurde mit viel Energie aufgebaut, führte zum ersten Leitbild, zu vielen guten Ideen und Umsetzungsvorschlägen, scheiterte aber an unsinnigen Hürden, die zwar erkannt und thematisiert, aber nicht beseitigt wurden. Heute ist die Lokale Agenda noch nicht einmal mehr im Internet zu finden. Man hat sie gelöscht!

  • Stadtleitbildprozess: Er wurde unter Fremdmoderation aufgebaut, indem viele Arbeitsergebnisse der Lokalen Agenda in neue Flaschen umgefüllt und ergänzt wurden. Das Thema "Maintal Entree" wurde sofort mit der Umbuchung von Haushaltsmitteln zum Busbahnhof optisch geschönt, um Ernsthaftigkeit vorzutäuschen. In der Folge tobten sich vornehmlich die Radfahrer aus und Maintal glänzt durch das Befahren von Einbahnstraßen in falscher Richtung. "Wachenbuchener kaufen in Wachenbuchen ein" war an Einfältigkeit nicht zu überbieten. Der Rest dümpelt vor sich hin oder tobt sich am Mainufer aus. Zulauf verzeichnet der Prozess nur durch Neubürger und Unbedarfte ohne Kenntnis, was mit Prozessen wirklich geschieht.

  • Bürgerhaushalt: Mit dem ersten Bürgerhaushalt ging Maintal mit der Zeit und die Beratungsfirma leistete eine gute Arbeit. Erstmals war sogar für Stadtverordnete einiges transparenter. Transparenz war ein Schlagwort, offenbarte jedoch, dass viele Ideen und deren Bewertung erstmals dazu führten, dass sich Fachabteilungen Gedanken über ihr Tun und Handeln machten. So brillierte die Abwehr von Ideen vor der  Bereitschaft der Umsetzung, damit Versäumnisse nicht zu deutlich sichtbar wurden. Angebotenes Wissen und Engagement von Bürgern wurde gezielt ausgebootet oder falsch eingesetzt.

  • Zweiter Bürgerhaushalt: Alles, was die Beratungsfirma aus den Ergebnissen anderer Kommunen weiterentwickeln wollte, wurde abgeschnitten und der Fokus auf die Erhöhung der Grundsteuer B gesetzt. Nun waren nur geldwerte und keine substanziellen Ideen zugelassen und mit der möglichen Reduzierung der Grundsteuererhöhung gekoppelt. So standen plötzlich der Stadtverkehr, das Schwimmbad, Sportplätze und vieles mehr zur Disposition, nur, um über die gewünschte Beibehaltung die Erhöhung der Grundsteuer B zu begründen. Nach erfolgter Erhöhung wurde der Prozess ersatzlos eingestellt.

  • Bürgergutachten: Die Krönung war das Verfahren "Bürgergutachten", bei dem völlig unberdarfte Bürger, die noch nie an Bürgerbeteiligungsprozessen teilnahmen, gegen finanzielle Vergütung angeworben wurden, die nach moderierter Information gewünschte Aussagen machten, die ebenso unverbindliche Empfehlungen waren, wie alle anderen wesentlich fundamentierteren Arbeitsergebnisse fach- und sachkundiger Bürger.

  • Diverse Ideenwerkstätten: Zur Entwicklung einiger städtischer Flächen und Bereiche wurden Ideenwerkstätten abgehalten, deren Ergebnisse jedoch gefaket, wie zum Beispiel in der Grünen Mitte. Andere Ergebnisse, wie die an der Eichenheege, verschwanden im Schrank und nur bestimmte Aussagen, die zu heutigen Ansinnen passen, fließen in Überlegungen ein, auch wenn sich inwischen die Gegebenheiten völlig änderten.  Hier soll nur die vorgeschriebene Bürgerbeteiligung belegt werden.

Auch wenn ich mich wiederhole: Das ist Pippi-Langstrumpf-Niveau und entspricht dem Ansinnen "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt". Es ist logisch, dass die vielen verprellten ehrenamtlich Aktiven der Vergangenheit Bürgerbeteiligung nun kritisch sehen und sich verweigern. Das juckt die bekannte Eiche jedoch nicht. Maintal Aktiv hat weiterhin den Auftrag, ein totes Pferd zu reiten und es den Bürgern anzubieten. Zumindest gibt Maintal Aktiv ganz ehrlich zu, keine Ideen - auch keine eigenen - gefunden zu haben. Schade!

