Die hier gestellten Fragen sind fiktiv. Genannte Personen sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären rein zufällig, jedoch gewollt. Die meist sehr allgemeingültigen Antworten haben lokalen Bezug. Vor dem Befolgen wird gewarnt, als Lebenshilfen jedoch wärmstens empfohlen.
Satirischer Ratgeber
der Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS

 
In der Maintaler Seniorenzeitung wurden die Leser von 2011 bis 2018  in Anlehnung
an den Dr. Sommer in der BRAVO mit Fragen rund um Maintal an Dr. Herbst unterhalten.
Da sich die Serie großer Beliebtheit erfreut, wird sie jetzt an dieser Stelle fortgeführt.

Frage

gestellt

Fragende(r)

Ratschlag von Dr. Herbst

       
#150 21.07.2019 Günther S. (67) aus Dörnigheim meinte:
"Jetzt dachte ich, die Fähre fährt wieder, weil die Wiederinbetriebnahme feierlich mit höchsten Weihen erfolgte und muss feststellen, dass sie am Ufer festgemacht ist und keiner weiß, wann sie wirklich wieder fährt. Man sagte mir sogar, dass es höchstgefährlich sei, weil der Fährbetreiber absolut unzuverlässig sei und die Fähre am ersten Tag nach der Inbetriebnahme nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschliddert sei. Ist das wahr und kann ich irgendwann wieder angstfrei nach Mühlheim übersetzen?"

Werter Herr S.,
eine Fähre dieser Bauart ist eine einfache Konstruktion, die absolut sicher ist, wenn sie fachmännisch betrieben wird. Dazu kam es nach dem Pächterwechsel aber erst gar nicht. Streng genommen wurde sie zum Zeitpunkt der Havarie personell illegal betrieben, weil keinerlei Personal mit erforderlichem Fährschein an Bord war. Man kann zwar alles vertraglich absichern und dem neuen Pächter vertrauen - kontrollieren wäre jedoch besser gewesen. Das erste Mal seit dem Bestehen der Fähre gelang der Crew allerdings eine Kehrtwende unter dem Fährseil auf offenem Fluss, was normalerweise gar nicht möglich ist. Leider blieb sie danach bewegungsunfähig am Fährseil hängen. Vermutlich wurde sie wie ein Jet-Ski gefahren, was ja auch viel mehr Spaß macht. Es ist nun mal passiert!

Der Blick muss nach vorn gehen! Irgendwann wird die Fähre wieder fahren. Bis dahin haben Sie noch Zeit, sich mit entsprechenden Beruhigungsmitteln einzudecken und ihren Kontakt zu höheren Mächten aufzufrischen, denn man weiß ja nie...!

Es wäre jetzt allerdings falsch, den Betreiber und die lockere Crew als Dilettanten zu bezeichnen, denn das würde sie zu Fachleuten erheben. Dilettanten sind nämlich Fachleute, die sich laienhaft verhalten. Allerdings wären aber alle Personen, die sich von Amts wegen an der Wiederaufnahme beteiligten, Dilettanten. Das hat ihnen nur noch keiner gesagt.

Ich wünsche Ihnen - wenn es wieder geht - allzeit gute Fahrt und "Gott sei mit Ihnen!"

 

#149 03.07.2019

Annegret P. (60) aus Hochstadt meinte:

"Ich habe mich vor einiger Zeit bei FACEBOOK angemeldet, weil es hieß, das sei ein soziales Medium. Leider finde ich dort aber immer öfter Asoziales und Teilnehmer, die sich so benehmen. Warum machen diese Leute das und was wollen sie damit erreichen? Oder sollte ich auch die gleichen dusseligen Kommentare abgeben, um auf meine Art sozial zu sein? Wo kann ich denn Teilnehmer finden, die ernsthaft informieren und diskutieren? Auch ein soziales Medium kann doch Niveau haben!

 

Liebe Frau P.,

FACEBOOK gehört in der Tat zum Begriff "Social Media" und fasst alle Internet-Aktivitäten zusammen, die kollaboratives Schreiben über mediale Monologe ermöglicht. Ehe einige Teilnehmer verstanden hatten, was das bedeutet, legten sie bereits los und sie wissen bis heute nicht, wie man sich auf diesen Plattformen richtig bewegt.

Zumindest in Maintal wirkt unbestätigten Infos folgend im Hintergrund ein Personenkreis, der sich WEBWATCH nennt und allzu sehr störende Teilnehmer  auf den richtigen Weg bringen will. Auch Sie können diese Funktion ausüben. Verstöße gegen Forumregeln werden allerdings durch Administratoren geahndet. Das hat jedoch sehr oft keinen Lerneffekt. Wenn Sie die Welt in FACEBOOK und besonders in der Gruppe "Maintal United" verbessern wollen, dann sollten Sie mit geeigneter Wortwahl den gedanklichen Flatulenzern Paroli bieten und zeigen, was Sie von deren Ergüssen halten. Einige sind gar nicht so blöd, wie sie sich geben. Sie wollen halt nur stänkern und Diskussionen in eine bestimmte Richtung lenken. Der müssen Sie ja nicht folgen. Auch hier gilt: Eine Badewanne zu besitzen ist Zivilation, eine Badewanne richtig zu benutzen, ist Kultur.

 

 

#148 14.06.2019

Paul F. (62) aus Dörnigheim fragte:
"Wenn ich mich verarscht fühle, steigt mein Blutdruck rasant an. Zuletzt, als ich die Versammlung der Stadtverordneten im Live-Stream sah, als es um das geplante Hochhaus im Westend ging. Wie kann man denn ein strittiges Objekt als Vorwand und zum Test für die bevorstehende Stadtratswahl nutzen, ob man eine Mehrheit von CDU und SPD taktisch installieren kann? Ich habe gedacht, die Zeiten von Rohrbach seien vorbei. Nun sehe ich mich sogar wieder in die Zeit von vor Rohrbach versetzt, als man taktisch geschlossen die Bürgermeisterin absägte, um Rohrbach wieder zu bekommen.

Welches Medikament könnte mir helfen, dass mich solch fragwürdige Taktiken nicht mehr so sehr erregen?

 

 

Werter Herr F.,
eigentlich sollte ich Ihnen nur zum medizinischen Teil Ihrer Frage antworten, doch auch ich nehme aus dem gleichen Grund Medikamente gegen Übelkeit und zur Beruhigung ein, weshalb ich Ihnen in diesem Fall auch inhaltlich antworten möchte.

Natürlich kann ich Politiker nicht in meine Praxis beordern, um alarmierende Symptome mit geeigneter Psychopharmaka behandeln zu können, damit sie wieder glaubwürdig werden. Der Defekt liegt im Bereich der Unfähigkeit von Politikern, Glaubwürdigkeit anzuerkennen. Glaubwürdigkeit ist ein Maß der Bereitschaft, die Aussage einer anderen Person als gültig zu akzeptieren. Wenn man etwas nicht will oder andere Interessen vertritt, liegt es bei bestimmten Menschen nah, Glaubwürdigkeit von gefühlten Kontrahenten zu untergraben. Ähnlich einer Vogel-Strauß-Taktik verlassen Politiker sogar einen Versammlungraum, um die Wahrheit nicht hören zu müssen, damit sie später behaupten zu können, sie hätten von nichts gewusst oder bestimmte Fakten nicht richtig verstanden.

Bei erwähnter Debatte führte die Erregung, die Sie als "Verarschung" beschreiben, zu jener Übelkeit und Verärgerung, weil sie merkten, zuletzt völlig falsch gewählt zu haben. Sie fühlen sich für Dumm verkauft, weil sie Menschen vertrauten, die das nicht verdienen. Dagegen sollten Sie jedoch keine Medikamente einnehmen, sondern Täter endgültig aus Ihrem Leben streichen, wie diese auch Sie bereits aus ihren Überlegungen gestrichen haben.

Allerdings sollten Sie jetzt nicht zu anderen Gruppierungen überlaufen, die Sie in der Vergangenheit ebenfalls als unberechenbar  einstuften. Solche politischen Handlungen kennen keine typischen Täter, sondern nur Menschen, die jede Gelegenheit ohne nachzudenken nutzen, wenn sie damit ihr Ziel erreichen. Charakter kann sich nicht jeder leisten, am wenigsten Politiker. Die sind mit diesem Gen-Defekt bereits geboren.

 

# 147 21.05.2019

Herbert S. (86) aus Dörnigheim fragte:
"Ich fahre immer noch meinen Kadett von 1998 und habe nur 32.000 Kilometer auf dem Tacho, wechsele alle 1.500 Kilometer von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt und mein Tank reicht fast 8 Wochen lang. Damit erledige ich meine Einkäufe, fahre auf die Post, zur Bank, zum Arzt, zum Friseur sowie zum Friedhof und benutze es als Mobilitätshilfe, weil ich so schlecht laufen kann. Ist es sinnvoll, jetzt noch einmal ein Elektroauto zu kaufen?


Werter Herr S.,

wahrscheinlich ist Ihr Fahrzeug die Grundlage für Ihre Mobilität und Sie können sich nicht vorstellen, wie Sie sich ohne Auto versorgen sollen. Sie sind einfach zu früh geboren! Die Kommunen werden sich sicher bald darum kümmern, wie man die Bedingungen für Senioren besser gestalten kann. Momentan sind erst einmal die Radfahrer dran, dann die E-Roller-Fahrer und die Fußgänger, die noch gut laufen können. Für das städtische Senioren-Mobilitäts-Konzept muss erst noch ein der Stadt genehmes Gutachten erstellt werden. In ca. 20 Jahren werden wir dann ein völlig neues Verkehrskonzept haben, das auch kleine Busse für die örtliche Mobilität vorsieht, um die wichtigsten Versorgungspunkte zu bedienen. Leider werden sie das nicht mehr erleben, aber die jetzigen Politiker werden dann auch mit ihren heutigen Versäumnissen leben müssen, weil auch später Senioren keine Lobby haben werden. Fahren Sie solang es geht Ihr Auto und warten Sie noch, bis die Elektroautos ausgereift sind und das Tankstellenkonzept steht. Die Menschen werden ja immer älter und mit 90 noch einmal ein neues Auto zu kaufen, ist durchaus denkbar. Vielleicht kann man während seiner Lebenszeit noch mit dem kostenlosen Nahverkehr rechnen, verlassen würde ich mich darauf aber nicht.


# 146 30.03.2019

Klaus K. (75) aus Hochstadt meinte:
"Ich habe gerade das 75. Lebensjahr ereicht und am gleichen Tag starb nach einem sehr schlimmen Leiden ein sehr lieber Mensch aus meiner Familie, der nur wenig älter war. Nun werde ich wieder an einem Grab stehen und mir die Frage stellen, wer wohl der Nächste sein wird. Zu viele Mitmenschen sind viel zu früh gestorben. Mit welchen Gedanken kann ich mich wieder aufrichten?"

Lieber Herr K.,

der Lauf des Lebens ist uns individuell vorgegeben. Jeden Tag kann alles passieren. Wir alle sollten uns auf das Unvermeidliche einstellen, jedoch absolut nach vorn schauen. Man sagt, dass die Erinnerung das Paradies sei, aus dem uns niemend vertreiben kann. Erinnerungen können uns gute Dienste leisten, um die Gegenwart zu verabeiten, weil Erinnerungen mit Erfahrungen verbunden sind. Ängste vor der Zukunft und Befürchtungen, die zu sehr von uns Besitz ergreifen, bauen Hürden auf, die man im Alter schlechter überwinden kann. Eine gewisse Lockerheit und Beweglichkeit sollten wir uns deshalb erhalten. Den Iren sagt man nach, dass sie niemals sagen, dass gerade das Schlimmste passiert sei. Sie meinen vielmehr, dass es noch schlimmer hätte kommen können. Sie generieren damit ihre relative Zufriedenheit und Dankbarkeit, dass alles noch erträglich ist, wenn man sich richtig darauf einstellt. Todesfälle sind Meilensteine, aber keine Stolpersteine. Sie geben vielfach dem verbleibenden Leben einen neuen Sinn. Auch jubiläumssträchtige Zahlen bei der Altersangabe sollten nur Meilensteine sein, an die man sich bestenfalls erinnert, um sich erfolgten Richtungswechseln oder gar Kehrtwenden bewusst zu werden. "Lebbe geht weiter!", sagt der eingebürgerte Hesse und jeder ist zu beneiden, der nach einem Meilenstein neugierig auf das ist, was noch kommt. In diesem Sinn....


# 145 06.03.2019

Karl F. (66) aus Dörnigheim schrieb:
"Aschermittwoch - nur noch die Heringe - dann ist wieder ein Jahr Ruhe. Endlich ist wieder auf allen Kanälen Normalität und Narren sind wieder  ernst zu nehmen. Warum geht mir der Karneval nur so auf den Sack?

 

 

Werter Herr F.,
die Fastnachtszeit ist nun mal die Zeit, in der sich Narren ganz normal geben können, ohne aufzufallen. Außerhalb der Karnevalszeit müssen sich Narren fast ein Jahr lang wieder verstellen, um ernst genommen zu werden. Vielen gelingt das jedoch nicht, weil sie bei jedem Gesprächspartner Erinnerungen an die Karnevalszeit wecken. Faschingsoriginale und Büttenredner werden außerhalb der Kampagne oft mit ihrem Alias angesprochen - und wenn es nur der Titel Prinz oder Prinzessin ist. Das wird man nur ganz schwer wieder los. Narren, die sich selbst so bezeichnen, sind wahre Härtefälle eingebildeten Adels. Das Fernsehen ist ein besonderer Fall. Die Fernsehsender verbreiten hauptsächlich nur aufgewärmten kalten Kaffee, auch wenn manchmal ein Kaffee olé dabei ist. Dann die Aufregung um AKK, weil sie Minderheiten aufs Korn nahm. Das macht man normalerweise nicht, wenn aber abnormale Minderheiten derart laufhals in der Gesellschaft ihre Besonderheit als Normalität behandelt haben wollen, ist es schon wieder vertretbar. Möglicherweise hörten Sie aber auch in diesem Jahr wieder Witze, die anlässlich Ihrer Konfimation bereits einen Bart hatten. Vielleicht stört Sie ja, dass Sie aus dem Alter sind, mit maskierten Unbekannten wie beim russischen Roulett Kinder zu zeugen (oder auch nicht), weil Spaß dazu gehört. Seien Sie beruhigt, Sie sind in guter Gesellschaft, denn vielen Menschen geht der Karneval aus verschiedensten Gründen auf den Sack. Frohsinn laut Kalender - nichts für normale Menschen!

 

# 144 05.03.2019

Alexandra P. (59) aus Wachenbuchen meinte:

"Ich habe in diesem Jahr drei Fastnachtsumzüge der Region besucht und dann die Umzüge des Rheinlands im Fernsehen gesehen. Dabei fiel mir beim Niveau ein enormes Gefälle auf. Woran liegt das?

 

Liebe Frau P.,

das ist wahrscheinlich eine Frage des Blickwinkels und der Erwartungshaltung. Viele Mitwirkende gaben sicher ihr Bestes und was sie sich finanziell erlauben konnten. Die unterste Einstiegsstufe ist nun mal die Fußgruppe ohne Wurfmaterial und mit nur einem permanent wiederholten närrischen Ausruf: "Helau". Bis zum anspruchsvollen politischen Motivwagen, für den man Künstler benötigt, die hier allerdings bei der Mainkultur im Einsatz sind,  gibt es viele Möglichkeiten des Engagements. Mit Luftballons, Luftschlangen und Bonbons kann man Anhänger, die von frisch gewaschenen Traktoren gezogen werden, lustig dekorieren und ausstatten. Wichtig ist, dass sich die Teilnehmer wichtig fühlen. Dabei zu sein ist alles!

Im Rheinland orientiert man sich stärker an der Erwartungshaltung der Besucher und man weiß die Konsumlaune der Menschenmassen zu nutzen. Davon profitiert eine ganze Stadt. Außerdem sind die Geschäftsleute dort spendabler und wirkliche Künstler am Werk. Hierzulande will man mithalten, kann und will es aber nicht wirklich. Hier bringen auch die Besucher ihre Getränke meistens mit und gehen anschließend auf dem kürzesten Weg nach Hause. Die gewonnenen Eindrücke sind hier schnell verarbeitet und politische Aussagen von Motivwagen verwirren nicht. Man konnte sich mit sich selbst befassen, und das war fürs Niveau gut so, denn für jedes normale Niveau war etwas dabei. Anspruchsvollen Narren reicht allerdings noch nicht einmal der Umzug von Frankfurt, eine der reichsten Städte Deutschlands. Dort ist der Umzug immer mehr eine vielseitige Leistungsschau des Vereinslebens der Region. Das ist für etwas Besonderes zu wenig.

Tipp: Verfolgen Sie die Umzüge lieber im Fernsehen! Da können Sie umschalten, wenn es Ihnen reicht und Sie sind bereits zuhause oder saufen Sie sich vorher einen an.

 

       
# 143 05.02.2019

Hans D. (61) aus Hochstadt schrieb:

"Seitdem ich nicht mehr im Berufsleben stehe, begegne ich erneut Zeitgenossen, die ihren Mund genauso voll nehmen, wie einige selbstbewusste Schwachleister in Firmen, Organsiationen und Vereinen, ohne irgend etwas besser zu können, als Mitmenschen mit solider Ausbildung und Erfahrung.

Wie verhalte ich mich richtig, um solchen Menschen ihre Grenzen aufzuzeigen und Schäden zu vermeiden?

 

Werter Herr D.,

ich entnehme Ihren Zeilen, dass Sie zwischen Menschen, die etwas können und Personen,die nach Ihrer Meinung nicht viel können, unterscheiden. Aber - irgendwas kann doch jeder! Auch wenn Sie es nicht erwähnen, so folgere ich weiter, dass diese Menschen Sie etwas bestimmtes könnten, was Sie befriedigen würde und sogar im Bereich deren Fähigkeiten läge. Im Beruf stünde Ihnen dieses Ansinnen allerdings nicht zu, weil sich das nicht gehören würde. Im Privatleben ist das übrigens genauso.

Wenn Zeitgenossen und -genossinnen Ihrer Meinung nach den Mund zu voll nehmen und anderer Ansicht sind als Sie, ist es praktisch und strategisch ratsam, sie dennoch begrenzt agieren zu lassen, damit sie schnell an ihre Grenzen kommen. Sollten schwache Leistungen auch noch verbal mager sein, so warten Sie bitte auch noch etwas ab, denn nichts ist wirksamer, als Schwachleister vor einem großen Personenkreis über ihr vermeintlichen Wissen reden und ihr Können zeigen zu lassen. Wenn sich dann die Fehler und schwache Leistungen manifestieren, können Sie wirksam einhaken. Sollten Sie dann von den Entscheidungsträgern als wesentlich kompetenter erkannt werden, sollten Sie der Ablösung von Schwachleistern nicht im Weg stehen. Sie können sicher sein, dass sich dann solch peinliche Situationen so schnell nicht wiederholen werden.

Merke: Selbstbewusstsein ist bei Schwachleistern Tarnung, bei Könnern allerdings ein solides Markenzeichen.

 

# 142 28.01.2019

Günther B. (82) aus Dörnigheim fragte:
"Ich möchte es an Fastnacht noch einmal so richtig krachen lassen. Nun stieß ich gerade auf eine Karnevalsveranstaltung, die sich 'Stehung' nennt. Mit dem Stehen klappt es bei mir noch ganz gut, nur auf den Beinen bin ich etwas wackelig. Wozu würden Sie mir raten?"

Werter Herr B.,
eine "Stehung" ist das Gegenteil von einer Sitzung und eine Veranstaltung für junge Leute. Je nach Verkleidung können auch Sie daran teilnehmen. Verkleiden Sie sich am besten als Stuhl, dann haben Sie alle Probleme gelöst.

 

 

 

 

# 141 03.01.2019

Brunhilde V., (68) aus Bischofsheim fragte:
"Ich habe schon viel gemacht, aber damit nicht den Erfolg gehabt, der mir zustünde. Nun möchte ich eine Start-up-Idee umsetzen, mit der ich so richtig Geld verdienen kann und bekannt werde. Ich beherrsche Deutsch und bin geschäftstüchtig. Haben Sie eine Idee, was ich damit machen könnte?



Liebe Frau V.,
wie wäre es denn mit Schriftstellerin? Wenn Sie belesen sind und angenehm schreiben können, werden Sie sicher auch Menschen gut ausfragen können, ohne dass es diesen unangenehm ist. Mit guten Umgangsformen schlüpfen Sie leicht in die Rolle einer kompetenten Macherin und Menschen, die sich endlich einmal exponieren möchten, werden Ihnen gern interessante Seiten ihres Lebens offenbaren. Schreiben Sie in leicht lesbarer Form, was man Ihnen erzählt und fassen Sie alle Interviews zu einem Buch zusammen. Mit einem Preis, der für jedermann erschwinglich ist, werden Sie mit passendem Buchtitel im Umfeld dieser Personen Umsätze generieren können. Ob das für ein Start-up reicht, wird sich schnell herausstellen. Alternativ wären auch Krimis mit lokalem Bezug eine Idee, die Sie ausprobieren könnten. Sollten Sie damit allerdings mehr Lesungen gestalten, als Sie Bücher verkaufen, sollten Sie Ihre Profession noch einmal überprüfen, ehe Sie sich "Schriftstellerin" nennen.
Tipp: Mehr Leser erreichen Sie, wenn Sie Ihre Ergüsse im Internet platzieren. Wenn Sie nicht aufs Geld angewiesen sind, bekommen Sie auch so einen gewissen Bekanntheitsgrad.


