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Impressum

 

 27. Juni 2005    - Ruhestand von Klaus Klee

 

Kabarett vor großem Publikum

 

Seit über zwei Jahren befasse ich mich bereits konkret mit der Idee einer eigenen Kabarett-Gruppe bzw. mit der Verwirklichung eines Solo-Programms. Ermutigt von allen Seiten und ganz besonders motiviert durch einen Personenkreis, der für mich eine echte Bereicherung darstellt, nahm das Projekt Gestalt an. Gerade die Zusammensetzung der Gruppe, bestehend aus einem angehenden Journalisten, zwei in der Ausbildung befindlichen Sozialpädagoginnen, einer Event-Managerin, einer Physiotherapeutin, eines noch brauchbaren Ruheständlers, einer Postlerin, einem frisch gebackenen Abiturienten und einem Gymnasiasten machen die Mischung so rund.

 

Die Vorbereitungen der Kabarettgruppe liefen nach der Ideenfindung auf vollen Touren, denn die Akteure waren sich der Herausforderung bewusst. Auch für mich wurde es dann ernst, denn aus der ursprünglichen Kabarett- Idee ist ein Experiment geworden, das Kabarett, Comedy und humoristische Satire zu einem Cocktail verbindet. 

 

Das Ensemble der Gruppe Mikrokosmos besteht aus

  • Katja Heide

  • Isa

  • Gisela Jeske

  • Pia Jost

  • Klaus Klee

  • Silvia Koffler

  • Johannes Matthias

  • Colin Stein

  • Frank Walzer

  • und stadtbekannte Gastspieler

Hinter den Kulissen und in der Vorbereitungsphase sorgten weitere engagierte HMV-Mitglieder für einen reibungslosen Programmablauf. 

Die Umsetzung des Entwurfs konnte erfolgreich abgeschlossen werden und die Abschlussproben machten Mut. Alle Akteure lebten sich in ihre Rollen gut ein und es bestand natürlich noch viel Spielraum für situationsgerechte Improvisationen. Es hing nur noch vom Publikum ab, wie sich die Sketche entwickeln würden.

Das Ensemble war ganz "heiß", dass es am Sonntag endlich "ernst" wurde mit dem vergnüglichen Spektakel. Der Humor-Musik-Verein fügt so der Palette der Aktivitäten eine neue Facette an, die bereits ihre vereinsinternen Liebhaber gefunden hat. Jetzt sollte der Funke überspringen!

 

Inhaltlich kamen die Themen "Das Gerücht", "Der Einkauf", "Die Autofahrt", "Das IKEA-Regal" und "Fernsehen" in die engere Auswahl - verbunden wurden die Programmpunkte durch Zwischenmonologe mit zeitkritischem Inhalt.

 

Am Sonntag, dem 26. Juni 2005 präsentierten dann die Hochstädter Humoristen im Rahmen des Hochstädter Altstadtfestes ab 15 Uhr auf dem Rathausplatz in ein attraktives Rahmenprogramm eingebettet die erste KABARETT-Veranstaltung der vereinseigenen Gruppe "MIKROKOSMOS" .

 

Dass die Veranstaltung ein wahres Experiment war, zeigten die großen Unbekannten - das Wetter, das Publikum, die Aufmerksamkeit des Publikums und der Kompromiss zwischen größtmöglicher Bewegungsfreiheit auf der Bühne und den tontechnischen Restriktionen. Letztere waren dann tatsächlich ein harter Prüfstein für die Schlagfertigkeit und die Spontaneität der Truppe, denn zwischen den Mikros befand sich ein absolut fauler Fisch, der aus dem scheinbar etwas desolateren Teil des Verleihers stammte, der es bald aus seinem Mikro-Kosmos entfernen sollte.

 

Mit Programm und Inhalt - da waren sich Akteure und Zuschauer einig, lag die junge Kabarett-Gruppe absolut richtig, denn sie verstanden es sogar, auch die große Anzahl von Kindern, die sich mit ihren Eltern auf dem Platz befanden, bestens zu unterhalten. Es war weniger die große oder die kommunale Politik, die hier eine Rolle spielten, sondern die großen und kleinen Herausforderungen und Besonderheiten des Alltagslebens, die bestens ausgebreitet wurden. 

 

Die Kabarett-Idee ist einer meiner langgehegten Wünsche, die ich eigentlich selbst mit einigen Gleichgesinnten umsetzen wollte. Durch eine äußerst positive personelle Entwicklung im schöpferisch-darstellenden Bereich wurde allerdings die Umsetzung innerhalb des Humor- Musik- Vereins "Edelweiß" möglich. Das Projekt entwickelte sich derart positiv, dass inzwischen  Frank Walzer als auf allen Gebieten besonders befähigter Macher die Fäden in der Hand hat. Es ist für alle Beteiligten eine Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten.

 

Wer das gut 60 Minuten lange verbale Feuerwerk vor knapp 1.000 Zuschauern erlebte, das in ein zweieinhalbstündiges Programm mit Show, Tanz und Gesang eingebettet war, wurde Zeuge einer besonderen Premiere. Wer das Spektakel versäumte oder wegen der Mikrofonprobleme nochmals das Programm nachempfinden will, kann sich eine Kostprobe zu Gemüt führen.