 

20.03.2019

 




Kotzbrocken

"Amerika first!" heißt die Devise des Mannes, der nun seine Rasur bekommt. Die USA sind gespalten in Schwarz und Weiß, in Arm und Reich, in Demokraten und Republikaner und in Wähler unterschiedlicher Vernunft. Als Präsident haben sie momentan Donald Trump, einen dubiosen Milliardär mit der Aura eines stehengebliebenen pubertären Schulhofschlägers, der als wahrer Prahlhans auftritt, mit Vorliebe den Pussy-Kontakt mit Frauen sucht und sich damit sogar brüstet. Seine Amtszeit verbringt er vorwiegend auf dem Golfplatz oder vor dem Fernseher. Soziale Medien sind sein amtliches Bekanntmachungsorgan, Diplomatie lehnt er ab und mit Vorliebe bereist er seine rustikalen Anhänger in ländlichen Gebieten, um sich von ihnen feiern zu lassen. Für die Menschen an der Ost-, der Westküste und in den großen Metropolen der USA, in denen man weltoffen denkt, ist er der falsche Präsident. Für die Vermögenden, die Börse, die Energieproduzenten, die Stahlbosse, die Rüstungsindustrie und radikale Nationalisten sowie die Waffenlobby ist er ein wichtiger Mann, der für sie Weichen stellt und gerade den Welthandel im Sinne von "Amerika first" durcheinander bringt.

 

Trump beruft und verschleißt Funktionsträger, wie es ihm gefällt und er hat viele Positionen bereits mehrfach ausgetauscht. Entlassene oder Zurückgetretene lassen kein gutes Haar an ihm, aber es ändert sich nichts. Seine dümmlich verblendete Anhängerschaft auf dem Land und Gebieten, in denen Rassisten den Ton angeben wollen, meint tatsächlich, er sei ein Mann von ihnen, weil er ausdrückt, was sie denken, ihre schnörkellose Sprache benutzt und Hass sät, wo es nur geht. Die amerikanische Presse listete kürzlich über 1000 Lügen seiner Amtszeit auf, aber es interessiert niemand. Die Demokratie der USA ist momentan zu schwach, um die Situation zu bereinigen. Die USA und der Rest der Welt muss den blondgefärbten Wirrkopf so lang ertragen, bis sich wieder die Vernunft durchsetzt.

 

 

Trumps Gegenspielerin heißt Nancy Pelosi

 

Es ist wenig hilfreich, das Auftreten, das Benehmen und die Intelligenz von Donald Trump näher zu durchleuchten, denn er würde gar nicht verstehen, was gemeint und daran so unakzeptabel ist. Viel interessanter ist die Taktik, mit welchen Mitteln die Demokratin und Chefin des Repräsentantenhauses Trump Paroli bietet.

Nachdem die Republikaner ihre Stärke im Repräsentantenhaus verloren hatten, begrüßten die vorwärts gewandten US-Bürger die taffe Nancy Pelosi und knüpften an sie große Erwartungen. Es riecht bereits förmlich nach einem Impeachment-Verfahren, das als vorzeitiges Ende der Herrschaft von Trump notwendig wäre. Mit dem längsten jemals dagewesenen Shutdown, der über 800.000 Regierungsbediensteten 2 Monate ohne Bezüge und viele Ämter und staatliche Dienstleistungen ruhen ließ, versuchte sich Trump wegen seiner gewünschten Mauer zwischen den USA und Mexico durchzusetzen. Als er deswegen sogar den Notstand ausrufen lassen wollte, geriet er auf die Verliererstraße. Trump strich Pelosi eine Dienstreise wegen des nicht verabschiedeten Haushalts und Pelosi machte von ihrem Hausrecht Gebrauch und lässt ihn im Repräsentantenhaus nicht zur Nation sprechen, solang der Shutdown andauert. Trump knickte ein und beendete den Shutdown. Nun merken auch die treuesten Hinterwäldler, dass er nur ein Prahlhans ist. Aus den eigenen Reihen wird er als Looser beschimpft, wie er es gewöhnlich mit politischen Gegnern auf Twitter macht. Die Zeit ist reif, dass die USA endlich aufwacht.

 

Bildung, Wissen und Macht

 