# 140 20.12.2018

Walter B., (58) aus Dörnigheim meinte:
"Feiertage und Silvester stehen vor der Tür und es werden wieder unzählige Flaschen geköpft, die dann den Weg zu den Glascontainern antreten. Das ist in jedem Jahr so. Dann werden wieder unzählige Flaschen rund um die vollen Glascontainer stehen, weil sie nur im normalen Turnus geleert werden. Was kann man dagegen tun?

Sehr geehrter  Herr B.,
ich weiß nicht, was die für die Entsorgung des Glasmülls zuständigen Personen veranlasst haben und werde auch nicht nachfragen, weil es auf der Hand liegt, was bei periodisch voraussehbaren Ereignissen zu veranlassen ist. Ich nehme aber an, dass nichts passiert, weil es nicht geregelt ist und Eigeninitiative erforderlich wäre. Durchaus denkbar wären Schilder analog des eingeschränkten Winterdienstes auf städtischem Grund, weil dies ja auch sehr gut und ohne Widerspruch hingenommen wird. Allerdings bestünde dann die verräterische Annahme, dass man den Sachverhalt inzwischen auch offiziell zur Kenntnis nahm. Das erscheint jedoch unwahrscheinlich. Sammeln Sie leere Flaschen einfach zuhause und lassen Sie diese im Laufe des Januars und Februars wieder Zug um Zug in den Kreislauf einfließen. Eine Alternative wäre der Verzicht auf Alkohol oder einfach, das Problem zu ignorieren, wie es offiziell ja erfolgreich praktiziert wird.

Merke: Ein Problem wird nur zum Problem, wenn man es sich bewusst bewusst macht. Doch - wer will schon Probleme, auch wenn sie lösbar sind?

 

# 139 19.12.2018






 Klaus K., (74) aus Hochstadt fragte:

"Ist es sinnvoll, das Alter in Phasen einzuteilen und seine Aktivitäten diesen Phasen anzupassen?"

 

 

Werter Herr K.,

vorab die klare Antwort: Ja!

Im Grund genommen sind es 3 Phasen, die relevant sind und denen man Rechnung tragen sollte.

  • Phase 1 beginnt mit dem Eintritt in den Ruhestand, wenn der Wunsch noch lebendig ist, sich in der Gesellschaft noch lebendiger einzubringen. Hierbei werden Ämter übernommen oder lang gehegte Passionen wiederbelebt, Wissen bereitwillig vermittelt und politisches Interesse aktiviert.

  • Phase 2 ist die Phase der Ernüchterung, in der man die Fülle des ehrenmatlichen Engagements überdenkt, über die Wertschätzung resümiert und Korrekturen einleitet. Man trennt sich von Aktivitäten, bei denen Mühe und Lohn in einem schlechten Verhältnis zueinander stehen. Übrig bleiben Dinge, die das Leben wieder auffrischen, motivieren und Kräfte freisetzen. 

  • Phase 3 ist die Phase der Fremd-Bespaßung, in der man uninteressierten Menschen nicht mehr reinredet und Dinge für sich behält, mit denen man bisher zu verschwenderisch umging. Allerdings muss man auch das erst lernen!

Merke: Es gibt im Leben nichts Gutes, außer - man tut es!

             Man muss rechtzeitig bei sich selbst damit anfangen!

 


# 138 2018 Heft 4

Elisabeth K., (69) aus Hochstadt meinte:
„In meinem Lieblingsmarkt ist der Salat immer so schön frisch, da ist noch die Feuchtigkeit des Morgennebels auf den Blättern. Manchmal ist es aber ganz schön viel und der Salat wird matschig, wenn ich ihn im Kühlschrank aufbewahre. Liegt das am Morgennebel oder an meinem Kühlschrank?“

Werte Frau K.,

es wäre schön, wenn der Salat wirklich so schnell und frisch direkt vom Feld in den Laden käme und der Morgennebel der Ernte noch spürbar wäre. Leider ist das nicht so, denn die Händler helfen etwas nach, damit Sie neben der Qualität auch das Gefühl absoluter Frische spüren. Achten Sie deshalb auf die Nebeleinrichtung über dem Regal, die diesen Effekt zaubert. Sie erkennen sie, weil auch die Luft rund um das Regal schön frisch ist. Denn der Nebel nimmt allerdings auch Staub, alle Schadstoffe und Bakterien aus der Luft. Natürlich leider auch Ihre Bakterien, wenn Sie eine Grippe haben und recht gelöst beim Einkauf husten. Damit andere Kunden dadurch nicht angesteckt werden, sollte der Nebel genau auf den Salat niederschlagen, den Sie gerade kaufen. Verwirbeln Sie also nicht die Luft und tauschen Sie den Salat nicht nochmals aus, sonst könnten Ihnen das andere Käufer übel nehmen.

Tipp: Kaufen Sie besser nur in Läden ohne diese Einrichtung, dann ist der Salat vielleicht so alt, wie er aussieht, wird aber im Kühlschrank nicht matschig.

 

# 137 2018 Heft 4

Wolfgang F., (59) aus Dörnigheim fragte:

„Manchmal kommt man gar nicht umhin, sich zu streiten. Leider nehmen es viele Personen persönlich, obwohl es um die Sache geht. Das muss man doch trennen können! Wie verhalte ich mich richtig?“

Werter Herr F.,

es wäre schön, wenn man sich immer nur um die Sache streiten würde. Oft steht eine Sache jedoch stellvertretend für eine Person, mit der man sich unbedingt auseinander setzen will und der Ausgang ist bereits vorprogrammiert. Dann spielt der erweiterte Personenkreis eine große Rolle, vor dem der Kontrahent vorgeführt werden soll. Gehen Argumente aus, wird ein Streit persönlich. Kritisieren Sie eine Sache, anstatt eine Person. Wenn Sie jedoch keinen Streit verhindern wollen, dann kritisieren Sie munter die Person.

 

# 136 2018 Heft 4

Paul V., (81) aus Wachenbuchen meinte:

„Ich frage mich, warum Politiker, die sich nicht leiden können, Koalitionen eingehen. Wenn sie dann erleben, wie der Schwanz mit dem Hund wedelt, müsste doch die Geduld am Ende sein. Trotzdem machen sie so weiter. Wieso ist das so?“

Sehr geehrter Herr V.,

in einer Koalition ist es ganz natürlich, dass der Schwanz mit dem Hund zu wedeln versucht. Es kommt darauf an, ob der Hund sich das gefallen lässt. Oft bewirkt ein fauler Kompromiss, dass eine schwache Koalition hält. Besonders dann, wenn ein Kuchen so geteilt wird, dass jeder glaubt, er habe das größere Stück bekommen. Das Dilemma unserer Zeit ist, dass viele denkende Menschen nicht folgerichtig handeln und die handelnden Menschen nicht folgerichtig denken.

 

# 135 2018 Heft 4

Peter B., (72) aus Hochstadt fragte:

„Es kommt immer wieder vor, dass sich Personen wichtig nehmen und eine Rolle spielen, aber plötzlich Amt und Funktion niederlegen.

Woran kann das liegen?“

Werter Herr B.,

aktive Menschen wollen immer alles erreichen, was sie sich vornehmen. Das gelingt ihnen nicht immer und sie schmeißen im Extremfall enttäuscht hin. Oft zieht es aber auch Personen in wichtige Positionen, die die Materie nicht beherrschen aber eine wichtige Rolle spielen wollen. Das geht nur eine bestimmte Zeit gut. Man kann alle Leute einige Zeit und einige Leute alle Zeit, aber nicht alle Leute alle Zeit zum Narren halten. So ist der Rückzug dann die logische Konsequenz.

 

# 134 2018 Heft 4

Brigitte M., (64) aus Bischofsheim schrieb:

„Meine Freundin meinte, ich müsse sorgfältiger mit der Interpunktion umgehen. Dabei geht es doch nur um ein Komma, das ich immer mal zu viel oder an den falschen Platz setze. Ist denn das wirklich so schlimm?“

 

Liebe Frau M.,

ein Komma kann tatsächlich den Sinn eines Satzes verändern. Ich bringe mal ein Beispiel, das die vielen Variationen der gleichen Worte mit unterschiedlicher Interpunktion verdeutlicht.

 

1. „Er will sie nicht!“

2. „Er will, sie nicht!“

3. „Er: Will sie nicht?“

4. „Er will sie, nicht!“

 

Darüber sollten Sie mal nachdenken. Unser Gehirn ist ein Organ, mit dem wir denken, dass wir denken. Also, so denke ich, sollten wir auch noch mal nachdenken, wenn das Denken mal nicht klappte. Dann klappt es auch mit der Interpunktion.

 

# 133 2018 Heft 3

Natascha F., (62) aus Bischofsheim meinte:

„Ich gehe gern in der frischen Luft spazieren und genieße die Natur oberhalb von Hochstadt mit ihren weiten Feldern und den tollen Streuobstwiesen. Die Felder werden abwechslungsreich bestellt und auch für das heimische Wild ist genug Deckung vorhanden. Wenn da nicht diese Stinker wären, die die Gülle ihrer Mastbetriebe absolut hemmungslos während heißer Witterungsphasen ausbringen. Da ich kürzlich beim Spaziergang fast erstickte und Hilferufe nicht gehört wurden, weil alle Fenster der nahen Häuser geschlossen waren, wäre es gut, in der Gemarkung Rettungsstellen gegen Erstickung einzurichten. Wie sehen Sie das?“

 

Liebe Frau F.,

diese Beschwerden sind nicht neu. Bundesweit ist das Überangebot an Gülle ein großes Problem, weil damit auch das Grundwasser in Gefahr ist. Aus diesem Grund wird die Gülle gern bei großer Hitze ausgebracht, damit sie an der Oberfläche verdunstet und die Reststoffe sanft mit dem Regen in den Boden eindringen können. Leider ist der üble Geruch unvermeidbar und die Landwirte leiden selbst darunter. Es ist auch für den Gülleausbringer nicht angenehm, bei Rückenwind zu arbeiten. Ob die Trecker mit einer Sauerstoffanlage ausgerüstet sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Sollte das der Fall sein, sprechen Sie den Stinker an, „dann werden Sie geholfen“, wie man heute sagt.

# 132 2018 Heft 3

Dieter M., (72) aus Hochstadt fragte:

„Auf der Hochstädter Hauptstraße verursacht das Reifengeräusch meines Autos bei mir Kopfschmerzen. Was kann ich dagegen tun?“

Werter Herr M.,

genau diesem Problem haben sich Hochstädter Hausärzte bereits vor Jahren angenommen und die Stadt bei der Abhilfe beraten. Grund für die Geräuschbelastung ist das rustikale Pflaster. Aufwändige Messungen ergaben, dass bei Schrittgeschwindigkeit nur ein leichtes Blubbern der Reifen und bei Geschwindigkeiten über 70 km/h ein warmtöniges Singen der Reifen im Wagen wahrnehmbar ist. Die normalerweise in geschlossenen Ortschaften üblichen 50 km/h verursachen auf historisch gepflasterten Straßen jenes Geräusch, das zu Kopfschmerzen führen kann. Man entschied sich für die Messung im Schritt und richtete die Zone als Spielstraße ein. Sie können diese Zone mit ca. 5 - 7 km/h mit leichten Blubbern befahren. Nachweislich führt das nicht zu Kopfschmerzen, wie uns auf Nachfrage nochmals bestätigt wurde.

 

#131 2018 Heft 3

Margot F., (60) aus Wachenbuchen fragte:

„Warum wird am Ortseingang von Wachenbuchen die Geschwindigkeit von Autos gemessen, mal bergauf und mal bergab? Das braucht doch kein Mensch! Obwohl ich den Fuß immer gleich auf dem Gas stehen habe, werden hier unterschiedliche Geschwindigkeiten gemessen, die mir immer wieder mitgeteilt werden. Für diese Messfehler muss ich Gebühren bezahlen. Was kann ich dagegen tun?“

 

Liebe Frau F.,

diese Messstelle gehört - wie viele andere - zum Finanzierungskonzept der Stadt Maintal und bietet saubere Messungen gegen ein geringes Entgelt. Bergauf misst sie genauso, wie bergab. Überflüssigerweise müssen Autofahrer bergauf leider mehr Sprit verbrauchen, um in den Genuss des gleichen Mess- protokolls zu kommen. Bei Bergabfahrt erreichen Sie das viel lockerer. Genau das wird mit dem Protokoll als Service vermittelt. Wenn Sie jedoch absolut kein Messprotokoll brauchen, dann machen Sie das mit einer provokanten Schleichfahrt deutlich. Die Geräte sind so eingestellt, dass Sie bei einer Schleichfahrt unter 50 km/h zuverlässig keine Benachrichtigung erhalten. Das ist doch eine blitzsaubere Sache!

 

# 130 2018 Heft 3

Manfred K., (66) aus Dörnigheim meinte:

„Ich ärgere mich immer wieder, wenn die Papiertonne geleert wird und sie ist noch nicht voll. Es ist doch schon bezahlt! Was kann ich tun?“

 

 

Werter Herr K.,

normalerweise sind Papiertonnen eher randvoll, als leer. Das liegt an der Technik, wie sie gefüllt wird. Sie werden sicher einer jener Mitmenschen sein, die jeden Karton in Stücke schneiden und damit das Volumen vermindern und auch andere Dinge machen, die Sie für sinnvoll halten. Sie können die Papiertonne jedoch viel schneller füllen, wenn Sie zum Beispiel große Kartons auf den Boden legen, drauftreten, der Länge nach im Zickzack falten und das Ergebnis hochkant in die Tonne stellen. Auch leere Schuhkartons in ihrer ganzen Schönheit und leere, auf dem Kopf stehende Waschpulvertrommeln sowie 3 - 4 komplette Pizza-Schachteln führen schnell zum gewünschten Ergebnis. Damit erzielen Sie einen zweifachen Effekt: Die Tonne ist voll und das Gewicht der Tonne ist gut handhabbar. Sie müssen übrigens nicht für mehr Müll sorgen, wenn die Tonne noch nicht voll ist. Eine solche Vorschrift gibt es nicht.

Also: Nicht ärgern - machen!

 

# 129 2018 Heft 2 Pinella K. (56) von Außerhalb schrieb:
„Ein Bekannter meinte kürzlich, dass es viele Möglichkeiten gäbe, aber nur eine anständige. Ich fragte ihn, welche das sein soll. Darauf meinte er: ‚Dachte ich mir doch, dass Du die nicht kennst!‘. Was soll ich davon halten?“

Sehr geehrte Frau K.,
was anständig ist, liegt allein im Blick des Betrachters. Mit Ihrer Frage, welche Möglichkeit gemeint sei, zeigt sich, dass Sie möglicherweise viele anständige Möglichkeiten kennen und Ihr Gesprächspartner nur eine. Nehmen Sie es nicht persönlich. Vielleicht schmunzelte er ja süffisant dabei.

# 128 2018 Heft 2 Hans F. (80) aus Wachenbuchen fragte:
„Kürzlich erhielt ich von einer Behörde einen Ablehnungsbescheid mit ausführlicher Begründung und der Unterschrift ‚Hochachtungsvoll Dr. Sch... (nach Diktat verstorben)‘. Habe ich dennoch eine Möglichkeit zum Widerspruch?“

Werter Herr F.,
zunächst zeigt Ihnen das Schreiben, dass die Behörde über einen Personalstand verfügt, bei der sich die Bediensteten bis zu ihrem letzten Atemzug für ihre Aufgabe einsetzen. Dass Dr. Sch. noch vor dem Erreichen des Pensionsalters verstarb, ist sehr ungewöhnlich, jedoch nach außen vertretbar. Die Versendung des Schreibens und bereits die Verarbeitung des Diktats sollten Sie vermutlich als Würdigung der Leistung des Verstorbenen ansehen. Es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie seinen letzten Willen akzeptieren oder ignorieren wollen. Vielleicht war das die Intention der Verwaltung. Bedenken Sie beim Widerspruch, dass eine neue Person erst gefunden werden muss und die Einarbeitung sowie die Renovierung des Büros einige Zeit in Anspruch nimmt. Auch sollten Sie Ihr hohes Alter dabei bedenken, denn Sie sehen, wie schnell es auch mit jüngeren Menschen gehen kann. Letztendlich muss ein Mann tun, was er tun muss. Da Verwaltungen jede Lücke schließen, werden Sie sicher wieder einen adäquaten Ansprechpartner bekommen. Viel Glück!

# 127 2018 Heft 2 Droschna W. (58) aus Dörnigheim schrieb:
„Habe ich eine Frage bitteschön. Deutsch ist schwere Sprache, ich weiß. Bin darum manchmal verwirrt. Immer, wenn ernst wird, sagt Nachbarin‚ das kann ja heiter werden‘ oder ‚jetzt wird‘s aber lustig‘. Was meint Frau?

Liebe Frau W.,
beim Gebrauch aller Sprachen dieser Welt sollte man dem Gegenüber ins Gesicht schauen, um Worte richtig zu deuten. Hier ein Beispiel: Sagt jemand zum Beispiel „Du Arsch“ und sieht Sie an, so verwechselt die Person Ihr Gesicht optisch nicht mit einem anderen Körperteil, sie ist auch nicht kurzsichtig, sondern bewertet nur eine Situation mit dem ersten Ausdruck, der ihr einfällt. Das kann allerdings heiter werden, denn meistens wird es dann lustig. Menschen, die sich unter Kontrolle haben, machen dagegen ein neutrales Gesicht, wählen ein freundlicheres Wort und denken nur „Du Arsch“. Man löst die Situation damit auf, dass man gemeinsam herzhaft lacht und die Situation als Irrtum ansieht und schnell wieder vergisst. Wenn nicht, wird es gar nicht mehr so lustig. So meint es jedenfalls Ihre Nachbarin.

# 126 2018 Heft 2 Michel K. (68) aus Hochstadt meinte:
„Ich bin ein schweigsamer Mensch, weshalb ich oft unterschätzt werde. Manche Zeitgenossen meinen sogar, ich sei feige, wenn ich schweige. Oft schweige ich, weil es mir noch nicht egal genug ist. Was kann ich dagegen tun?“

Werter Herr K.,
im richtigen Moment schweigen zu können, zeugt von Kraft, schweigen wollen, von Nachsicht und schweigen müssen vom Geist der Zeit. Wenn es der Zeitgeist zulässt, sollten Sie sich äußern, wenn Sie es für notwendig halten. Wollen Sie jemand schonen, schweigen Sie nur, wenn Sie sich nicht selbst schaden und wenn Ihre Emotionen überschäumen, sollten Sie niemals schweigen. Haben Sie sich jedoch überschäumend oftmals nicht unter Kontrolle, dann schweigen Sie besser.

Generell gilt allerdings: Worte nützen gar nichts, wenn sie keinen Sinn haben. Ich schweige jetzt besser...!

# 125 2018 Heft 2 Mira M. (62) aus Bischofsheim fragte:
„In der Diskussion mit Nachbarn um alltägliche Probleme werde ich immer wieder mit hirnrissigen Argumenten konfrontiert. Wenn ich versuche, mit Sachlichkeit zu kontern, merke ich, dass die guten Argumente ins Leere laufen. Was mache ich falsch?“

Liebe Frau M.,
das Überzeugen mit Sachlichkeit bedarf der Bereitschaft und des Geistes, Argumente zu verarbeiten. Vielleicht kontern Sie zu früh, ehe sich hirnrissige Argumente, wie Sie sie bezeichnen, voll entwickelt haben. Solche Argumente bekämpft man am besten, indem man ihre Darlegung nicht stört. Solche Leute scheitern nur dann nicht, wenn sie in Dingen Recht behalten, bei denen Sie sich irrten. Es ist oft besser, zu wissen, was man sagt, als zu sagen, was man weiß. Das merken auch Ihre Diskussionspartner. Behalten Sie die Ruhe und zeigen Sie, dass Sie von Argumenten nicht überzeugt sind. Erst wenn der Gegenseite die Argumente ausgehen, ist der richtige Moment gekommen, Diskussionen erfolgreich zu beenden. Viel Erfolg!

# 124 2018 Heft 1

Chantal W. (58) aus Bischofsheim fragte:

„Ich komme aus einer ländlichen Gegend und suche in Maintal einen Bauernhof zur Übernahme, der sich zu betreiben lohnt. Was wären die passenden Grundgedanken, die ich mir stellen müsste, damit ich mich richtig entscheide?“

Sehr geehrte Frau W.,

zunächst müssten Sie klären, ob Sie Milchwirtschaft oder Landwirtschaft betreiben wollen. In der BRD sind Sie ja durch Agrarprotektionismus weitestgehend geschützt. Der Agrarprotektionismus ist eine Schutzmaßnahme der Politik für die einheimische Landwirtschaft. Den hiesigen Landwirten wird mit dem Agrarprotektionismus ein Schutz gegenüber ausländischen Wettbewerbern ermöglicht. Hier ein Beispiel: Angenommen, Sie haben zwei Kühe, eine davon schlachten Sie nach kurzer Zeit gegen eine Staatsprämie. Die Milch der anderen Kuh kauft Ihnen der Staat zum Garantiepreis ab und schüttet sie weg, um den Preis zu halten. So brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen und haben wenig Arbeit. Sie müssen an heißen Tagen keine Jauche ausfahren und können stets gepflegt aussehen. Landwirtschaft ist da wesentlich aufwändiger, weil sie ständig und bei jedem Wetter auf ihren Feldern sein müssen. Dabei versauen Sie natürlich alle Feld- und Wanderwege der Umgebung. Daran haben sich die Einheimischen aber bereits gewöhnt und gehen mit Gummi-stiefeln in die Natur. Bauer zu sein, ist ein Beruf, der rundherum zu einem passen muss! Machen Sie das Beste daraus!