 

 

"Das Gerücht"

"Der Einkauf"

"Die Autofahrt"

"Das IKEA-Regal" und 

"Fernsehen"

 

 

INTRO

 

Vor einigen Tagen legte ich mir bereits meinen ersten Satz zurecht. 

Heraus kamen 2 Varianten.

 

1. Variante - bei Sauwetter - Tische, Bänke nass und Zapfanlage kaputt:

"Lieber Besucher des Altstadtfestes, ich freue mich, dass du gekommen bist."

 

2. Variante - bei Bombenwetter - alle sind gut versorgt - tolles Publikum

Hallo Maintal - herzlich willkommen bei der Premiere des ersten Programms der Gruppe MIKROKOSMOS ! 

Sie - wertes Publikum - stehen heute absolut im Blickpunkt. Wir werden Sie nicht mit Politik langweilen - das machen Andere tagtäglich viel besser.

 

Unsere Themen sind mitten aus dem Leben gegriffen. Für Menschen wie Du und ich - na ja, vielleicht mehr wie Du!

 

Unser erstes Thema befasst sich mit "Klatsch und Tratsch", der in unseren Hochstädter Gassen und auch anderswo zuhause ist. Wir wissen natürlich, dass Sie sich selbstverständlich noch nie an so etwas beteiligt haben und natürlich erfahren wollen, wie so etwas überhaupt funktioniert.

"Klatsch" nennt man auch "die Umlaufgeschwindigkeit der Gerüchte".

Wie entsteht ein Gerücht?

Einer schnappt was auf, sagt´s weiter und macht noch etwas dazu, dass es interessanter klingt. Dann geht man Neuigkeiten tauschen und irgendwann ist dann das Gerücht fertig.

Gerüchte haben eines Gemeinsam: Keiner hat etwas gesagt, alle wissen Bescheid, nur der Betroffene ahnt natürlich nichts!

Erleben Sie nun anhand der Stationen

  • Am Frühstückstisch 

  • Beim Unnerbäcker 

  • Beim Schellmann 

  • In der Apotheke 

  • In der Postagentur und in der 

  • Dorfschänke

wie ein Gerücht entsteht und wie es sich weiterentwickelt.

 

Ihr Genuss ist umso größer, je ruhiger Sie sind und wie sehr Sie sich auf die Darsteller konzentrieren.

Viel Spaß bei 

 

"Das Gerücht"

Am Frühstückstisch

  • Hast du vom Hans wieder mal was gehört? 

  • Was für einen Hans? 

  • Was für einen Hans werde ich schon meinen? 

  • Ach - der Hans! Der hatte letztens im Tiger eine ganz geschwollenen Arm. 

  • Was - der Hans! Ach was! Einen geschwollenen Arm? Von was? 

  • Was weiß denn ich? Der hat doch immer etwas! Es wird ihn eine Schnake gestochen haben. 

  • Da davon bekommt man ja wohl keinen dicken Arm! 

  • Der schon! Das Weichei! Kennst doch den Hans! 

  • Was willst denn du damit sagen? 

  • Der verträgt doch nichts und du darfst ihm auch nichts sagen - der reagiert doch auf alles allergisch. 

  • Da seid ihr zwei euch ähnlich. 

  • Habe ich einen dicken Arm? - Geh´ fort!

  • Kerle - wo du es sagst, ich muss ja zum Unnerbäcker! Halb Neun - jetzt stehen sie wieder in Viererreihen. Räume du den Tisch ab - ich muss ja fort! 

  • Wenn du schon zum Bäcker gehst, dann vergesse den Bienenstich nicht.

 

 

Beim Unnerbäcker

Hintergrund: Verkaufsgespräch

 

  • Hhhhhmmmmm! Als wenn man nichts Anderes zu tun hätte! 

  • Wem sagst du das! Noch zwei Reihen.... 12 Minuten... was gibt's dann Neues? 

  • Wenn ich das wüsste! Das Meiste weiß ja schon jeder! 

  • Ich nicht - ich komme ja nicht fort - bis ich was erfahre ist es nicht mehr neu. 

  • Hast du das mit dem Hans seiner Allergie schon gehört? 

  • Was für einen Hans? 

  • Was für einen Hans werde ich schon meinen? 

  • Ach - der Hans! Und der hat eine Allergie? 

  • Der reagiert auf Insekten allergisch. Aber spreche ihn nicht darauf an! 

  • Wie verhalten sich denn da die Insekten, wenn der allergisch ist? 

  • Der hat doch einen Stich - mit seinem geschwollenen Arm. 

  • Der Arm ist auch geschwollen? Das hast du ja noch gar nicht erzählt! 

  • De Schlaach - ich derf aach de Bienestich net vergesse! 

  • Von so einem Stich bekommt man ja wohl keinen dicken Arm! 

  • Der schon! Das Weichei! Kennst doch den Hans! 

  • Den hab ich doch gestern noch gesehen! 