Trumps Mangel an Bildung und Wissen ist erschreckend. Ein Mensch, der Wetter nicht von Klima unterscheiden kann, tritt aus dem Klima-Abkommen aus, das die Erderwärmung stopppen soll. Erderwärmung hält er für eine Erfindung der Chinesen, um der amerikanische Wirtschaft zu schaden. Die starke globale Vernetzung von Finanzen und Wirtschaft hat er bis heute nicht begriffen, woraus pausenlos neue Verwirrungen und Verunsicherungen resultieren. Besonders gefährlich wird es beim Militär. Er sitzt an den Knöpfen, mit denen er die Vernichtung des Erdballs auslösen könnte, zockt und kokettiert mit Despoten, die ähnliche Knöpfe besitzen und lässt seine Muskeln nach Belieben mit großmäuligen Sprüchen spielen. Mal will er Weltpolizist sein, dann wieder stellt er die Nato als Schlüssel zu seinem Revier infrage. Verteidigung ist für ihn nur eine Geldfrage und Rüstung muss vor allen Dingen der amerikanischen Wirtschaft dienlich sein. Die ganze Welt ist von den ihn beherrschenden organischen Botenstoffen abhängig, die Trumps Gehirn steuern. Jeden Tag lässt er über Twitter wissen, was er wieder mal nicht verstanden hat und irre und unhaltbare Ankündigungen werden am Folgetag wieder zurückgenommen. Diplomatie, auf deren Parkett sich alle kultivierten Nationen zur Konfliktbewältigung bewegen, lehnt er ab und benimmt sich bei seinen willkürlichen Heimsuchungen, wie ein Elefant im Porzellanladen. Und das alles nur, weil ihm Hinderwäldler, Ewiggestrige und gefährliche Interessengruppen zur Macht verhalfen.

 

Die USA als Selbstbedierungsladen

 

Sieht man sich an, wen er in wichtige und hochdotierte Positionen hebt, erkennt man, dass er den Staat als Selbstbedienungsladen versteht und für seine Gefolgschaft nutzt. Er erkauft sich auf Staatskosten Loyalität, bis die Opfer erkennen, zu welchem Werkzeug sie damit mutierten und erschrocken und angewidert den Dienst quittieren. Die Liste ist lang. Parallel knallen bei den Superreichen die Sektkorken und bei den Nutznießern seines eigenen Firmengeflechts, weil das normale Volk so dumm war, Trump ihn als einer von ihnen zu sehen, zu wählen und zu feiern. Sie sind Opfer einer besonders primitiven Art von Populismus, weil ihre Interessen, wie das Gesundheitssystem, der Umweltschutz, Armut und Sicherheit verlogen dargestellt und  missbraucht werden.

 

Ein Impeachment-Verfahren zur Absetzung Trumps rückt näher

 

Die USA kennen verschiedene Formen des Endes einer Präsidentschaft und Trump kann froh sein, wenn es bei dieser friedlichen Form bleibt. Einigen Präsidenten kostete es das Leben. Noch ist er  gewalttätigen Gruppierungen nicht in die Quere gekommen und es besteht Hoffnung, dass sein Wirken demokratisch und friedlich und nicht tödlich endet. In einem Land, in dem alle Bürger das Recht haben, Waffen zu tragen, ist die Zeit des wilden Westens heute noch präsent und viele Amerikaner meinen immer noch, dass sie viele Probleme mit der Waffe lösen könnten. Es wäre grotesk, wenn ausgerechnet der stärkste Vertreter dieser Denkweise selbst Opfer werden würde.

 

Ein in der US-Verfassung klar geregeltes Impeachment-Verfahren wäre die kultivierte Art, diesen dümmlichen Haudrauf los zu werden und in der US-Politik wieder in normales Fahrwasser zu kommen.

 

27.01.2019

 







Wenn Selbstbewusstsein peinlich wird

 

Grundsätzlich ist Selbstbewusstsein eine gute Sache, wenn sie mit einer realistischen Selbsteinschätzung einher geht. Selbstbewusste Erfolge kann man allerdings in saubere und unanständige Erfolge trennen. Beruht Selbstbewusstsein auf darauf, dass man momentan am längeren Hebel sitzt und Dinge fordert, die normalerweise nicht zu erreichen sind, so ist das mehr als unanständig. Schutzgelderpresser z.B. stellen bestimmten Restaurants den Schutz infrage, wenn man fürs dortige Aquarium keine Fische beim Erpresser kauft. Man sollte deshalb auf Aquarien in Lokalen achten. Eine Reihe von Politikern neigen dazu, Spender zu belohnen, wenn sie ihnen ermöglichen, Macht auszuüben. "Wess' Brot ich ess', dess' Lied ich sing", heißt die Devise.

 

Die Anhänger von Schulhofschlägern tanzen nach deren Pfeife, damit es ihen nicht genauso geht, wie dessen Opfer. Sie vergessen allerdings - wie bei Trump - dass sie noch an die Reihe kommen, wenn sie sich nicht so verhalten, wie es gewünscht ist. Einige der von Trump entlassenen einstigen Mitstreiter werden sich revanchieren, wenn Trumps Lage noch schlechter wird. Dann werden sie über ihn herfallen, wie über ein waidwundes Tier.

 

Die große internationale diplomatische Familie wird das mit übersteigertem Selbstbewusstsein geleitete Wirken - wie ein Elefant im Porzellanladen - ebenfalls im richtigen Zeitpunkt kontern, ihn als die peinlichste politische Figur der Nachkriegszeit brandmarken und alle Nationen davor warnen, noch einmal einen solchen Menschen an ihre Spitze zu wählen. Die Welt ist schließlich kein Tollhaus!