 

# 123 2018 Heft 1

Barbara V. (78) aus Dörnigheim fragte:

„Manchmal bin ich etwas direkt und verärgere Mitmenschen. Haben die dann das Recht, aus Trotz bei der Anrede meines Vornamens die zweite Silbe stärker zu betonen?“

Werte Frau V.,

nicht alle Menschen sind so „direkt“ sondern versuchen lieber, etwas durch die Blume zu sagen. So ist die spezielle Betonung von „Barbara“ ein Wink auf „barbarisch“ und „grob“. Nennen Sie sich doch zukünftig „Babsi“, das vermittelt die Fröhlichkeit, die man allgemein schätzt und - sollten Sie sich sogar ändern wollen - ermöglicht es Ihnen, später wieder zu Barbara zurückzukehren. Das wäre so ganz direkt mein Rat an Sie.

 

# 122 2018 Heft 1

Werner P. (62) aus Wachenbuchen (früher Wernigerode) meint:

„Das Hochstädter Kabarett hatte einen Sketch mit Begriffen wie „Blödmann“, „Blödmannsgehilfe“ und sogar der „Blödmannsgehilfenanwärter“ im Programm. So etwas kannten wir zuhause nicht. Gibt es so etwas wirklich?“

Lieber Herr P. aus Wernigerode,

schön, dass Sie jetzt im schönen Wachenbuchen leben. Hier gibt es einige Begriffe, mit denen man Personen treffend beschreibt. Mit „Blödmann“ wird zum Beispiel ein Mann bezeichnet, der aus der Rolle fällt und hinsichtlich seines Verhaltens uneinsichtig ist. Da das peinlich sein kann, bedient er sich eines Gehilfen - der für ihn das negative Ansehen, das eine Folge der Vorgaben des Blödmanns ist, auf sich zieht. So wird dieser zum „Blödmannsgehilfen“. Als solcher muss er natürlich passende Charaktereigenschaften besitzen. Selbstverständlich ist „Blödmann“ keine rein männliche Domäne. Zu Zeiten der Quotenregelung üben auch Frauen gern diese Funktion aus. Wenn sie dominant sind, ist es für sie sehr leicht, den passenden Blödfraugehilfen zu finden. Ein gefügiger Mann nimmt gern alles von seiner Frau ab, was ihr schaden könnte. So präsentieren sich rührige „Blödfraugehilfen“ gar als Helden ihrer Angebeteten, ohne selbst ein Held zu sein. Aber auch das muss erlernt werden, quasi zunächst als „Blödmannsgehilfenanwärter“. Inzwischen sind alle drei Begriffe nicht mehr als diskriminierend eingestuft, weil es so viele dieser Spezies gibt und zu befürchten ist, dass sie bald in der Mehrzahl sind. Gehen sie vorsichtig an dieses Thema heran, vielleicht sind sie bereits von diesen Individuen umgeben, die Sie zu ihrem Gehilfen machen wollen. Tun Sie es nicht! Es ist wirklich keine Ehre!

Übrigens: Im Ruhrgebiet gibt es sogar den „Blödmannsgehilfen-Anwärter-sein-Sohn“ .

 

# 121 2018 Heft 1

Luise M. (56) aus Hochstadt fragt:

„Ich habe eine Eigentumswohnung gekauft, damit ich endlich machen kann, was ich will. Nun stelle ich fest, dass andere Miteigentümer ebenfalls machen, was sie wollen. Es kann doch nicht jeder machen, was er will! Meine Art zu Leben ist allerdings für mich die bessere. Wie erreiche ich, dass alle zukünftig machen, was ich will?“

Werte Frau M.,

friedliches Zusammenleben heißt, aufeinander zu zu gehen. Aber bitte nicht so, dass Sie dabei zusammenstoßen. Sie sollten ihre Miteigentümer behutsam mit Ihren Ansichten vertraut machen. Sind die Ansichten ein Zugewinn für die Gemeinschaft, wird man Ihnen folgen. Sind Ihre Verhaltensweisen befremdlich oder nicht typisch für Ihr neues Wohnumfeld, so schauen Sie sich Alternativen ab und denken Sie über deren Sinnhaftigkeit nach. Einfach Ihre bisherigen Gewohnheiten zu neuen Regeln der neuen Gemeinschaft zu ernennen, ist der falsche Weg. Gegenseitige Rücksichtnahme ist die beste Art des Zusammenlebens. Wenn Sie das begriffen haben, dann werden sich sicher alle freuen, wenn Sie machen, was alle für richtig halten. Das Leben kann so einfach sein...!

 

# 120 2017 Heft 4

Adelgund Sch., (77) aus Wachenbuchen meinte:

„Seit vielen Jahren interessiere ich mich für Bevölkerungspolitik. Dabei fällt mir etwas auf. Mitte bis Ende Mai und im November/Dezember steigt in Maintal regelmäßig die Geburtenrate.

Woran kann das liegen?“

Liebe Frau Sch.,

Maintal ist ein Ort der Geselligkeit und der Lebensfreude. Das wirkt sich auch auf die Geburtenrate aus. Woran das liegt, konnte über klare periodische Aufzeichnungen noch nicht ermittelt werden. Möglicherweise spielen die Wachenbuchener Kerb als eine der urigsten und besten Kerbveranstaltungen und die vielen Maintaler Karnevalsvereine eine Rolle. Zumindest in einigen Fällen lassen sich durchaus Zusammenhänge erkennen. Gönnen Sie den Menschen ihren Spaß!

 

# 119 2017 Heft 4

Monika A., (46) aus Hochstadt fragte:

„Mein Lebensabschnittsgefährte ist schon 63 und er liest regelmäßig Ihre Zeitung. In zwei Jahren geht er in den Ruhestand und soll dann den Haushalt allein führen, bis ich in den Ruhestand gehe. Auf welche Probleme muss ich mich einstellen und wie begegne ich denen?“

Werte Frau A.,

zunächst habe ich einige Bedenken, weil Sie von einem ‚Lebensabschnittsgefährten‘ sprechen und nicht von einem Ehemann. Er wird im Ruhestand einige neue Gelegenheiten entdecken und Gelegenheit macht bekanntlich Diebe. Nur Sie können beurteilen, wie attraktiv er ist und ob er sich für Hausarbeit allein zu schade ist. Männer wollen gestalten, sich noch einmal neu erfinden, bisher brach liegende Fähigkeiten nutzen. Ein derart aufblühender Adonis weckt womöglich die Aufmerksam bei vor sich dahindarbenden Frauen, die ebenfalls nach neuen Erfahrungen lechzen. Verstecken Sie ihn nicht im Haushalt oder an anderen Stellen, an denen er sich nicht entfalten kann. Schaffen Sie für ihn neue kraftraubende Freiräume, nach deren Ausfüllung er sich auf sie freut, wenn Sie wieder von der Arbeit kommen. Er wird Sie damit belohnen, dass er von selbst auf die Idee kommt, freiwillig Aufgaben zu übernehmen, damit Sie sich nach Feierabend ganz auf ihn konzentrieren können.

 

# 118 2017 Heft 4

Simone V., (62) aus Bischofsheim meinte:

„Mir gefällt das Gebäudeensemble auf dem ehemaligen Bischofsheimer Rathausgelände nicht. Anderen gefällt es ganz toll. Liegt das an mir oder an den Anderen?“

Liebe Frau V.,

ich habe zwar noch nie bewusste ‚Andere‘ getroffen und kann deshalb deren Ansicht nicht bestätigen. Ich kenne jedoch den Fall eines blinden Mitbürgers, der sich von einem mir nicht bekannten Herrn den Platz hat erklären lassen. An der Freude des Mitbürgers konnte man erkennen, dass ihm das geschilderte Ensemble gefällt. Da Sie sich nicht äußern, was Ihnen nicht gefällt, muss ich davon ausgehen, dass ihnen alles nicht gefällt. Dem kann ich als Nichtfachmann nicht fundamentiert widersprechen. Vielleicht sollten Sie den Herrn suchen, der dem Blinden erklärte, was er toll finden soll. Es ist halt zeitgemäße Architektur, mit der man heute jeder Stadt einen beliebigen Ausdruck verleihen kann. Mit einem jahrelang unbeachtet eingelagerten Brunnen lässt sich so etwas leicht aufwerten.

Mein Tipp: Seien Sie nicht zu kritisch, es hätte noch schlimmer kommen können!

 

# 117 2017 Heft 4

Frank P. (58) aus Dörnigheim fragte:

„Ich stelle fest, dass viele Menschen in der Natur und im Stadtgebiet ihren Müll abstellen bzw. hinwerfen. Beim genaueren Hinsehen erkenne ich absolut keine Systematik, was natürlich die Aktion ‚saubere Stadt‘ und andere gut gemeinte Aktionen erschwert. Was sollen denn die Kinder denken, die bei diesen Aktionen mitmachen!? Nach welchem System wird hier in Maintal die Umwelt versaut, damit auch ich mich richtig verhalte?“

Werter Herr P.,

ich hoffe nicht, dass Sie in Erwägung ziehen, sich an dieser Unart zu beteiligen. Aufgrund unbestätigter Informationen kann ich Ihnen versichern, dass hierfür keine Richtlinie in Vorbereitung ist, weil der Überraschungseffekt bei der Aktion ‚saubere Stadt‘ nicht verloren gehen soll. So ein Coffee-to-goBecher, wie er fast jeden Morgen in den Innenkreisel der Bischofsheimer Straße in Hochstadt geworfen wird, kann ein Ausdruck von Lebensart und Lebensfreude sein. Diesen erst auf Frankfurter Gemarkung aus dem Autofenster zu werfen, erscheint nicht sinnvoll. An dieser Stelle einen Abfallkorb zu platzieren, wäre zu aufwändig. Die partielle Vermüllung einer Stadt, und ihrer Außenbereiche, die Nutzung von Glascontainern und ähnliches sagt doch etwas über die Kultur der Bewohner aus. Das kann Zuzugswillige durchaus rechtzeitig bekehren. So gesehen, gehört das zum Leben in dieser Stadt dazu - leider!

 

# 116 2017 Heft 3

Chantal B. (62) aus Dörnigheim fragte:

„Um mich herum erlebe ich ständig, dass Mitmenschen unbekümmert verbotene Dinge tun und sie dafür auch nie belangt werden. Das steigert meine Lust, ebenfalls Verbotenes zu tun. Ist das normal und soll ich dem Drang nachgeben?“

Liebe Frau B.,

in der Tat sind Verbote eine raffinierte Methode, Lust an Dingen zu wecken, zu denen kein Mensch Lust hätte, wenn sie nicht verboten wären. Verbote sollen vor Schaden schützen. Das Problem ist jedoch, dass nicht jeder Mensch den Sinn eines Verbotes erkennt oder ein Verbot für unsinnig erachtet. Verbote sind allerdings von Menschen gemacht, zu deren Aufgabe es gehört, Schaden von anderen Menschen abzuwenden, weil sie sich sonst selbst einer Unterlassung schuldig machen würden. Beispiel: Am DRK-Seniorenheim Kleeblatt in Bischofsheim stand bisher nur ein Blitzer zur Überwachung der Geschwindigkeit 30 km/h in Fahrtrichtung Hochstadt. Da jedoch undisziplinierte Senioren der Residenz, die nicht den extra für sie eingerichteten Fußgängerüberweg benutzen, sich auch der Gefahr aus Richtung Hochstadt aussetzen, wurde nun ein zweiter Blitzer für die entgegengesetzte Fahrtrichtung installiert. Damit werden nun uneinsichtige Senioren perfekt geschützt und die Autofahrer bei Übertretung der Geschwindigkeit zur Kasse gebeten. Dort sollten Autofahrer nichts Verbotenes tun, denn Sie werden garantiert bestraft. Es stimmt also nicht, dass diese nie belangt werden. Diejenigen, die diese Doppelfalle einrichteten, haben ihre Pflicht erfüllt. Mündige Bürger sollten auch auf Verbote hören, wenn sie deren Sinn nicht erkennen. Vertrauen Sie einfach!

 

# 115 2017 Heft 3

Werner G. (64) aus Hochstadt meint:

„Mit Beginn der Grillsaison habe ich mir einen exklusiven Grill gekauft, ein Fundament im Garten erstellt und den Grill montiert. Zur Sicherheit habe ich noch eine kleine Löschstation angeschafft. Jetzt ist alles perfekt, habe jedoch kein Geld mehr. Das, was ich jetzt grille, schmeckt trotz Supergrill nicht besser. Was habe ich falsch gemacht?“

 

Werter Herr G.,

herzlichen Glückwunsch zum Supergrill! Jetzt können Sie damit so richtig renommieren. Dass es nicht besser schmeckt als zuvor, wird daran liegen, dass Sie weiterhin Sonderangebote beim Grillgut nutzen. Der hochwertige Grill wirkt sich leider nicht wesentlich aufs Grillgut aus. Sehr gutes Grillgut, das mit ganz normalem Grill perfekt zubereitet wird, schmeckt genauso gut, wie im Supergrill. Haben sie schon einmal nachgerechnet, wie viel perfekte Steaks, Braten, Würste und Fische Sie ohne den Supergrill hätten kaufen können?

Tipp: Bei großen Grills ist das wie bei den großen Hunden. Man muss auch das Bein heben können.

 

# 114 2017 Heft 3

Antonia W. (82) aus Wachenbuchen fragte:

„Ich brauche um mich herum meine Ordnung, gehe meiner Tochter aber damit auf den Geist. Sie meint, ich würde es übertreiben und merkt gar nicht, wie wohl ich mich fühle, wenn alles so ist, wie ich es gewohnt bin. Kann es sein, dass mein Verlangen nach Ordnung krankhaft ist?“

Liebe Frau W.,

ich nehme an, Ihre gewohnte Ordnung wirkt wie ein Korsett, in dem Sie sich sicher fühlen. Alles befindet sich dort, wo es auf den ersten Griff gefunden wird und ist stets in einem gebrauchsfähigen Zustand. Mit zunehmendem Alter und mit wachsenden Beschwerden ist Ordnung eine große Hilfe. Al les um Sie herum wird aber dadurch statisch. Das lehnen viele junge Menschen ab. Junge Menschen meinen, Ordnung sei das Vergnügen der Vernunft und schätzen deshalb die Unordnung als Wonne der Phantasie. Unordentliche Menschen wirken deshalb oft so glücklich. Halten Sie an Ihrer Ordnung fest, sie ist das Gerüst Ihrer Erziehung.

 

# 113 2017 Heft 3

Werner S. (59) aus Bischofsheim fragte:

„Demnächst gehe ich in den Ruhestand und ich muss mich dann selbst versorgen. Da ich mir auch einen Hund anschaffen will, muss ich auch den versorgen. Welche Nahrungsmittel können Sie mir empfehlen?“

Werter Herr S.,

grundsätzlich sollten Sie zwischen Ihrer und der Nahrung des Hundes unterscheiden. Sollten Sie nicht kochen können, so ist dem Hund das Ergebnis nicht zuzumuten. Sie können für sich selbst natürlich über die Verwertung des Gekochten entscheiden. Verwenden Sie geeignete Tierkonserven oder frisches Fleisch. Benutzen Sie aber eine Brille beim Einkauf, denn Etiketten von Tiernahrung ähneln heute sehr bekannten Gourmet-Produkten. Fallen sie nicht auf die Dekoration mit Petersilie herein, die höchsten Genuss signalisieren soll. Ansonsten kommen Sie selbst ganz schnell auf den Hund. Und das hat der Hund nicht verdient.

 

# 112 2017 Heft 2

Dorte V. (66) aus Dörnigheim meinte:

„Es fällt mir immer so schwer, einem Menschen zu glauben, wenn ich an seiner Stelle lügen würde. Bin ich nun schlecht, weil ich ihm nicht glaube?“

Liebe Frau V.,

es kommt immer darauf an, um was es geht. Zu einem Missgeschick kann man ohne Folgen stehen. Hierbei zu lügen, ist nicht schlecht, sondern bestenfalls schwach. Kein Fehler ist so peinlich, als dass er durch Abstreiten nicht noch peinlicher werden könnte. Glauben Sie ab und zu ruhig mal. Ihr Gegenüber wird das sympathisch finden.

 

# 111 2017 Heft 2

Peter B. (65) aus Bischofsheim fragte:

„Heute wurde mir eine Lösegeldversicherung im Fall von Kidnapping angeboten. Als erfolgreicher Geschäftsmann erscheint mir das sinnvoll. Soll ich meine Frau mitversichern?“

Sehr geehrter Herr B.,

der Gedankengang ehrt Sie, ist jedoch unsinnig. Erfahrungsgemäß sind verheiratete ältere Frauen die am wenigsten gefährdeten Entführungsopfer, weil die Entführer nie wissen, ob der Partner wirklich bezahlt und sie damit auslöst. Auf der anderen Seite gelangt Ihre Frau bei einer raffiniert geplanten Trennung damit problemlos an Ihr Geld, wenn sie eine Entführung vortäuscht.

 

# 110 2017 Heft 2

Minna W. (78) aus Dörnigheim fragte:

„Meine Freundin wirft mir vor, ich sei nicht diplomatisch, eher eine Dame. Das verstehe ich nicht. Können Sie mir den Unterschied zwischen einer Dame und einem Diplomaten erklären?“

Werte Frau W.,

Ihre Freundin hat gar nicht so unrecht, denn, wenn ein Diplomat „ja“ sagt, meint er „vielleicht“, wenn er „vielleicht“ sagt, meint er „nein“ und wenn er „nein“ sagt, ist er kein Diplomat. Wenn dagegen eine Dame „nein“ sagt, meint sie „vielleicht“, wenn sie „vielleicht“ sagt, meint sie „ja“ und wenn sie „ja“ sagt, ist sie keine Dame. Sie sollten jetzt nachdenken, zu welchem Anlass Ihre Freundin den Ausspruch tätigte. Ich bin sicher, das Rätsel löst sich.

 

# 109 2017 Heft 2

Elisabeth K. (52) aus Wachenbuchen meinte:

„Mein Mann erfüllt im Bett meine Erwartungen nicht mehr, meint aber, es läge an mir. Das fand ich nicht nett und auch nicht zutreffend. Meiner Meinung nach bin ich attraktiv, sexuell versiert und reizvoll. Jetzt möchte ich mir eine zweite Meinung einholen. Raten Sie mir zu?“

Liebe Frau K.,

Männer funktionieren anders als Frauen. Beim Ruhebedürfnis geht es Männern um wirkliche Ruhe und beim sexuellen Verlangen um eine organtechnische Reaktion mit Lustbegleitung. Frauen suchen dagegen das totale Erlebnis oder empfinden krasse Unlust. Dazwischen gibt es nichts. Das merkt der sensible Mann. Schon die unbedachte Zwischenfrage, wann denn die Zimmerdecke wieder neu angelegt wird, kann beim Mann Unlust erzeugen. Wenn Sie nun in sexueller Art bei einem anderen Mann eine zweite Meinung einholen, wird das Ergebnis nicht repräsentativ sein, weil Sie sich interessiert verhalten. Sie könnten falsche Schlüsse ziehen. Ergründen Sie lieber die Unlust Ihres Gatten! Vielleicht ist sein Verhalten ja bereits durch eine zweite Meinung geprägt.

 

# 108 2017 Heft 2

Reginald G. (64) aus Hochstadt meinte:

„Ich habe mein Auto auf harte Stahlgürtelreifen umgerüstet und bin eigentlich ganz zufrieden. Wenn ich allerdings die Hochstädter Hauptstraße in der dort vorgeschriebenen Geschwindigkeit befahre, fällt mir immer wieder mein oberes Gebiss herunter. Was kann ich tun?“

Werter Herr G.,

auch wenn ich Sie nicht näher kenne, so nehme ich an, dass Sie ein typischer mit-offenem-Mund-Stauner sind, der altersbedingt den Mund nicht mehr geschlossen halten kann. Die Ursache ist ein Reflex, der sich bei den Fragen „Wie?“ oder „Was?“ einstellt. Bei der Frage „Warum?“, die mit einem „M“ endet, schließen sich die Lippen automatisch. Wenn Sie sich zukünftig stärker fragen: „Warum fahre ich gerade hier herum?“, haben Sie einen doppelten M-Effekt, halten den Mund geschlossen und Ihr Gebiss behält seinen Sitz. Eine Alternative wäre das Präparat mit der berühmten Nasshaftkraft. Ihre Reifen sollten Sie dagegen erst wechseln, wenn Sie

a) weiterhin die Hauptstraße befahren wollen und

b) der innere Rückspiegel aus seiner Halterung fällt.