  • Das geht oft schnell. Ihr habt´s doch grad vom Hans!? 

  • Jetzt ist es doch schneller gegangen! 

  • Oh je - der Hans! Ich hätt´ gern e Heide-Brot....

 

Beim "Doktor Schellmann"

 

  • Grüß´ dich Marga, auch wieder hier? 

  • Ei ja, mer muss ja was fer die 10 Euro tun! Ich schenk doch de Kass kaa Krankheit! Da hab´ ich se doch lieber! 

  • Ei, fraach mich doch emal, wie´s mir geht! 

  • Warum? Unn - wie geht´s dir dann? 

  • Fraach mich net! Na ja, dir saach ich's - du sechst ja nix weiter! Ich hab en Forunkel - du weißt je wo... 

  • Woher sollich dann wisse, wo du die Forunkel hast?

  • Is ja aach egal! Was hast du dann? 

  • Des wird ich wisse, wenn's de Dokter mir gesacht hat. 

  • Ich weiß immer, was ich hab - un wenn net, dann secht´s mer de Worret anhand vom Rezept. Üwwerichens dem Hans, dem geht´s ewe dreckisch! 

  • Was für einen Hans? 

  • Was für einen Hans werde ich schon meinen? 

  • Ach - der Hans! Was hat er dann schon widder? 

  • Ich redd ja ungern üwwer die Leud, awwer der Hans hat sooo en Arm. Des glaabste gar net, wenn de des net gesehe hast. 

  • Was? So en Arm? Der aaarme Hans! 

  • Des kannste laut saache. 

  • Unn wie hatt er dann des widder geschafft? 

  • Du werst's net glaabe: Den hatt aa von dene algerische Biene gestoche. 

  • De Schlaach noch ema! Aach noch e algerisch! Des war bestimmt beim Karau. Der hat lauter so e Zeusch. Iss er dann üwwerhaupt ansprechbar? 

  • Wer? De Karau?

  • Naaaa! De Hans! Also ich dät en net druff aaspreche... Wenn de mich fräächst. 

  • Gottseidank fräächt dich kaaner. 

  • Also ich hab grad gelese, des mit dene Stiche geht manchmal ganz schnell un dann kanns mit aam ganz schnell vorbei sei, wemmer net noch rechtzeidisch geholfe krieht. 

  • Der wird' doch weesche de Praxisgebiehr net bis Mondaach watte! 

  • Kennst doch en Hans! 

  • Ach prima, mei Rezept is ferdisch. Un dir wünsch ich guude Besserung. Aach wenn ich jetz noch net waas, was de nachher hast. 

  • Kannst mer's ja dann erzähle, wenn de vom Worret kimmst.

 

In der Apotheke

 

  • Guten Tach, ich hätt da wieder ema ein Rezept für Sie. 

  • Für mich sicher nicht - es wird wohl für Sie sein!

  • Nadierlich für mich. Hawwe Sie das auf Lager oder muss ich heut middaach wieder komme? 

  • Nein, Suppositorien habe ich immer da - für den Notfall - Wenn nicht, kann man sie immer noch nachmittags einschieben.

  • So schlimm? Muss ich die mit Wasser nemme? 

  • Das würde ich Ihnen nicht empfehlen. Nein - Zäpfchen lassen sich trocken viel besser bewegen.

  • Was hab ich dann? Des hat mir de Schellmann gar net gesacht. Der sächt mir nie, was ich hab. Der maant, des wer besser so fer mein Bluuddruck. Odder lasse Se's. Sonst reesch ich mich nur uff 

  • Lesen Sie aber den Beipackzettel wegen den Nebenwirkungen.

  • Des lees ich immer. Schon weesche de algerische Reaktione... Wie beim Hans... 

  • Allergisch. Übrigens - welcher Hans? 

  • Was fer en Hans werd ich schon maane? 

  • Ach - der Hans! 

  • Maanst Du den Hans mit dem dicke Arm? 

  • Ach dann stimmt des werklich, dass den e Horniss gestoche hat? Der soll ja gar net aasprechbar sei. 

  • Das ist leider meistens so, wenn man allergisch ist. Daran sind schon viele Menschen gestorben, wenn man ihnen den Arm nicht rechtzeitig amputierte.

  • De Hans is awwer aach en Kerl... Was mecht der dann aach immer fer Sache. 

  • Ei ja: Kennst doch en Hans. 

  • Na ja, jetz muss ich mich awwer beeile, ich muss ja noch uff die Post.

 

Post/Lotto/Toto

 

  • Ei guude. 

  • Ei, was mechste dann fer e Gesicht? Brauchste e Trauerkarte? 

  • Komm, mach Späss! Odder hastes schon vom Hans geheert? 

  • Was für einen Hans? 

  • Was für einen Hans werde ich schon meinen? 

  • Ach - der Hans! Der soll en dicke Arm hawwe. 

  • Ach wenn's nur des wär. Der is gar net mehr aasprechbar. Un des alles weesche em Hornissestich. 

  • Des iss awwer aach saugefährlich. Ich hab emal geheert, dass schon der Biss eines Pferdes fer die Hornisse tödlich sei kann. 