 

Wenn überzogenes Selbsbewusstsein aus einer verhätschelten Kindheit, einer schlechten Bildung und auf dubiose Weise reich gewordenen Eltern, aus zu früh an deren Pfründe gekommen und ebenfalls dubios und nicht kontrollierter Weiterentwicklung resultiert, ist nahezu alles möglich. Mit Geld und rigoroser Vorgehensweise, mit Lügen und Diffamierungen kann diese Fehleinschätzung wahrer Größe peinlich werden. Trump macht es vor.



Erleuchtet und berufen

"Es gibt üble Gerüche und penetrante Dinge, die nur schwer zu entfernen sind", sagte kürzlich ein Tatortreiniger. Das sei halt so, wenn gestorben werde, meinte er. Da musste ich unwillkürlich an Theresa May, den Brexit und seine Folgen denken. Während unserer Unterhaltung lief nämlich gerade die Unterhausdebatte, bei der Theresa May den angekündigten Plan B zuhause vergessen hatte und deshalb einfach über den längst abgelehnten Plan A und ihre angenommene Verpflichtung gegenüber den britischen Bürgerinnenn und Bürgern schwadronierte. Die Briten hatte man mit falschen Behauptungen und Erwartungen zu einer Zustimmung zum Austritt aus der EU überredet. Nur 1,2 Prozent mehr Wähler gaben der Regierung dann den Auftrag zum Brexit, der Rest entschied sich intelligenter. Es war für die Konservativen angesichts der permanenten Verjüngung der Wähler und deren zukunftsfähiger Weltoffenheit die letzte Möglichkeit, die Interessen der Ewig-Gestrigen in politisches Handeln münden zu lassen. Die Pfarrerstochter May fühlte sich erleuchtet und berufen, eine dubios erzeugte Meinung als Auftrag des Volkes zwei Jahre lang in Brüssel durchzukauen, ohne die Briten jemals gefragt zu haben, was sie von all den Möglichkeiten, Verpflichtungen und Veränderungen haben wollen, die aus einem EU-Austritt resultieren. Mit ihrer Sturheit, die von ihren Anhängern als "Beharrlichkeit" gefeiert wird, ignorierte sie sogar einen großen Teil der Abgeordneten des Parlaments, so dass sie in Brüssel bis heute nicht sagen konnte, was die Briten genau wollen. Sie vertrat permanent nur, was sie und die hinter ihr stehenden EU-Skeptiker nicht wollen.

 

Diese Haltung nannte sie "Plan A", obwohl bis heute gar kein Plan besteht, der vom britischen Parlament getragen wird, sondern nur ein Entwurf eines mit der EU ausgehandelten Deals, der in Großbritannien keine Zustimmung findet. Demzufolge konnte es auch keinen "Plan B" geben. Also kam sie erneut mit dem nicht existenten Plan A. Das erinnert doch sehr an die Behauptung eines Sparers, er arbeite gerade an der zweiten Million, weil es mit der ersten Million nicht geklappt habe.

 

Das eigentliche Problem heißt "May"

 

So langsam gleiten viele britischen Politiker in die Dekadenz elitärer britischer Oberschichten ab. An ihrer Spitze steht Premierministerin Theresa May, die sich offensichtlich erleuchtet und berufen fühlt, Verhaltensweisen der Kolonialzeit und des einstigen Commonwealth in einer völlig veränderten Welt wieder salonfähig zu machen. Sie arbeitet natürlich daran, als große Politikerin in die britische Geschichte einzugehen, praktiziert jedoch Feigheit vor der Realität. Noch sucht sie nach einem passenden Vorbild, kommt aber über den schlechten Teil des Rufes von Margaret Thatcher nicht hinaus. Sie will aber mehr und sie klebt an ihrem Amt, obwohl sie nur eine kleine Minderheit wirklich mag und für fähig hält. Theresa May profitiert in Wirklichkeit von der Schwäche ihrer Partei. Sie profitiert auch von der Führungssschwäche der Opposition, die keinen adäquaten Kandidaten zu bieten hat, dessen Ideen mehrheitsfähig wären. May ist momentan zwischen allen Alternativen nur das kleinere Übel. Nur so ist es zu erklären, dass ihr Brexit-Deal mit überwältigender Mehrheit durchfiel, das Misstrauensvotum jedoch scheiterte.