Auf keinen Fall sollten Sie mit normaler Geschwindigkeit, wie sie in normalen Ortschaften gelten, fahren.

 

# 107 2017 Heft 1

Gottfried A. (67) aus Hochstadt meinte:

„Seit kurzer Zeit befasse ich mich mit der Flexi-Rente und spiele mit dem Gedanken, bis 80 weiterzuarbeiten, weil ich zuhause meine Ruhestands-Chefin fürchte. Im Betrieb bin ich wer, zuhause müsste ich mich erst hocharbeiten, um keine niederen Arbeiten mehr verrichten zu müssen. Ich möchte auch meinen Rest-Elan nicht mit einem Ehrenamt verplempern oder der städtischen Seniorenbespaßung zum Opfer fallen. Was raten Sie mir?“

 

Sehr geehrter Herr A.,

verfallen Sie bitte nicht in Panik, es wird schon nicht so schlimm kommen. Ihre Frau wird sich liebevoll um Sie kümmern oder zumindest so, wie Sie es verdient haben. Denken Sie doch mal an die jungen Leute, deren Arbeitsplatz Sie bis 80 blockieren. Auch wenn Sie vielleicht einen Vorgesetztenposten haben, der nur bedingt Kondition von Ihnen verlangt, weil man Ihre Erfahrung schätzt, Sie werden bald in Ihrer Firma ebenso behandelt, wie agile Senioren bei Bürgerbeteiligungsprojekten. Man respektiert Sie, aber man schätzt Ihre Erfahrung nicht, wenn sie sich nicht mit Jüngeren deckt. Entdecken Sie Hobbies neu und pflegen Sie Passionen, die Sie bisher vernachlässigten. Kommen Sie zur wohlverdienten Ruhe und emanzipieren Sie sich im Haushalt.

 

# 106 2017 Heft 1

Wanda W. (82) aus Wachenbuchen fragte:

Mit leerem Magen kann ich einfach meine Hausarbeit nicht machen. Besonders vor dem Frühstück fällt mir das schwer. Was kann ich tun?“

 

Werte Frau W.,

arbeiten Sie grundsätzlich nicht vor dem Frühstück! Und wenn Sie dennoch vor dem Frühstück arbeiten wollen, so frühstücken Sie zuvor.

Merke: Man sollte die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte dafür sorgen, dass sie so kommen, wie man sie nehmen möchte.

 

# 105 2017 Heft 1

Rosalinde F. (59) aus Dörnigheim meinte:

„Mein Mann und ich baden gern gemeinsam in einer Wanne, weil man dabei wesentlich weniger Wasser braucht und die Seife doppelt genutzt werden kann. Bei Standardwannen ergeben sich dabei zwei verschiedene gegenüberliegende Sitzpositionen. Mein Mann bevorzugt die abgeschrägte Seite und ich muss mich mit der steileren Seite am Fußende der Wanne begnügen. Leider muss ich dabei auf dem Stöpsel des Abflusses sitzen, was etwas unangenehm ist. Wie lässt sich das ändern?“

 

Liebe Frau F.,

haben Sie schon einmal versucht, sich in gleicher Richtung vor Ihren Gatten zu setzen? So kann er Ihren Rücken schrubben und Sie sind sich wesentlich näher. Ein genüssliches Zurücklehnen während der Einweichphase fernab von störenden Stöpseln ist komfortabel. Auch nach dem Reinigungsvorgang kann ein gemeinsames Abbrausen für Laune sorgen. Nach dem Baden kommen Sie in dieser Position auch gut an den Stöpsel, was einen perfekten Ablauf garantiert.

Merke: Probieren geht über lamentieren!

# 104 2017 Heft 1

Gundram V. (72) aus Bischofsheim fragte:

„Kürzlich betonte ich in einem Gespräch, dass ich absolut monogam sei, worauf mein Gesprächspartner meinte, das sei ihm zu monoton. Da ich ebenfalls dem veränderten Zeitgeist folgen möchte, kommen mir nun Zweifel. Was soll ich tun?“

Werter Herr V.,

unter Monogamie versteht man eine lebenslange exklusive Fortpflanzungs-gemeinschaft zwischen zwei Individuen der gleichen Art. Monogamie ist mit echten Fortpflanzungschancen während der Paarung anregend und bisweilen sogar aufregend. Kommt während dieser Zeit gelegentlich ein Gefühl der Monotonie auf, so ist das nicht abnormal. Allzu oft macht sich beim Fortpflanzungsakt eine öde Einförmigkeit breit, die den Wunsch nach Abwechslung stärkt. Mit einer neuen Partnerin würde es jedoch bald ähnlich sein. Da diese Prozedur keine allzu vielen Möglichkeiten zulässt, wird gelegentlich auch eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft gesucht, die sich im Erfolgsfall durch erfolglose Fortpflanzungsversuche auszeichnet. Wegen dieser Erfolglosigkeit stellt sich auch hier bisweilen Monotonie ein. Leben Sie weiterhin monogam und überwinden Sie eine eventuell aufkommende Monotonie im Alter mit Zuwendungsformen, die andere Genussvarianten garantieren. Sehr oft hilft dabei eine gewisse Reife, die unsteten brünftigen Geistern leider fehlt.

 

# 103 2016 Heft 4

Peter P. (65) von auswärts meint:

„Ich gehe in diesem Jahr in den Ruhestand und wir sehen uns nach einem seniorenfreundlichen Lebensmittelpunkt um. Was hat Maintal Senioren zu bieten?“

Sehr geehrter Herr P.,

eine der Attraktivitäten Maintals haben sie zu Rat gezogen - die Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS. Hier können Sie lesen, was Maintal für Senioren attraktiv machen würde, wenn man die dort vorgestellten Ideen umsetzen würde. Maintal steht seit vielen Jahren am Anfang einer aktiven und attraktiven Senioreneinbindung, die von den Parteien nach besten aber nicht immer vorhandenen Kräften unterstützt wird. Tipp: Kommen Sie nach Maintal! Irgendwas fällt uns bis dahin mit Ihnen schon ein!

 

# 102 2016 Heft 4

Rüdiger F. (82) aus Hochstadt fragt:

„Maintal verfügt über einige Sportplätze mit Kunstrasen. Fußball ist aber keine Kunst! Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, dass ein Verein einen Kunstrasen bekommt?“

Lieber Herr F.,

würde man mit dem Rasen auch die Klasse kaufen, auf der Fußball zur Kunst würde, so gäbe es gar keine Abstiege mehr. Stiege der Verein dennoch ab, was auf einem solchen Rasen ebenfalls einer Kunst gleich käme, würde der Kunstrasen vermutlich wieder aufgerollt, bis zum Wiederaufstieg eingelagert und vorübergehend gegen einen selbst zu pflegenden Naturrasen ersetzt. Einen Kunstrasen bekommt man spendiert. Das einzufädeln ist eine Kunst, wenn die Mittel knapp sind. Daher auch die Bezeichnung „Kunstrasen“.

 

# 101 2016 Heft 4

Kurt Sch. (62), Bischofsheim meint:

„Ich habe eine große Ähnlichkeit mit dem amerikanischen Präsidentschaftskandidaten und besitze eine amerikanische Luxuslimousine. Seit einigen Wochen werde ich übel angepöbelt und mein Auto wird mit Parolen beschmiert. Was kann ich tun?“

 

 

Hallo Herr Sch.,

am 8. November ist der Spuk vorbei. Sollte sich die Ähnlichkeit nur auf Ihr Gesicht beziehen, so sollten Sie dumm-freche und dreiste Gesichtsausdrücke vermeiden, Ihre blonde Schmetterlingsfönfrisur der 60er Jahre anders kämmen und alle Gesten vermeiden, die überheblich oder verachtend wirken. Wenn Ihr Denken und Handeln die Ähnlichkeit ausmacht, ließe sich das nicht mehr verändern. Mit diesem Makel müssten Sie leben.

 

Tipp: Wenn Sie wie Ihr Doppelgänger aussehen, denken und handeln, so wandern Sie doch in die USA aus. Viele US-Amerikaner mögen das!

 

# 100 2016 Heft 4

Walter S. (72), Dörnigheim fragt:

„Wem gehört die Mainpromenade und woran liegt es, dass der Wille eines einzigen Anliegers zur Verhinderung einer Aufwertung der Promenade genügte?“

Werter Herr S.,

Sie sprechen sicher das nachträglich verhinderte gastronomische Event an der Dörnigheimer Fähre an, dem unsere Bürgermeisterin das hübsche Foto beim Start der Aktivität verdankt. Die Mainuferpromenade ist in Händen der Stadt und die Idee wurde von der Stadtleitbildgruppe aufgegriffen, woraus ein gewisses öffentliches Interesse resultiert. Möglicherweise wurde nicht bedacht, dass es wichtigere Interessen gibt. Was wäre erst gewesen, wenn eine Schiffsbegrüßungs-Gastronomie mit großen Lautsprecheranlagen eröffnet worden wäre!? Vom Tisch dürfte die Sache noch nicht sein.

 

# 099 2016 Heft 4

Floriane P. (64), Wachenbuchen fragt:

„Ich wurde von meinem Verein nach vielen Jahren plötzlich geehrt. Kann es sein, dass es damit zusammenhängt, dass ich verlauten ließ, mich aus der Vereinsarbeit zurückziehen zu wollen?“

Liebe Frau P.,

Vereine sind sehr auf ehrenamtlich tätige Mitglieder angewiesen und reagieren erschrocken auf Rücktrittsbekundungen. Ein vermeintliches Allheilmittel ist eine Ehrung oder eine hohe Auszeichnung, damit sich Geehrte doch noch einmal anders entscheiden. Nehmen Sie die Ehrung deshalb nicht allzu ernst und sich selbst nicht so wichtig. Wenn Ihre Leistung in der Vergangenheit als Selbstverständlichkeit empfunden wurde, sollten Sie die Ehrung richtig einordnen und an Ihrem Vorhaben festhalten.

 

# 098 2016 Heft 3

Bertold F. (88) aus Wachenbuchen fragte:

„Kürzlich unterhielt ich mich mit einem Bettler über dessen Lebensweg. Es war ein durchaus gebildeter Mensch, der sein Studium mit Taxifahren kombinierte, um über die Runden zu kommen.

Was er auch studierte, es ernährte den Mann nicht, weil sein Können nicht ausreichte. Dann schrieb er einfach ein Buch mit dem Titel ‚Die zwölf Methoden, um reich zu werden‘. Ich fragte ihn, warum er trotzdem betteln würde, worauf er meinte: ‚Eine meiner 12 Methoden...!‘ - Was halte ich denn von so was?“

Sehr geehrter Herr F.,

da sind Sie aber an einen wahren Lebenskünstler geraten! Es ist gar nicht so einfach, sich bis zum Rentenalter durchzuschlagen. Einige Menschen müssen betteln oder arbeiten in drei Jobs, um gerade so viel zu verdienen, als bekämen sie Sozialhilfe. Andere gehen in die Politik. Jeder so, wie er kann! Gerade die Menschen mit nicht so optimalen Lebensläufen beobachten genau, wie andere reich werden oder geworden sind. Zu den 12 Methoden wird auch gehören, dass man über Parteien an Jobs in der Politik kommt, bei denen es gar nicht darauf ankommt, was man kann. Man muss nur machen, was einflussreiche Leute von einem erwarten. Stellt sich Erfolg ein, kann man in die Wirtschaft wechseln und zusätzlich Alterssicherung aus der politischen Karriere ziehen. Das Buhlen um Wählerstimmen ist also gar nicht so weit weg vom Betteln. Es ist halt ein anderes Niveau, das viele Menschen nur nicht durchschauen. Mit dieser Art von Betteln haben manche später schon Konzerne geführt. Scheitern sie, leben sie von den Staatsbezügen immer noch fürstlich. So isses halt!

 

# 097 2016 Heft 3

Manfred Z. (65) aus Bischofsheim meinte:

„Wir hatten im etwas größeren Kreis nach Meinung der einen eine tiefschürfende Diskussion, andere meinten jedoch, wir hätten nur aufgeregt drumherum und aneinander vorbei geredet. Jetzt macht doch wieder jeder, was er will und nicht, was richtig wäre. Wie kann ich erfahren, was dabei heraus kam und was die Mehrheit wirklich wollte?

 

Hallo Herr Z.,

die Beantwortung der Frage hängt davon ab, wer bei der Besprechung Lösungen parat hatte und wer Teil des Problems war. Wenn es ein Protokoll dazu gibt, sollten Sie nachlesen, was nun Sache ist. Steht davon nichts im Protokoll, hat der Protokollant entweder vieles ebenfalls nicht verstanden oder er ließ es bewusst aus dem Protokoll, um den Schaden in Grenzen zu halten.

Merke: Nicht alles, was man weglässt, ist unwichtig, aber auch nicht alles, was man für wichtig hält, ist notwendig.

# 096 2016 Heft 3

Gudrun M. (72) aus Dörnigheim fragte:

„Ich soll demnächst etwas wichtiges tun, wovon ich aber keine blasse Ahnung habe. Dummerweise habe ich mich zu laut gemeldet. Was soll ich tun?“

Liebe Frau M.,

viele Menschen machen mit großer Überzeugung Dinge, von denen sie nichts verstehen. Sie machen es mit Getöse und mit großem Aufsehen, wahrscheinlich, um ihre Schwächen zu verdecken. Sie sind also in guter Gesellschaft, wenn Sie das machen, was Sie machen sollen. Sie wurden schließlich auserkoren!

Bedenken Sie: Ein Mensch würde nie dazu kommen, etwas zu tun, wenn er stets warten würde, bis er es so gut kann, dass niemand mehr einen Fehler entdecken könnte. Tun Sie so, als könnten sie es! Die Anderen machen das ja auch!

 

# 095 2016 Heft 3

Waltraut K. (62) aus Hochstadt fragte:

„Ich habe mich für eine Eigentumswohnung entschieden und bin bereits umgezogen. Muss ich mich in unserer Eigentumswohnanlage sozial integrieren? An wen soll ich mich anpassen? An die Bewohner, die gewohnt sind, so zu leben wie ich, oder soll ich andersgeartete Verhaltensweisen annehmen?“

 

Werte Frau K., leider leben viele Menschen so, als seien sie allein auf dieser Welt. Sie sollten herausfinden, wie viele Bewohner des Hauses sich nicht so verhalten, wie man es eigentlich erwarten kann. Vielleicht sind diese ja bereits in der Mehrzahl. Nun weiß ich nicht, mit welch abnorme Verhaltensweisen Sie konfrontiert werden, erhalten Sie sich jedoch unbedingt die Ihrer Erziehung entsprechenden Verhaltensweisen, wenn sie meinen, dass das Ihrem Niveau entspricht. Menschen mit Niveau müssen sich sozial nicht abwärts integrieren.

# 094 2016 Heft 2

Estelle W. (58) aus Wachenbuchen fragte:

„Heißa! Ich habe mich wieder verliebt und mein Bauch ist voller Schmetterlinge. Mein Neuer mag allerdings keine Tattoos! Irgendwann wird er meine Jugendsünden bemerken. Wie werde ich diese Schmetterlinge wieder los?“

Liebe Frau W.,

wären Sie wirklich richtig verliebt, würden Sie das spüren und es wäre jetzt nicht zu dieser Verwechslung gekommen. Um Ihre eigentliche Frage beantworten zu können, müsste ich wissen, um wie viel Schmetterlinge es sich handelt und wie groß sie sind. Ein Foto (Nahaufnahme im Weitwinkel), das wir in der nächsten Ausgabe vorstellen könnten, würde genügen. Ein Ideenwettbewerb wäre gut, damit Ihnen geholfen werden kann. Sie können sich aber auch die TV-Sendung „Tattoo Nightmares“ ansehen. Vielleicht gibt es ja ein passendes fleischfarbenes Motiv, das die Schmetterlinge überdeckt!?

 

# 093 2016 Heft 2

Eleonore V. (78) aus Dörnigheim fragte:

„Ein bekannter Hersteller von Intensivtönungen hat für 2016 nur noch Goldblond und Dunkelblond im Programm. Alle anderen Farben sind dunkler. Ist jugendliches Blond wieder außer Mode und was mache ich mit meinem Restbestand an Tönung?“

Sehr geehrte Frau V.,

ein Trendsetter der Tönungsbranche stellte auf der BERLIN FASHION WEEK für 2017 folgendes vor: „ ‚Ecaille‘, auch ‚Tortoise Shell Hair‘ genannt, ist der Trend, wenn es um die Haarfarbe 2017 geht. Hierbei ist der Look an das Muster eines Schildkröten-Panzers angelehnt. Es geht von dunkleren Ansätzen über helle Painting-Highlights und mittlere Karamellbraun-Nuancen bis hin zu blonden Spitzen. Das sieht sehr natürlich, facettenreich und vielschichtig aus. Es funktioniert in hellerem als auch in dunklerem Haar.“ Das kommt doch Damen Ihres Alters sehr entgegen. Endlich müssen Sie sich nicht mehr in einem Meer blondgefärbter Frauen verstecken, um sich wohl zu fühlen. Als „Tortoise Shell Hair-Lady“ werden Sie ein ganz neues Gefühl erleben. Die alte blonde Tönung können Sie 2016 noch aufbrauchen oder an Frauen verschenken, die weiterhin den alten und nun ‚Retro-Look‘ genannten Look mögen.

 

# 092 2016 Heft 2

Walpurga F. (72) aus Bischofsheim meinte:

„Wann findet denn am Bahnhof Maintal-Ost die nächste Bücherverbrennung statt und was muss ich dafür mitbringen?“

Liebe Frau F.,

ich glaube, Sie haben da etwas missverstanden. Der dortige öffentliche Bücherschrank wird von Bürgerinnen und Bürgern bestückt, deren Papiertonne zu klein ist und die der Meinung sind, die Bücher seien noch zu gebrauchen. Von wertvoller Literatur trennt man sich nämlich nur selten. Leider wurde der Bücherschrank schon mehrmals angezündet und zerstört. Bis heute ist nicht klar, warum. Der Nutzen einer solchen Einrichtung - wenn sie mal in Betrieb sein sollte - scheint allerdings groß zu sein, weil sie immer wieder erneuert wird. Wie zu erfahren war, sollen die Bücher zukünftig täglich und vorbeugend frisch angefeuchtet werden, damit sie nicht brennen. Sollten Sie wirklich Bücher, denen Sie überdrüssig sind, verbrennen wollen, so bitte nicht an dieser Stelle! Das sollten Sie auch beim Ordnungsamt anmelden, damit alle Sicherheitsvorkehrungen nahe Ihres Wohnbereichs getroffen werden können.

 

# 091 2016 Heft 2

Randolph Sigurd M. (64) aus Hochstadt fragte:

„Ich stellte auf dem Hochstädter Friedhof fest, dass hier alle Gießkannen einheitlich aussehen, aber ganz unterschiedlich getragen werden. Wie soll ich mich als Neubürger verhalten und ist meine aubergine-farbene Designergießkanne für Hochstadt überhaupt adäquat?“

Werter Herr M.,

zunächst einmal ist die Farbe Ihrer Gießkanne passend, wenn Sie diese als „lila“ umschreiben würden. Das besondere Design kenne ich nicht. Ob Sie damit den Verstorbenen adäquat beeindrucken können, ist deshalb nicht klar zu beurteilen. Die hiesige Gießkannensprache erklärt sich wie folgt: Stark trauernde Witwen tragen nämlich die Kanne mit dem Ausguss nach hinten und der Zotte nach unten. Schusselige lustlose Rentner tragen die Kanne ähnlich, nur leicht tropfend und ohne Zotte. Lockere gelöste Spättrauernde mit dem wachen Blick für alles Neue tragen die Kanne mit dem Ausguss nach vorn und der Zotte nach oben.

 

# 090 2016 Heft 1 Alexander F. (59) aus Wachenbuchen meinte:
„Ich bin demnächst Beihilfeempfänger und habe einen Antrag auf Beihilfe gestellt. Nun wurde ich mit einem Formblatt gerügt, weil ich vergaß, den Antrag zu unterschreiben und mit §17 Abs. 10 HBeiHVO konfrontiert, der vorschreibt, dass Anträge ohne Unterschrift nicht wirksam sind. Auf dem Merkblatt ist jedoch vermerkt, dass es maschinell erstellt und ohne Unterschrift gültig ist. Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?“

Sehr geehrter Herr F.,
wir sind Ihrer Frage mit Hilfe eines speziellen Formblattes nachgegangen. Wir erhielten jedoch das Formblatt zurück, weil es nicht an der richtigen Stelle unterschrieben war. Das ist nun mal so, wenn exakt nach Vorschrift gearbeitet wird. Eine Unterschrift unter einem Dokument, mit dem man Geld haben will, ist nicht mit einer Unterschrift zu einem Sachverhalt vergleichbar, bei dem ein Antragsbearbeiter einen Antrag nicht bearbeiten kann. Hier müssen Sie sich schon mit einem anonymen Standardtext begnügen, den alle Personen beim gleichen Sachverhalt bekommen. Das ist übrigens praktisch, weil der Absender der Dienststelle nachträglich nicht ermittelbar ist.
# 089 2016 Heft 1 Walpurga C. (67) aus Dörnigheim fragte:
„Ich bin Hundehalterin und fühle mich benachteiligt, weil es in Maintal noch keine Ampelsymbole für Herrchen und Frauchen mit Hund gibt. Seitdem es auch händchenhaltende Symbole gibt, sind Alleinstehende ebenfalls benachteiligt. Kann ich im Sinne der Gleichstellung entsprechende Maßnahmen fordern?“
Liebe Frau C.,
das mit den händchenhaltenden Ampelmännchen führte bereits zu massiven Beschwerden von Frauen, die dazu ein weibliches Gegenstück fordern. Dieses ernste Thema sollte eigentlich dem Frauenbeirat vorgelegt werden, was sich jedoch erübrigte, weil die Männervariante kürzlich wieder zurückgezogen wurde. In Maintal sollen die alten Symbole erst aufgebraucht werden, ehe neue angeschafft werden. Jetzt wurde jedoch eine Untersuchung in Auftrag gegeben, weil bisher keine Erfahrungen mit Ampeldiskriminierungen vorlagen. Nach Abschluss wird sicher über weitere Varianten beraten werden.