  • Naa! Werklich? Da waas mer ja, was der Hans mitgemacht hat. Ich glaab, se hawwe em sogar noch de Arm abgenomme. Maan ich... Hätt ich geheert. 

  • Ja üwwerlebt mer dann so was? 

  • Des waas ich net. Er soll ja aach nie zum Dokter gange sei, hab ich geheert. 

  • Dann werds gefährlich... 

  • Dann werds gefährlich... 

  • De arme Hans...

 

Dorfschänke 

 

  • Ei!

  • Ei! 

  • Ei! 

  • Ei! 

  • Un? 

  • Ei ja. Un selbst? 

  • Ei ja. Es geht de Mensche, wie de Leud. 

  • Wo bleibten de Hans? 

  • Was für einen Hans? 

  • Was für einen Hans wird se schon meinen? 

  • Ach - der Hans! 

  • Ich glaab, der wird uns ganz schee fehle. Der hebt sein Arm nemmer zum Prost. Ihr Leud, macht's gut! 

  • Wann genau iss dann de Hans jetz gestorwe? 

  • Waas ich net. Awwer hat dann die Post noch uff? 

  • Bring mer aach e Trauerkart mit. 

  • Halt! Dieter bring ema e Rund uff en Hans! 

  • Uff was fer en Deckel geht en des? Ach grüß dich Hans. 

  • Alle: Was für en Hans? 

  • Ei, de Hans! 

  • Alle: Hans!?

 

 

Vom Geld und der Mengenlehre

 

Wenn Sie so in die Hochstädter Familien hineingehen, dann werden Sie zum Beispiel feststellen, dass die Sache mit dem Euro und der D-Mark immer noch nicht so ganz rund läuft. Laufend wird im Kopf umgerechnet, wie man es gerade braucht.

  • Gehalt oder Rente grundsätzlich in Euro - wenn man jammert 

  • Ausgaben generell mal 2 - also in D-Mark - wenn man prahlt

  • Die Wirte haben meistens nur DM gegen Euro ausgetauscht 

  • Supermärkte - alte Preise geteilt durch 2 - jedoch minus 1 Cent - wegen der 9 

  • Das ist zwar nicht billiger, sieht aber so aus.

Wenn dann auch noch Mengenlehre dazu kommt, dann wird ´s erst so richtig interessant.

Bei der Familie Kleinschmidt würde sich das so anhören:

 

  • Otto, du rauchst widder so viel ! Des scheene Geld ! Mei scheene Vorhäng !

  • Käthe - ich weiß net was du willst - e Päckche Zigarette kost doch nur 3 Euro 90

  • Bleedsinn! Am Automat koste se 4 Euro - des sin 8 Mark!

  • Na ja Käthe - wenn de meinst!

  • Ein starker Raucher wie du raucht 3 Päckcher am Tag - des sin 24 Mark

  • Käthe - der Mensch lebt nicht von Brot allein

  • Für e Schachtel Zigarette kriegt mer ja 3 Pfund Brot ! Fer dei 3 Schachtele kriecht mer 9 Pfund Brot !

  • Käthe, von 9 Pfund Brot - da wird awwer doch die Hälfte hart! Des is ja en halbe Tag Brot, den mer wegwerfe müsste ! Am halwe Tag kann ich awwer anderhalb Päckcher Zigarette rauchen, awwer keine Viereinhalb Pfund Brot essen!

  • Du drehst´s immer hin, wie du es brauchst!

  • Weil ich Recht hab - Käthe ! Guck emal - mal angenomme - die Hälfte Brot wird nicht hart, dann müsst ich ja 9 Pfund Brot am Tag esse, und Worscht müsst ja auch noch drauf, das kann ich ja net so trocken erunner würche! Ich wär dann kugelrund und hätte überhaupt keine Zeit mehr fürs Rauchen.

  • Wenn mers so sieht - dann haste ja Recht ! 

  • Üwwerichens - wenn mer anstatt drei Päckcher Zigarette 3 Dreipünder kaafe dät, hätt mer eigentlich nur 60 Cent gespart.

 

  • Käthe - was sagt uns das? 

  • Mit dem Rauchen fährt man einfach besser !

 

Einkaufen gehen

 

Mann und Frau im Kaufhaus

  • So, dann brauch ich nur noch was zum Anziehen für den 60. Geburtstag. 

  • Hmmpf. 

  • Wir haben ja noch Zeit. Oder hast Du's eilig? 

  • Naja... 

  • Mensch mit Dir kann man echt nicht einkaufen! 

  • Doch, mach nur - aber schnell ! 

  • Ich bemühe mich. Hier im Kaufhof gibt's ja richtig tolle Sachen, gell? 

  • Aha. 

  • Und billig! Da kann man nix sagen! Oder? 

  • Och... 

  • Findest Du die Jacke schön?

  • Ja! Sieht gut aus. 

  • Ist im Angebot! 

  • Na dann 

  • 279 Euro! Beim Peek & Kloppenburg kostet die mal vorneweg 100 mehr.

  •  Guck vielleicht trotzdem erst mal weiter ... 