 

Politiker mit Profil hätten längs Konsequenzen gezogen

 

Es kommt vor, dass Politiker, die wie Trump und May vor aller Augen in ihren Funktionen  scheitern und dennoch an ihrem Amt kleben, weil es an Alternativen fehlt oder diese nicht stark genug sind, die Wähler zu überzeugen. Sie schaden damit ihrer Nation, weil die nationale Unfähigkeit und das nicht mehr Funktionieren der Demokratie in ihrem Land offensichtlich wird. Anstatt dem Volk mit Anstand und Würde die Entscheidung zu überlassen und nicht bewältigte Probleme an den Souverän zurück zu geben, wird das Volk permanent mit dem einstigen fragwürdigen Votum konfrontiert, für das man sich angeblich absolut in der Verantwortung sieht und damit sogar seinen Verbleib im Amt rechtfertigt. Theresa May ist schlichtweg überfordert und Europas Politiker sehen sich einer Zockerin mit schlechten Karten gegenüber, die zwar das gemeinsame Großprojekt verlassen, aber den Einsatz als Gewinn mitnehmen will. Ihr größter Fehler ist, dass sie sich das sogar zutraut, also ein Akt reiner Selbstüberschätzung.

 

Fehlverhalten haben stets schwere Folgen

 

Politisches Fehlverhalten und die Folgen treffen eine ganze Nation und schädigen äußerst nachhaltig ihren Ruf. Deutschland bekam das überdeutlich durch die Auswirkungen der Politik im Nationalsozialismus zu spüren. So trägt die BRD als Konsequenz und als Wiedergutmachung in Europa  die Friedensbemühungen und wird dennoch immer noch mit der Vergangeheit konfrontiert. Der spätere Bankrott der DDR und dessen Spätfolgen wirken innenpolitisch ebenfalls noch nach. Deutschland steht zu seiner politischen Verantwortung und Frankreich zeigt ebenfalls sehr deutlich, dass die Bewältigung der Vergangenheit Vorrang hat. Weltweite nationale Egoismen sind jedoch wieder auf dem Vormarsch und bringen das politische Gleichgewicht in Gefahr.

Seit zwei Jahren demontiert sich die USA mit "Amerika first" selbst und gleicht inzwischen einer bis an die Zähne bewaffneten unberechenbaren politischen Geisterbahn. Die Briten setzen mit ihrem Brexit ebenfalls ein klares Zeichen für "Britannien first" und den Ausstieg aus dem friedenstiftenden Verbund europäischer Staaten, weil ihnen der Preis für Frieden, friedlicher Koexistenz und Solidarität zu hoch ist. Wie zu Zeiten von Margaret Thatcher spielen die Wirtschaft und die Oberklasse die Musik. Das britische Volk - besonders in Irland und in Schottland - wird mehrheitlich ignoriert. Großbritannien droht auseinander zu fallen.

 

Wenn aus Patriotismus Nationalismus wird

 

Jedes Volk hat eine Bindung an das eigene Land und die Liebe zur Nation drückt sich im Patriotismus aus. Leider schlägt dieses Gefühl in vielen Ländern in Nationalismus um, dem Gefühl, alles Fremde zu hassen und abzulehnen. Dabei wird Selbstbestimmung und die Bevorzugung der eigenen Interessen über gemeinschaftsdienliches Verhalten, gemeinschaftliche Verantwortung und Solidarität gestellt. Gerade die Briten, die ohne die Hilfe anderer Nationen im letzten Weltkrieg unter gegangen wären, hätten allen grund zu weittragender Solidarität. Theresa May, die Konservativen und die Ewig-Gestrigen Britanniens fühlen sich wieder stark genug, alle Konsequenzen eines Brexits tragen zu können. Sie verkennen jedoch die große wirtschaftliche Verzahnung, die keine Einbahnstraße ist. Ihre Politik ist reine Rosinenpickerei. Europa sollte geschlossen Härte zeigen, auch wenn es teuer werden kann. Der Kampf gegen Nationalismus ist jeden Preis wert, denn Nationalismus wirft uns alle in die Vergangenheit zurück und erhöht weltweit die Kriegsgefahr. Reife Menschen lernen aus der Vergangenheit.

 

23.01.2019








Regierungschefin mit Papageiensyndrom

 

Es gibt Menschen, deren Körpersprache und Erscheinung absolut ihrem Verhalten gleichen. Sind solche Personen in führenden Positionen und repräsentieren sie ein Land, prägen sie Ansehen, Urteile und Vorurteile gegenüber einer ganzen Nation. Was für "typisch deutsch" oder "typisch österreichisch" oder als typisch für andere Nationen gehalten wird, hängt vom Verhalten der Menschen ab, die uns auffallen und in Erinnerung bleiben. Dummerweise sind es eher die negativen Eigenschaften, die man dazu heranzieht. Bei Theresa May kommen sehr viele negative Aspekte zusammen, die dazu geeignet sind, das Erscheinungsbild der Briten zu prägen oder zu verstärken.