# 088 2016 Heft 1 Julius M. (82) aus Bischofsheim fragte:
„Beim ALDI in Bischofsheim wurde kürzlich ein Blitzer direkt an der Bushaltestelle aufgestellt. Wenn ich auf den Bus warte, stehe ich genau vor dem Blitzer. Muss ich infolge der Geschwindigkeitsmessung mit Strahlenschäden rechnen und verursacht der Blitz vielleicht sogar Sehstörungen?“
Werter Herr M.,
eine Rückfrage ergab, dass mit Ihrer Frage nun die kleine Serie von Aufnahmen geklärt ist, die kürzlich Röntgenaufnahmen sehr ähnelten. Infolge Ihrer körperlichen Fülle und der eingenommenen Position verhinderten Sie die Sicherung wichtiger Beweismittel.Sie erhalten in den nächsten Tagen eine Schadensersatzforderung, um den entgangenen und zur Amortisation der Anlage fest eingeplanten Betrag zu überweisen. Die Behörde kann doch keine Rücksicht auf Bushaltestellen nehmen! Halten Sie zukünftig bitte Abstand oder treten Sie zurück, wenn sich ein Fahrzeug mit mehr als 30 km/h nähert. Das hat man als erfahrener Senior schließlich im Blick. Gegen den Laserstrahl scheinen Sie resistent zu sein. Der Blitz dagegen ist ungefährlich, es wird jedoch sicherheitshalber ein Sonnenschutzmittel Faktor 15 empfohlen.

# 087 2016 Heft 1 Elli F. (68) aus Hochstadt fragte:
„Mit meinen Krankheitsschilderungen komme ich auf Familienfeiern und im Kreis meiner Freundinnen nicht mehr so gut wie früher an. Keiner hört mir mehr interessiert zu. Was mache ich falsch?“
Liebe Frau F.,
sehr wahrscheinlich gehören Sie zu der Spezies, die mit Krankheitsgeschichten bisher ganze Gesellschaften unterhielt. Das kann ja auch sehr interessant sein, wenn es einem als Zuhörer sehr gut geht und immer nur andere davon betroffen sind. Kann es sein, dass der Kreis der Personen inzwischen selbst sehr stark betroffen ist? Dann sollten Sie abwägen, ob Ihre Beschwerden überhaupt mithalten können. Versuchen Sie es mal damit, zu berichten, was Sie trotz ihrer Krankheiten doch noch so alles unternehmen können. Das macht Mut und hebt die Stimmung aller Anwesenden.
Wie sagte einmal Norbert Blüm? „Früher sind die Leute mit 50 ohne zu jammern gestorben. Heute jammert sich jeder Schorsch bis 80 dorch!“

# 086 2015 Heft 4

Peter K. (71) aus Dörnigheim meinte:

„Nach der Kommunalwahl 2016 wird wieder ein neuer Seniorenbeirat bestimmt. Als Senior habe ich nun genug Erfahrung gesammelt und möchte dort mitmachen. Wie kann ich als unabhängiger und nichtorganisierter Bürger berücksichtigt werden?“

Lieber Herr K.,

Erfahrung als Senior allein wurde bisher nicht als Kriterium anerkannt. Mit der Einführung einer Satzung für den Seniorenbeirat soll ein Weg gefunden werden, wie auch Sie berücksichtigt werden können, wenn Sie für kompetent befunden werden. Zunächst müssen jedoch erst einmal alle bisherigen Gruppen bedacht werden. Es wäre erfolgversprechender, wenn Sie einer Organisation beitreten, die bereits vertreten ist. Das baut Ängste und Vorurteile ab. Wenn Sie leistungsbereit und engagiert sind, eine gewisse Anpassungsfähigkeit und Weitblick besitzen, sind Sie durchaus geeignet und haben Chancen, in die engere Wahl zu gelangen. Viel Glück!

 

# 085 2015 Heft 4

Otto A. (95) aus Hochstadt fragte:

„Ich fahre seit über 75 Jahren unfallfrei, weil ich sehr deutlich fahre. In den letzten Jahren fahre ich immer deutlicher und wirke so auf den Abstand und das Fahrverhalten anderer Verkehrsteilnehmer ein. Nun missfiel das einem jüngeren Autofahrer, der mir riet, es mit meinen Angewohnheiten doch mal auf der Geisterbahn zu versuchen. Muss ich mir solche Frechheiten gefallen lassen?“

 

Lieber Herr A.,

zunächst erst einmal herzlichen Glückwunsch, dass Sie schon so lang unfallfrei fahren. In unserem Telefonat erwähnten Sie, dass Sie zu Beginn Ihrer Fahrpraxis fünf Jahre lang ein Kettenfahrzeug der Wehrmacht fuhren. Das wird ihre respektvolle und umsichtige Fahrweise geprägt haben. Wenn Sie in all den Jahren mit der gleichen Deutlichkeit und Geschwindigkeit fuhren, so ist das Fahrverhalten des Sie umgebenden Verkehrs erklärlich. Junge Verkehrsteilnehmer haben dazu leider keinen Bezug und wollen zum Ausdruck bringen, dass sie sich nicht auf Sie einstellen wollen. Das mit der Geisterbahn war natürlich eine Frechheit. Machen Sie sich nichts draus, Sie werden es bald vergessen!

 

# 084 2015 Heft 4

Burgunde F. (60) aus Wachenbuchen meinte: „Demnächst soll in unserem Stadtteil oberhalb der Straße ‚Am Berghof‘ gebaut werden. Besteht nicht die Gefahr, dass dort Neubürger wohnen wollen, die den Straßennamen in einem anderen Kontext sehen? Mir macht das Angst!“

 

Werte Frau F.,

Sie verwechseln die Bedeutung des Wortes mit dessen landläufigem Synonym. Möglicherweise sollte die Straße mal „Am Hühnerberg-Hof“ heißen. In Deutschland gibt es diesen Straßennamen in 17 Städten und Gemeinden, die sich nichts dabei denken. Wer die Straße „Am Berghof“ nannte, konnte von mir bisher nicht ermittelt werden.

 

# 083 2015 Heft 4

Adolf S. (58) aus Bischofsheim fragte:

„Ich bin kürzlich zugezogen und wohne in Bischofsheim. Freitags gehe ich auf den Wochenmarkt und bin immer wieder irritiert. Warum heißt die Straße eigentlich ‚Alt Bischofsheim‘? Müsste sie nicht, nachdem die Straße komplett saniert und umgestaltet ist, in ‚Neu Bischofsheim‘ umbenannt werden?“

Sehr geehrter Herr S.,

der Straßenname ist eine Art Reminiszenz an das alte Bischofsheim, in dem es in diesem Bereich noch ein uraltes Rathaus und viele Fachwerkhäuser gab. Im Jahr 1968 rüstete sich Bischofsheim für den Fall eines Zusammenschlusses mit oder zu einer Stadt und schleifte die historischen Rathausgebäude, um es durch einen modernen 3-geschossigen Waschbetonbau zu ersetzen. Zug um Zug verschwand mit jeder überputzten Fachwerkfassade das historische Flair der Straße, um es den neuen Gegebenheiten anzupassen. An das alte Bischofsheim erinnert heute nicht mehr viel. Spätestens nach dem erneuten Abriss des Rathauses und der Umgestaltung des gesamten Areals einschließlich Marktplatz und Straße ist der Straßenname für bisherige Ortsfremde nur noch schwer nachzuvollziehen. Die Stadt möchte aus diesem Grund einen alten historischen Brunnen, der schon lang im Bauhof lagert, auf dem Marktplatz unter einem Baum positionieren. Dann wird sich im Schatten städtebaulicher Beliebigkeit wieder das alte historische Gefühl einstellen. Sie dürfen dabei allerdings nicht den Blick vom Brunnen lassen.

 

# 082 2015 Heft 3

Klaus K. (71) aus Hochstadt fragte:

„Ich erhielt eine Verwarnung, weil ich auf der Berliner Straße 7 km zu schnell fuhr. Das Foto ist total verschwommen und nicht brauchbar. Darf ich deshalb 5 Euro vom Verwarnungsgeld abziehen?“

 

Lieber Herr K.,

immerhin funktionierte der Blitz! Bezahlen Sie den vollen Preis, die kennen keinen Spaß! Vielleicht langt dann das Geld für eine Reparatur!?

# 081 2015 Heft 3

Walter W. (74) aus Wachenbuchen meinte:

„Kurz vor der Bürgermeisterwahl wird unser Problem mit der ärztlichen Versorgung in Wachenbuchen wieder ernst genommen. Jetzt soll Wachenbuchen angeblich sogar ein Ärztezentrum bekommen! Was muss ich davon halten?“

 

Hallo Herr W.,

Sie müssen nicht alles glauben, was Sie lesen!

# 080 2015 Heft 3

Hubert F. (64) aus Dörnigheim fragte:

„In den Regalen eines Maintaler Supermarktes finde ich immer wieder geöffnete Verpackungen und vorgekostete Lebensmittel. Mache ich etwas falsch, wenn ich nicht auch Lebensmittel probiere, ehe ich sie kaufe?“

Werter Herr F.,

es gibt eine Menge misstrauischer Menschen, die nicht das glauben, was auf Verpackungen steht. Sie wollen erst probieren, ehe sie kaufen. Bei Trauben ist da schnell mal ein ganzer Bund zerfleddert oder eine Packung nur noch halb so schwer. Das ist zweifellos ein Ärgernis! Manche Mütter lassen sogar ihre Kinder vorkosten und verlassen sich auf deren Urteil. Was nicht besonders gut schmeckt, macht zwar satt, muss deshalb aber noch lang nicht gekauft werden. Sie machen nichts falsch, nur weil Sie sich normal benehmen. Das kann halt nicht jeder!

 

# 079 2015 Heft 3

Roswitha K., (65) aus Hochstadt schrieb:

„Sehr geehrter Herr Dr. Herbst, ich bin privat versichert und möchte deshalb besonders gute Antworten auf meine Frage erhalten. Ich wechsle ständig die Ärzte, weil sie meine eigenen Diagnosen nicht bestätigen wollen und dafür mit ihrem eigenen Wissen daher kommen, was mir natürlich nicht passt. Ich möchte doch nur die Medikamente verschrieben haben, die mir täglich im Fernsehen vorgestellt werden. Wenn ich die ohne Rezept kaufe, muss ich sie doch selbst bezahlen. Wie finde ich einen Arzt, der sich auf meine Wünsche einstellt?

 

Werte Frau K.,

Sie sollten nicht alle Beschwerden bei sich diagnostizieren, die gerade im aktuellen Angebot sind. Die Werbung spricht einen möglichst großen Personenkreis an, um den Umsatz zu steigern. Vertrauen Sie Ihrem Arzt, wenn er kritisch ist. Seien sie eher misstrauisch, wenn er alles verschreibt, was Sie für notwendig halten. Manches kann Ihnen auch schaden! Was meinen Sie, warum in jeder Werbung der Satz fällt: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...?“

# 078 2015 Heft 3

Engelbert P. (92) aus Bischofsheim fragte:

„Ich erlebe täglich, dass mich andere Verkehrsteilnehmer für blöd halten, weil ich mich exakt an alle Vorschriften halte. Das kränkt mich. Muss ich in meinem Alter jetzt noch einmal meinen Fahrstil ändern und alles, was mir nicht passt, einfach ignorieren, wie die, die sich für schlauer und mich für blöd halten?“

Lieber Herr P.,

ich vermute, dass Sie zu denen gehören, die sich immer auf der richtigen Fahrspur einordnen, nicht als Lückenspringer auffallen und weder bei tief Gelb, noch bei Rot über die Ampeln fahren, Park- und Halteverbote beachten und nie zu schnell fahren. Das ist ein Problem für diejenigen, die nicht so viel Zeit wie Sie haben, sich für dynamischer halten und die ihre Ellenbogen im Schutz ihres Fahrzeugs benutzen. Sie fahren unangepasst! Ihr Fahrstil wird als belehrend empfunden! Wenn Senioren nach Vorschrift fahren, dann erscheint das, als wollten sie bei einer Karambolage immer auf der Seite des Rechts sein. Alle müssen Rücksicht auf ihren Fahrstil nehmen. Das nervt rigoros fahrende Verkehrsteilnehmer, die das nicht nur Ihrem konservativen Wesen, sondern Ihrem Alter zuschreiben oder, dass Sie im Auto einen Hut tragen. Denen fehlt halt die Lebenserfahrung und die Ausgeglichenheit, die Sie zweifellos haben. Ich wünsche Ihnen noch viele unfallfreie Jahre.

 

# 077 2015 Heft 2

Bodo Sch. (65) (Ort nicht bekannt) fragte:

„Ich werde immer wieder gerügt, dass ich angeblich das Setzen von Satzzeichen nicht beherrsche. Meiner Meinung nach ist es doch völlig wurscht, man muss alles nur richtig lesen. Habe ich da recht?“

 

Lieber Herr Sch.,

leider nein, da haben Ihre Kritiker recht. Ich will Ihnen das mal an einigen Leseproben verdeutlichen:

• Er will sie nicht.

• Er will sie, nicht?

• Er: „Will sie nicht?“

• Er will, sie nicht.

Merken Sie die kleinen Unterschiede?

Merke: Worte nützen garnichts, wenn sie keinen Sinn haben.

 

# 076 2015 Heft 2

Sonja F. (63) aus Bischofsheim fragte:

„Ich rede und rede und rede und mein Mann hört mir nicht zu! Ich weiß nicht, warum er das so macht. Haben Sie vielleicht einen Rat, wie er mir zuhört?“

Liebe Frau F.,

leider ist das in vielen Partnerschaften so. Wenn es sich bei Ihrem Redeschwall im Kern um Fragen handelt, denkt Ihr Mann vielleicht, dass es besser ist, Fragen erst zu untersuchen ohne sie zu beantworten, als sie zu beantworten ohne sie zu untersuchen. Grundsätzlich gilt aber folgendes: Wer etwas zu sagen hat, braucht gar nicht zu reden. Meist wird jedoch geredet, ohne dass es etwas zu sagen gibt. Warten Sie einfach, bis er mal redet, dann sind auch Sie gefragt. Das macht die Sache einfacher.

 

# 075 2015 Heft 2

Kurt W. (66) aus Hochstadt fragte:

„Ich war letztens in einer Hobbythek und möchte in Zukunft malen. Ehe ich mich jedoch in Unkosten stürze und mich mit Material eindecke, habe ich eine Frage: Wie erkenne ich, ob ich dazu Talent habe?“

Werter Herr W.,

wenn Sie sich das Malen zutrauen, sollten Sie es einfach mal versuchen. Sie müssen nur an sich glauben. Sie sollten jedoch bedenken, dass an das Nichtmalenkönnen heute immer höhere Anforderungen gestellt werden, seitdem es zu einer eigenen Kunstgattung erhoben wurde. Sie müssen schon Ausstellungen besuchen und sich informieren, ob sie mit dem Ausgestellten mithalten können. Das Schönste aller Erkenntnisse ist jedoch, ein Genie zu sein und keiner weiß es. Malen zum Eigenbedarf würde da schon genügen.

 

# 074 2015 Heft 2

Greta F. (62) aus Wachenbuchen fragte:

„Mein Mann ist ein fürchterlicher Geizhals und er sitzt wie ein Geier auf unserem Geld. Ich möchte mir aber auch gern mal selbst was leisten und nicht immer bis zu meinem Geburtstag oder bis Weihnachten warten. Was kann ich denn nur tun?“

Liebe Fau F.,

Ihr Gatte denkt wahrscheinlich ans Alter und hält deshalb das Geld zusammen. Später kommt das ja auch Ihnen zugute. Wenn Sie jedoch auf keinen Fall so lange warten wollen, haben Sie ein Problem. Sie sollten wissen, dass erfahrene Frauen erkennen, dass es manchmal nötig ist, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen, um an sein Geld zu kommen. Man kann anschließend ja gemeinsam weiterleben, als wäre nichts geschehen. Konfrontieren Sie ihn doch mal mit dieser Möglichkeit, vielleicht hilft es!?

 

# 073 2015 Heft 2

Siegbert F. (82) aus Dörnigheim fragte:

„Ich getraue es mich gar nicht mitzuteilen, aber ich bin kommunalpolitisch völlig uninteressiert. Meistens denke in nur an mich und gehe meinen eigenen Interessen nach. Jetzt soll auf einmal ein neuer Bürgermeister gewählt werden, es ist mir aber total egal! Liegt das jetzt an mir oder an den Kandidaten? Wie kann ich das endlich mal herausfinden?“

 

Werter Herr F.,

vielleicht liegt es daran, dass Sie bisher beim Gedanken an den Bürgermeister ein Gefühl zwanghafter Ewigkeit verspürten und nicht daran glaubten, dass Sie in Maintal wirklich nochmal einen tatsächlich neuen Bürgermeister wählen müssten. Möglicherweise haben Sie es bisher Anderen überlassen, ihn immer wieder zu wählen. Jetzt hat sich das geändert. Wir alle müssen uns nun nach der besten Lösung umsehen. Probieren Sie es doch einfach mal, sich dafür zu interessieren, ohne dass es Ihnen egal ist. Wählen Sie einfach einen Kandidaten, der Ihnen keinen Ärger macht, wenn sie ihn nicht wählen würden.

 

# 072 2015 Heft 1

Antonina M. (63) aus Wachenbuchen meinte:
„Lebe ich schon viele Jahre hier und fiehle mich sähr wohl. Habe ich Putzstelle in Haushalt mit Pflege von Oma wo keiner mehr nach guckt. Muss ich immer mit Fahrrad fahren nach Hochstadt, weil hier nix Arzt und nix Apotheke. Bei uns in Psowtogorizke, wo ich her komm, kommt Arzt in Haus und bringt Medizin mit. Wieso hat Wachenbuchen keine Arzt und Apotheke? Leben doch in EU! Was ist hier anders?

Liebe Frau M.,

natürlich liegt auch Wachenbuchen in der EU und es gehört sogar zu Maintal. Leider können die Wachenbuchener keinen Arzt und Apotheker mehr ernähren. Sie sind einfach zu gesund und es gibt zu wenig Kranke. Eine Alternative wäre eine mobile Praxis mit Medikamentendepot, die einmal in der Woche ihre Zelte in Wachenbuchen aufschlagen würde. Es gibt da bereits gute Beispiele in anderen Bundesländern. Privatpatienten würden im geräumigen Wohnmobil untersucht, Kassenpatienten leider nur im Vorzelt. Wer krank ist, nimmt jedoch auch das in Kauf. Es wird aber immer schwerer, Wachenbuchen direkt ärztlich zu versorgen, weil sich die Patienten längst nach Mittelbuchen und Hochstadt umorientiert haben. Wenn Sie wieder einmal in Ihre Heimatstadt Psowtogorizke kommen, erzählen Sie ruhig, wie es in Wachenbuchen - also in einem Stadtteil der zweitgrößten Stadt im Main-Kinzig-Kreis mitten in der EU zugeht. Damit vermitteln Sie einen umwerfenden Eindruck.

 

# 071 2015 Heft 1

Ilona P. (32) aus Bischofsheim fragte:
„Sie haben doch Erfahrung im Umgang mit Senioren. Wie kann ich meinen Opa dazu bringen, dass er nicht mehr schräg über die Straße läuft und auch mal nach links und rechts guckt? Was der da immer macht, ist doch saugefährlich!

Werte Frau P.,

manche Senioren sind der Meinung, sie hätten in ihrem Alter Anspruch auf Rücksichtnahme und stellen deswegen alle Verkehrsteilnehmer, deren Weg sie kreuzen, auf die Probe. Es handelt sich dabei um einen Defekt, der leider weit verbreitet ist. Es gibt aber auch Fälle, die einer Art russischem Roulett ähneln. Im schlimmsten Fall handelt es sich um erzwungene Sterbehilfe mit ungewissem Ausgang. Wenn Sie Glück haben, leidet Ihr Opa aber nur an einem ausgeprägten Motzkopf-Syndrom, weil er nicht mehr so mobil ist und er alle anderen Verkehrsteilnehmer provozieren will. Fordern Sie ihn doch mal bewusst auf, schräg über die Fahrbahn zu gehen. Sie werden sehen, als Motzkopf geht er fortan gerade über die Straße. Wenn nicht, ist ihm leider nicht zu helfen.