  • Ach, guck mal, das Blaue hier ! - Meinst Du das passt zu meinem neuen Rock? 

  • Hmm? 

  • Du weißt doch, der aus dem Quellekatalog. 

  • Nö. 

  • Ich hab Dir den doch gestern erst gezeigt! 

  • Du hast mir fünf gezeigt. 

  • Ja, und beim dritten hast du gesagt, der sieht gut aus. Und die anderen bräuchte ich Dir gar net mehr vorführen. 

  • Ach der. . 

  • Und? 

  • Schön! 

  • Was? 

  • Der Rock. 

  • Ich meinte die Bluse! 

  • Auch schön. 

  • Meinst Du wirklich? 

  • Jaja! 

  • Oder findest du das Rote besser? 

  • Nee. Warum? 

  • Rot steht dir nicht. 

  • Du findest mich hässlich in Rot? 

  • Nein. 

  • Das hattest du mir gar nicht gesagt, als ich mir neulich das rote Top gekauft habe. 

  • In Rot bist du gar nicht so hässlich. 

  • Und das Blaue gefallt Dir auch nicht? 

  • Doch. 

  • Komm, sag ruhig die Wahrheit. 

  • Blau könnte ich mich mit dir ganz gut anfreunden. 

  • Aber passt blau denn zu einem 60. Geburtstag? 

  • Da nimmt man doch schon fast nur noch Schwarz? 

  • Nein, Schwarz passt da nicht. 

  • Warum? 

  • Mein Rock ist doch auch schwarz? 

  • Welcher Rock? 

  • Aus dem Quellekatalog. Der Dir so gut gefiel. 

  • Hauptsache Dir gefällt er 

  • Also gefällt er Dir doch nicht? 

  • Doch. Der passt gut zu dem Blauen. 

  • Blau passt doch nicht zu schwarz! 

  • Aber zum Rock. 

  • Also sollte ich eher einen helleren Rock anziehen? 

  • Nein, lieber eine andere Bluse. 

  • Eben gefiel sie dir noch! 

  • Aber wenn sie halt nicht dazu passt! 

  • Ja, welche Farbe passt denn nun zu blau? 

  • Ich dachte, der Rock sei schwarz. 

  • Aber dadazu passt nun mal keine Bluse. 

  • Dann nemm halt was anderes. 

  • Du bist ein Schatz, das mache ich! Haben Sie den hellen Rock auch eine Nummer größer. ..? (verschwindet nach hinten in die Umkleide) 

  • Frauen. Einkaufen. Horror ! Frau - das ist doch bestimmt die Abkürzung für irgendwas. 

  • Wie Mode

  • Männer opfern das Ersparte. 

  • Frau, Frau, Frau. .. 

  • Für raue Arbeit ungeignet. 

  • Frag ruhig auch Urblödes. 

  • Folgenschwere Rechnungen aus Unfällen. 

  • Hast du was gesagt? 

  • Nein, nein! Flucht Richtung Ausgang unmöglich. 

  • So, ich hab's gleich. Also entweder das Grüne hier, oder das Gelbe? 

  • Sitzt das Grüne nicht ein bisschen eng? 

  • Willst Du damit sagen, dass ich dicker geworden bin? 

  • Nein, nimm doch das Grüne. 

  • Kerle... Was ist mit dem Gelben? 

  • Gelb passt nicht zu blau. 

  • Der Rock ist weiß.

  • Nein schwarz - Also soll ich mir doch keinen Rock kaufen? 

  • Du hast doch den schwarzen. 

  • Da passt aber das Grüne nicht dazu. 

  • Aber das Gelbe ! 

  • Dann sehe ich aus wie Biene Maja. 

  • Mit dem Grünen wie eine vom Ordnungsamt. 

  • Willst Du hier Streit anfangen? 

  • Ich will heim. 

  • Weißt Du was, ich nehme gar nichts. Das hast du jetzt davon. 

  • Nimm doch was ! 

  • Nein! 

  • Dann lass es halt! 

  • Mach ich auch. 

  • Eigentlich wollten wir ja auch nur das Regal kaufen. 

  • Hauptsache Du hast, was Du willst! Wieso? 

  • Das Regal ist doch für die Küche...

 

Ich hoffe, Sie sind heute nicht mit dem Auto hier. 

Sie müssten sonst später auf dem gleichen Weg nach Hause fahren.

Als Ehepaar sind die Rollen meistens fest verteilt - wenn man zusammen fährt. 

Unter Männern versteht es sich von selbst, wer dabei am Steuer sitzt. 

Frauen fahren nur, wenn der Gatte von der Tränke abgeholt wird.

Männer am Steuer haben immer Recht! 

Wenn sie erst mal am Steuer sitzen, dann kennen sie nur eines:

Wenn einer Vorfahrt hat, dann bin ich das!

Fußgänger - die sind für Autofahrer das Allerletzte !

Die laufen meistens auf sogenannte Spielstraßen herum - wie hier: die Hauptstraße - mit Schritt-Tempo - 

Und was für kleine Schritte die Fußgänger machen - Alles nur wegen dem Schritt-Tempo ! 