 

So richtige Europäer waren die Briten bisher sowieso nicht. Sie führten den Euro nicht ein und verschafften sich einige Sonderregelungen, um in der EU besser abzuschneiden. Sie waren stets dabei, wenn es um deren Vorteil ging. Dieser war so groß, dass sie als Gegengewicht stärker zur Kasse gebeten wurden als die Schuldenländer. Gegen viele Regelungen der EU waren sie stets in der Opposition und reklamierten spezielle Sonderregelungen für sich. Sie vergaßen ganz, dass sie damit permanent von der Normallinie abwichen, für die es unter allen EU-Ländern Konsens gab.

 

Solidarität und Fairness scheint Briten weitestgehend unbekannt zu sein. Niemand steht für diese Einschätzung stärker als diese Theresa May, die nicht davor zurückschreckte, Europa bei Donald Trump für britische Vorteile verkaufen zu wollen, als dieser mit seiner zerstörerischen Handelspolitik begann. Seitdem steckt man sie in der EU vom Wesen her mit Trump in einen Sack.

 

 

In für sie nicht zu bewältigenden Situationen versucht sie beharrlich, weiterhin Lösungskompetenz vorzutäuschen, um vom Versagen abzulenken. Als unglaublich feige wird die Unart empfunden, Probleme so lang auszusitzen, bis ihr Personen oder Personengruppen das Handeln abnehmen, damit sie behaupten kann, Andere seien nun schuld an Entwicklungen. Sie habe das ja nie gewollt.

 

Wenn sie mit etwas in die Geschichte eingeht, so wird es die Sturheit und die Unfähigkeit sein, sensibel vorzugehen. Sie verfügt über eine Art Papageiensyndrom, das geisitg bewegliche Menschen unentwegt nervt, weil das, was sie von sich gibt, längst abgehandelt und meist bereits abgelehnt wurde. Leider haben viele britische Politiker ein Herz für bunte Papageien und deren Physiognomie im ereiferten Zustand.

 

Was man bei May am meisten vermisst, sind Lernprozesse aus der europäischen Geschichte und entsprechendes Handeln. Sie ist das traurige Abbild ihrer Partei, deren Geist aus jedem Abgeordneten sprach, der zum Brexit zu Wort kam. Englands Konservative erinnern erschreckend an unsere CSU und ihre politischen Haflinger.

 

 

Satire als Lebenshilfe

In jedem Menschen wabern immer wieder Empfindungen, die ein Ventil suchen. Es soll irgendwie raus, was im Kopf rumort, damit man wieder frei denken kann. Humor und Satire sind Formen der Entlastung, die mit einem Augenzwinkern verbunden sind und dabei helfen. Für den Spender von Satiren ist es jedoch oft eine Gratwanderung, weil er damit auch seine eigene Position darlegt, von der aus die Kritik startet. Diese Position kann manchmal als nicht adäquat für spezielle Kritik angesehen werden, wodurch Satire und Humor verpuffen können. Der Kritisierte fühlt sich dann meist nicht angesprochen. Von Satire wirklich Betroffene täuschen unter Beobachtung stehend allerdings oft Nichtbetroffenheit vor, indem sie heftig über eine Satire lachen.  In Kabarettvorstellungen kann man das z.B. beobachten. Das wiederum löst bei Mitmenschen, die das Täuschungsmanöver erkennen, eine noch nachhaltigere Wirkung aus und es folgt ein leichtes Einschwenken des Betroffenen, damit es nicht zu peinlich wird. Satire muss sich stets innerhalb der Grenzen solidarischer Empfindungen bewegen, um als wirkliche Lebenshilfe angenommen zu werden.

 

Eine andere Form stellt die beißende Satire dar, die bei Normenverletzungen zur Anwendung kommt. Sie grenzt ab und stellt bewusst ins Abseits. Der Aufbau einer starken Satire folgt grundsätzlich dem Gedanken "Was wäre, wenn man das mit Dir machen würde?" oder "Was wäre, wenn das jeder so machen würde?" So gesehen können Satiren und Humor praktische Lebenshilfen sein, wenn sie einer Enttarnung gleich kommen.

 

Für Senioren, die nach einer anspruchsvollen beruflichen Arbeit in den Ruhestand wechseln, kann das neben stehende Foto Erinnerungen wecken und gleichzeitig verdeutlichen, wie man in seiner Postition einst ausgestattet war. Hier ist es dem Betrachter überlassen, welche Details satirisch welche Assoziationen wecken.