 

# 070 2015 Heft 1

Gudrun F. (58) aus Hochstadt meinte:

„Mein Hausarzt hat jetzt eine Anrufbeantwortungs-maschine wie die Telekom oder die Bahnauskunft, bei der ich vor dem Weiterreden warten muss, bis das angeboten wird, weshalb ich anrufe. Können Sie vielleicht mal darauf einwirken, dass ich wieder direkt mit Frau H. sprechen und wie früher am gleichen Tag mein Rezept abholen kann? Beim Sprechen mit einer Maschine fühle ich mich nämlich wie ein Niemand. Hoffentlich verstehen Sie mich!?

 

Liebe Frau F.,

mir liegen fünf weitere Anfragen in gleicher Angelegenheit vor. Ich fürchte, das ist die neue Zeit! Da wird man wohl nichts machen können. Junge Ärzte wollen eine moderne Praxis betreiben. Gut, in Maintal sind sie damit Vorreiter, aber andere Ärzte werden nachziehen. Vielleicht werden Sie sogar bald mit einem Call-Center verbunden, wer weiß!? Gehen Sie doch direkt vorbei, man wird sie sicher nicht wegschicken.

# 069 2015 Heft 1

Adolf M. (94) aus Dörnigheim fragte:

„Ich habe stattliche Ersparnisse und möchte mir noch einmal ein neues repräsentatives Auto kaufen. Jetzt bin mir nicht schlüssig, ob ich es wegen meines Wohnwagens mit einer Anhängerkupplung ausstatten lassen soll. Welche Alternativen gäbe es?

Werter Herr M.,

das kommt ganz auf das Modell an, das Sie sich leisten können. Einen Ferrari oder einen Porsche Carrera werden Sie wohl kaum mit einer Anhängerkupplung bekommen. Haben Sie schon einmal über ein geräumigers Wohnmobil nachgedacht? Diese sind bei Senioren und Holländern zwischen dem Nordcap und Sizilien sehr beliebt. Nehmen Sie aber eine jüngere charmante Begleiterin mit. Bei ihrem Alter werden Sie ja leicht eine jüngere Begleiterin finden. Beim Fahren können Sie sich abwechseln. Mein Kompliment zu so viel Elan in diesem hohen Alter!

 

# 068 2014 Heft 4

Gertrude K. (60) aus Hochstadt fragte:

„Mein Leben wird von einem Zwergdackel begleitet, den ich bei Bedarf auch auf den Arm nehmen kann. Nun soll ich wahrscheinlich bald den doppelten Betrag an Hundesteuer bezahlen, obwohl ich immer eine Tüte dabei habe und niemandem zur Last falle. Warum wird denn die Hundesteuer nicht nach Größe und Gewicht der Vierbeiner erhoben?“

 

Liebe Frau K.,

Ihre Anregung ist logisch und wäre auch sinnvoll. Schließlich sind die Kot- und Urinmengen ja auch recht unterschiedlich. Ich nehme aber an, dass das jährliche Vorführen und Wiegen zu aufwendig wäre.

# 067 2014 Heft 4

Peter F. (84) aus Wachenbuchen fragte:

„Ich werde immer häufiger von erotischen Träumen heimgesucht, wobei ich mich an Frauen erinnere, die früher eine Rolle in meinem Leben spielten. Ist es sinnvoll, sie nach so vielen Jahren darauf anzusprechen?“

Werter Herr F.,

es kommt immer darauf an, welche Erinnerungen Sie mit diesen Frauen teilen. Sind sie erotischer Natur, basierten sie damals auf gegenseitiger Lust und sind die Damen noch oder wieder frei, so kann es noch einmal zu sehr interessanten Begegnungen kommen. Klären Sie zuvor unbedingt jedoch die Erinnerungsfähigkeit der Damen ab, ehe Sie auf sie stoßen. Sollte es sich bei ihnen ebenfalls nur um erotische Träume ohne einen wirklichen Bezug handeln, so könnten Sie die neuen Erfahrungen überfordern.

Merke: Liebenswerte Erinnerungen sind etwas anderes als hemmungsloser draufgängerischer Sex mit Gleichaltrigen!

 

# 066 2014 Heft 4

Friedrich M. (82) aus Dörnigheim meinte:

Ich bin sehr kritisch und mich regt fast alles auf. Da ich das stets an verantwortlichen Stellen thematisiere, will mir niemand mehr zuhören und ich hörte schon, ‚Was DER schreibt, lese ich gar nicht mehr...!‘. Was mache ich nur falsch?“

Sehr geehrter Herr M.,

Ihr hohes Alter ermöglicht Ihnen, auf eine große Erfahrung zurück zu blicken. Die kann bei jüngeren Personen natürlich noch nicht so groß sein. Haben Sie dafür Verständnis! Lassen Sie diesen Perso nen die Möglichkeit, Fehler zu machen. Nichts ist so lehrrreich, wie eigene Erfahrungen! Auch wenn erkannt wird, dass Sie tatsächlich Recht haben, kann es dennoch dazu kommen, dass Personen unbeirrt an ihrer Linie festhalten, weil sie nun mal die Kompetenz dazu besitzen. Probieren Sie es mal damit, dass Sie den richtigen Weg eher beiläufig vorskizzieren und diesen Personen ermöglichen, ihre Idee zu übernehmen. Sie werden sehen, dass sie diese plötzlich als ihre eigene Idee verkaufen.

 

# 065 2014 Heft 4

Barbara A. (62) aus Hochstadt fragte:

„Kürzlich streifte ich einen Baum, durchbrach eine Mauer, rutschte eine Böschung hinunter, überschlug mich zweimal und dann - verlor ich die Gewalt über meinen Wagen. Glücklicherweise blieb ich nahezu unverletzt. Was muss ich denn in Zukunft besser machen, wenn plötzlich wieder ein Baum vor mir steht?“

 

Werte Frau A.,

zunächst nehme ich mal an, dass der Baum nicht plötzlich sondern schon sehr lange an dieser Stelle stand. Sie haben ihn nur niemals bewusst wahrgenommen. Interessant ist allerdings, dass Sie erst ganz zum Schluss glaubten, die Gewalt über ihren Wagen verloren zu haben. Gehen Sie doch den Ablauf noch einmal genau durch, bis Sie gedanklich an die Stelle kommen an der der Baum stand. Sie werden feststellen, dass nicht der Baum der Grund war.

 

# 064 2014 Heft 4

Viktor B. (70) aus Bischofsheim fragte:

„In den Gelben Seiten fand ich Einträge für ‚Sitz- und Liegemöbel‘. Keine der Firmen hatte jedoch eine Gartenliege im Programm. Was stellen diese Firmen denn wirklich her und was mache ich mit meinem Suchbegriff falsch?“

 

Lieber Herr B.,

der Begriff ist in der Tat etwas irreführend, weil damit vermieden werden soll, mit den tatsächlichen und etwas belasteten Begriffen zu firmieren. Unter ‚Sitzmöbel‘ sind in der Branche Klosettbrillen und unter ‚Liegemöbel“ Särge gemeint. Versuchen Sie es mal unter ‚Relax-Möbel ohne Deckel‘, da werden Sie bestimmt geholfen.

# 063

2014 Heft 3

Chantal P. (52) aus Bischofsheim fragte:

„Eine tolerante, lebenslustige Vollbusige mit Namen Jasmin möchte einen vermögenden vitalen Witwer (gern auch herzkrank) kennenlernen. Sie kann partout niemand finden, der ihre Anforderungen erfüllt. Hochstädter und Wachenbuchener sind zu bodenständig, Dörnigheim ist bereits abgegrast und Bischofsheim vielleicht nicht ganz das richtige Umfeld. Sie hat jedoch so unendlich viel zu bieten! Wie kann ich meiner Mitbewohnerin helfen?

 

Liebe Frau Chantal P.,

zunächst einmal meinen Respekt vor Ihrer selbstlosen Art, Anderen zu helfen. Heimische betagte Witwer sind meistens recht misstrauisch und genügsam. Ihnen genügt mittags ein Stammessen in ihrer Lieblingsgaststätte und abends ein gutes Fernsehprogramm, über das sie zudem frei entscheiden können. Es ist sehr schwer, das erfolgreich aufzubrechen. Auch wird das ersparte Geld sehr gut zusammengehalten, über das man nun ebenfalls allein verfügt. Es gelingt statistisch gesehen nur wenigen Männern, ihre Frauen zu überleben. Sollte ihre Suche erfolgreich sein, so ist die Gefahr groß, dass Ihre Mitbewohnerin an einen Lüstling gerät, der es nur auf ihre Reize abgesehen hat. Wollen Sie das wirklich?

# 062

2014 Heft 3

Ursula X. ( 70) aus Dörnigheim meinte:

„Ich sitze so gern auf einer bestimmten Bank an der Mainpromenade. Deswegen habe ich jetzt schon mehrmals morgens ganz früh dort ein schickes Handtuch platziert, wie ich es im Urlaub am Strand mache. Als ich später dort ankam, war es jedesmal weg. Was mache ich falsch?

Liebe Frau X.,

entschuldigen Sie bitte, aber die Mainpromenade ist doch kein Urlaubsstrand. Das kann man doch sofort sehen! Nichts deutet wirklich auf eine Erholungsfläche hin. Den Fluss kann man infolge des Uferbewuches auch nicht sehen. Und so ein Handtuch ist, wenn es schick ist, doch ein willkommener Fund für interessierte Mitmenschen. Wenn es Ihnen jedoch gelänge, morgens mehrere Hundehaufen vor der Bank zu platzieren, wie es ja oft ungeplant der Fall ist, dann wäre Ihre Bank noch frei, wenn Sie ankämen. Hundekotbeutel finden Sie an der Promenade.

P.S.: Eine Rückfrage beim Fundbüro ergab, dass dort bereits sieben Handtücher abgegeben wurden. So schick können sie also gar nicht gewesen sein!?

 

# 061

2014 Heft 3

Franz W. (52) aus Hochstadt fragte:

„Mich stört immer wieder, dass geflügelte Worte oft stimmen, jedoch auch beleidigend sein können. Wie kann ich bei Verwendung eines geflügelten Wortes vermeiden, dass es falsch verstanden wird?“

Werter Herr W.,

das kommt auf das geflügelte Wort an. Versuchen Sie es mal mit anspruchsvollen Formulierungen, wie „Ihre Argumente haben kurze Beine!“ Wenn Sie aber zu einer anderen Gelegenheit sagen: „Wenn man Anderen hinterher läuft, hat man nur Ärsche vor sich“, dann stimmt das zwar faktisch, Betroffene können jedoch nicht erkennen, wo Ihrer Ansicht nach der bewusste Körperteil endet. Womöglich war gar die gesamte Person gemeint. Überholen Sie einfach und halten Sie den Mund. Überlegen Sie jedoch, ob Sie die richtige Person sind, die vorweggeht, denn Sie kennen ja das geflügelte Wort: „Wenn man....“

 

# 060

2014 Heft 3

Otto F. (62) aus Wachenbuchen fragte:

„Ich habe jetzt bereits zwei Seminare und eine Selbsterfahrungsgruppe besucht, um meinen Ruhestand besser bewältigen zu können. Warum treffe ich dort nur Männer und keine Frauen?

Lieber Herr F.,

Frauen leben in einer anderen Welt. Sie besuchen Schreibwerkstätten für Frauen, Frauen-Lesenächte, Gymnastik für Frauen, Selbsterfahrungsgruppen für Witwen und andere Veranstaltungen, zu denen Männer nicht erwünscht sind. Deshalb sind sie selten woanders vertreten. Mitunter empfinden Frauen sogar anlehnungsbedürftige Männer während der Städtetouren als störend. Unser Tipp: Suchen Sie die Gesellschaft von Männern mit Unternehmungsgeist und Humor, gehen Sie in die Kommunalpolitik! Nirgendwo anders lassen sich Gestaltungswillen und Elan besser umsetzen, als in der Welt der alten Männer, in der Frauen nur wegen der Quote vertreten sind. Wer weiß, vielleicht bringen Sie es bis in den Magistrat!

 

# 059

2014 Heft 2

Dorothea S. (60) aus Hochstadt meinte:

„Mein Lebenspartner meinte kürzlich, Frauen würden sich aus dem gleichen Grund schminken, aus dem man Panzer mit Tarnfarbe streicht. War das nun eine Unverschämtheit oder ein Kompliment?“

Liebe Frau S.,

Tarnfarben trägt man auf, um nicht aufzufallen. Ihr Lebenspartner wollte sicher damit ausdrücken, dass Sie es nicht nötig haben, sich zu verstecken. Sollten Sie von Natur aus sehr schön sein und sich zusätzlich schminken, so kann er mit seiner Äußerung entweder Ihre Bescheidenheit loben, dass Sie sich in den Normalbereich zurückschminken oder er meint, Sie begehen ein Tarnmanöver, um von kleinen Schwächen im Aussehen abzulenken.

Tipp: Schminken Sie sich wieder ab und gehen Sie vor einen planen, geputzten Spiegel, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen.

 

# 058

2014 Heft 2

Rosi K. (59) aus Wachenbuchen fragte:

„Ich habe seit 20 Jahren ein Tattoo über dem Steiß. Als begeisterte Zuschauerin der Serie „Flipper“ ist das Motiv natürlich ein kleiner Delphin. Nach einer Hüftoperation und infolge einer unerklärlichen Gewichtszunahme ist mein kleiner Flipper etwas aus der Form geraten. Was soll ich nur tun?“

Liebe Frau K.,

mit dem Problem sind Sie nicht allein. Heute gibt es einige Methoden, kleinere Veränderungen vorzunehmen. Sie können das Tattoo lasern lassen. Nach vier Behandlungen müssten es weg sein. Sie können es aber auch übermalen lassen. Je nach bereits eingetretener Veränderung ließe sich problemlos ein Pottwal, eine Seekuh oder ein Walross daraus machen. Es kommt darauf an, wie sehr sich das Bindegewebe beereits veränderte und die Gefahr besteht, dass die Farben in tiefere Hautschichten abwandern. Die einfachste Art, das Tattoo zu verdecken, wäre eine Hose mit sehr hohem Bund und dass Sie sich nicht so oft vor ihren Mitmenschen ausziehen.

 

# 057

2014 Heft 2

Otto F. (77) aus Dörnigheim meinte:

„Ich habe mehrere Müsli-Riegel gegessen und nun festgestellt, dass dort Methylhexanamin drin war. Kann ich jetzt noch mein Sportabzeichen machen?“

 

Werter Herr F.,

lassen Sie sich nicht durch die Affäre um Evi Sachenbachter-Stehle irritieren. Beim Sportabzeichen erfol gen keine Dopingkontrollen! Sagen Sie einfach, Sie hätten ein zuckerhaltiges Getränk zu sich genommen, das Flügel verleiht. Das beseitigt alle Zweifel!

 

# 056

2014 Heft 2

Paul A. (58) aus Hochstadt fragte:

„Gegen Monatsende werden immer meine Vorräte knapp. Momentan habe ich noch etwas Hackfleisch, einen Salzhering, eine halbe Zwiebel, trockenes Weißbrot, zwei Kartoffeln und ein älteres Ei. Wie kann ich daraus ein Essen zaubern?

Lieber Herr A.,

das ist ja der perfekte Vorrat für Königsberger Klopse. Sie werden aus Hackfleisch mit dem gehackten Salzhering, der halben Zwiebel, eingeweichtem Weißbrot, Ei und Gewürzen zubereitet. Die zu Bällchen geformte Masse wird in Salzwasser (eventuell mit Essig oder Weißwein) mit Zwiebeln, Pfefferkörnern, Piment und Lorbeer gegart. Die gesiebte Kochbrühe anschließend mit etwas heller Mehlschwitze, Sahne und Eigelb gebunden und mit Zitronensaft und Kapern ergänzt. Als Beilage eignen sich Salzkartoffeln oder Reis. Rote Bete wären ebenfalls eine gute Beilage. Wir gratulieren zu diesem Glücksfall!

 

# 055

2014 Heft 2

Mara P. (78) aus Bischofsheim schrieb:

„Im zunehmenden Alter überkommt mich immer öfter eine unbändige Lust. Wenn ich auf den Mund und in die Augen eines Menschen sehe, der lustvoll genießt, wird mein Verlangen, die Lust gemeinsam zu teilen, immer größer. Ich stelle mir dann immer vor, wie wir gemeinsam mit unseren Empfindungen im siebenten Himmel schweben. Mir macht das Angst! Was kann ich nur tun?“

 

Liebe Frau P.,

das ist doch ganz einfach! Essen Sie ihr Stück Torte auf und verlassen Sie freundlich lächelnd das Café! Sie laufen sonst Gefahr, dass er Ihr Stück Torte auch noch aufisst.

# 054

2014 Heft 1

Ilse B. ( 70) aus Wachenbuchen schrieb:

„Bei meinem Damenkränzchen diskutieren wir gern über Gerechtigkeit. Hoch her geht es immer bei dem Thema ‚Gleichberechtigung‘, weil wir Frauen immer noch nicht überall von den Männern geduldet oder anerkannt werden. Gerade im zweiten Lebensabschnitt nähern wir uns immer mehr den Männern an. Trotzdem werden wir immer noch behandelt, als wären wir beschützens-würdige Wesen, von denen man alles fern hält, was die Männer so machen. Mit meinem Mann bin ich eigentlich sehr zufrieden, nur einige der Damenrunde nicht mit ihren Männern. Was muss ich tun, um nicht weiterhin als nicht emanzipiert zu gelten?

 

Liebe Frau B.,

auch ich kann nicht in die Köpfe von Frauen sehen. Wenn Sie eine reizvolle reife Dame sind und bisher gut mit Ihrer Einstellung gefahren sind, bleiben Sie so, wie Sie sind! Insgeheim wissen alle klugen Frauen, dass echte Gleichberechtigung mit dem Mann ein Zustand wäre, bei dem sie mehr verlieren als gewinnen würden. So - nun müssen Sie sich entscheiden!

# 053

2014 Heft 1

Eleonore E. (62) aus Hochstadt schrieb:

„Ich hätte wohl Probleme mit meiner Figur, meint mein Mann, weil ich so oft vor dem Spiegel stehe. Dabei bin ich eigentlich damit ganz zufrieden. Mein Mann verglich mich immer mit der Christine Neubauer. Seitdem die aber so abgenommen hat, macht mir das keinen Spaß mehr, weil ich einfach nicht abnehme. Ist das jetzt organisch oder psychisch bedingt?“

 

Liebe Frau E.,

jede Frau hat drei Figuren: eine, die sie zeigt, eine, die sie hat und eine, von der sie glaubt, dass sie sie hat. Sie müssen sich wohl oder übel für eine Figur entscheiden. Alles spielt sich im Kopf ab! Wenn es Ihnen gelingt, zur Figur zu stehen, die Sie nun mal haben, sind die psychischen Auswirkungen kleiner, als wenn Sie eine Figur zeigen wollen, die Sie glauben, zu haben. Am Fall Neubauer sehen Sie, dass eine plötzliche Veränderung den ganzen Reiz einer Person zerstören kann.

Mein ganz persönlicher Tipp: Männer, die in sich ruhen, mögen griffige Frauen - keine Hungerhaken.

 

# 052

2014 Heft 1

Adolf V. (79) aus Bischofsheim:

„Schreiben ist nicht mehr meine Sache, aber wenn ich Ihr‘n Rat haben will, muss mer ja schreiben. Also, die Sache ist die: Mein Enkel und seine Frau, die haben einen Bub bekommen, für den sie einen Namen suchen. ‚Adolf‘ wollen sie nicht. Auch nicht ‚Karl‘, ‚Kurt‘, ‚Götz‘ - und ‚Hermann‘ auch nicht. Wenn es denen nach geht, dann heißt der Bub am Ende noch ‚Kai‘, ‚Thorben‘, ‚Ansgar‘, ‚Leon‘ oder ‚Ulf‘ - was Fertz! Der Bub braucht doch einen Namen, bei dem man weiß, wo der Bub her kommt! Was meinen Sie denn dadezu?“

 

Werter Herr V.,

unsere Welt hat sich verändert. So, wie Sie den Namen „Adolf“ erfhielten, so haben die Kinder heute weltoffene Namen. Es kommt allein auf den Klang des Zusammenspiels mit dem Nachnamen an. Ihr Enkel lässt womöglich weitere Empfindungen einfließen, die mit dem Zeugungsakt in Verbindung stehen. Das wäre nicht ungewöhnlich, denn auch der Rufname „Waldemar“ ist so entstanden. Lassen Sie den jungen Leuten ihren Spaß, wie ihn Ihre Eltern damals wahrscheinlich hatten. Sie sind mit Ihrem Namen doch genauso glücklich geworden, auch wenn er heute nicht mehr so aktuell ist.

Merke: Ist ein Name mal Schall und Rauch, tut‘s ein anderer Name auch!

 

# 051

2014 Heft 1

Friedel M. (68) aus Dörnigheim:

„Ich habe eine Katzenhaarallergie und man hat mir einen Kamelhaarschal geschenkt. Auf Kamelhaar bin aber noch nicht getestet. Muss ich mich testen lassen, bevor ich ihn trage?