Reine Schikane !

Dann dieses "Rechts vor Links!"

Corsa vor Mercedes ! Mit so etwas bringt man doch die ganze Autowelt durcheinander !

Die Krönung für jeden männlichen Autofahrer ist aber: Mann und Frau - die gemeinsame Fahrt zum Einkaufen. 

Hier treffen Welten aufeinander!

Hier das zart- und feinfühlige Frauenherz, das mit wachen Augen auf der Suche nach dem Neuen, dem Interessanten, dem Vergnüglichen ist 

Dort der maskuline Typ, der PS-verstärkt stets die Weltordnung prüft

 

Erleben Sie nun die Rückfahrt eines Paares vom Großeinkauf - 

Eine Szene, wie sie jeder kennt, aber sicher bewusst noch nie so erlebt hat !

 

 

Die Fahrt

 

Mann und Frau sitzen im Auto

 

  • Wenn die jetzt net gleich kimmt, verpass ich noch de Anfang von de Sportschau! Wenn mer nur ein mal zeitich losfahrn könnte... 

  • Na, das ging doch jetzt ratzfatz - lob' mich doch emal 

  • Wer lobt mich dann? 

  • Hast' de jetzt alles - könne mer fahr'n? 

  • Im Prinzip ja, awwer ich ging gern noch emal in de Tommackt. Brauchst du noch irgendwas? 

  • Ja, mei Ruh - des is jetzt es einziche, was ich brauch - beeil' dich awwer 

  • Naaa -hetze will ich mich jetz net - Auf! Fahr'n mer! 

  • Allso guuut - dann net! 

Hektische Reaktionen 

  • Was zuckst'de dann so erum? Hat dich was gestoche, wie beim Hans? 

  • Was fer'n Hans? 

  • Was fer'n Hans werd' ich schon meine? 

  • Ach - de Hans! - 

  • Naanaa -musst du denn immer soo dicht an de parkende Autos vorbeifahr'n? Wenn ich nix saach, sachst du widder: hättst' de doch was gesacht! 

  • Wenn aaaner waas, wie breit mei Auto is, dann bin ich des! 

  • Un - was war mit dem abgerissene Spichel neulich? 

  • waas ich bis heut noch net, wer mir den verstellt hat... 

  • Einer muss bei dir ja immer schuld sei' - jetzt weiß ich auch widder, was ich vergesse hab ! 

  • Ewe fahr'n mer haaam ! 

  • Fahr doch net so dicht uff - du hängst dem ja schon im Kofferraum 

  • So lahm, wie der fährt! Da hockt bestimmt widder en Offebacher mit Hut drin - un en Oppel is es aach noch! So e lahm Ent' ! 

  • Ich denk, es is en Oppel!? Ich saach jetzt gar nix mehr - jedes Wort zuviel - egal was mer secht - du hörst ja doch net zu - kannst jetzt saache was de willst, ich saach jetzt gar nix mehr - ich bin ruhig - Guck uff die Fahrbahn ! 

  • Gleich steig ich aus und du kannst selber fahr'n ! 

  • Leere Versprechunge - bis es soweit is Des kenne mer ja! 

Fenster herunter kurbeln -schnuppern - beide sehen sich vorwurfsvoll an 

  • Was guckst'de mich dann so vorwurfsvoll an - ich war's net - de Reichert wer' t widder puddele . Fahr emal langsamer, da vorne leeft die Gertrud 

  • Die Scheiwe bleiwe awwer zu 

  • Soll ich jetzt Gebärdensprache mache? 

  • Komm, mer gucke baade da enüwwer, da könne mer saache, mer hätte se net gesehe, wemmer se sehe. 

Blick in den Rückspiegel 

  • Es war gamet die Getrud 

  • Mach emal uff deiner Seit' es Fenster e bissi runner, obs noch stinkt 

  • Es riecht net mehr, der wer' d owwe enaus gefahrn sei. Dadefer hab ich mir mei schee Frisur verramponiert - Alles weechem Reichert ! 

  • Kannst' de ja morje de Gertrud erzähle, de Reichert hätt dich indirekt verstruwwelt 

  • Du -guck doch emal ganz unuffällich da enüwwer 

  • Wo ? Ja wohin dann ? 

  • Da enüwwer, uff die Seit', wo vorhin die Gertrud net war! Der Kerl da am Steuer mit sei 'rn bunte Haarschnitt... 

  • Des is widder aaner von dene - na wie haaße se dann... ? 

  • Guck emal wie viel Ringelscher der im Naseflüchel hat - eeeklich! Der liecht ja mehr im Auto als dass er sitze duht, un was der fer e Mtissick hot. 

  • Lass en doch ! 

  • Auf - es wird grün! 

  • Mer sin ja gleich dehaam... 

  • Am beste, du träächst all die Dutte enuff, ich geh dann weil vor un schließ weil uff 

  • E helfende Hand find' t mer sowieso immer nur am eichene Arm 

  • Du werst dich schon net totschaffe - ich bin ja schließlich e Fraa 

  • Prima- unsern Parkplatz is ja emal frei 

  • Wie soll ich dann da eraus komme 

  • Ich hab gedacht, du wärst schlanker - es sollt' e Kompliment sei ! 