 

Betagten Senioren, die sich über jeden Tag freuen, der ihnen noch vergönnt ist, kann der neben abgebildete Katalog mitunter ein Lächeln abtrotzen und die Möglichkeiten der Planung des Ablebens auf satirisch-humoristische Art näher bringen. Wird eine solche Satire bewusst in einem Trauerfall verabreicht, kann sie jedoch zu einem absoluten No Go werden und keineswegs eine Lebenshilfe sein. Für Mitarbeiter einer Pietät kann es eine herrliche Satire über den Berufsstand sein, wenn mal wieder mal vom "bügelfreien Totenhemd" oder von "exklusivem Liegemöbel" die Rede ist, während die nicht trauernde Witwe des untreuen Gatten eher an eine kostengünstige Bestattung denkt. Besonders gut kommen solche Satiren jedoch bei Menschen an, die sich davon (noch) nicht betroffen fühlen.

 

Lebenshilfe in Tabuzonen

 

Für Kenner des Liebeslebens können spezielle Satiren Lebenshilfen, aber auch Spiegel des eigenen Handelns und Empfindens sein, wie man an der neben stehenden Abbildung und Erläuterungen des weiblichen und des männlichen Körpers sehen kann. Als Parabel empfunden, würde man damit auch viele Eigenschaften der Geschlechter charakterisieren können, ohne sofort einen direkten aktuellen Bezug herzustellen. Mit dem Anonymisieren öffnet man die Tür zum diskreten Selbstbezug und über die Banalität der Abbildung die Chance, leichter vergleichende Bezüge herzustellen. Interessant ist die Tatsache, dass sexuelle Besonderheiten und religiöses Fehlverhalten nur selten Gegenstand von Satiren sind. Das mag daran liegen, dass dies dem absoluten Intimbereich zugeordnet wird. Kommen beide Dinge sogar zusammen, wie beim Missbrauch von Knaben durch Priester oder religiösen Funktionsträgern, werden die Grenzen von Humor und Satire besonders schnell errreicht. Hier wirken nicht nur Satiriker gehemmt, auch Kirchenfüsten bis hin zum Papst wirken unfähig zu klaren Worten. Erfolgt es doch, ist die Betroffenheit auf allen Seiten groß.

 

Die Angst vor der enttarnenden Bewussmachung

 

Eine der größten Ängste ist die, dass man sehenden Auges verteidigungsunfähig ist. Satiren können diese Angst erzeugen. Da wir alle stets um unseren guten Ruf fürchten, versuchen wir, zumindest den schönen Schein zu wahren. Im Bemühen, so zu erscheinen, wie es das momentane Umfeld erwartet, werden persönliche Abgründe getarnt. Wie gut die Tarnung gelingt, kann man in Gegenwart anderer Personen testen, wenn sich eine Satire konkret adressieren lässt. Betroffenheit erzeugt Erklärungsnot oder die Verstärkung der Tarnung. Solchen Personen ist manchmal nicht bewusst, wie weitreichend eine satirische Bloßstellung ist, weil sie immer wieder exemplarisch Verwendung findet und damit immer wieder die Erinnerung erneuert wird. Oft ist das auch dann noch der Fall, wenn sich Dinge längst verändert haben. So eine Satire klebt wie ein feuchtes Bonbon. Aus diesem Grund trägt der Satiriker eine enorme Verantwortung für seine Ergüsse. In Zeiten totalitärer Systeme können Satiren schlimme Folgen haben, denn Machthaber kennen keinen Humor. Sie reagieren mit übertriebener Härte und Stärke, um jeden weiteren Versuch im Keim zu ersticken. Umso wichtiger ist eine gute und durchdachte Satire.

 

21.01.2019

 








Erogne Zonen

 



Rasur der Selbstinszenierung

 

Die erste Rasur auf dieser Seite werde ich an mir selbst vornehmen. Was gäbe es also zu rasieren - Haare? Gar einen Bart? Einen solchen hatte ich mal vor über 40 Jahren (rechts). Es war die kurze Zeit, in der ich rauchte und gern feucht-fröhlich feierte. Dabei stellte ich fest, dass Bärte und andere Haarprachtvarianten nur den Blick ins offene Gesicht verstellen und dass ein Bart trotz Pflege auch alles aufnahm, was mit ihm in Berührung kam. Der Schaum von Bier, Zigarettenrauch, Schlagsahne, Puderzucker, Senf und andere Dinge waren stets im Nasenbereich präsent, bis ich ihn konsequent entfernte und seitdem nie mehr einen Bart trug. Natürlich musste ich mich mit meinem naturreinen Gesicht arrangieren, wie es Millionen Männer tun. Mit Ausnahme der kurzen Phase, in der ich einen Bart als Verschönerung empfand oder der Mode folgte, ging ich stets rasiert und mit offenem Gesicht durchs Leben, wie die kleine Collage (rechts) zeigt.