Werter Herr M., Das weiche Flaumhaar von Kamelen wird tatsächlich in geringen Mengen mit Schurwolle versponnen. Viele Produkte, die angeblich Kamelhaar beinhalten, sollen lediglich vermiteln, dass sie besonders weich sind. Sollten Sie jedoch Gegenden mit Kamelen bereisen und die besonders weichen Haare an der Unterseite von Kamelbäuchen nahe der Hoden streicheln wollen, sollten Sie sich auf Kamelhaar testen lassen.

Übrigens: Hätte ein Kamelhaarschal ein Fischgrätenmuster, so ergäben sich keine weiteren Fragen.

 

# 050

2013 Heft 4

Peter L. (52) aus Hochstadt:

„Alle meine Wünsche gehen fast nie in Erfüllung und ich bin deswegen sehr unzfrieden. Was kann ich tun?“

 

Lieber Herr L.,

ignorieren Sie einfach dieses Gefühl!

Merke: Zu den herbsten Enttäuschungen des Lebens zählen oft die erfüllten Wünsche!

 

# 049

2013 Heft 4

Waltraut Z. (72) aus Wachenbuchen:

„Auch wenn ich Seniorin bin, möchte ich noch nicht zum alten Eisen gehören. Ich kleide mich jugendlich wie Tina Turner und bin auf allen Festen zuhause. Nur zum allerletzten Mittel habe ich noch nicht gegriffen, um im Kreis Jugendlicher akzeptiert zu werden. Auf was muss ich beim Koma-Saufen achten?“

 

Werte Frau Z.,

ich sehe, Sie sind vital und lebenslustig und wehren sich erfolgreich gegen das Altern. Den Wettlauf mit dem Alter können Sie allerdings nicht gewinnen. Beim Koma-Saufen handelt es sich um beginnende oder fortgeschrittene Dekadenz, die zur Sucht oder gar zum Tod führen kann. Dabei werden Unmengen von Alkohol bis zur Bewusstlosigkeit konsumiert. Danach legen Sie Ihr Leben in die Hände von Rettern. Gefährlich wird es, wenn diese ebenfalls bereits nicht mehr ansprechbar sind. Sie wären sich in diesem Fall zwar sehr ähnlich, aber nicht gleichsam jugendlich.

Mein Rat: Lassen Sie Finger davon!

 

# 048

2013 Heft 4

Wilhelmine B. (82) aus Bischofsheim:

„In meinem Alter will man beweglich bleiben und die Muskulatur trainieren. Ich fahre jeden Tag 10 Kilometer auf meinem Trimmdich-Fahrrad und habe dabei große Angst, weil ich stets den Eindruck habe, ich fahre steil bergab. Was muss ich ändern?“

Liebe Frau B.,

es ist lobenswert, dass Sie noch so vital sind und einen Ergometer benutzen. Sie sollten jedoch irgendwann einmal die Betriebsanleitung studieren. Das Gerät muss auf einer ebenen Fläche aufgestellt sein. Wenn die hinteren Ergometerfüße auf einem dicken Teppich stehen, kann das bereits eine Bergabfahrt vermitteln. In Ihrem Fall vermute ich jedoch, dass Sie noch in der Grundeinstellung fahren. Mit zunehmendem Trainigsstand führt das zur Unterforderung, wenn man immer nur im Leerlauf trainiert. Probieren Sie es mal mit Stufe 1 bis 3. Später können Sie weiter erhöhen. Das Gefühl, bei Stellung „0“ bergab zu rasen, müsste dann weg sein.

 

# 047

2013 Heft 4

Reginald P. (ohne Altersangabe) aus Hochstadt:

„Als Neubürger arbeite ich hart daran, mich an das hiesige Nationalgetränk zu gewöhnen. Um in diesem Bestreben den Durchbruch zu erzielen, benötige ich ein Medikament oder eine passende Getränkebeilage, um nicht dauernd müssen zu müssen. Was können Sie mir empfehlen?

Werter Herr P.,

Sie sprechen offensichtlich die durchschlagende Wirkung des Apfelweins auf ungeübte Verkoster an. Ein Medikament möchten wir Ihnen nicht empfehlen. Kombinieren Sie doch mal Apfelwein mit „Handkäs‘ mit Mussick“, wie die Einheimischen sagen. Der stopft etwas und die Zwiebeln verhelfen zu trennenden (völlig ungefährlichen) Gasblasen im Darmtrakt, die zumindest ein kontrolliertes Takten der Entlastungshandlungen erlauben. Lassen Sie sich aber trotz all dieser Randerscheinungen nicht vom Genuss des Apfelweins abbringen. Das gehört einfach zur erfolgreichen Integration.

 

# 046

2013 Heft 4

Peter S. (60) aus Dörnigheim:

„Seit diesem Jahr bin ich im Ruhestand. Meine Frau lässt mich deutlich spüren, dass ich ihr im Weg herumlaufe und angeblich zu nichts zu gebrauchen sei. Meine Untergebenen haben mich während meines Berufslebens immer mit Respekt behandelt. Warum ist das jetzt so ganz anders?“

 

Lieber Herr S.,

diese Phase durchlaufen viele junge Ruheständler, die zuvor in Führungspositionen oder selbständig waren. Das ist völlig normal. Nicht normal ist jedoch, dass Sie Ihre Frau mit Untergebenen vergleichen. Sie sollten sich auf Augenhöhe begegnen, auch wenn einer von Ihnen auf die Knie gehen müsste. Hätten Sie das bereits im Berufsleben praktiziert, fiele Ihnen die Umstellung jetzt leichter!

 

# 045 

2013 Heft 3

Leserin Christa Sch. (60) aus Dörnigheim:

„Ich habe im Schwimmbad mein Gebiss verloren. Was geschieht mit Gebissen, die gefunden und im Fundbüro abgegeben werden?“

Liebe Frau Sch.,

im Schwimmbad werden die seltsamsten Dinge gefunden. Die Fundgegenstände werden 6 Monate aufbewahrt und dann versteigert. Solange haben Sie die Möglichkeit, ihr Gebiss abzuholen, wenn Sie nachweisen können, dass es Ihr Eigentum ist. Gewissheit bringt generell eine Anprobe. Aber auch am Tag der Versteigerung können Sie noch unter den vielen Fundstücken eine Anprobe vornehmen, vielleicht ist ja ein passendes Gebiss dabei.

 Merke: Passt ein Gebiss nicht gleich sofort, suche auch an and‘rem Ort!

 

# 044

2013 Heft 3

Leserin Martha K. (62) aus Bischofsheim:

„Gibt es eine Kochtopfsorte, in der Gemüse lecker anbrennt, wenn man vergaß, den Herd auszuschalten?“

Liebe Frau K.,

wenn Sie beim Würzen einen etwas rauchigen Geschmack lieben, dann können extra dicke Edelstahltöpfe auch Angebranntes noch zu einem interessanten Geschmackserlebnis werden lassen. Lösen Sie die kompakte Gemüserohmasse vom Topf, entfernen Sie die Kohleschicht und lassen Sie sich einen interessanten Namen für das Gericht einfallen.

Alternative: Kochen Sie den Inhalt des Topfes mit einem Liter Wasser auf und schütten ihn unter leichtem Rühren in die Toilette. Voila!

 

# 043

2013 Heft 3

Leser Viktor B. (72) aus Hochstadt:

Meine Frau betrügt mich! Kann ich jemand, der das über zwei andere Personen hinweg erfuhr, zwingen, mir zu sagen, mit wem und mit was?“

Werter Herr B.,

zunächst einmal spreche ich Ihnen mein Mitgefühl aus. Betrogen zu werden, ist eine schlimme Sache. Begann Ihr Informant mit „ich habe gehört, dass...“ und endete er mit „...von mir hast du das aber nicht“ und geschah das an bekannten Orten der Hochstädter Klatschmeile, so ist die Chance groß, dass sich die Information inhaltlich bereits mehrmals dramatisch veränderte. Wer erzählt schon etwas stinknormales weiter!? Streuen Sie einfach ihrerseits das Gerücht, Sie würden sich - wenn es stimmt - scheiden lassen, so wird Ihre Frau recht schnell darauf reagieren. Ist alles frei erfunden, so haben Sie gemeinsam einen schönen Abend, stimmt es jedoch, steht Ihnen die ganze Welt wieder offen.

Merke: Nur positives Denken macht frei!

 

# 042

2013 Heft 2

Sofie Jolante G. (56) aus Hochstadt fragte:

„Warum sagt mein Mann, wenn er von mir spricht, immer‚ meine erste Frau‘?“

Liebe Frau G.,

das kann viele Gründe haben. Vielleicht will er mit seinen Chancen wuchern, die er immer noch bei Frauen zu haben glaubt. Aus rein psychologischer Sicht ist es jedoch naheliegend, dass er das nur macht, damit Sie weiterhin bescheiden und nett zu ihm sind. Reine Vorsichtssache!

 

# 041

Barbara P. (63) aus Bischofsheim schrieb:

„Ist es richtig, dass es Männer gibt, die immer nur an Frauen denken?“

 

Werte Frau P.,

natürlich gibt es auch Männer, die andere Dinge im Kopf haben. Sie regeln viele Dinge intuitiv und aus dem Bauch heraus. Nur wenn sie denken, denken sie an Frauen.

 

# 040

2013 Heft 2

Horst St. (83) aus Dörnigheim meinte:

„Seit Wochen frage ich mich, warum ich im hohen Alter so zufrieden bin. Woran liegt das?“

Lieber Herr St.,

Zufriedenheit kann mehrere Ursachen haben. Der Vorteil des Alters liegt zum Beispiel daran, dass man Dinge nicht mehr begehrt, die man sich früher aus Geldmangel nicht leisten konnte. Mancher wähnt sich auch bereits im siebenten Himmel, weil er inzwischen nicht mehr bis Drei zählen kann. Wo das Nichtwissen die Seligkeit ist, wäre es eine Torheit, klug zu sein. Man sollte die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Man sollte jedoch dafür sorgen, dass sie so kommen, wie man sie nehmen möchte.

 

# 039

2013 Heft 2

Jolianta B. (70) aus Wachenbuchen fragte:

„Ein Nachbar hält sich einen Ziegenbock im Garten. Bei schlechtem Wetter nimmt er ihn nachts mit in sein Schlafzimmer. Was ist mit dem Gestank?“

 

Liebe Frau B.,

nehmen Sie das bitte nicht so tragisch. Wenn sich der Ziegenbock an den Gestank gewöhnt hat, ist sein Aufenthalt im Schlafzimmer keine Tierquälerei mehr und das Tier kann bleiben.

# 038

2013 Heft 2

Egbert V. (76) aus Bischofsheim meint:

„Wieso sind eigentlich Fußgängerüberwege immer im rechten Winkel zu den Fahrbahnachsen angelegt, wo doch gerade viele ältere Menschen meistens schräg über die Straße gehen?“

Werter Herr V.,

Ihre Frage ist durchaus berechtigt. Aus diesem Grund wurden in einer fränkischen Ortschaft vor einiger Zeit die Fußgängerüberwege probeweise sogar diagonal über eine Kreuzung verlegt. Die Bürger, die zuvor stets schräg über die Kreuzung gelaufen waren, überquerten die Straße nun ca. 50 Meter vor der Kreuzung in schrägem Winkel, um später an der Kreuzung gerade und damit erneut falsch überqueren zu können. Wichtig ist und war ihnen einfach der Nervenkitzel. Man gönnt sich ja sonst nichts!

 

# 037

2013 Heft 2

Leserin Brunhilde W. (61) aus Hochstadt fragte:

Am Wurststand des Hochstädter Wochenmarktes schauen mich wartende Kunden stets recht böse an, weil ich so viel Zeit für meine Bestellung brauche, denn ich möchte von vielen Wurstsorten nur je eine Scheibe haben. Was kann ich machen, damit das schneller geht?“

 

Liebe Frau W.,

probieren Sie es mal mit „ein halbes Pfund Aufschnitt!“ Sie haben die Scheiben dann zwar nicht in der von Ihnen gewünschten Reihenfolge, das lässt sich aber zu Hause in Ruhe korrigieren.

Merke: Sortierst Du Aufschnitt wie genehm, ist es wurst, nach welchem System.

# 036

2013 Heft 1

Gudrun P. (65) aus Dörnigheim meinte:

Im letzten Jahr habe ich den Schneemann, den mein Enkel baute, als Andenken in der Gefriertruhe verstaut. Leider hat er beim Abtauen sehr gelitten. Was mache ich, wenn es einen schneelosen Winter gibt und er den Schneemann wiederhaben will?“

 

Liebe Frau P.,

lassen Sie sich per Kühlwagen einen Schneemann aus dem Erzgebirge liefern. Auf Wunsch erhalten Sie diesen sogar mit Beleuchtung. Sie können sich aber auch eine Ladung Schnee im Kofferrraum aus der Rhön mitbringen und zuhause selbst verarbeiten. Das macht Laune!

# 035

2013 Heft 1

Werner Ch. (78) aus Wachenbuchen fragte:

„Ich hole meine Kartoffeln immer von einem ortsansässigen Bauern. Mir fällt auf, dass dieser nur dicke Kartoffeln besitzt. Kann ich wirklich daraus schließen, was ich vermute?“

Lieber Herr Ch.,

ich weiß natürlich nicht, was Sie vermuten, habe da aber so einen Verdacht, wie Sie auf die angedeutete Folgerung kommen. Fragen Sie einfach mal nach Salatkartoffeln. Hat er die auch, dann ist noch lange nicht gesagt, dass das stimmt, was Sie vermuten. Er könnte lediglich so schlau gewesen sein, Salatkartoffeln dazu zu kaufen. Wenn Sie jedoch bei dicken Kartoffeln bleiben und im Landhausstil gekleidet sind, so verstauen Sie die dicken Katoffeln auf dem Nachhauseweg gut, damit niemand über Sie falsche Schlüsse zieht - man weiß ja nie!

 

# 034

2013 Heft 1

Eliselinde M. (67) aus Bischofsheim schrieb:

„Ich würde so gern aktiv beim Bürgerhaushalt mitmachen, habe davon aber keine Ahnung. Ist das ein Nachteil?“

Werte Frau M.,

grundsätzlich zählt bereits die Bereitschaft zur Bürgerbeteiligung. Sie benötigen dazu ganz normale Empfindungen und logisches Denken, sollten keiner Partei angehören, die Sie bevormundet und einen offen Blick für Probleme und das Wesentliche haben. Damit unterscheiden Sie sich deutlich von den meisten Stadtverordneten, die zwar Hilfe benötigen, jedoch später über Ihre Idee frei entscheiden. Gehen Sie die Sache ruhig an, Sie werden staunen, was man mit Ihren Ideen alles anfangen kann.

Merke: Mitmachen heißt natürlich auch, dabei zu sein!

 

# 033

2013 Heft 1

Leser Bernhard V. (62) aus Hochstadt fragte:

„Endlich im Ruhestand angekommen, hätte ich jetzt jede Menge Zeit, Prinz Karneval zu sein und mit einer feschen Prinzessin durch die Fastnacht zu tingeln. Wie kann ich die Narren in Maintal auf mich aufmerksam machen?“

Lieber Herr V.,

Nichts ist leichter als das! Nutzen Sie den Fastnachtumzug in Dörnigheim und laufen Sie mit einem tollen Samtumhang, einer Narrenkappe mit weißem Frettchenbesatz und einem Zepter mit Kasperkopf sowie einem Schild mit der Aufschrift „arbeitsloser Fastnachtsprinz“ mit. Werfen Sie mindestens einen Zentner Kamelle‘ und küssen Sie alle Frauen am Straßenrand. Sie werden sich damit deutlich von den echten Prinzen auf den Komitee-Wagen abheben, die mit Helau-Grafamen und heiserer Stimme Texte von Speisekarten ablesen und ihre Zeit in Sektbars und auf Sitzungen verbringen. Sie sind an der frischen Luft und schonen Ihre Leber. Auf eine fesche Prinzessin, die ihr abgelegtes Brautkleid reaktiviert und mit einem Samtjäckchen kaschiert, können Sie doch bei diesem Überangebot an Frauen getrost verzichten.

Merke: Solo an den närrischen Tagen lässt sich die Fastnacht viel besser ertragen.

 

# 032

2012 Heft 4

Waldemar V. (82) aus Hochstadt fragte:

„Ich habe eine attraktive Mittsiebzigerin beim Tanztee kennengelernt und wir wollen heiraten. Meine Eltern wissen es schon! Wann soll ich sie Opa vorstellen?“

Lieber Herr V.,

wir freuen uns ganz besonders, dass Sie auf einer Veranstaltung des ehemaligen SeniorenOffice ihre neue Lebenspartnerin fanden und noch einmal durchstarten wollen. Offensichtlich ist ein hohes Lebensalter in Ihrer Familie keine Seltenheit. Ich rate Ihnen, Ihre Eltern zu befragen, was sie für den richtigen Zeitpunkt halten.

Merke: Hat Mama nichts dagegen, gibt auch Opa seinen Segen!

 

# 031

2012 Heft 4

Eleonore B. (64) aus Dörnigheim schrieb:

„Ich kaufte bei IKEA den hölzernen Wandkalender TORBEN. Nun steht in der Beschreibung ‚ohne Montage‘. Was soll ich mit einem Wochenkalender ohne Montage? Da fehlt doch was! Wie kann ich das reklamieren?“

 

Liebe Frau B.,

mit „Montage“ ist in diesem Fall nicht der Wochentag gemeint, sondern, dass Sie den Kalender selbst montieren müssen. Zur Befestigung nehmen Sie den beigefügten Dübel SVEN. Bei richtiger Anwendung werden Sie auch den Montag finden und die Welt ist wieder in Ordnung.

# 030

2012 Heft 4

Katharina S. (70) aus Wachenbuchen schrieb:

„Ich bin schon 42 Jahre verheiratet und nun nörgelt mein Mann erstmals an meinen Rindsrouladen herum. Die Zwirnsfäden seien immer zu lang und Holzspieße zu gefährlich. Ist meine Ehe in Gefahr?“

Liebe Frau S.,

selbst wenn Sie einfache Klammern verwenden würden, wäre Ihr Gatte vermutlich unzufrieden. Ich denke, er möchte, dass Sie beides vorher für ihn entfernen. Er möchte von Ihnen aufmerksam bedient werden. Sollte sich dies mit Ihrem emanzipatorischen Selbstverständnis nicht vereinbaren, so ändern Sie den Speiseplan.

Merke: Verheddert sich der Gatte im Faden, mag er sie nicht - die Rindsrouladen!

 

# 029

2012 Heft 4

Ernst-Tobias V. (62) aus Hochstadt fragte:

„Ich habe bei einem Preisausschreiben einen vielseitig funktionalen Dildo Marke HEINZELMANN gewonnen. Was kann ich als Alleinstehender Herr damit machen?“

Werter Herr V.,

Sie haben ein durchaus leistungsstarkes und hochwertiges Gerät gewonnen, können es aber ohne entsprechende Neigungen nicht nutzen. Nach Rücksprache mit dem Hersteller ist das Gerät wasserdicht und lebensmittelecht, sodass Sie mit dem eingeschalteten und in einer Schüssel stehenden Gerät relativ leicht Schlagsahne steif bekommen. Vom Verschenken an Damen, die Sie für geeignet halten, rate ich ab. Das könnte missverstanden werden.

 

# 028

2012 Heft 4

Rüdiger P. (72) aus Bischofsheim schrieb:

„Neulich bekam ich den Tipp, in der Thermoskanne hätten Gebissreinigungstabletten die größte Wirkung. Nun bekomme ich das Gebiss nicht mehr aus der Thermoskanne. Was mache ich falsch?“

 

Lieber Herr P.,

Thermoskaffeekannen werden mit Gebisstabs besonders sauber, das ist bekannt. Gleichzeitig damit das Gebiss zu reinigen, ist eine falsch verstandene Sparsamkeit. Nachdem Sie jedoch beides auf diese Art gereinigt haben, dürfte sich das in der Kanne befindliche Gebiss nicht auf den Geschmack des Kaffees auswirken. Lutschen Sie zum Kaffee ein Stück Schokolade, das müsste ohne Gebiss ganz gut gehen.

 

# 027

2012 Heft 3

Berta A. (64) aus Wachenbuchen fragte:

„Ich möchte im sportlich bunten Dress und meinem im Kinderwagen liegenden Enkel rund um Wachenbuchen skaten. Bin ich als Oma dafür zu alt und was werden die Leute denken?“

 

Liebe Frau A.,

Sie sollten sich keine Gedanken um die Leute machen, wenn Sie noch derart sportlich sind. Vergessen Sie jedoch nicht Helm und Protektoren und sorgen Sie für eine gute Bremse am Kinderwagen, wenn Sie die Kontrolle verlieren sollten. Meiden Sie abschüssige Strecken!

Merke: Fitness im Alter wird bewundert und regt zur Nachahmung an.