  • Die bleede Spruch kannst' de der spar'n. Muss ich mich halt erauszwänge - es mecht richtich Spaß mit dir einkaufe zu fahr'n !

 

Kennen sie eigentlich die Frage: "Probierst Du noch oder schraubst Du schon?

Richtig: IKEA

 

Das Schärfste an IKEA-Produkten sind die Aufbauanleitungen!

 

Bei Fernöstlichen Produkten hat man sich schon an die Ausführlichkeit und die perfekte technische Sprache gewöhnt.

So einfache Anweisungen, wie

 

"Mussen Kantensechsstift Schraube kurz aufspießen und Loch durchstoßen, wo Ringscheibe wartet mit Teil mit Müttergewinde. Drehen rechts bis knackt, denn gut gefügt."

 

Ganz anders bei IKEA. 

Hier überwiegt das nordisch klare Denken und alle Teile haben Namen. 

Man hält sich nicht mit technischen Details auf, die Frauen sowieso nicht verstehen und Männer nur ein müdes Lächeln abringen.

 

Erleben Sie nun den Aufbau eines IKEA-Regals !

 

 

Das IKEA-Regal

 

Mann und Frau beim Regalaufbau

Er überfliegt kurz die Bauanleitung und beginnt

 

  • Hast du die Anleitung überhaupt gelesen? 

  • Ja, ja. Des bissi Regal uftbaue... 

  • Hast Du auch geguckt, dass alles da ist, was drauf steht? 

  • Ja, hab ich auch. 

  • Soll ich dir was helfen? Soll ich' s dir vorlesen? 

  • Nein. 

  • Wart, ich schau mal. Was ist denn das? 

  • Was? 

  • Na das! Das sieht so aus, wie das lange Ding, mit dem ich den Abfluss sauber gemacht habe. .. 

  • Des is en Inbusschlüssel. Was hast du mit mei'm Inbusschlüssel gemacht? 

  • Das erste Brett, das du brauchst, ist Svenja. Das erkennst du daran, dass es das dickste von allen ist. 

  • Hier is kein dickes. 

  • Maanst du breit? 

  • Wie viele vorgebohrte Löcher hat es denn? 

  • Weil da müssen sechs Schrauben Sven rein. 

  • Also hier sind' s acht vorgebohrte Löcher . 

  • Genau. Die anderen zwei sind für die Dübel Knut. Also Knut verbindet Svenja und Anna. Von Anna müsstest du zwei haben, das sind die Seitenteile. Die rechte Anna hat die Löcher vorn, die linke Anna hinten. Bei der linken Anna kommen die Schrauben von hinten rein. Aber nimm nicht die langen, sonst gucken die vorne raus. Wobei ...Ach lass, dass kann man da Geschirrhandtücher dranhängen. 

  • Moment, net so schnell ! 

  • Was ist denn los? Ich sag dir doch alles. Also noch mal von vorn: Svenja nach unten, Sven und Knut rein. Dann nimmst du die beiden Annas links und rechts und lässt sie nicht eher los, bis Torben gekommen ist, sonst bricht Knut ab. 

  • Wo issen Torben überhaupt? 

  • Also vorhin beim Auspacken lag er noch auf Svenja. .. 

  • Ist Svenja die Dicke oder die Breite. 

  • Die mit den acht Löchern. 

  • Wo is die dann? 

  • Na die haben wir doch eben gerade verbraucht! Torben ist noch ganz nackt, der muss hier irgendwo in dem Durcheinander liegen. Mensch, guck doch mal nach unten: Du kniest auf Torben. Wenn du ihn jetzt auf die Knuts in den Annas gesteckt hast, musst du ihn mit vier Sven fixieren. Jetzt müssten nur noch Lars und Birte übrig sein. 

  • Was issen da jetz widder de Unnerschied?

  • Birte hat Aussparungen für Knut, während Lars auf Katharina aufgelegt wird. Das sind so kleine spitze Nippelchen. Im Plan werden die mit BH abgekürzt. Die müssten im Tütchen sein 

  • Ach du meinst die Bodenhalter . 

  • Sag mal. ..Du hattest doch vorher alles ausgemessen, richtig? 

  • Ei klar . 

  • Hier steht, dass das Regal 80x40 hat. 

  • Ja und? Stimmt doch! 

  • Na ja, mein Mikrowellenherd braucht aber 40x80! Hm. ..SteIlst´en halt quer enei. 

  • Blödsinn, wir haben ja 14-tägiges Rückgaberecht. Baust du es halt wieder ab. Das schaffst du jetzt aber alleine, oder?

 

Feierabend - Fernsehzeit

 

Verschüsselte Massenverdummung auf 200 Kanälen, 

verkabelte Vergackeierung auf 36 Kanälen, 

allabendliche Premiere - komplettes Paket - Sport und Unterhaltung - Kultur und für Vati das späte Spezialprogramm für Daheimgebliebene.