 

Was sich eher für eine sanfte Rasur eignet, ist meine Selbstinszenierung, also mein in vielen Jahren entstandenes Image und der Ruf, der mir bis heute vorauseilt. Manchmal eilt mir allerdings mehr voraus, als es der Wirklichkeit entspricht, weil manches hinzuinterpretiert wird. Einige Personen meines Umfelds interpretieren einige Facetten - ihrer Abneigung folgend - bewusst falsch. Der überwiegende Personenkreis befasst sich jedoch etwas offener mit meinem Wesen und er weiß bestimmte Eigenschaften zu schätzen und sogar zu nutzen. Mir selbst gefällt es jedoch, wenn ich absolut richtig eingeschätzt werde. Ich pflege meinen Gemeinschaftsgeist und Gerechtigkeitssinn weiterhin ganz intensiv im Rahmen meines Selbstverständnisses und meiner Selbstinsenierung.

 

Wie entsteht ein Ruf beziehungsweise ein Image?

 

Wenn sich das, was Menschen sagen, auch in ihren Handlungen wiederfindet, prägen sich Kompetenz und Achtung zu einem Image aus. Ist das Gegenteil der Fall, schwindet die gegeseitige Achtung und das Image leidet. Das ist das, worauf wir selbst Einfluss haben und was keiner bewussten Selbstinszenierung bedarf.

 

Menschen, die verschlossen sind und Leistungsbeweisen aus dem Weg gehen, haben  Defizite. Wenn sie jedoch mit lautstarken Ankündigungen im Sinn einer Selbstinszenierung etwas an sich reißen und dann versagen, legen sie sich ein Image zu, das sich nur noch schwer verändern lässt. Man sollte also den Mund immer nur so voll nehmen, wie man es verantworten und halten kann. Menschen, die versuchen, kompetentes Wirken Anderer zu diskreditieren, haben oft  Defizite, die ihnen erst bewusst werden, wenn sie erkennen, was ihnen selbst zu einem positiven Image fehlt.

 

Reaktionen auf den Versuch der Rufschädigung

 

Wenn ich Versuche der Rufschädigung erkenne, lernen mich Täter von meiner unangenehmen Seite kennen. Je nachdem, wie flach ihre Vorgehensweisen sind, werden sie von mir mit speziellen Erfahrungen versorgt, was mitunter schmerzlich ausfallen kann. Dabei geht es mir neben Genugtuung primär darum, sie auf ihre angestammten Plätze zu verweisen, von denen aus sie jedoch stets eine neue Chance bekommen. Dadurch entsteht natürlich schnell der Eindruck der Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit, was mitunter je nach Situation sogar richtig sein kann. Das ist jedoch der Preis für von mir vermittelte Erfahrung.

 

Eine lange Geschichte hat meine Eigenart, gute Leistungen innerhalb meines Umfelds angemessen zu vermitteln. Viele Jahre lang war ich der irrigen Meinung, dass gute Leistungen automatisch registriert werden. Irgendwann stellte ich den Irrtum fest und begann damit, Erfolg angemessen und im richtigen Moment den richtigen Personen zu verkaufen. Man muss Leistungen allerdings erkennen wollen. Da Meinungen auch über Dritte gebildet und deren Meinung gern übernommen werden, verbreiten sich solche Informationen in einem größeren Kreis. So entsteht ein Image und man setzt damit Maßstäbe für Nachahmer.

 

Bewusste Selbstinszenierung produziert natürlich auch Neid und Ablehnung, obwohl ja jeder Mensch starke und schwache Seiten hat. Manche nutzen jedoch die eigenen Stärken nicht. Sie können auch nicht verstehen, dass man Anderen bereitwillig Stärken anbietet. Mein dabei eingesetzter Filter, wer meine Stärken nutzen darf, setzt bewusst ein Signal für das Verhältnis zu Anderen. Ich kann verstehen, dass das manchmal als unangenehm empfunden wird. Das soll es ja auch!

 

Epilieren ohne Tiefgang

 

Eine Rasur mit dauerhafter Enthaarung kann mit einer vollständigen Glättung der Haut und der Verletzung tieferer Schichten einher gehen. Bei der satirischen Rasur ist deshalb Vorsicht geboten. Bei sich selbst und bei Anderen sollten tiefer gelegene Schichten nicht verletzt, sondern nur der hässliche Schorf an der Oberfläche angegriffen werden. So gesehen bin ich jetzt bereits fertig mit meiner eigenen Rasur und einen Tiefgang, der voyeuristische Einblicke zulässt, möchte ich gar nicht zulassen. Das ist nur Mitmenschen vorbehalten, zu denen sich eine positive Beziehung aufgebaut hat und Menschen, denen man vertraut.

 

Wer mich dagegen unbedingt rasieren möchte, sollte dabei erst all meine Facetten studieren und dann erst resümieren. Ich bin sicher, dabei erfährt man mehr, als ich hier gebündelt wiedergeben kann. Alles hat nun mal seinen Preis!

 

20.01.2019