 

# 026

2012 Heft 3

Heribert Sch. (60) aus Dörnigheim schrieb:

„Ich leide seit einigen Jahren an einer chronischen Radfahrer-Aversion und neige verstärkt zu aggressivem Verhalten. Würde es mein Leiden lindern, wenn ich mal einen dieser besonders rücksichtslosen Radfahrer vom Rad hole und kräftig verwamsche?“

Werter Herr Sch.,

mit steigender Zahl der Radfahrer wird auch das Fehlverhalten dieser Spezies zunehmen und Ihr Leiden noch verstärken. Sie sollten sich in die besonders auffälligen Radfahrer hineinversetzen, damit Sie deren Verhaltens-muster verstehen. Während Sie Ordnung und gegenseitige Rücksichtnahme für wichtig halten, lieben diese Menschen die Herausforderung kritischer Situationen und die selbstgewählte Freiheit, sich jedweden Vorteil herauszunehmen. Sie lieben unsere landschaftlich schönen Umgehungsstraßen als privaten Hobbyraum und wollen sich innerhalb von Ortschaften nicht von Ampeln und Verkehrsregeln den Spaß verderben lassen. Sie lieben den Rausch, schlauer und pfiffiger als Sie zu sein und sehen in Ihrem Ordnungssinn eigentlich nur eine Schwäche. Nehmen Sie rücksichtlose Radfahrer und besonders die mit Rennrädern bewaffneten Ignoranten einfach nur als bedauernswerte Abartige. Sie zu „verwamschen“ bringt gar nichts!

 

# 025

2012 Heft 3

Walpurga M. (72) aus Hochstadt schrieb:

„Meine Enkelin hat plötzlich einen Nasenring und in der Zunge einen Nagel. Ich mache mir Sorgen, wie das weitergehen wird. Wie kann ich meiner Enkelin helfen?“

Liebe Frau M.,

was Sie einen Nasenring nennen, wie man ihn in stärkerer Form nur von Nutztieren kennt, nennt man „Piercing“ und es soll die Individualität Ihrer Enkelin unterstreichen. In einigen Fällen soll damit aber auch die als unangemessen empfundene natürliche Schönheit oder eine angeborene latente Hässlichkeit korrigiert werden. Ein Zungen-Piercing dagegen dient dem dauerhaften Reiz im Mundraum und fördert zudem das Lachen mit offenem Mund. Beide Varianten sind eigentlich so überflüssig wie ein Kropf, stellen jedoch oft einen wichtigen Schritt bei der Persönlichkeitsentwicklung dar. Ist Ihre Enkelin einmal ausentwickelt, hat sich die Sache erledigt. Übergehen Sie es einfach!

 

# 024

2012 Heft 3

Günther F. (66) aus Bischofsheim fragte:

„Ich kaufe ständig Sonderangebote, auch wenn ich sie gar nicht brauche. Nun habe ich keinen Platz mehr und kann trotzdem nicht damit aufhören. Was kann ich tun?“

Sehr geehrter Herr F., Sie leiden an einer Suchtkrankheit, die ihren Ursprung in angeborenem Geiz und einem chronischen Mangelempfinden hat. Machen Sie sich bewusst, dass Sonderangebote keine Schnäppchen sind, sondern nur die Unart, Ihnen den tatsächlich angemessenen Preis für ständig überteuerte Produkte vor Augen zu halten. Stellen Sie sich einfach vor, Sie würden während Ihres Kaufes vom Ladenbesitzer ausgelacht werden, weil er Sie über Ihren Geiz hinweg zum Kauf verleiten will. Das hilft enorm!

 

# 023

2012 Heft 2

Kurt V. (62) aus Dörnigheim fragte:

„Ich habe auf dem Fastnachtsumzug eine bezaubernde Blondine kennengelernt und mich sofort in sie verliebt. Nun habe hat mich diese Person im Aldi angesprochen und es stellte sich heraus, dass es sich um einen Mann handelt. Wieso habe ich das nicht gemerkt?“

 

Werter Herr V.,

manchmal spielen uns die Hormone einen Streich. Das kann viele Gründe haben. Vielleicht ist es bei Ihnen auch ganz einfach zu erklären. Sehr oft hilft schon eine Brille! Wären Sie ein Draufgänger, wären Sie noch am gleichen Tag dahinter gekommen. Es kann aber auch sein, dass die Verkleidung perfekt war oder dass Sie jetzt nur ein Neider ansprach, der Ihren Flirt mitbekommen hat. Dumm gelaufen!

Merke: Flirten und Küssen - nur, wenn Sie müssen!

 

# 022

2012 Heft 2

Barbara P. (72) aus Wachenbuchen fragte:

„Seit einigen Wochen bekomme ich verstärkt Seniorenpost von Firmen für Seniorenbedarfe und ich werde jetzt auch zu Kaffeefahrten eingeladen. Was mache ich falsch?“

 

Liebe Frau P.,

Sie haben wahrscheinlich an Preisausschreiben teilgenommen oder Ihre Adresse an anderer Stelle arglos hinterlassen. Diese Adresse wird nun gehandelt. Unser Tipp: Tauschen Sie Ihren Briefkasten gegen ein größeres Exemplar aus oder überlegen Sie besser, wem Sie zukünftig Ihre Adresse überlassen.

Merke: Datenschutz beginnt bei Ihnen selbst!

 

# 021

2012 Heft 2

Peter Q. (59) aus Hochstadt fragte:

„Ich war bisher überzeugter Junggeselle, ich liebe meine Freiheit, scheide aber in diesem Jahr aus dem Berufsleben aus, muss mit einer knappen Rente leben und mich dann auch noch selbst versorgen. Soll ich meine Rente weiterhin für eine Haushaltshilfe opfern oder mir jetzt besser eine fleißige Partnerin suchen?“

Lieber Herr Q.,

mit der vorgezogenen Rente haben Sie sich 18% Abzüge eingehandelt, so dass Sie nun viel stärker rechnen müssen. Miete und Haushaltshilfe fressen vermutlich den größten Teil Ihrer Rente auf. In dieser Situation greifen einige Neusenioren zu einem probaten Mittel und suchen sich eine nette fleißige Frau mit latentem Bemutterungsinstinkt, bei der sie sich einnisten können. Wenn Sie diesen Weg wählen, kann das zu einer echten Win-Win-Situation führen und Sie können in aller Ruhe die hausfraulichen Qualitäten der Auserwählten testen. Sie müssen jetzt Ihren ganzen Charme aufbieten und sich ganz auf die neue Situation konzentrieren.

Merke: Partnersuchende Frauen verhalten sich ähnlich wie ihre männlichen Pendants. Man merkt erst später, was man sich dabei eingehandelt hat!

 

# 020

2012 Heft 2

Frauke F. (48) aus Bischofsheim schrieb:

„Mein Mann wird 65 Jahre alt und er wird tagsüber allein zuhause auskommen müssen, bis auch ich in Rente gehen kann. Haben Sie nicht eine sinnvolle Beschäftigung für ihn?“

Liebe Frau F.,

Sie brauchen sich keine Gedanken um Ihren Gatten zu machen. Für Senioren hält Maintal eine Fülle von Aktivitäten bereit, bei denen er nur zugreifen muss. Vielleicht blüht er noch einmal so richtig mit einer neuen Herausforderung auf!? In Maintal gibt es zahlreiche Angebote für Senioren, die man nutzen kann. Hat sich ihr Gatte erst einmal so richtig in seine neue Aufgabe eingelebt, werden Sie ihn nur noch wenig sehen. Für die Hausarbeit müssen Sie dann allerdings eine andere Lösung finden.

 

# 019

2012 Heft 2

Paul W. (82) aus Hochstadt fragte:

 „Kürzlich war ich auf einer Beerdigung und dem anschließenden Kaffeekränzchen. Hier merkte ich, dass ich den Verstorbenen gar nicht kannte, ich aber dabei viele nette Leute kennen lernte. Ist es falsch, wenn ich jetzt auf alle derartigen Kaffekränzchen gehe?“

 

Werter Herr W.,

umso öfter Sie daran teilnehmen, umso größer ist die Möglichkeit, dass Sie irgendwann dabei jemand kennenlernen, um den Sie später einmal aufrichtig trauern können.

Merke: Echte Trauer setzt Kennenlernen voraus!

# 018

2012 Heft 1

Eliese F. (o. Altersangabe) aus Hochstadt schrieb: „Man schätzt mich seit zwanzig Jahren auf Fünfzig, obwohl ich mit Fünfzig aussah wie Vierzig. Wie kann ich meine Jugendlichkeit erhalten?“

 

Liebe Frau F.,

ich beglückwünsche Sie zu Ihren netten Freunden und Bekannten, die Ihnen Komplimente machen. Auch wenn Sie Ihr tatsächliches Alter nicht verraten, so nehme ich an, dass Sie einige Schönheits-OP’s hinter sich haben, denn Menschen können sich nicht so sehr irren. Sollten Sie jedoch ein Naturwunder sein, dann bleiben Sie so, wie Sie sind.

 

# 017

2012 Heft 1

Rudolf M. (71) aus Dörnigheim fragte:

„Ich habe eine Tätowierung auf dem Bauch und habe jetzt sehr sehr strak abgenommen. Nun sieht der Eintracht-Adler aus wie ein verendetes Masthähnchen, das (wegen der Bauchfalten) aussieht, als wäre es eine Wäschepresse geraten. Was kann ich tun?“

Lieber Herr M.,

Wenn ich es richtig verstehe, dann macht Ihnen Ihr Tattoo keinen Spaß mehr. Entweder entsorgen Sie es bei einer Operation zusammen mit dem unnützen Hautlappen oder Sie nehmen wieder zu. Was wäre denn, wenn Sie sich einfach nicht mehr nackt zeigen würden? Packen sie alles zusammen in eine Hose und Schwamm drüber!

Merke: Tattoos sind nur etwas für glatte Haut! Das sollte man vorher bedenken!

 

# 016

2012 Heft 1

Watzlaw B. (66) aus Wachenbuchen schrieb:

 „Meine Harley ist meiner Freundin zu schnell und ihre Arme sind für meinen Bauchumfang zu kurz.

Wie komme ich dennoch mit ihr zur Tour auf der Route 66?“

 

Werter Herr W.,

Ihr zu Ihrem Alter passender Traum von der Route 66 ist gut nachvollziehbar. Leider stehen nicht alle Frauen auf solchen Motorradtouren und fühlen sich auf dem Sozius gar nicht wohl. Vielleicht können Sie ja auf eine Maschine mit Beiwagen umsteigen. Das gefällt Frauen besser, weil sie während dem Fahren auch schon mal essen und trinken wollen und sich schminken.

 

Es käme auf einen Versuch an!

 

# 015

2012 Heft 1

Babette Sch. (77) aus Dörnigheim schrieb:

„Ich habe einen schönen, aber 23 Jahre jüngeren Mann kennengelernt und möchte noch viel mit ihm erleben, weil ich schon zu lange solo bin. Muss er denn tagsüber unbedingt arbeiten bis er 67 Jahre alt ist oder kann man was dagegen tun?“

Sehr geehrte Frau Sch.,

das ist ein Frage, wie wohlhabend Sie sind. Wenn Sie es finanzieren können, dann heiraten Sie ihn und lassen Sie ihn einfach zuhause! Will er das nicht, so fordern Sie ihn so stark, dass er wegen der Doppelbelastung freiwillig in den vorgezogenen Ruhestand geht. Hoffentlich erzählten Sie nichts von langjährigen Ersparnissen! Das könnte ihn beeinflusst haben.

 

#014

2012 Heft 1

Aisha Y. (53) aus Bischofsheim schrieb:

„Wohn ich jetzt schon vier Jahr in Wohnblock, bin ordentlich, sauber, auch freundlich un mach auch Treppewoch, wenn dran bin, hab aber noch kein Kontakt bekommt mit deutsch Frauen im Haus. Was ich mach falsch?“

 

Werte Frau Y.,

Wenn Sie die deutschen Mitbewohnerinnen kennen lernen wollen, dann geht das recht einfach: Putzen Sie die Treppe mal nicht, wenn Sie mit der Treppenwoche dran sind. Sie werden sehen, fast alle klingeln bei Ihnen und machen Sie freundlich auf die Treppenwoche aufmerksam.

Merke: Integration kann so einfach sein!

# 013

2012 Heft 1

Kurt S. (79) aus Hochstadt fragte:

„Ich möchte im Frühling noch einmal heiraten und bereite gerade die Hochzeit vor. Kennen Sie eine Apotheke in Maintal, die mir einen Hochzeitstisch mit allem, was Senioren so brauchen, einrichtet?“

 

Lieber Herr S.,

Apotheken haben ein großes Sortiment, das sich für die Gesundheit und die Körperpflege eignet. Sie sollten sich eine Apotheke Ihres Vertrauens aussuchen und Ihre speziellen Wünsche (mit und ohne Rezept) besprechen. Dennoch werden sich Ihre Hochzeitsgäste sehr darüber wundern!?

# 012

2011 Heft 4

Peter O., (52) aus Hochstadt fragte:

„Ich bin erst 52, fühle mich aber wie 75! Kann das am Verein liegen, bei dem ich singe?“

 

 

Lieber Herr O.,

es ist hinlänglich bekannt, dass Briefmarkenvereine und Männergesangvereine einen sehr hohen Altersdurchschnitt haben. Als praktisch noch jugendlicher Senior sind Sie das Nesthäkchen Ihres Vereins, man will Ihnen das aber nicht zeigen. Darum behandelt man Sie entsprechend des Altersdurchschnitts. Sie wiederum wollen voll integriert sein und singen die ollen Kamellen bereitwillig mit. Schlagen Sie mal ein Lied von den Rolling Stones oder von BAP vor. Sie werden sehen, dass sich Ihre Rolle im Verein sofort verändert. Es wird schon nicht schief gehen! Notfalls können Sie immer noch Briefmarken sammeln.

Merke: Die Jugend wäre ein viel schönere Zeit, wenn sie erst im Alter käme.

 

# 011

2011 Heft 4

Gundula A. (69) aus Bischofsheim fragte:

Frauenbeiräte in unserem Land kümmern sich doch um Probleme, die von Männern verursacht werden. Warum sind im Frauenbeirat keine Männer, die sie lösen könnten?“

Sehr geehrte Frau A.,

Sie stellen hier eine hochpolitische Frage, die von der Logik her nur eine Frau beantworten kann. Ich muss Sie deshalb an Ihren lokalen Frauenbeirat verweisen. Vom Grundsatz her ist Ihre Anregung schon richtig, wenn Männer die Probleme der Frauen und die Frauen die Probleme der Männer lösen würden. Es klingt logisch, ist aber wahrscheinlich ein nicht gern gesehener Ansatz.

Merke: Man muss nicht alle Probleme lösen. Hauptsache, man hat darüber gesprochen!

 

# 010

2011 Heft 4

Walter W. (87) aus Wachenbuchen fragte:

„Ich habe eine rüstige Witwe (82) kennengelernt und habe sie bereits meinen Eltern vorgestellt. Muss ich sie auch meinem Opa vorstellen?“

 

Lieber Herr W.,

die hohe medizinische Versorgung und ein schonender Beruf erlauben es manchen Menschen, das späte Glück ihrer Enkel zu erleben. Wenn Ihr Opa die Nachricht verkraftet und nicht die Gefahr besteht, dass er Ihnen die Dame ausspannt, weihen Sie ihn ruhig in Ihr junges Glück ein.

Merke: Man ist so alt wie man sich fühlt!

 

# 009

2011 Heft 4

Oleanda Ü. (66) aus Hochstadt fragte:

„Mein Mann hat Schweißfüße, er raucht und er trinkt. Reicht das als Grund aus, um die Ehebetten auseinander stellen zu dürfen?“

Liebe Frau Ü.,

Sie leiden sicher unter Schlafstörungen. weil Sie Ihren Gatten nicht mehr riechen können und wollen. Haben Sie sich schon einmal gefragt, mit was Sie sich bei ihm revangieren können? Millionen Ehepaare haben das Problem bereits gemeistert, ohne die Betten auseinander zu stellen. Kleiner praktischer Tipp: Hängen Sie mehrere Duftbäumchen mit Tannenduft im Schlafzimmer auf. Dann können Sie zumindest sagen „Ich glaube, ich bin im Wald!“

 

# 008

2011 Heft 4

Bürgermeister R. (Name, Wohnort und Alter der Redaktion bekannt) fragte:

„Was muss ich tun, um mich optimal auf meinen Ruhestand vorzubereiten?“


Sehr geehrter Herr R.,

die Frage ist schnell beantwortet: Nichts - absolut nichts! Sie sind wahrscheinlich auf dem besten Weg! Merke: Sorgen kommen, wenn man nicht richtig für sich vorsorgt. Hat man für sich vorgesorgt, hat man praktisch ausgesorgt.

 

# 007

2011 Heft 4

Kurt F. (71) aus Dörnigheim fragte:
„Sind drei Pornofilme am Tag schädlich?“

Sehr geehrter Herr F.,
Es kommt immer darauf an, wie die Frage gemeint ist. Für große Videotheken sind nur drei Pornofilme am Tag katastrophal. Für alle anderen Fragevarianten kann theoretisch keine Schädlichkeit eintreten höchstens praktisch.
Merke: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie den beipackzettel oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


# 006

2011 Heft 3

 

 

Heribert K. (68) aus Bischofsheim fragte:

"Wie ist in einem Haushalt generell die Hoheit

über die TV-Fernbedienungen geregelt?"

 

 

 

Sehr geehrter Herr K.,

über die Hoheit von Fernbedienungen verfügt stets der dominantere Teil einer Partnerschaft. Stellen Sie zunächst fest, wer dominanter ist und wägen Sie die Folgen allzu mutigen Insistierens ab. Machen Sie es doch wie viele Ihrer Artgenossen und belegen Sie laut schnarchend das Sofa. Bereits nach kurzer Zeit räumt Ihre Gattin das Feld und Sie können Ihr Lieblingsprogramm einschalten. Viele Fußballspiele beginnen deswegen erst gegen 20:45 Uhr.

 

Merke: Ein Zweitfernseher im Schlafzimmer ist praktisch und sorgt für angenehme Zweckharmonie.

 

# 005

2011 Heft 3

Walpurga F. (59) aus Hochstadt fragte:
"Meine Freundin telefoniert oft stundenlang und sie erzählt mir dabei immer wieder die gleichen Begebenheiten. Was kann ich machen um nicht unhöflich zu sein?"

 

Werte Frau F.,
Ihre Freundin wird sehr oft und sehr viel telefonieren. Dabei verliert sie offensichtlich den Überblick. Stellen Sie einfach eine Zwischenfrage, die das Ende der erzählten Begebenheit vorweg nimmt.
Merke: Höflichkeit kennt auch kleine Hilfen.


# 004

2011 Heft 3

Hans-Günther W. (72) aus Dörnigheim fragte:
"Seit über zwanzig Jahren lachen meine Freunde und Bekannten über meine Witze. Plötzlich kommen meine Witze nicht mehr an. Was mache ich falsch ?"

 

 

Lieber Hans-Günther,

Ich würde es mal mit neuen Witzen probieren! Merke: Nur neue Witze haben die Frische, die zum Lachen anregen. Alte Witze, falsch erzählt, haben allerdings oft die gleiche Wirkung.

# 003

2011 Heft 3

Trudchen B. (75) aus Maintal 5 fragte:
"Kann ich mit 75 Jahren noch rote Leggins anziehen?"

Liebe Frau B.,
Im Prinzip ja, wenn Sie das Haus nicht verlassen. Rote Leggins entfalten mitunter eine ungeheuer erotische Wirkung, weil sie die Form der Beine besonders hervorheben. Auch lenken sie den Blick auf Regionen, die jugendliche Anmut signalisieren können. Sollten Sie jedoch eher untersetzt oder korrelativ schlank sein, so empfehle ich außer Haus zusätzlich einen langen Rock und hohe Stiefel. Merke: Auch mit 75 Jahren kann man noch alles tragen, was man den Mitmenschen zumuten kann.


# 002

2011 Heft 3

Burkhardt Sch. (75) aus Wachenbuchen fragte:
"Wie muss ich mich vorbereiten, wenn in unserem Stadtteil eine PISA-Studie durchgeführt wird?"

Sehr geehrter Herr Sch.,

eine PISA-Studie wird nur an Schülern durchgeführt.Allerdings gibt es auch für Eltern jener Schüler eine PISA-Elternstudie. Sie sind davon nur betroffen, wenn Sie erst mit mindestens 55 Jahren Vater wurden. In diesem Fall würde ich jedoch den Test der jungen Mutter überlassen. Merke: Intelligenz und Bildung haben oft nichts mit Wissen und Können zu tun. Das zu wissen, kann über Unsicherheiten hinweghelfen.


# 001

2011 Heft 3

Heidelinde F. (61) vom Klingsee fragte:
"Ich liebe meinen Mann nicht mehr! Kann das an der neuen Umgebung und meinem netten Nachbarn
liegen?"

Liebe Frau F. ,

ich kenne zwar Ihren Nachbarn nicht, wer aber ein echter Siedler vom Klingsee ist, hat sicher Charme. Liebe ist von vielen Faktoren abhängig, und es gab in Ihrer Ehe sicher auch solche Faktoren. Sie müssen sich nur auf diese Faktoren besinnen. Manchmal hilft das Engagement in einem Verein oder ein Ehrenamt. Das bringt Sie auf neue Gedanken. Nehmen Sie ihren Nachbarn einfach mit in einen Verein. Sie werden sehen, dass er sich gar nicht so sehr von ihrem Gatten unterscheidet.

Merke: Schöne Männer sind nur eine Woche gut. Gute Männer sind ein Leben lang schön.