 

Dazwischen Werbung - die Nation frisst Chips, säuft Bier - dauernd andere Sorten - schluckt Medikamente - rottet wegen der Blase den Arzneimittelkürbis aus. Und Autos - was das Herz begehrt!

Dazwischen die beknackte Olle im Treppen-Lifta, die einsam bei Gewitter sitzend die Treppe hinauf schwebt. 

Danach der senile Rentner, der seine Eckbadewanne besteigt und fröhlich planscht!

 

Ich warte nur auf den Tag, an dem die Kombination zwischen Eckbadewanne und Treppenlifta kommt.

 

Wen wundert es, dass allabendlich der Kampf um die Fernsteuerungen der Fernseher in den Wohnstuben tobt. 

Zapping ist angesagt!

Nichts wird mehr komplett geguckt und dennoch hat man alles gesehen. 

Wenn man eine Folge gesehen hat, hat man alle Folgen gesehen.

Auf allen Kanälen laufen Gerichtsverhandlungen,

mittägliche Talk-Shows für Gehirnamputierte und Unterprivilegierte,

Grünverkleidete Krankenhausfreaks schnippeln an 4 Pfund Leber ab Stück herum.

Was da an der Pinzette zappelt, wurde im Supermarkt schon zweimal neu etikettiert.

 

Die Familie vor´m Fernseher - unser letztes Stück für heute. 

Erleben Sie sich - einmal von der anderen Seite her betrachtet. 

Viel Spaß!

 

 

Fernsehen

 

Ehepaar vor dem Fernseher

 

Tagesschau: Sprecher in Anzug mit Krawatte verliest Nachrichten 

  • Mach ema e bissi lauter. Mer versteht widder ma goa nix.  

(lauter) 

  • Du hast ja aach dei Hörgerät net aageschalt. Mach erst ema des lauder. 

(wieder leiser) 

  • Ach die ganz Politikersippe kannste doch all in de Peif raache. Am beste in aan Sack gestoppt un druffgehaache. Da kannste fast nie de Falsche bei treffe. 

  • Kerle, du reechst dich widder vill se vill uff. Ich glaab, des mit dene Nachrichte is nix mehr fer dei Alder 

  • Was leeft dann noch so alles heut? 

  • Wart, ich guck ema ins Programm. 

(schaltet um) Western 

  • Huch, wo is dann des bassiert? Uff wen schieße die Amis dann diesma widder? 

  • Des is en Film. 

  • Dann mach en leiser. Außerdem kann ich nach so was widder net eischlaafe. 

  • Isja gut. 

(schaltet um) Aktenzeichen XY : Mann mit Strumpfmaske und Pistole/Schwenk zu Moderator 

  • Es gibt werklich nur noch Brudales im Fernseh. Schalt ema weider . 

(schaltet um) Sesamstraße: Zwei Handpuppen begrüßen die "Kinder" 

  • Ach waaste noch? Des hawwe mir früher aach immer geguckt, als de Thomas noch klaa war . Was e Glick, dass der jetz groß is. .. 

(schaltet um) Sportschau: Interview mit Beckenbauer/Schwenk zu Boxkampf mit Zeitlupe  

  • Jawoll! Alls druff ! Gleich hawwer mern! 

  • Duut des dem net weh? 

  • Ach Quatsch, des is doch alles eistudiert. Des hab ich ema gelesen, die haache sich gar net werklich. Mer wird doch nur verarscht heudsedaach. 

  • Leeft dann net ema ebbes, was ich aach gucke dät? 

(schaltet um) Titanic: Bugszene mit ausgebreiteten Armen 

  • Ich kann der schon genau saache, wie' s widder ausgeht. Des Boot geht unner . 

  • Kerle, bist du unromandisch! 

(schaltet um) Liebesszene: Je t'aime! Je t'aime! Je t'aime! Je t'aime! Je t'aime! 

  • Ach, endlich ema was fers Herz 

  • Lasst mich mal schauen, was grad auf MTV läuft. 

  • Och, Kerle, immer wenn ich ema was gucke will! 

(schaltet um) MTV: Musikvideo "Call on me" 

  • Och, naja. 

  • Muss das dann sei? Was e schlecht Kamerafiihrung! 

  • Also ich muss saache, mir gefällt's! 

  • Wenn schon Mussick, dann mach aber aach e rischdisch! 

(schaltet um) Musikantenstadl:  Interview auf bayerisch (" Volksmusik ist so kommerziell") 

Sohn kommt 

  • Oh Mann! Gibt's denn nix, was wir alle zusammen gucken könnten? 

(schaltet um) Schlussbild: In Fernsehen "Spiegelbild" der eigenen Familie 

  • Ach wie schee! 

  • Awwer e bissi unrealistisch. Wemmer bloß ema net so werd...

 

 

Übrigens: 

Mein eigenes Kabarett-Experiment ist dadurch nicht vom Tisch. Damit befasse ich mich auch weiterhin noch - dann aber mit rein politischen und zeitkritischen Inhalten, die sich schlecht oder nur schwer mit der satirischen Unterhaltungsvariante mischen lassen, die während eines geselligen Festes natürlich eine breitere Öffentlichkeit besser anspricht.